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Johann Hans Albrecht von Barfus auch Barfuss 1635 in Moglin bei Wriezen Mark Brandenburg 27 Dezember 1704 in Kossenblatt bei Beeskow Mark Brandenburg war ein brandenburgisch preussischer Generalfeldmarschall Hans Albrecht von Barfus Kupferstich eines unbekannten Kunstlers 1702 Hans Albrecht von Barfus trat schon in jungen Jahren in die Armee ein Er kampfte in Schlachten gegen Polen Schweden Frankreich und vor allem gegen das Osmanische Reich So konnte er sich 1686 bei der Befreiung Ofens auszeichnen und 1691 die schon verloren geglaubte Schlacht bei Slankamen gewinnen helfen Vom Kaiser Leopold I wurde Barfus fur seine Tapferkeit gelobt und 1699 in den Reichsgrafenstand erhoben ausserdem vom Kurfursten zum Generalfeldmarschall befordert Durch seine Heirat in die einflussreiche Familie von Donhoff gewann er am brandenburgischen Hof an Macht war 1697 nach dem Sturz Eberhard von Danckelmans sogar kurzzeitig Premierminister Wegen einer Intrige gegen Graf Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg musste er 1702 schliesslich seinen Abschied nehmen und sich auf seine Guter zuruckziehen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Militarische Karriere 2 1 Unter Kurfurst Friedrich Wilhelm 2 2 Unter Kurfurst Friedrich III 2 3 Der Streit mit von Schoning 2 4 Die Schlacht bei Slankamen 3 Politische Karriere 3 1 Premierminister 3 2 Reichsgraf und Ritter des schwarzen Adlerordens 3 3 Ruckzug nach Kossenblatt 4 Gestalt und Charakter 5 Nachkommen 6 Nachleben 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenHerkunft BearbeitenJohann Albrecht von Barfus wurde 1635 1 auf dem Rittergut Moglin geboren Sein Vater Georg Henning von Barfus 1611 1673 war zu dieser Zeit Rittmeister beim kaiserlichen Kurassier Regiment des Obersten von Wins und noch 1640 in diesen Diensten Spater wurde er Oberst zu Ross beim brandenburgischen Reiterregiment des Generals Graf Georg Friedrich zu Waldeck 1663 erschien er in einem Verzeichnis der kriegserfahrenen Offiziere der Mark Brandenburg als Oberstleutnant Er entstammte einem alten markischen Adelsgeschlecht das 1251 erstmals erwahnt wurde 2 und heiratete Cacilia Freiin von Wins die auch aus einem wohlbeguterten jungeren brandenburgischen Geschlecht stammte 3 Die vaterlichen Guter Moglin Reichenow Bliesdorf und Altwriezen die zum Teil schon seit Jahrhunderten in Familienbesitz waren hatte der Dreissigjahrige Krieg sehr mitgenommen besonders der langwierige Aufenthalt des kaiserlichen Regiments des Generalfeldmarschalls Torquato Conti Die beiden Bruder der Mutter standen in kaiserlichen Diensten und hatten es dort zu hohen Ehren gebracht Der Altere Christoph von Wins war Oberst und hatte in Schlesien in den Furstentumern Munsterberg und Neisse die Ritterguter Schutzendorf und Guhrau erworben Der Jungere Johann von Wins war Kammerherr Kriegsrat sowie Oberst eines Regiments Kurassiere und wurde samt seinem Bruder und seiner Schwester 1630 4 vom Kaiser Ferdinand II in den Reichsfreiherrenstand erhoben Der Kaiser unterzeichnete das Diplom personlich und verlieh ihm den Namen Freiherr von Leis und Wins Militarische Karriere BearbeitenUnter Kurfurst Friedrich Wilhelm Bearbeiten Der Einfluss seines Vaters wie auch seiner Onkel bestimmte Hans Albrecht von Barfus schon fruh zum Kriegsdienst 1650 trat er beim Fussvolk in die kurbrandenburgische Armee ein und diente von der Pike auf was er des Ofteren zu erwahnen pflegte als er spater zum General aufgestiegen war Seine ersten Feldzuge unternahm er unter dem Feldmarschall Otto Christoph von Sparr den Generalen Joachim Ernst von Gorzke Georg von Derfflinger und dem Grafen Georg Friedrich zu Waldeck So focht er 1656 als Leutnant auf schwedischer Seite gegen die Polen und nahm an der Schlacht bei Warschau teil In seinen ersten Dienstjahren stieg er nur langsam auf war im Januar 1670 immer noch Leutnant Erst der Franzosisch Niederlandische Krieg in dem Brandenburg auf hollandischer Seite kampfte machte ihn 1672 zum Hauptmann und zum 1673 Oberstwachtmeister Er scheint wegen seiner langsamen Beforderung daran gedacht zu haben den Kriegsdienst zu verlassen da er von 1673 bis 1677 mehrere Guter um Soldin in der Neumark ankaufte Am 25 Dezember 1677 zum Oberst befordert erhielt er Anfang 1678 das Regiment des gestorbenen Generalfeldzeugmeisters Christian Albrecht von Dohna und wohnte mit demselben dem Feldzuge in Pommern gegen die Schweden bei der brandenburgische Kurfurst hatte inzwischen die Seiten gewechselt Im September 1678 war er bei der Landung auf Rugen und beim Angriff des Korps unter General Otto Wilhelm von Konigsmarck zugegen Schliesslich konnten die Brandenburger Stralsund und ganz Vorpommern erobern Am 28 Februar 1683 5 wurde er Gouverneur der Festung Peitz am 9 Juni dieses Jahres 6 Generalmajor Im August fuhrte er mit dem Generalmajor Graf Wolfgang Christoph Truchsess von Waldburg 1000 Mann Fussvolk und 200 Dragoner dem Kaiser Leopold I gegen die Turken zur Hilfe 7 Sie vereinigten ihre Truppen mit einem Teil der polnischen Armee konnten aber bei der Beendigung der Belagerung Wiens am 12 September noch nicht eingreifen weil sich der Wiener und der Berliner Hof nicht uber die Bedingungen einigen konnten Zur Befreiung der wichtigen Festung Gran konnten sie am 21 September allerdings beitragen woruber der polnische Konig Johann III Sobieski in seinem Schreiben an den Kurfursten von Brandenburg seine besondere Zufriedenheit ausserte Auch bei der Einnahme der Festung Schretzein zeichneten sie sich aus und eroberten ein altes brandenburgisches Geschutz das die Turken in einem fruheren Krieg erbeutet haben mogen und das von Barfus als Siegeszeichen dem Kurfursten heimbringen durfte Damit war der Feldzug in Ungarn beendet Das weitere Vordringen der Turken nach Mitteleuropa war gestoppt Nordwestungarn wurde habsburgisch und die Truppen kehrten in die Mark zuruck Am 10 Januar 1685 wurde von Barfus Gouverneur und Oberhauptmann der Festung Spandau In Friedenszeiten hatte er auch administrative Pflichten zu erfullen Im April 1685 erhielt er beispielsweise vom Kurfursten den Auftrag einen Streit zwischen dem Furstenwalder Magistrat und der Burgerschaft beizulegen Den von ihm vorgeschlagenen Rezess genehmigte der Kurfurst nbsp Die Befreiung Budas Gemalde eines unbekannten Kunstlers um 1700 Am 27 Dezember 1685 erhielt von Barfus den Befehl sich zu einem erneuten Feldzug nach Ungarn bereitzuhalten Der Kurfurst Friedrich Wilhelm hatte sich verpflichtet dem Kaiser 8000 Mann zur Hilfe zu senden darunter auch vom Regiment Barfus ein 578 Mann starkes Bataillon Am 17 April 1686 hielt der Kurfurst die Heerschau bei Crossen ab und das Korps marschierte unter dem Oberbefehl des Generalleutnants Hans Adam von Schoning durch Schlesien nach Ungarn Im Juni kamen die Truppen vor Buda an und wurden am 27 Juni durch den kaiserlichen kommandierenden General Karl von Lothringen besichtigt Nach mehr als neun Wochen Belagerung erfolgte am 2 September der Hauptangriff wobei Charles Eugene de Croy den rechten Hans Albrecht von Barfus den linken Flugel befehligte Die Turken fluchteten sich auf das Schloss und ergaben sich tags darauf Damit war Buda damals die Hauptstadt der Turken in Ungarn befreit Die Brandenburger traten im Oktober den Ruckmarsch an und erreichten am 7 Dezember Grunberg in Schlesien wo das Korps auseinanderging Unter Kurfurst Friedrich III Bearbeiten Am 29 April 1688 starb der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm Am darauf folgenden Tag wurde von Barfus von seinem Nachfolger dem Kurfursten Friedrich III zum Generalleutnant befordert Am 19 September fand die feierliche Beisetzung des Grossen Kurfursten statt wobei von Barfus die in Berlin aufgestellten Truppen befehligte Am 11 Dezember erhielt er die Ernennung zum wirklichen geheimen Kriegsrat Damit war der Grundstein seiner politischen Laufbahn gelegt die ihn spater in hochste Amter fuhren sollte Doch zunachst standen noch einige Kriegszuge bevor nbsp Belagerung und Bombardierung der Stadt Bonn Kupferstich von J P Richermo 1689 nbsp Plan von der Belagerung von Bonn Kupferstich von J W Schleuen 1690 Am Anfang des Jahres 1689 befand sich von Barfus am Rhein und im Februar in Den Haag wo er mit Graf Georg Friedrich zu Waldeck und hollandischen Generalen den nachsten Feldzug gegen die Franzosen beriet Die Hollander vereinigten sich daraufhin bei Alpen mit den am Rhein zusammengezogenen brandenburgischen Truppen unter den Generalen von Schoning Alexander von Spaen und von Barfus Der Kurfurst von Brandenburg ubernahm das Oberkommando Am 13 Marz trug von Barfus zum Erfolg der Schlacht bei Uerdingen bei 8 Dann wurden Neuss Rheinberg Zons sowie Kaiserswerth genommen und die Armee marschierte nach Bonn Am 22 Juni war von Barfus mit seinen Truppen Bonn gegenuber angekommen und hatte Befehl die Beueler Schanze auf der rechten Rheinseite einzunehmen Der Zufall fugte es dass zwei Tage spater beim Beschuss eine Granate in das Pulvermagazin der Schanze schlug und eine Bresche in die Verteidigungsanlagen riss Im Sturmangriff wurden die Reste der Besatzung uberwaltigt Von Barfus liess die eroberte Schanze erweitern und Wurfbatterien anlegen die Bonn bombardierten Die brandenburgische Armee schloss Bonn auf der linken Rheinseite ein Der am 11 Juli im Lager Wesseling eingetroffene Kurfurst war unschlussig ob er den franzosischen Kommandanten von Bonn Alexis Bidal Marquis d Asfeld 1654 1689 durch eine Blockade oder eine formliche Belagerung zur Ubergabe zwingen sollte weshalb er seine Generale aufforderte sich schriftlich dazu zu aussern Von Barfus stimmte fur eine formliche Belagerung und forderte in seinem Schreiben vom 15 August mehr Infanterie Artillerie Munition Schanzzeug Faschinen Geld und etliche Tausend Bauern 9 Der Streit mit von Schoning Bearbeiten nbsp Hans Adam von Schoning Kupferstich von August Christian Fleischmann um 1690 Am 24 August kam die Nachricht dass der Marschall Louis de Crevant duc d Humieres ein Korps gegen Mainz entsandt habe um die Belagerung durch die Verbundeten zu brechen Von Barfus erhielt den Befehl mit 6000 Mann zur Verstarkung der Belagerungsarmee von Mainz unter dem Herzog Karl von Lothringen zu marschieren Die Truppen brachen auf und von Barfus wollte ihnen am 30 August folgen als sich ein Streit zwischen ihm und dem jungeren aber militarisch uber ihm stehenden von Schoning ereignete Feldmarschallleutnant von Schoning der als hochmutig und habsuchtig beschrieben wird behandelte seine Untergebenen oft mit Harte und Geringschatzung In einer schriftlichen Stellungnahme ausserte sich von Barfus folgendermassen zu dem Vorfall Er habe vom Kurfursten den Befehl erhalten sich bei von Schoning abzumelden und diesen in Kenntnis gesetzt nach Mainz zu marschiren worauf er mir zur Antwort gab es ware Wunder dass ich ihm die Civilitat thate und ihn ansprache so er doch vermeinte dass es schon langst meine Schuldigkeit ware Ich sagte dass ich thate was meines gnadigen Herrn Befehl ware und wenn ich gewusst hatte dass ich keine andere Antwort von ihm bekommen sollte wurde ich stillgeschwiegen haben Er sagte wenn Seine Kurfurstliche Durchlaucht mir auch nichts befohlen hatte so ware es dennoch meine Schuldigkeit gewesen und wenn Seine Kurfurstliche Durchlaucht nicht zugegen waren wollte er mir schon lehren was meine Schuldigkeit ware so er zum andernmale repetirte worauf ich antwortete wenn Seine Kurfurstliche Durchlaucht nicht zugegen waren musste ich sehen was er mir lehren wurde 10 Dann kam Geheimrat Eberhard von Danckelman von dem von Barfus sich verabschiedete und die beiden sofort verliess um zu seinen Truppen zu reiten Bevor er sein Pferd besteigen konnte kam der Feldmarschall Leutnant und bat ihn zur Seite Da wir bis ungefahr 100 Schritte von der Hauptwache waren blieb er stehen und sagte zu mir ich sollte den Degen ziehen Ich antwortete dass er mich ja hergefuhrt er moge ihn selbst ziehen so wurde er schon sehen was ich thun wurde Da er zu unterschiedlichenmalen an mich begehret dass ich erst sollte den Degen ziehen ich ihm aber antwortete dass ich schon sahe was er damit wollte sagte er ich hatte das Herz nicht gegen ihn den Degen zu ziehen welches er wohl zehnmal repetirte und endlich zu den Umstehenden sich umwendete und mit verachtlicher Miene sagte der Teufel sollte ihn holen wo ich das Herz hatte den Degen gegen ihn zu ziehen wendete er sich wieder nach mir und schlug mit seinem Stocke den meinigen worauf ich mich mit meiner linken Hand gestutzet aus dass er bei drei Schritte wegfiel worauf ich den Stock wieder aufgehoben und nach ihm gestossen so er gleichfalls gethan und ich darauf zum Degen gegriffen desgleichen er auch gethan 11 Die Umstehenden konnten die Generale nur mit Muhe voneinander trennen Der Kurfurst liess beide vorlaufig festnehmen und entzog ihnen ihr Kommando Er nahm die Sache sehr ernst 12 und forderte Gutachten unter anderen von den Wirklichen Geheimraten Ezechiel Spanheim und Otto von Schwerin an Die Folge war von Schonings Entlassung aus dem kurfurstlichen Dienst Die Belagerung von Bonn wurde trotz dieses Zwischenfalls fortgesetzt und die Festung am 2 Oktober eingenommen Danach bezog von Barfus Winterquartier in Neuss 1690 fuhrten der greise Feldmarschall von Derfflinger und von Barfus den Oberbefehl uber die brandenburgischen Truppen die mit den Verbundeten Dinant belagerten Von Barfus fuhrte bald das alleinige Kommando da von Derfflinger wegen Krankheit die Armee verlassen musste Er ruckte zum Niederrhein ab ging nach der Schlacht bei Fleurus nach Brabant Spater wurden die brandenburgischen Regimenter uber die Maas verlegt und von Barfus begab sich nach Berlin Die Schlacht bei Slankamen Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Slankamen 1691 erhielt von Barfus den Befehl ein Korps Brandenburger dem Kaiser Leopold I gegen die Turken zur Hilfe zu fuhren 13 4809 Mann Infanterie und 1444 Berittene wurden Mitte April bei Crossen vereinigt und am 23 April vom Kurfursten besichtigt Das Korps trat danach seinen Marsch durch Schlesien und Mahren nach Ungarn an In Goding an der mahrisch ungarischen Grenze musterte der Kaiser die Truppen Am 9 Juni brach von Barfus wieder auf und marschierte uber Neuhausel und Gran zur Vereinigung mit der kaiserlichen Armee unter dem Markgrafen Ludwig von Baden Am 20 Juli setzte sich die Armee von Essegg nach Peterwardein in Bewegung welches sie am 18 August erreichten Die Turken hatten bei Slankamen auf den Hohen langs der Donau ein verschanztes Lager worin der Grosswesir Koprulu Fazil Mustafa Pascha mit 50 000 Janitscharen und anderer Infanterie stand 200 Geschutze verteidigten die gunstig gelegene Verschanzung In der Ebene stand die turkische Kavallerie ebenfalls 50 000 Mann stark unter dem Seraskier Pascha und dem ungarischen Grafen Emmerich Thokoly Die kaiserliche Armee bestand aus 55 Bataillonen und 134 Schwadronen mit 90 Geschutzen in einer Starke von etwa 45 000 Mann Den rechten Flugel bildete die Masse der Infanterie und 20 Bataillone unter dem Feldzeugmeister Carl Graf Souches Der linke Flugel stand in der Ebene gegenuber der turkischen Reiterei und bestand aus 85 Schwadronen sowie 16 Bataillonen unter Feldmarschall Johann Heinrich von Dunewald Das Zentrum von 17 Bataillonen und 31 Schwadronen befehligte von Barfus nbsp Die Schlacht bei Slankamen Kupferstich eines unbekannten Kunstlers 1702 Am 19 August griff die kaiserliche Infanterie uber den rechten Flugel an Im Sturmschritt erreichten sie die turkischen Verschanzungen und hissten das Banner des Kaisers Da streckte eine Kugel den General Graf Souches zu Boden und die Janitscharen drangten das Fussvolk zum Ruckzug Die Kurassiere der Division des Herzogs von Holstein zwangen die Janitscharen unter grossen Verlusten wieder in die Verschanzungen und wurden zum zweiten Mal zuruckgeschlagen General Graf Guido von Starhemberg von einem Pfeil in der Brust getroffen befehligte den dritten Angriff Auch dieser war nicht erfolgreich alle Fuhrer waren nun tot oder verwundet Der langst befohlene Angriff des linken Flugels wurde durch Gestrupp und hohes Gras aufgehalten Den Ansturm der turkischen Reiterei vermochten die Kaiserlichen nicht aufzuhalten Ihre Reihen wurden durchbrochen und der Sieg der Turken stand bevor Da schwenkte von Barfus mit den Soldaten des Zentrums und griff die Turken in der Flanke an so dass der rechte Flugel Zeit gewann sich zu sammeln und in Gemeinschaft mit den Brandenburgern zuruckzuschlagen Markgraf Ludwig ubernahm im linken Flugel selbst den Befehl Das Fussvolk zurucklassend fuhrte er die Kavallerie der zahlenmassig uberlegenen feindlichen Reiterei in die rechte Flanke Die aus 6000 Kurassieren bestehende Reserve sturzte ins feindliche Lager Als von Barfus die Erfolge des linken Flugels sah ruckte er mit dem Zentrum im Sturmschritt gegen die turkischen Verschanzungen vor gefolgt von den Uberresten des rechten Flugels Obwohl sich die Janitscharen bis in die Nacht verteidigten konnten sie ihre Niederlage nicht mehr aufhalten 20 000 von ihnen bedeckten am nachsten Morgen das Schlachtfeld Durch den Sieg der Kaiserlichen wurde Siebenburgen habsburgisch und Osterreich war auf dem Weg zur europaischen Grossmacht Aber der Sieg war teuer erkauft Der Verlust betrug 7300 Mann davon 1000 Brandenburger Markgraf Ludwig schrieb dem Kurfursten Friedrich III Ich kann Euer Kurfurstlichen Durchlaucht den ausserordentlichen Valor und das gute Benehmen Dero General Lieutenant von Barfus sowie Ihrer braven Truppen nicht genug ruhmen und ihnen allein hat der Kaiser den Sieg und die Vernichtung der Turken zu danken 14 Dem Kaiser schrieb er dass Dero lobliche General und alle Officirer ein jeder bey seinem Posto eine gross Tapfferkeit und Eiffer bezeuget die hohere Generals auch als Feld Marschall Graff Dunewald General Feld Zeugmeister Graff Souches General der Cavalleria Graff Styrum und Brandenburgische General Lieutenant von Barfuss hin und wieder nachdem es die Zeit und Noth erfordert ihren Valor Tapfferkeit und Conduite bestandig erwiesen 15 Kaiser Leopold hatte schon damals die Absicht General von Barfus in den Reichsgrafenstand zu erheben Dieser verbat sich aber diese Ehre da er mit seiner Gemahlin in kinderloser Ehe lebte Kurfurst Friedrich III beforderte ihn in Anerkennung seiner Verdienste zum General der Infanterie und erteilte dem gesamten Geschlecht der von Barfus ein Lehnspardon worin ihnen alle Lehnsfehler verziehen und die Belehnung mit samtlichen Familiengutern erneuert wurde Nach der Schlacht marschierte von Barfus mit den Brandenburgern und General Graf Guido von Starhemberg mit funf Bataillonen Kaiserlicher zur Einschliessung der Festung Grosswardein welche am 16 Oktober unter personlicher Fuhrung der beiden Generale im Sturm genommen wurde Hierauf wurden die Winterquartiere bezogen und die Brandenburger kehrten im Fruhjahr 1692 in die Heimat zuruck 1692 war von Barfus mit Feldmarschall von Flemming und General Friedrich von Heiden Befehlshaber der brandenburgischen Truppen am Rhein und in den Niederlanden Auch hielt er sich wahrend dieser Zeit ofters im Hauptquartier des englischen Konigs Wilhelm III auf Dieser und Kurfurst Max Emmanuel von Bayern leiteten die Befreiung Namurs das die Franzosen unter Marschall Herzog von Luxemburg besetzt hatten Von Barfus bezog mit dem Generalstab Winterquartier in Xanten Wo er die nachsten beiden Jahren verbrachte ist nicht uberliefert Einzig die Hochzeit mit der Eleonore aus der einflussreichen Familie von Donhoff wird in der Literatur erwahnt Zu weiteren Feldzugen sollte er jedoch nicht mehr eingesetzt werden 1693 bis 1702 war er Kommandeur der Leibgarde Politische Karriere BearbeitenPremierminister Bearbeiten Am 15 Juni 1695 wurde von Barfus Feldmarschallleutnant und bemuhte sich von Berlin aus die Quittainenschen Guter im Kreis Preussisch Holland in Ostpreussen zu erwerben die bisher der Feldmarschall von Derfflinger besessen hatte Nach dem Tode des Feldmarschalls hatte er mit dessen Erben einen Kaufvertrag abgeschlossen und ersuchte die Oberrate der preussischen Regierung in Konigsberg um einen jus indigenatus Der Kurfurst Friedrich III erteilte ihm dieses Recht am 16 Dezember 1695 Nach dem Tod des polnischen Konigs Johann III Sobieski im Juni 1696 wurde von Barfus mit einigen Regimentern nach Preussen beordert um die Grenzen zu sichern Am 11 Juni ernannte ihn der Kurfurst zum Generalfeldmarschall Er nahm nun vermehrt reprasentative Pflichten wahr Zum Beispiel begleitete er den Kurfursten 1697 auf einer Reise nach Konigsberg und zu dessen Schwager dem Herzog von Kurland Im Mai wurde die russische Gesandtschaft in Konigsberg empfangen wobei der Feldmarschall rechts vom Throne hinter dem Markgrafen Albrecht stand nbsp Eberhard von Danckelman Olgemalde von David Richter d A um 1690 nbsp Wortlaut des Edict wegen Einfuhrung der Wagen und Peruquen Steuer Spanien hatte bei Brandenburg noch Schulden von mehr als 400 000 Talern wofur das Herzogtum Limburg an der Maas als Unterpfand eingeraumt und von den Brandenburgern besetzt wurde Die Hollander hatten ebenfalls grosse Geldforderungen an Spanien und strebten ebenso nach diesem Pfand Der Erste Minister Freiherr Eberhard von Danckelman soll Bestechungen seitens der Hollander zuganglich geworden sein und veranlasste den Abzug der brandenburgischen Truppen aus dem Limburgischen das die Hollander sofort besetzten Brandenburg hatte danach nie wieder Gelegenheit gehabt seine Forderungen sicherzustellen Von Barfus Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg und Christoph von Dohna leiteten daraufhin den Sturz Danckelmans ein Im November 1697 wurde er verabschiedet von Barfus uberbrachte ihm das Entlassungsschreiben des Kurfursten und kam im Dezember in Festungshaft nach Spandau spater nach Peitz seine Guter und der grosste Teil seines Vermogens wurden eingezogen Als einige Monate spater eine Kriminaluntersuchung gegen von Danckelman eingeleitet wurde stand von Barfus an der Spitze der damit beauftragten Kommission Es ist nicht auszuschliessen dass von Barfus personliche Motive hatte v a weil von Danckelman seinen Bruder Daniel Ludolph von Danckelman 1691 zum Generalkriegskommissar gemacht hatte auch die Verdrangung aus dem aktiven militarischen Dienst schrieb er dem Ersten Minister zu Von Barfus versah nach dem Sturz Danckelmans vorubergehend die Funktion des Premierministers ohne allerdings den Titel Oberprasident zu ubernehmen Nie ein Freund der Franzosen war eine seiner ersten Amtshandlungen die Einfuhrung der Peruckensteuer um der franzosischen Mode entgegenzutreten Ausserdem versuchte er durch Reduktion der Armee die angespannte Finanzlage zu verbessern Seine Macht wurde jedoch bald auf Militarisches begrenzt Am 2 Dezember 1699 erging ein kurfurstliches Dekret das vorschrieb dass von Barfus jedes vom Regenten in Kriegssachen herausgegebene Papier mitunterzeichnen solle in Finanzsachen Graf Kolbe von Wartenberg und in Staats Justiz Lehns und Gnadenangelegenheiten der Geheime Staatsrat Paul von Fuchs Nachdem letzterer immer mehr verdrangt wurde konnte Kolbe von Wartenberg der Nachfolger Danckelmans werden 1698 hatte von Barfus einen Auftrag seines Kurfursten wegen der Besitznahme von Elbing und dessen Umgebung Der Kurfurst Friedrich Wilhelm hatte namlich 1655 dem Konig Johann II Kasimir von Polen Hilfsgelder zum Krieg gegen die Schweden bewilligt und dafur die Stadt Elbing und das umliegende Gebiet als Unterpfand bekommen 1698 wurden einige Regimenter unter Generalleutnant Wilhelm von Brandt in Preussen zusammengezogen um die bedeutende Handelsstadt zu besetzen Der Burgermeister ubergab sie friedlich nachdem General von Brandt ihm gezeigt hatte welche militarischen Mittel bereitstanden Von Barfus wurde noch in diesem Jahr Gouverneur von Berlin 16 Oberkriegsprasident Kommandeur der Garde zu Fuss und Chef des ehemaligen von Flemmingschen Kurassier Regiments Im September dieses Jahres trat er die Oberhauptmannschaft von Spandau an den Oberhofmarschall Philipp Karl von Wylich und Lottum ab und am 29 September wurde er zum Landeshauptmann der Lander Ruppin und Bellin ernannt 1699 war der Graf Christoph von Dohna vom Kurfursten zum Konig Wilhelm III von England gesandt worden um das durch die Entlassung des Ministers von Danckelman gestorte freundschaftliche Verhaltnis wiederherzustellen Der Konig erklarte sein Vertrauen in keiner Weise dem damaligen Oberkammerherrn Graf Kolbe von Wartenberg geben zu wollen sondern entweder dem Feldmarschall von Barfus den er von den Kriegen gegen Frankreich kannte oder dem Grafen Alexander von Dohna Bruder des Grafen Christoph Reichsgraf und Ritter des schwarzen Adlerordens Bearbeiten Von Barfus wurde 1699 von Kaiser Leopold I in den Reichsgrafenstand erhoben Nachdem er 1691 diese Standeserhohung abgelehnt hatte nahm er jetzt gern an weil er inzwischen mit Grafin Eleonore von Donhoff vermahlt war die ihm bereits zwei Sohne geschenkt hatte Das Grafendiplom wurde am 10 September 1699 unterzeichnet Wenn wir Leopold I nun gnadiglich angesehen das Uralte adliche und Ritterliche Herkommen Tugend grosse Vernunft Geschicklichkeit und in Kriegesdiensten erworbene sonderbare Erfahrenheit womit General Feld Marschall und Oberster Krieges Prasident Hans Albrecht von Barfus geruhmet worden da Er sowohl bei der mit sturmender Hand eingenommenen Festung Ofen als auch in glucklicher und tapferer Anfuhrung der von des Kurfursten Liebden 17 im jungst geendigten Turkenkriege wider den Erbfeind christlichen Namens geschickten 6000 Mann Hulfsvolker bei der zu Szalankament vorgegangenen blutigen Schlacht einen so unverzagten Heldenmuth und Resolution bezeiget dass desselben hierbei bewiesene ungemeine Tapferkeit und Geschicklichkeit Uns von Unserer ganzen Generalitat angeruhmet auch Ihm und gedachten Hulfsvolkern billig ein nicht geringer Theil des erstrittenen grossen Sieges zugeleget worden So haben Wir demnach zu eigener Erkenntnis solch uralten Herkommens getreuen und nutzlichen Diensten aus selbsteigener Bewegnis mit wohlbedachten Muth und Rath und rechtem Wissen Ihn Hans Albrecht von Barfus samt allen seinen jetzigen und kunftigen ehlichen Leibeserben beiderlei Geschlechts absteigender Linie fur und fur in ewiger Zeit in den Stand Ehr und Wurde Unserer und des Heiligen Romischen Reichs auch Unserer Erbkonigreich Furstenthum und Landen Grafen und Grafinnen erhebet und gestalt also ob sie von ihren vier Ahnen Vater und Mutterlichen Geschlechts beiderseits rechtgeboreren Grafen und Grafinnen waren 18 nbsp Kasimir Graf Kolbe von WartenbergAm 29 Oktober 1699 wurde der Reichsgrafenstand durch ein kurfurstliches Dekret anerkannt 19 Friedrich III bereiste im Herbst 1699 die Neumark und Pommern in Begleitung des Feldmarschalls von Barfus und des Oberkammerherrn Graf Kolbe von Wartenberg Er hielt seinen festlichen Einzug in Kustrin und Stargard In letzterem eroffnete das Kurassier Regiment dessen Chef der Feldmarschall war den Zug Von Barfus erwarb in diesem Jahr auch Guter in der Mark Brandenburg und zwar in der Gegend von Beeskow nachdem er seine vaterlichen Guter im Landkreis Oberbarnim an seine Bruder abgetreten hatte Im Juli 1699 kaufte von Barfus die Dorfer Kossenblatt und Werder fur 32 000 Taler und 100 Dukaten Schlusselgeld von Friedrich Wilhelm von Oppen 1664 1709 mit dem er uber seine Grossmutter Catharina von Oppen verwandt war Zur Abrundung des Besitzes erwarb er im Jahre 1700 von Adam und Hans von Pannwitz das Rittergut Briescht 1702 von Caspar von Oppen 10 Juni 1683 die Lehnguter Wiese Plattkow mit der Splauheyde und der Schaferei Den Kurfursten beschaftigte schon langere Zeit der Plan die Konigswurde fur das souverane Herzogtum Preussen zu erwerben Der Premierminister von Danckelman war stets dagegen und zog sich dadurch den Unwillen des Kurfursten zu Kaiser Leopold I wurde durch den Sieg bei Slankamen schon gunstig gestimmt dazu kam die Bestechung seines Beichtvaters 20 21 Am 6 November 1700 wurde schliesslich ein formlicher Vertrag abgeschlossen 22 Kurfurst Friedrich III reiste am 17 Dezember von Berlin nach Konigsberg ab um sich dort zum Konig kronen zu lassen Von Barfus begleitete ihn als Vertreter der Armee Am 17 Januar 1701 wurde der Schwarze Adlerorden als hochste preussische Auszeichnung gestiftet in welchen von Barfus noch am selben Tag aufgenommen wurde Ruckzug nach Kossenblatt Bearbeiten nbsp Schloss Kossenblatt Lithografie von Theodor Albert 1870 Dem Premierminister Kolbe von Wartenberg der nach dem Sturz von Danckelmans an die Macht gekommen war wurden noch grossere Anmassungen als seinem Vorganger nachgesagt dazu kamen Vermogensanhaufungen wozu seine Frau nicht wenig beitrug Von Barfus war der Einzige der es wagte ihm die Stirn zu bieten Auch wenn er eine machtige Partei auf seiner Seite hatte so die Konigin Sophie Charlotte die Grafen Christoph und Alexander von Dohna den Generalkriegskommissar Otto Magnus von Donhoff den Oberhofmarschall Graf von Wylich und Lottum und den Hofmarschall Christoph Ludwig von der Wense misslang die gegen Kolbe von Wartenberg eingefadelte Intrige Von Barfus musste am 18 August 1702 seinen Abschied aus Berlin nehmen und beschaftigte sich dann mit dem auf einer Spreeinsel in Kossenblatt begonnenen Schlossbau 23 Weil der Ort nicht sehr gunstig war man musste viele starke Baumstamme in den sumpfigen Grund rammen wurde das Schloss erst 1712 fertiggestellt Der Generalfeldmarschall starb schon am 27 Dezember 1704 und wurde in dem an der Kirche erbauten Erbbegrabnis beigesetzt Die Leichenpredigt hielt der konigliche Hofprediger Daniel Ernst Jablonski Gestalt und Charakter BearbeitenHans Albrecht von Barfus war von grossem kraftigen Korperbau uber sechs Fuss ungefahr 190 cm wenn mit Fuss der Preussische gemeint ist hoch und durch den anstrengenden Kriegsdienst abgehartet Er wird beschrieben als streng und eifrig in Ausubung seiner Dienstpflichten tapfer und unerschrocken gegen den Feind er besass vorzugliche und seltene Eigenschaften eines Feldherren namentlich die Fehler des Feindes in der Schlacht und in den grossen Bewegungen gleich zu erkennen und zu benutzen was die Einnahme der Beueler Schanze 1689 und die Schlacht von Szalankament 1691 besonders darthun Anmassungen von Personen die gleich ihm eine hohe Stellung einnahmen konnte er nicht ertragen sondern wurde gleich veranlasst ihnen die Spitze zu bieten Dies beweisen sein Streit mit dem General von Schoning und seine Einwirkungen gegen die Minister von Dankelmann und Graf Kolbe von Wartenberg 24 Carl Hinrichs beschrieb ihn als eine machtige und derbe soldatisch steifnackige Gestalt umwittert von dem Glanz der Teilnahme an den Turkenkriegen 25 Kurt von Priesdorff dagegen nannte ihn vorbildlich personlich tapfer beliebt bei seinen Soldaten die ihm gern folgten Barfus war ein in Krieg und Frieden bewahrter General 26 Auch Bernhard Erdmannsdorffer ausserte sich ahnlich B arfus gehorte unstreitig zu den tuchtigsten unter den alteren aus der Schule des 17 Jahrhunderts hervorgegangenen Generalen der preussischen Armee man ruhmt an ihm neben personlicher Tapferkeit und Mannszucht besonders die Fahigkeit schneller Orientirung und gewandter Benutzung der Gelegenheiten und der Fehler des Feindes 27 Nach Theodor Fontane war er tapfer soldatisch spezifisch deutsch antifranzosisch habsuchtig aber unbestechlich rechthaberisch aber nicht ungerecht in Intriguen verwickelt aber nicht eigentlich intrigant 28 Vier Bildnisse von ihm sind uberliefert ein Kupferstich eines unbekannten Kunstlers aus dem 14 Band des Theatrum Europaeum Matthaus Merians Erben Frankfurt am Main 1702 Dieser zeigt ihn in Rustung als Brustbild vor kreuzschraffiertem Hintergrund in Oval innerhalb eingefasstem Schraffur Rechteck Unten am Rahmen ist das Wappen abgebildet Die lateinische Umschrift des 16 12 cm grossen Stichs lautet JOHAN ne S ALBERTUS A BARFUS DOMINUS IN QUITTENEN SERENISS i MI ELECTORIS BRANDENBURG urgi CI CONSILIARIUS BELLI INTIMUS ET CAMPI MERECHALLUS GENERALIS 29 30 ein Portrat Ol auf Leinwand eines unbekannten Malers um 1702 Von Barfus ist mit Schulterband und Bruststern des schwarzen Adlerordens abgebildet und in eine Uniform der kurmarkischen Garde gekleidet deren Kommando er Mitte 1702 niederlegte 31 Das 42 32 cm grosse Gemalde wird heute in der Zitadelle Spandau aufbewahrt ein Olgemalde in Lebensgrosse Kniestuck gemalt von Konig Friedrich Wilhelm I ein Olgemalde in Lebensgrosse des Malers Otto Mengelberg nbsp 1 Kupferstich eines unbekannten Kunstlers 1702 nbsp 2 Olgemalde eines unbekannten Kunstlers um 1702 nbsp 3 Olgemalde von Konig Friedrich Wilhelm I 1736 Nachkommen BearbeitenAm 6 Juli 1667 ging von Barfus mit Elisabeth von Schlabrendorff 1 Marz 1647 30 September 1691 eine Ehe ein welche kinderlos blieb Von Barfus weihte ihr nach ihrem Tod in der Domkirche in Brandenburg ein prachtvolles Denkmal aus Marmor mit einer selbstverfassten Inschrift 1693 vermahlte sich von Barfus in zweiter Ehe mit Eleonore von Barfus geb Grafin von Donhoff 23 Mai 1669 1726 32 Tochter des Oberkammerherrn Friedrich von Donhoff mit der er drei Sohne hatte Der Alteste Friedrich Otto wurde 1694 geboren und wie sein Vater Soldat Ab 1707 war er an der Ritterakademie Brandenburg und widmete sich dann fruhzeitig dem Kriegsdienst 1715 war er Adjutant des Grafen Christoph von Dohna bei der Belagerung von Stralsund 1716 wohnte er dem Feldzug gegen die Turken in Ungarn bei wurde als Major bei einem Kurassier Regiment in der Schlacht bei Belgrad schwer verwundet und starb am 3 September 1717 an diesen Verletzungen in Wien Auch der zweite Sohn Karl Friedrich war wie sein Bruder seit 1707 Zogling hier Nr 37 der Ritterakademie in Brandenburg wurde Offizier und starb 1730 jung 33 Karl Friedrich Ludwig geboren 1700 scheint eine absichtlich vernachlassigte Erziehung erhalten zu haben da seine nachsten Verwandten nach seinem Erbe trachteten Der Graf Alexander von Donhoff Bruder seiner Mutter General und Adjutant Konig Friedrich Wilhelms I leitete und forderte 1736 den Verkauf der Kossenblatter Guter an den preussischen Konig und bewirkte die Allodifikation der Quittainschen Guter in Preussen welche er seinem Neffen Otto Philipp Graf von Donhoff testamentarisch vermachte Ludwig starb wie seine Bruder kinderlos und damit war der Stamm der Grafen von Barfus erloschen Nachleben BearbeitenIm Jahre 1889 gab Kaiser Wilhelm II einem 1813 gegrundeten Regiment den Ehrennamen Graf Barfuss den es bis zu seiner Auflosung nach dem Ersten Weltkrieg trug Ich will das Andenken an den General Feldmarschall Grafen Barfuss dadurch ehren und in Meiner Armee dauernd lebendig erhalten dass Ich dem 4 Westfalischen Infanterie Regiment Nr 17 den Namen Infanterie Regiment Graf Barfuss 4 Westfalisches Nr 17 verleihe Ich habe dem Regiment diese Auszeichnung zugedacht weil es aus dem 4 Ostpreussischen Infanterie Regiment dem Truppenteil hervorgegangen ist welcher die Reste des alten Barfussschen Regiments in sich aufgenommen hat Ich weiss dass das Regiment seinem neuen Namen stets Ehre machen und den wohlbegrundeten Ruf der Tapferkeit und Treue bis in die fernste Zukunft aufrecht erhalten wird Berlin den 27 Januar 1889 gez Wilhelm 34 1894 wurde im Turkenkriegsviertel in Berlin Wedding die Barfusstrasse nach ihm benannt 35 Im Sprichwort Sich hassen wie Schoning und Barfus lebt der Streit zwischen den beiden Offizieren fort 36 In der Novelle Der alte Wachtmeister vom Dragonerregiment Anspach Bayreuth von Detlev von Liliencron taucht Graf Barfuss am Ende kurz auf 37 In Fontanes Frau Jenny Treibel wird folgende Geschichte von ihm erzahlt General Barfus prasidierte wahrend der Belagerung von Bonn einem Kriegsgericht drin uber einen jungen Offizier abgeurteilt werden sollte Der Abzuurteilende hatte sich das mindeste zu sagen etwas unheldisch benommen und alle waren fur schuldig und totschiessen Nur der alte Barfus wollte nichts davon wissen und sagte Drucken wir ein Auge zu meine Herren Ich habe dreissig Renkontres 38 mitgemacht und ich muss Ihnen sagen ein Tag ist nicht wie der andere und der Mensch ist ungleich und das Herz auch und der Mut erst recht Ich habe mich manches Mal auch feige gefuhlt So lange es geht muss man Milde walten lassen denn jeder kann sie brauchen Theodor Fontane Frau Jenny Treibel Fontane Berlin 1892 39 Albert Emil Brachvogel zeichnete 1869 in seinem historischen Roman Die Grafen Barfus 40 das Leben Hans Albrechts von Barfus und seiner Familie in den Jahren 1689 bis 1740 nach Er stellte ihn als braven bescheidenen Mustersoldaten dar als treuen Patrioten mit herkulischer Gestalt aber auch als boshaft gewissenlos unersattlich machtgierig finster kalt von oben herab hinterlistig habgierig und unbarmherzig Brachvogel schilderte den Streit zwischen von Schoning und von Barfus wobei er ersteren als unglucklichen Helden darstellte als Opfer des rachsuchtigen von Barfus Auch von Danckelman musste ihm im Roman weichen Erst auf seinem Sterbebett ermoglichte es von Barfus seinen Sohnen sich mit den Kindern seiner Feinde zu versohnen Literatur BearbeitenFranz Wilhelm von Barfus Falkenberg H A Graf von Barfus Konigl Preuss General Feldmarschall Ein Beitrag zur Geschichte unter den Kurfursten Friedrich Wilhelm und Friedrich III von Brandenburg insbesondere der Feldzuge gegen die Turken 1683 1686 1691 Hertz Berlin 1854 Bernhard Erdmannsdorffer Barfus Hans Albrecht Graf v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 60 65 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 1 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 S 35f Nr 55 DNB 367632764 Hans Bellee Barfus Johann Albrecht Graf v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 588 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Albrecht von Barfus Album mit Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten nach anderen Quellen 1631 oder 1634 Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1972 ISSN 0435 2408 Marcelli Janecki zug Red Jahrbuch des Deutschen Adels Erster Band Hrsg Deutsche Adelsgenossenschaft Vaterlandische Verlagsanstalt Verlag von W T Bruer Berlin 1896 S 122 Sippenverband Ziering Moritz Alemann Nr 2 PDF 891 kB Selbstverlag Berlin 1936 nennt 1638 als Jahr der Standeserhohung nach anderen Quellen 1678 nach anderen Quellen 1684 Der Abmarschbefehl des Kurfursten an den Oberst von Barfus ist abgedruckt in Urkunden und Actenstucke zur Geschichte des Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg 14 Band de Gruyter Berlin und Leipzig 1926 S 115 v d Oelsnitz A C Geschichte des k preuss Ersten Infanterie Regiments seit seiner Stiftung im J 1619 bis zur Gegenwart Mit dem Portrat S Maj des Konigs Mittler 1855 S 205 Ein von Barfus ausgestelltes Gutachten fur den Kurfursten 15 August 1689 zitiert nach Barfus Falkenberg S 44 Von Barfus Wahrhafter Verlauf der Sachen was den 30 August zwischen dem Feldmarschall Lieutenant von Schoning und mir vorgefallen zitiert nach Franz Wilhelm von Barfus Falkenburg H A Graf von Barfus konigl preuss General Feldmarschall ein Beitrag zur Kriegsgeschichte unter den Kurfursten Friedrich Wilhelm und Friedrich III von Brandenburg S 9f als Digitalisat beim Munchener Digitalisierungszentrum Von Barfus Wahrhafter Verlauf der Sachen was den 30 August zwischen dem Feldmarschall Lieutenant von Schoning und mir vorgefallen zitiert nach Barfus Falkenberg S 10f Nach dem kurfurstlichen Edict wider die Duella vom 6 August 1688 ware sogar die Todesstrafe moglich gewesen Ein zeitgenossischer Bericht der Ereignisse des Jahres 1691 findet sich im 14 Band des Theatrum Europaeum Eine weitere Schilderung wird in dieser PDF Datei Memento des Originals vom 6 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tuerkenbeute de zitiert Markgraf Ludwig von Baden an den Kurfursten Friedrich III zitiert nach Barfus Falkenberg S 21 Markgraf Ludwig von Baden an den Kaiser Leopold I zitiert nach dem 14 Band des Theatrum Europaeum S 6f in modernerer Schreibweise zitiert in Barfus Falkenberg S 21 nach anderen Quellen 1701 Liebden ein Abstractum mit welchem sich nur noch furstliche so wohl vermahlte als verwandte und nicht verwandte Personen mit den Furwortern Euer oder im Schreiben Ew Deine Ihre anzureden pflegen Furstliche Personen gleichen Standes pflegen sich Ew Liebden anzureden und konigliche und kaiserliche Personen geben bloss furstlichen entweder diesen Titel gleichfalls oder wie besonders von dem Kaiser in einigen Fallen geschieht nur Deine Liebden Es bedeutet so viel als geliebt und ist unser heutiges Liebe mit welchem noch auf den Kanzeln einige Prediger ihre Gemeine anzureden pflegen Johann Georg Krunitz Oeconomische Encyclopadie Berlin 1800 Band 78 S 402f aus dem kaiserlichen Grafendiplom 10 September 1691 zitiert nach Barfus Falkenberg S 58ff Das kurfurstliche Dekret zur Anerkennung der Standeserhohung ist abgedruckt in Karl Freiherr von Ledebur Konig Friedrich I von Preussen Schulz Leipzig 1878 S 454f Karl Marx The Divine Right of the Hohenzollern In The People s Paper 13 Dezember 1856 deutsch auf www mlwerke de Der Briefwechsel zwischen dem Jesuitenpater Friedrich Freiherr von Ludinghausen genannt Wolff und dem brandenburgischen Hof ist abgedruckt in Max Lehmann Preussen und die katholische Kirche seit 1640 Theil 1 Von 1640 bis 1740 Hirzel Leipzig 1878 Neudruck Zeller Osnabruck 1965 S 455 73 vollstandig abgedruckt in Theodor von Morner Kurbrandenburgische Staatsvertrage von 1601 1700 Reimer Berlin 1867 Nachdruck de Gruyter Berlin New York 1965 Peter Michael Hahn und Hellmut Lorenz Hrsg Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Band 2 Katalog Nicolai Berlin 2000 S 308 ISBN 3 87584 024 0 Barfus Falkenberg S 34 Carl Hinrichs Friedrich Wilhelm I Konig in Preussen Eine Biographie 2 Auflage Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 1943 S 126 Priesdorff S 36 ADB S 65 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Zweiter Teil Das Oderland im Projekt Gutenberg DE Peter Mortzfeld Die Portratsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel 29 Band Biographische und bibliographische Beschreibungen mit Kunstlerregister Band 1 Saur Munchen u a 1996 S 118 ISBN 3 598 31509 0 Hans Dietrich von Diepenbroick Grueter Portratsammlung 4 Nordrhein Regierungsbezirke Dusseldorf Koln Aachen Selbstverlag Tecklenburg Westfalen 1955 nennt unter Nummer 405 einen Kupferstich von Blesendorf der vielleicht mit diesem identisch ist Rolf Wirtgen Hrsg Das preussische Offizierkorps 1701 1806 Bundesamt fur Wehrtechnik und Beschaffung Koblenz am Rhein 2004 ISBN 3 927038 64 4 nach anderen Quellen 1720 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 Hrsg Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie Brandenburg e V Band I Nr 36 37 Druck P Riemann Selbstverlag Ludwigslust Belzig 1913 S 7 Wilhelm Bussler Preussische Feldherren und Helden Schloessmann Gotha 1890 Band 1 S 102 auch in Georg Pohlmann Geschichte des Infanterie Regiments Graf Barfuss 4 westfalischen Nr 17 im 19 Jahrhundert Mittler Berlin 1906 S 264 Barfusstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Karl Friedrich Wilhelm Wander Deutsches Sprichworter Lexikon Brockhaus Leipzig 1880 Band 5 Spalte 1715 Detlev von Liliencron Letzte Ernte Hinterlassene Novellen im Projekt Gutenberg DE Zusammenstoss feindliche Begegnung Theodor Fontane Frau Jenny Treibel im Projekt Gutenberg DE Albert Emil Brachvogel Die Grafen Barfus Historischer Roman Durr Leipzig 1869 4 Bande Normdaten Person GND 103052836 lobid OGND AKS VIAF 76722028 Wikipedia Personensuche nbsp Dieser Artikel wurde am 18 Dezember 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Barfus Hans Albrecht vonALTERNATIVNAMEN Barfus Johann Albrecht von Barfus Johann Albrecht Graf von Barfus Johann Albrecht Reichsgraf von Barfus Hans Albrecht Graf von Barfus Hans Albrecht Reichsgraf von Barfuss Hans Albrecht von Barfus Johann Albert von Barfus Johannes Albert von Barfuss Johann Albert von Barfuss Johannes Albert von Barfus Johann Albrecht von Barfus Johannes Albrecht von Barfuss Johann Albrecht von Barfuss Johannes Albrecht von Barfus Johannes Albertus a lateinisch Barfuss Jean Albert comte de franzosisch Barfuss Juan Alberto Conde de spanisch KURZBESCHREIBUNG brandenburgisch preussischer GeneralfeldmarschallGEBURTSDATUM 1635GEBURTSORT Rittergut Moglin BrandenburgSTERBEDATUM 27 Dezember 1704STERBEORT Kossenblatt Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Albrecht von Barfus amp oldid 238533622