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Heino Heinrich von Flemming ab 1700 Heino Heinrich Graf von Flemming 8 Mai 1632 in Martenthin Pommern 1 Marz 1706 auf Schloss Buckow im Kreis Lebus war ein deutscher Heerfuhrer Generalfeldmarschall und Gouverneur von Berlin In die Geschichte ging er als einer der grossen Turkenbesieger ein Heino Heinrich von Flemming Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHeino zeitgenossisch meist Heyno Heinrich von Flemming stammte aus der alten pommerschen schlossgesessenen ursprunglich wohl aus Flandern eingewanderten Familie Flemming Er war der dritte Sohn des pommerschen Landmarschalls und Amtshauptmanns zu Belgard Jakob von Flemming und der Barbara von Pfuel 1 Nach einer Ausbildung in Frankreich und den Niederlanden dort bei Wilhelm von Oranien und dem Admiral Michiel de Ruyter trat er 1657 in die kurbrandenburgische Garde zu Fuss 1658 wechselte er in das kaiserliche Regiment von Sporck das im Krieg mit Schweden in Holstein eingesetzt wurde Im Jahr 1660 kehrte Flemming als Kapitan in die brandenburgische Garde zuruck Am 15 Januar 1662 wurde er vom damaligen Herrenmeister Johann Moritz von Nassau zum Johanniterordensritter geschlagen 2 Kurfurst Friedrich Wilhelm ubertrug 1672 dem Oberst Flemming das Kommando uber das Regiment von Flemming das er als Hilfstruppe dem polnischen Konig Michael von Polen im Krieg mit der Turkei sandte nbsp Schlacht am Kahlenberg 1683 Das Entsatzheer fallt in die osmanischen Stellungen einFlemming erhielt wegen seiner Klugheit und kaltblutigen Tapferkeit viele Angebote fur einen Dienstwechsel Er trat 1676 als Generalmajor in braunschweigische und 1680 als Feldmarschallleutnant in kursachsische Dienste uber Er trug 1683 an der Spitze der sachsischen Hilfstruppen viel zum Scheitern der turkischen Belagerung von Wien bei An der Spitze der Sachsen und einiger Hilfstruppen ersturmte er in der Schlacht am Kahlenberg den Mittelpunkt und Schlussel der turkischen Stellungen und drang als erster in das dahinterliegende Hauptlager der Turken ein Am 15 Februar 1684 wurde ihm das Kommando uber die sachsischen Truppen ubertragen und nach dem Tode des Feldmarschalls Freiherr Joachim Rudiger von der Goltz erhielt er am 8 September 1688 die Wurde eines kursachsischen Generalfeldmarschalls In diesem und im folgenden Jahr kommandierte er unter Kurfurst Johann Georg III die sachsischen Truppen am Rhein gegen die Franzosen war hier jedoch vielfachen personlichen Krankungen ausgesetzt Die kaiserlich habsburgische Generalitat beschuldigte ihn der Bestechlichkeit Im Jahr 1690 wechselte Flemming vom sachsischen Dienst in den brandenburgischen Kurfurst Friedrich III ernannte ihn zum Staats und Kriegsrat Am 16 April 1691 nach dem unfreiwilligen Abgang des Generalfeldmarschall Leutnants Hans Adam von Schoning aus der kurbrandenburgischen Armee im Januar 1691 beforderte ihn der Kurfurst zum Generalfeldmarschall und Befehlshaber der Truppen Brandenburgs am Rhein zum Gouverneur von Berlin und wie zuvor Schoning zum Kommandeur seiner Leibgarde Nachdem ihm 1698 aus gesundheitlichen Grunden der Abschied mit einem jahrlichen Einkommen von 8 000 Talern gewahrt worden war ernannte er Flemming zum Statthalter des Herzogtums Pommern und des Furstentums Cammin Ausserdem war er seit 1678 Nutzniesser der Komturei Schivelbein Bereits 1688 war er mit den Gutern um Buckow belehnt worden die zuvor der Familie seiner Frau Dorothea Elisabeth von Pfuel gehort hatten 1689 erwarb er die beiden Guter Cothen Dannenberg Mark und Falkenberg Mark im damaligen Oberbarnimschen Kreis Dazu erhielt er 1699 das zuvor ebenfalls Pfuel sche Kloster Helfta und in Sachsen das Schloss Hermsdorf sowie das Herrenhaus Hohenhaus bei Radebeul 1700 erhob ihn der Kaiser in den Reichsgrafenstand eine Wurde die er nach der Schlacht am Kahlenberg zunachst ausgeschlagen hatte Heino Heinrich von Flemming galt trotz seines Ruhmes als bescheidener Mann Er leitete den militarischen und politischen Aufstieg seiner Familie in Sachsen und Brandenburg Preussen ein indem er seine Sohne und Neffen in dortige Dienste zog wo sein Sohn Johann Georg sowie die Neffen Joachim Friedrich Bogislaw Bodo und Jakob Heinrich zu Generalen aufstiegen letzterer als Bedeutendster von allen zum Generalfeldmarschall und dirigierenden Minister Augusts des Starken Jakob Heinrich wiederum seine drei Sohne sowie die vier Sohne seiner Bruder starben allesamt jung zog die Sohne eines Vetters Georg Detlev und Karl Georg Friedrich in sachsisch polnische Dienste wo sie ebenfalls Generale und Minister wurden nbsp Schloss Buckow erbaut 1663 mit spaterer Fassade von Schinkel um 1802 abgerissen 1948Seine letzten Lebensjahre verbrachte Heino Heinrich von Flemming zuruckgezogen auf dem 1663 erbauten Schloss Buckow das seine Frau 1673 von ihrem Vater Georg Adam von Pfuhl geerbt hatte Dort besuchte ihn 1701 sein jahrzehntelanger Briefpartner Gottfried Wilhelm Leibniz Das spater von Schinkel umgebaute Schloss Buckow besass die Familie von Flemming bis zur Enteignung im Jahr 1945 Es war im Fruhjahr 1945 ausgebrannt die Ruine wurde 1948 beseitigt 3 Im Jahr 1909 wurde in Wien Dobling 19 Bezirk die Flemminggasse nach Heino Heinrich benannt Familie BearbeitenEr war mehrmals verheiratet Seine erste Frau wurde 1663 Barbara Gottliebe von Klitzing Tochter des Gottlieb von Klitzing Das Paar hatte eine Tochter Margarete Elisabeth 1664 2 Mai 1728 Johann Georg Przebendowski von Przebendow 1639 1729 4 Nach ihrem Tod heiratete 1667 er die Grafin Agnes Dorothea von Schwerin 13 Juni 1653 22 Februar 1673 Tochter von Philipp Julius von Schwerin 18 Februar 1617 28 Juni 1685 Dann heiratete er 1674 Dorothea Elisabeth von Pfuel 1740 die einzige Tochter des Generals von Pfuel Das Paar hatte vier Sohne und zwei Tochter darunter Johann Georg 1679 1747 Generalleutnant Sigrid Katharina Grafin Bielke 1681 1765 Adam Friedrich 1687 1744 auf Hermsdorf Katharina von Ahlefeld 1690 1721 Henriette Dorothea Helene 4 Juni 1706 Friedrich Wilhelm von Sparr 12 Februar 1657 9 November 1729 Sophia Eva Charlotte 18 Januar 1684 1743 Lebrecht von dem Bussche 1666 1715 preussischer Oberst spater russischer Generalmajor um 1737 Friedrich Wilhelm von Schack zu Radibor OberlausitzLiteratur BearbeitenJakob Christoph Iselin Neu vermehrtes Historisch und Geographisches Allgemeies Lexicon Teil II Basel 1726 S 319 Digitalisat Jakob Christoph Beck Neu vermehrtes Historisch und Geographisches Allgemeines Lexicon Teil III Johannes Christ Basel 1742 S 494 Digitalisat Ernst Graf zur Lippe Weissenfeld Winkler Flemming Heino Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 279 f Sieben Jahrhunderte Flemmingsche Chronik Eine Festgabe Personengeschichte des burg und schlossgesessenen Geschlechts derer von Flemming Erster Band Manuskriptdruck Hrsg im Auftrag der Familie Hans von Flemming Buckow C A Starke Gorlitz 1909 S 187 ff Digitalisat Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 1 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 S 52 Nr 87 DNB 367632764 Karlheinz Blaschke v Flemming Familienartikel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 239 Digitalisat Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt Main 2005 Band XXII Tafel 110 Hans Joachim Bottcher Die Turkenkriege im Spiegel sachsischer Biographien Gabriele Schafer Verlag Herne 2019 S 105 107 u a ISBN 978 3 944487 63 2 Weblinks BearbeitenFlemming Heinrich Heino von in Deutsche Biographie Vita und Portrait in Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Flemming Heinrich Heino von In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 368 Einzelnachweise Bearbeiten Anton Balthasar Konig Biographisches Lexikon aller Helden und Militarpersonen T A F Verlag A Wever Berlin 1788 S 425 Hermann Keipp Berliner Revue Social politische Wochenschrift Elfter Band Viertes Quartal Berlin 1857 S 446 Hans Ulrich Engel Hans Joachim Schlott Kotschote Hrsg Verzeichnis der vom Standpunkt der Denkmalspflege bedeutenden Kirchen und Herrenhauser der ehemaligen Provinz Brandenburg und Berlins nach dem Stand vom 1 April 1958 In dies Fontane damals und heute Verlag fur internationalen Kulturaustausch Berlin Zehlendorf 1958 S 240 Karl Sahrer von Sahr Heinrich des H R R Graf von Bunau aus dem Hause Seusslitz Erster Band Erste Abtheilung B G Teubner Dresden 1869 S 99 Generalfeldmarschalle im Kurfurstentum und Konigreich Sachsen Hans Georg von Arnim Boitzenburg Franz Albrecht von Sachsen Lauenburg Rudolph von Marzin Ernst Albrecht von Eberstein Joachim Rudiger von der Goltz Heino Heinrich von Flemming Hans Adam von Schoning Jeremias Chauvet Heinrich VI Reuss Obergreiz Adam Heinrich von Steinau Georg Benedikt von Ogilvy Jacob Heinrich von Flemming August Christoph von Wackerbarth Johann Adolf II Sachsen Weissenfels Friedrich August Rutowski Johann Georg von Sachsen F H E von Anhalt Dessau Siehe auch Generalfeldmarschall Kursachsen und Konigreich Sachsen Normdaten Person GND 104374136 lobid OGND AKS VIAF 39813284 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flemming Heino Heinrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Heerfuhrer Generalfeldmarschall und Gouverneur von BerlinGEBURTSDATUM 8 Mai 1632GEBURTSORT Martenthin PommernSTERBEDATUM 1 Marz 1706STERBEORT Kreis Lebus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heino Heinrich von Flemming amp oldid 239019726