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Krosnowice deutsch Rengersdorf tschechisch Rankerov 1 ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen Es liegt sechs Kilometer sudlich von Klodzko Glatz zu dessen eigenstandiger Landgemeinde es gehort Krosnowice Hilfe zu Wappen Krosnowice Polen KrosnowiceBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina KlodzkoGeographische Lage 50 24 N 16 38 O 50 4 16 633333333333 Koordinaten 50 24 0 N 16 38 0 OEinwohner 3000Postleitzahl 57 362Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrEisenbahn Bahnstrecke Wroclaw MiedzylesieNachster int Flughafen BreslauPfarrkirche St Jakobus im OrtskernKapelleSchloss Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ignaz Reimann Festival 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKrosnowice liegt im Tal der Glatzer Neisse Nachbarorte sind Pilcz Piltsch und Klodzko im Norden Jaszkowa Dolna Niederhannsdorf im Nordosten Marcinow Marzdorf im Sudosten Zelazno Eisersdorf im Suden Topolice Aspenau und Starkow Altbatzdorf im Sudwesten Stary Wielislaw Altwilmsdorf und Stary Wielislaw Dolny Niederaltwilmsdorf im Nordwesten Westlich liegt der 400 m hohe Berg Polana Plattenhubel Geschichte BearbeitenRengersdorf wurde vermutlich nach seinem Lokator Renger benannt und erstmals 1326 als Ringirsdorf bzw Rengerzdorf erwahnt In diesem Jahre erteilten der Patriarch von Grado und zwolf Bischofe mit einem in Avignon ausgefertigten Ablassbrief all jenen Glaubigen einen 40 tagigen Sundennachlass welche die Kirche St Jakob in Rengersdorf und deren Filialkirche des hl Jakob in Eisersdorf an bestimmten Festtagen besuchten und dort den Messen und Predigten beiwohnten Daraus ergibt sich dass es in diesem Jahr bereits Pfarrort mit mehreren Filialkirchen war Auch ein Herrensitz ist fur dieses Jahr nachgewiesen Als weitere Schreibweisen des Ortsnamens sind fur 1363 Rengeri villa fur 1369 Reyngersdorf fur 1386 Regensdorf und fur 1396 Reygensdorf belegt Rengersdorf gehorte seit altesten Zeiten zum Glatzer Land mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit teilte Es bestand aus mehreren Anteilen die zumeist an verschiedene Besitzern als Lehen vergeben waren Hauptgut war der Dominialanteil der zunachst als das Steingut oder der Mittelhof spater als Schlosshof bezeichnet wurde Dieser war ein erblicher Rittersitz zu dem die Ober und Niedergerichte das Jagdrecht und das Patronat uber die Pfarrkirche gehorten Er gehorte bis ins 17 Jahrhundert den aus Bohmen stammenden Herren von Pannwitz Panevicz Der alteste namentlich bekannte Besitzer war 1327 Wolfram von Pannwitz Dieser erhielt in diesem Jahr zusammen mit seinen Brudern Titzko und Mathias vom bohmischen Konig Johann von Luxemburg das Patronatsrecht uber die Rengersdorfer Pfarrkirche zugewiesen 1341 1346 bekleidete er das Amt des Glatzer Burggrafen Fur 1411 ist Hans I und fur 1454 Hans II von Pannwitz nachgewiesen Diesem gehorten auch der Vorder und Hinterhof sowie die meisten Bauern und Gartner von Rengersdorf ausserdem Albendorf 1484 erwarb er auch das Rengersdorfer Freirichtergut Dessen Sohne Otto und Johannes d J teilten 1494 den ererbten Besitz Den Vorder und Schlosshof sowie das Dorf Glasendorf erbte Otto der die Rengersdorfer Linie der Pannwitz begrundete die 1768 mit dem Koniggratzer Domherrn Johann Franz von Pannwitz erlosch 1506 verkaufte Otto von Pannwitz die Freirichterei 1507 das Dorf Glasendorf 1539 war der Schlosshof im Besitz von dessen Enkel Christoph 1574 der mit Walburga von Haugwitz aus Birgwitz verheiratet war Deren Sohn Otto erkaufte 1585 das Gut Niedermarzdorf Sein gleichnamiger Sohn erwarb zu den ererbten Gutern in Rengersdorf und Niedermarzdorf wiederum das Freirichtergut Wegen seiner Beteiligung am Bohmischen Standeaufstand 1618 verlor er nach der Eroberung der Grafschaft Glatz durch die Kaiserlichen 1622 die Obergerichte sowie das Patronat uber die Pfarrkirche deren Pfarrer der Dechant Hieronymus Keck war Nach dem Tod Ottos von Pannwitz 1624 verloren seine Sohne Otto Christoph und Dietrich zunachst alle Guter Nachdem sie zum Katholizismus konvertierten erhielten sie die konfiszierten Guter zuruck Da sie die auferlegten Strafgelder nicht aufbringen konnten traten sie den zum Schlosshof gehorenden Aspenbusch an die konigliche Kammer ab die 1698 auf diesem Gebiet das Kammerdorf Aspenau anlegte Nachdem Otto und Christoph ohne mannliche Nachkommen starben war Dietrich ab 1660 alleiniger Besitzer des Lehngutes Die Allodialguter wurden zunachst beschlagnahmt und 1662 meistbietend an Gualter Ambros Wolter von Liebenfeld Physicus der Grafschaft verkauft Nach dessen Tod 1678 verkauften seine Erben den Schlosshof der Witwe Barbara Helena von Pannwitz geborene von Schenkendorf als Vormunderin ihrer Sohne Hans Heinrich und Hans Dietrich denen schon der Ober und Niederhof gehorten Diese ubernahmen nach erlangter Volljahrigkeit 1686 die Besitzungen gemeinschaftlich 1710 erwarb die verschuldeten Guter Maria Karolina von Herberstein geborene von Zierotin Nach deren Tod 1719 erbte die Guter ihr Sohn Johann Anton von Herberstein der jedoch schon am 6 Juli 1720 in Prag verstarb Erbin wurde seine Witwe Maria Antonia von Liechtenstein Diese verehelichte sich 1721 mit dem Reichsgrafen Franz Leopold Wilhelm von Waldstein und verkaufte ihr Gut in Rengersdorf dem kaiserlichen Kommandanten der Festung Glatz sowie Landeshauptmann der Grafschaft Glatz Karl Maximilian Mitrowsky von Nemischel Dieser errichtete 1729 1730 das Rengersdorfer Schloss und liess die bisherigen herrschaftlichen Wohngebaude abtragen Nach seinem Tod ubernahm dessen Gut seine Frau Maria Anna geb Reichsgrafin von Wallis aus Kunzendorf als Vormundin fur den unmundigen Sohn Franz Paul Mitrowsky von Nemischel Dieser ubernahm das vaterliche Gut 1755 nach erlangter Volljahrigkeit Er war mit Maria Eleonora von Frobel aus Neuwaltersdorf verheiratet und starb 1765 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 kam Rengersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Da das Gut nach dem Tod des Franz Paul von Mitrowsky wiederum hoch verschuldet war ersteigerte es 1769 der Reichsgraf Johann Gundacker von Herberstein auf Grafenort verkaufte es jedoch schon 1770 dem koniglich preussischen Landrat Karl Wenzel von Prittwitz Von diesem erwarb es 1778 die Witwe Franziska Reichsgrafin von Schlegenberg die zehn Jahre spater vom koniglichen Schulamt auch den ehemals jesuitischen Besitz in Altbatzdorf erwarb Nach der Neugliederung Preussens gehorte Rengersdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Mitte des 19 Jahrhunderts errichtete der Industrielle Hermann Dietrich Lindheim eine Textilfabrik in der 750 Arbeiter Beschaftigung fanden Mit der Inbetriebnahme des Teilabschnitts der Bahnstrecke von Glatz nach Mittelwalde 1875 und der 1897 der Bieletalbahn erfolgte ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Rengersdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde zunachst in Rankowo und 1946 in Krosnowice umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht vorher geflohen war vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1975 1998 gehorte Krosnowice zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg In den Jahren 1997 2006 2007 und 2009 wurde das Dorf von katastrophalen Uberschwemmungen heimgesucht Bis 2016 sollte deshalb ein 500 Meter langer Schutzdamm und ein Ruckhaltebecken fur 1 5 Mio Kubikmeter Wasser gebaut werden Das Ruckhaltebecken soll im Bett des Duna Bachs eingerichtet werden und 40 ha Flache haben Ignaz Reimann Festival BearbeitenSeit 2007 findet in Krosnowice die Herbstsession des Albendorfer Internationalen Ignaz Reimann Festivals neben der Sommersession in Albendorf statt Darauf hatten sich damals die Vertreter des Albendorfer Sanktuariums und der Albendorfer Reimann Gesellschaft geeinigt In dem Land wo sich die Einflussspharen dreier Kulturen Deutsche Tschechen Polen verbinden und dieser Umstand das Schaffen von Ignaz Reimann nachhaltig gepragt hatte treffen sich jedes Jahr verschiedene Chore aus Deutschland Polen und Tschechien und manchmal auch aus weiteren Landern um die Werke des begnadeten Schulmeisters an seinem Schaffensort gemeinsam zu singen und sein Andenken zu feiern Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss Krosnowice Rengersdorf 2014Die bereits 1326 erwahnte Pfarrkirche St Jakobus d A Kosciol Sw Jakuba war ursprunglich eine gotische Saalkirche 1698 wurde sie verlangert und 1728 1734 barockisiert Die Kirche besitzt eine reiche Innenausstattung Die geschnitzte Madonna stammt aus der Zeit um 1400 das Triptychon ist von 1520 Das Taufbecken von 1590 ist mit den Wappen der Familien von Pannwitz von Haugwitz von Zedlitz von Schellendorf von Rothkirch und von Redern verziert Michael Klahr d A werden der Hauptaltar mit Kreuzigungsgruppe sowie die architektonischen Seitenaltare der Dreifaltigkeit und des hl Laurentius zugeschrieben Sein Sohn Michael Klahr d J schuf 1780 1790 die Kanzel sowie 1794 1802 die Figuren der hll Franz Xaver Thekla und Jakobus sowie der Dreifaltigkeit Der spatgotische Flugelaltar von 1520 zeigt die Kronung Mariens sowie die hll Barbara und Katharina Er wurde im 19 Jahrhundert vom Grund und Patronatsherrn Baron Humbrecht gestiftet Des Weiteren bewahrte die Kirche fruher die um 1370 aus Lindenholz geschaffene Lowenmadonna die sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg befindet 2 Die Kirche ist mit einer Wehrmauer aus dem 15 Jahrhundert umgeben In dem gedeckten Gang befinden sich Flachrelief Kreuzwegstationen von 1793 und zahlreiche Epitaphien Das Beinhaus neben der Kirche stammt aus dem 18 Jahrhundert Das ostlich der Kirche liegende Schloss mit einem Renaissanceportal war der Herrensitz der Herren von Pannwitz Es wurde 1729 1730 durch den Grundherrn Maximilian Mitrowsky von Nemischel neu errichtet und war seit 1821 im Besitz des Joseph Friedrich Carl Humbracht oder Humbrecht 3 Personlichkeiten BearbeitenJohann Sigismund Werner 1491 1554 Anhanger des Kaspar Schwenckfeld 1539 1554 Pfarrer Prediger in Rengersdorf Joseph Kogler wirkte von 1791 bis 1807 als Kaplan in Rengersdorf Franz Nitschke 1808 1883 Pfarrer von Rengersdorf Abgeordneter im Preussischen Landtag und von 1881 bis 1883 Grossdechant sowie Vikar der Grafschaft Glatz Ignaz Reimann 1820 1885 wirkte in Rengersdorf als Lehrer Kirchenmusiker und Komponist Heinrich Reimann 1850 1906 Musikwissenschaftler Organist und Komponist Robert Stein 1857 1917 deutsch amerikanischer Ubersetzer Autor und Polarforscher Georg Hentschel 1941 emeritierter Professor fur Exegese und Theologie des Alten Testaments an der Universitat Erfurt Literatur BearbeitenJoseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Band 3 ISBN 3 927830 15 1 S 251 302 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 492 Peter Guttler Das Glatzer Land Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 92f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krosnowice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Schloss Bahnstation Reisefuhrer Download s S 45 46 PDF Datei 624 kB Historische AnsichtenEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 377 Inv Nr Pl O 276 Germanisches Nationalmuseum Nurnberg Lowenmadonna Niederschlesien um 1370 Der Adel des Glatzer Landes Landgemeinde Klodzko Bierkowice Birgwitz Boguszyn Friedrichswartha Droszkow Droschkau Gorzuchow Mohlten Gologlowy Hollenau Jaszkowa Dolna Niederhannsdorf Jaszkowa Gorna Oberhannsdorf Jaszkowka Neuhannsdorf Kamieniec Kamnitz Korytow Koritau Krosnowice Rengersdorf Lawica Labitsch Laczna 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