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Pannwitz Pannewitz Panwitz ist der Name eines Uradelsgeschlechts aus der Ober und Niederlausitz Schlesien und der Grafschaft Glatz Wappen derer von PannwitzDas Dorf Pannewitz ist heute Teil der Gemeinde Burkau Sachsen Ein weiteres Dorf mit Namen Pannewitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Neschwitz bei Bautzen Welches der beiden Dorfer als namensgebender Stammsitz anzusehen ist konnte noch nicht belegt werden Ein weiteres Rittergut und Dorf namens Pannwitz lag im Kreis Trebnitz Niederschlesien heute Paniowice Gemeinde Oborniki Slaskie Obernigk und ein Ortsteil von Laukitten in Ostpreussen hiess bis 1945 Pannwitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geadelte Familie von 1785 3 Geadelte Familie von 1787 4 Wappen 5 Bekannte Familienmitglieder 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht ist vermutlich eines Stammes mit denen von Wusterbusch die 1204 mit Henricus de Wontbusch erstmals urkundlich erscheinen 1 und deren Stammreihe mit Dietmar von Wusterbusch nach 1305 Vogt von Bautze und vermutlich identisch mit Thyderico Dietmar de Panewicz beginnt der erstmals in Budissin Bautzen am 13 Juli 1262 urkundlich erwahnt wird 2 Bohmisches Inkolat im Ritterstand am 12 Juni 1756 fur Johann Franz von Panwitz Domherr zu Koniggratz Das Geschlecht derer von Pannwitz taucht urkundlich 1276 mit Ticzco de Panewicz auf 3 und beginnt die Stammreihe bereits mit dessen Vater Dietmar vor 1276 Besitzer eines Burglehens in Budissin Bautzen Thiesko von Panwitz gab der Uberlieferung nach seinen Garten als Otto der Fromme Markgraf zu Brandenburg um 1243 das Franziskaner Kloster in Bautzen stiftete und kann als Stammvater des bis heute bluhenden Astes der Familie angesehen werden Im Jahr 1305 schenkte Dietrich von Pannwitz dem Kloster St Marienstern das sudwestlich davon gelegene Dorf Jauer 4 Fur viele weitere Orte in der Oberlausitz ist spater Guterbesitz der Pannwitz bezeugt wie Konigswartha Lohsa Uhyst Merzdorf Ratzen oder Neida 5 Werner Wolfram bekam 1324 vom Oelser Herzog Konrad das Burggrafentum zu Wohlau und Stuben mit allen seinen Rechten Sein Bruder Ticzco 1327 1359 residierte ab 1346 als erster Pannwitz auf der Burg Landfried und Reinerz in der Herrschaft Hummel die damals noch unmittelbar zum altbohmischen Koniggratzer Kreis gehorte und erst 1477 in die Grafschaft Glatz eingegliedert wurde Ti e tzd J wird 1387 mit Vetschau in der Niederlausitz belehnt Sein Sohn Heinrich kampft 1410 mit einer Rotte von 51 Spiessen und einem Schutzen in der Schlacht bei Tannenberg unter dem Hochmeister des Deutschen Ordens Ulrich von Jungingen und erwarb 1434 Kathlow und Schlichow bei Cottbus Hans auf Lohsa bei Hoyerswerda der Bruder von Heinrich beteiligte sich 1421 an der Befestigung Bautzens gegen die Hussiten und stand 1424 im Sold der Stadt Gorlitz Andreas von Pannwitz studierte in Bologna und wurde 1527 Doktor der Rechte Balzer von Pannwitz 1609 erwarb 1578 Kahren Als Ahnherr der Muschener Linie ist Hans von Pannwitz 1490 1536 auf Kathlow anzusehen der 1519 eine Halfte von Babow erwarb und seit 1498 bereits Klein Ossnig besass Zwischen 1646 und 1699 war das Rittergut Briescht und von 1665 bis 1682 Falkenberg im Besitz der Familie Pannwitz Der Chef des Regiments Gens d armes General Wolf Adolf von Pannwitz 1679 1750 auf Gross Gaglow und Lipten erwarb 1735 das Rittergut Schonfliess bei Oranienburg und schuf zusammen mit seinem Sohn Friedrich Wilhelm 1719 1790 ein musterhaft gefuhrtes Guts und Bauerndorf nach modernen land und forstwirtschaftlichen Methoden in dem bereits 1767 die Separation durchgefuhrt wurde Als Zeichen seiner Wertschatzung war Wolf Adolph Mitglied des Tabakscollegiums unter dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm I und liess 1736 in der Wilhelmstrasse im Zentrum Berlins mit Hausnummer 76 ein Palais bauen das spater zum preussischen Auswartigen Amt wurde Heinrich Wilhelm von Pannwitz auf Babow und Gulben 1678 1749 erwarb das Rittergut Muschen 1714 von Otto Heinrich von Stutterheim Sein Sohn Otto Heinrich 1706 1751 war mit Juliane von Schonfeldt aus dem Hause Werben verheiratet Deren Tochter Ulrike Juliane heiratete den Major Joachim Friedrich von Kleist auf Guhrow und wurde die Mutter des grossen deutschen Dichters Heinrich von Kleist nbsp Wappen der Herren von Pannwitz uber dem Eingang zum Mittelhof in Altlomnitz Stara Lomnica Glatzer Land NiederschlesienIn der Grafschaft Glatz besassen die Herren von Pannwitz Panevicz teilweise bis ins 19 Jahrhundert weite Besitztumer u a Albendorf Altlomnitz Durrkunzendorf Eisersdorf Hartau Hohndorf Hollenau Poditau Utschendorf Plomnitz Rathen Raumnitz Rengersdorf Rothwaltersdorf und Waltersdorf Mathias von Pannwitz bekam vom bohmischen Konig Johann von Luxemburg das Patronatsrecht uber die Rengersdorfer Pfarrkirche zugewiesen 1341 46 bekleidete er als erster Pannwitz das Amt des Burggraf von Glatz Ihm folgten spater Hans I 1477 1501 auf Rengersdorf und Hans II 1584 1588 auf Mechwitz und Neudeck Letzterer war Hofsgerichtsrat und Hauptmann von Munsterberg dem neben Rengersdorf auch Albendorf gehorte und dessen Familienzweig er begrundete Ludwig von Pannwitz liess in Albendorf wegen der zunehmenden Wallfahrten anstelle der ersten holzernen Kirche die in den Hussitenkriegen zerstort worden war die grossere Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung aus Stein bauen die 1512 geweiht wurde Die Rengersdorfer Linie der Pannwitz begrundet durch Otto 1494 erlosch 1768 mit dem Koniggratzer Domherrn Johann Franz von Pannwitz Heinrich Wilhelm von Pannwitz 1623 1663 wurde durch seine Vermahlung mit Rosina von Schweinitz aus Peterwitz im Furstentum Jauer ansassig Das Ehepaar gehort zu den Stiftern der dortigen Friedenskirche Er entstammte dem Altlomnitzer Zweig der Familie Seinem Grossvater gleichen Vornamens um 1594 1629 waren im Jahr 1625 wegen seiner Beteiligung am Bohmischen Standeaufstand und seiner Weigerung zum katholischen Glauben uberzutreten samtliche Guter konfisziert worden Zudem musste er die unmittelbar zu Bohmen gehorende Grafschaft Glatz verlassen Sein Bruder Hans Adolf besass seit 1664 Gabersdorf bei Striegau Ein gemeinsamer Familienverband mit denen von Pannewitz wurde am 23 Juli 1879 in Breslau gegrundet 6 Geadelte Familie von 1785 BearbeitenDaneben gibt es eine Familie von Pannwitz die auf den Fleischermeister Melchior Pannwitz gest 1633 aus Nimptsch zuruckgeht dessen Nachfahren in Breslau zu hoheren Amtern und Gutern kamen wobei Friedrich Julius Pannwitz 1747 1806 in Bezug auf das uradelige Geschlecht eine Adelsbestatigung bzw erneuerung am 4 April 1788 erhielt Diese von Pannwitz besassen im 19 Jahrhundert mehrere Guter in Niederschlesien insbesondere bei Sagan und Grunberg lange Zeit das Gut Schweinitz III Diesem Geschlecht entstammen auch der Oberforstmeister Julius von Pannewitz 1788 1867 und der preussische General Gunther von Pannewitz 1857 1936 7 Geadelte Familie von 1787 BearbeitenSeit 1787 gibt es noch ein geadeltes Geschlecht von Pannwitz das auf Carl Friedrich Conrad Fischer Junker im koniglich preussischen Husarenregiment v Koszegy zuruckgeht der als Stief und Adoptivsohn des koniglich preussischen Rittmeisters Alexander von Pannwitz am 8 Februar 1787 geadelt wurde Wappen BearbeitenDas Wappen des uradeligen Geschlechts ist geteilt und oben von Silber und Rot gespalten unten Schwarz Auf dem Helm mit schwarz rot silbernen Decken zwei Buffelhorner das rechte von Rot und Schwarz das linke von Silber und Schwarz geteilt Wahlspruch PRORSUM deutsch vollstandig In diesem Sinne Vorwarts Das Wappen der geadelten Pannwitz ist oben von Silber und Rot gespalten unten blau Die Buffelhorner auf dem Helm sind rechts von Rot und Blau links von Silber und Blau geteilt nbsp Wappen der Pannwitz in Siebmachers Wappenbuch 1605 nbsp Abbildung im Wappenbuch des in Schlesien einschliesslich der Oberlausitz landgesessenen Adels Bekannte Familienmitglieder BearbeitenWolfram von Pannwitz urkundlich 1345 Erbherr eines Anteils von Rengersdorf und Burggraf in Glatz Matthias von Pannwitz Erbherr auf Rengersdorf Ritter des Johanniterordens und Domherr zu Breslau 1368 Pfarrer in Rengersdorf Titzko Tyczko von Pannwitz Erbherr eines Anteils von Rengersdorf und Burggraf in Glatz 1346 Besitzer der damals noch nicht zum Glatzer Land gehorenden Herrschaft Hummel und Mannrechtsbeisitzer in Glatz starb 1359 und hinterliess die Sohne Titzko d J Dienhard Tamo Hans Thomas Wolfram Otto Niklas und Matthias sowie die Tochter Gertrud die mit Otto von Haugwitz auf Friedersdorf verheiratet war und Jutte die mit Hermann von Bela vermahlt war 8 Nikolaus von Pannwitz auf Lomnitz Doktor der Theologie Domherr in Breslau und Hofkaplan des Kaisers Karl IV Johann von Pannwitz 1446 Pfarrer in Lomnitz und Oberschwedeldorf Altarist in Habelschwerdt 1441 Weihbischof in Breslau und Titularbischof von Symbaliensis Ludwig von Pannwitz 1554 Gutsherr auf Albendorf Grafschaft Glatz liess 1512 eine steinerne Kirche erbauen die spater zur Marienwallfahrtskirche und Basilika Albendorf Wambierzyce wurde Ludolf von Pannewitz 1652 1719 preussischer Generalleutnant von der Kavallerie Chef des Kurassierregiments Wittgenstein Anton von Pannewitz 1659 1731 preussischer Generalleutnant Chef des Regiments zu Fuss L Aumonier Wolf Adolf von Pannewitz 1679 1750 preussischer Generalmajor Chef des Kurassierregiments Natzmer Regiment Gens d armes Gottlob Ernst von Pannewitz 1697 1765 preussischer Generalmajor Chef des Infanterieregiments Knobloch Nikolaus Sigismund von Pannewitz 1700 1748 preussischer Oberstleutnant und zuletzt Chef des schlesischen Artillerie Bataillons Maximilian Sigmund von Pannewitz 1715 1791 preussischer Generalleutnant Chef des Kurassierregiments Seydlitz Friedrich Wilhelm von Pannwitz 1719 1790 Residierender Kommendator des Johanniterordens auf Lagow Sophie Marie von Pannwitz 1729 1814 Grafin von Voss Gesprachspartnerin und Beraterin von preussischen Koniginnen und Konigen Oberhofmeisterin zuletzt von Konigin Luise Ulrike Juliane von Pannwitz 1746 1793 Mutter des Dichters Heinrich von Kleist Wolff Otto von Pannwitz 1752 1802 auf Schonfliess und Stolpe Domherr von Brandenburg von 1787 bis 1802 Direktor Kur und Neumarkisches Ritterschaftliches Kreditinstitut Berlin 9 Albrecht Wilhelm von Pannwitz 1754 1825 preussischer Landrat Friedrich Wilhelm von Pannwitz 1788 1852 Pseudonym Friedrich Wilhelm Wilhelmi Deutsch Osterreichischer Schauspieler am Hofburgtheater Julius von Pannewitz 1788 1867 auf Nieder Buchwald Oberforstmeister und Autor Karl von Pannwitz 1798 1859 preussischer Generalmajor Friedrich Wilhelm Konstantin von Pannwitz 1816 1886 Rittergutsbesitzer und Erbauer von Schloss Paulsdorf Landkreis Rosenberg O S August von Pannwitz 1819 1900 preussischer Generalleutnant und preuss Landrat Hugo von Pannwitz 1820 1892 preussischer Generalmajor Oskar von Pannwitz 1834 1906 preussischer Generalmajor langjahriger Adjutant des spateren Kaisers Friedrich III Erich Wolf von Pannwitz 1834 1875 kgl preuss Leutnant a D nordamerikanischer Oberst a D Walter von Pannwitz 1856 1920 Rechtsanwalt Oberburgermeister und Autor Kunstsammler und Mazen Gunther von Pannewitz 1857 1936 preussischer General der Infanterie Eva von Pannewitz 1865 1917 Malerin in Ahrenshoop Tochter des Hugo von Pannwitz 1820 1892 Eberhard von Pannwitz 1887 1945 Jurist Diplomat deutscher Gesandter Dagmar von Pannwitz 1890 1935 geb Grafin von Dankelmann Komponistin und Konzertpianistin Helmuth von Pannwitz 1898 1947 deutscher General Hans Curt II von Pannwitz 1929 2019 deutscher BankierLiteratur BearbeitenWalter von Boetticher Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Guter 1635 1815 Band 2 Hrsg Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften Selbstverlag Druck Gorlitzer Anzeiger Gorlitz 1913 S 401 402 Walter von Boetticher Der Adel des Gorlitzer Weichbildes um die Wende des 14 und 15 Jahrhunderts Hrsg R Jecht Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Gorlitz 1927 S 154 156 Franz Ernst Rudolf von Pannwitz zu seinem 80 Geburtstag In Die Zeit Nr 22 1961 ISSN 0044 2070 Gothaisches Genealogisches Handbuch GGH Adelige Hauser Band 8 Hrsg Deutsches Adelsarchiv Selbstverlag Marburg 2022 ISBN 978 3 9820762 5 6 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Deutscher Uradel Justus Perthes Jahrgang 23 Gotha 1922 S 646 663 Stammreihe Fortsetzungen bis 1940 Ausgabe 1940 zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser Jahrgang 10 1916 Justus Perthes Gotha 1915 S 703 706 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band X Band 119 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1999 ISSN 0435 2408 Hermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter Breitkopf amp Hartel Leipzig 1879 S 408 412 Sieghard von Pannwitz Zwischen Rembrandt und Kaiser Wilhelm Eigenverlag Osnabruck 2019 Sophie Marie Grafin von Voss Neunundsechzig Jahre am preussischen Hof Reprint Berlin Story Verlag ISBN 3 929829 26 6 Weblinks BearbeitenPanwitz In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 26 Leipzig 1740 Sp 605 f Einzelnachweise Bearbeiten Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Zweiter Haupttheil oder Geschichte der auswartigen Verhaltnisse der Mark Brandenburg und ihrer Regenten I Band F H Morin Berlin 1843 S 2 Gustav Kohler Codex diplomaticus Lusatiae superioris I Band Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Gorlitz 1856 S 87 Gustav Kohler Codex diplomaticus Lusatiae superioris I Band Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Gorlitz 1856 S 117 und Codex diplomaticus Saxoniae regiae II Hauptteil I Band Urkunden des Hochstifts Meissen I S 187 No 243 Um 1276 Hermann Knothe Geschichte des Jungfrauenklosters Marienstern Hermann Burdach Dresden 1871 Hermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter Breitkopf amp Hartel Leipzig 1879 S 408 412 GGH Band 16 Hrsg Deutsches Adelsarchiv Selbstverlag Marburg 2022 ISBN 978 3 9820762 5 6 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1916 Zehnter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1915 S 703 706 Franz Albert Die Geschichte der Herrschaft Hummel und ihrer Nachbargebiete Erster Teil Die Herrschaft Hummel bis zum Jahre 1477 Im Selbstverlag des Verfassers Munster 1932 S 92 96 Helmut Gehlich 200 Jahre Kur und Neumarkisches Ritterschaftliches Kredit Institut spater Markische Landschaft 1777 1977 Hrsg Markische Landschaft mit Sitz in Berlin Geschaftsleitung in Kiel Selbstverlag Druck Rolf Sanger Bad Homburg v d H Berlin Kiel 1977 S 39 DNB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pannwitz Adelsgeschlecht amp oldid 237461473