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Oldrzychowice Klodzkie deutsch Ullersdorf ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es liegt neun Kilometer sudostlich von Klodzko Glatz zu dessen eigenstandiger Landgemeinde es gehort Oldrzychowice Klodzkie Hilfe zu Wappen Oldrzychowice Klodzkie Polen Oldrzychowice KlodzkieBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina KlodzkoGeographische Lage 50 21 N 16 44 O 50 35 16 733333333333 Koordinaten 50 21 0 N 16 44 0 OEinwohner 2800Postleitzahl 57 360Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrStrasse Zelazno Ladek ZdrojEisenbahn Bahnstrecke Klodzko Stronie SlaskieNachster int Flughafen BreslauSchloss in Oldrzychowice KlodzkiePfarrkircheMausoleum der Familie von Magnis Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelhof oder Schlosshof 2 2 Niederhof 2 3 Oberhof 2 4 Freirichtergut 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOldrzychowice Klodzkie liegt im Tal der Biele auf halber Strecke zwischen Klodzko und Ladek Zdroj Bad Landeck Nachbarorte sind Rogowek Werdeck im Nordosten Skrzynka Heinzendorf im Osten Trzebieszowice Kunzendorf an der Biele im Sudosten Romanowo Raumnitz im Suden sowie Zelazno Eisersdorf und Marcinow Marzdorf im Nordwesten Sudostlich erheben sich die Kuhberge Krowiarki Geschichte Bearbeiten Ulrichsdorf wurde 1346 erstmals urkundlich erwahnt Es war Stammsitz der adeligen Familie von Ullersdorf die um 1754 mit Georg von Ullersdorf erlosch Er war Kanoniker an der Heilig Geist Kathedrale des 1664 gegrundeten Bistums Koniggratz in Koniggratz Ullersdorf gehorte zum Glatzer Land mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit von Anfang an teilte Es bestand zunachst aus mehreren Anteilen die zumeist verschiedenen Besitzern gehorten Die der hl Katharina geweihte Pfarrkirche ist fur 1384 nachgewiesen Zu ihr waren auch die Dorfer Herrnsdorf Raumnitz und Petersdorf gepfarrt Wahrend der Reformation diente sie bis 1623 als protestantisches Gotteshaus Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Ullersdorf von den Schweden niedergebrannt Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Ullersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen 1785 wurde ein neues Urbar angelegt Im Juni 1783 verursachte ein Hochwasser grosse Schaden und Verwustungen an Hausern und Fluren Vier Menschen und eine Menge Vieh fanden den Tod Ende des 18 Jahrhunderts bestand Ullersdorf aus den Anteilen Mittelhof Schlosshof Niederhof Niederullersdorf und Oberhof Oberullersdorf Fur 1798 sind nachgewiesen eine Pfarrkirche ein Pfarrhaus ein Schulgebaude ein Schloss vier herrschaftliche Vorwerke zwei Wassermuhlen zwei Freibauern 34 Dienstbauern sowie 100 Gartner und Hausler Zusammen mit Raumnitz und Petersdorf bildete es eine eigene Gemeinde 1825 grundete der Industrielle Hermann Dietrich Lindheim in Ullersdorf die erste mechanische Flachsgarnspinnerei Europas Nachfolgend errichtete er eine mechanische Werkstatt sowie eine Eisengiesserei und erbaute in den 1840er Jahren eine Leinen und Hanfspinnerei Zudem errichtete er fur die Werksangehorigen Wohnungen und Hauser Durch die Schaffung von uber 900 Arbeitsplatzen erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung Zum 28 Februar 1874 wurde der Amtsbezirk Ullersdorf gebildet dem die Landgemeinden Ullersdorf und Werdeck sowie die Gutsbezirke Niederullersdorf Niederhof und Oberullersdorf Oberhof angehorten 1 1897 erhielt Ullersdorf Eisenbahnanschluss an der Bieletalbahn Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Ullersdorf wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Oldrzychowice Klodzkie umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht schon vorher geflohen war 1946 vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren ihrerseits zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1975 1998 gehorte es zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Mittelhof oder Schlosshof Bearbeiten Der Mittelhof war ein Rittersitz der in alteren Urkunden als Mittelullersdorf bezeichnet wurde Er verfugte uber die Ober und Untergerichte das Jagd und Braurecht sowie uber das Patronatsrecht uber die Pfarrkirche Erster bekannter Besitzer war 1474 Paul von Ullersdorf bei dessen Nachkommen der Mittelhof bis 1625 verblieb Wegen eines Streits wahrend eines Taufessens wurde Georg von Ullersdorf d A 1609 bei seinem in Melling wohnenden Schwiegersohn Wenzel von Haugwitz von dessen Bruder Bernard von Haugwitz todlich verwundet Dessen gleichnamiger Sohn Georg d J von Ullersdorf wurde 1625 wegen seiner Teilnahme am bohmischen Standeaufstand von 1618 nach der Schlacht am Weissen Berg vom bohmischen Landesherrn Ferdinand II enteignet und an die Bohmische Kammer ubergeben 1631 wurde er ins Erbe gesetzt Bereits 1630 war der Mittelhof von der Bohmischen Kammer dem Hans Caspar von Buchemberg verkauft von dem er 1633 an seinen Bruder Georg von Buchemberg fiel 1642 besass das Gut Carl Christoph von Ullersdorf der es 1656 der Maria Magdalena Werder verwitwete Zeisberg von Zeisengrund geborene von Breuner verkaufte Drei Jahre spater war der Mittelhof im Besitz des Johann Pristatory von Thin dem auch der Oberhof gehorte 1663 erwarb den Mittelhof der Kaiserliche Rat und 1648 1684 Oberregent der Grafschaft Glatz Wolf Heinrich von Schenckendorf 2 der den Mittelhof 1691 seinem Sohn Georg von Schenckendorf vererbte Dieser ersteigerte zudem 1699 den verschuldeten Niederhof 1710 war er Mannrechtsbeisitzer und Amtsverwalter in Glatz Dessen Sohn Johann Heinrich von Schenkendorf erbte alle hinterlassenen Guter und ersteigerte 1734 auch das Freirichtergut in Eisersdorf Als Patron der Ullersdorfer Kirche stiftete er 1735 ein Altargemalde der hl Katharina das von Johann Franz Hoffmann gemalt wurde Da Johann Heinrich von Schenkendorf im Zweiten Schlesischen Krieg 1744 auf Seiten der Kaiserlichen stand konfiszierte der preussische Konig Friedrich II dessen Guter und schenkte sie dem Generalleutnant von Lehwald und dem Glatzer Kommandanten Heinrich August de la Motte Fouque sowie dem Obristen von Puttkamer Nachdem Johann Heinrich von Schenkendorf 1746 in Czaslau in Bohmen verstarb losten dessen verwitwete Schwestern Anna Theresia Freiin von Hemm und Maria Constantia Freiin von Vogten durch Zahlung von 30 000 Reichstalern die Besitzungen ein und besassen sie bis 1749 gemeinschaftlich Aufgrund einer Teilungsvereinbarung ubernahm die erstere den Mittelhof und deren Schwester das Freirichtergut in Eisersdorf Nach dem Tod der Freiin von Hemm ubernahm deren Gut ihr Sohn Johann Carl von Hemm Erbherr auf Niedersteine Schwenz und Durrkunzendorf Nachdem dieser 1792 unverheiratet starb erbte die Guter Ullersdorf und Niedersteine sein Vetter Gisbert Freiherr von Hemm auf Volpersdorf 1793 verkaufte er den Mittelhof mit dem herrschaftlichen Renaissance Schloss dem Reichsgrafen Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf Das Schloss und die zugehorigen Besitzungen blieben im Besitz der Familie von Magnis bis zur Enteignung 1945 Niederhof Bearbeiten Der Niederhof war ein herrschaftliches Vorwerk das auch als Niederullersdorf bezeichnet wurde Dieser Rittersitz war zunachst ebenfalls ein Lehen das 1643 von Kaiser Ferdinand III in ein Erbgut verwandelt wurde 1540 gehorte er dem Franz von Ullersdorf der ihn 1574 seinem Sohn Christoph vererbte Ihm folgte Wolf Dittrich von Ullersdorf der 1625 die Halfte seines Gutes wegen seiner Beteiligung am bohmischen Standeaufstand von 1618 verlor 1645 war der Niederhof im Besitz des Glatzer Steuereinnehmers Johann Carl von Klinkovsky von dem er 1671 auf seinen gleichnamigen Sohn uberging der von seiner Stiefmutter auch das Gut Birgwitz geerbt hatte Nach dessen Tod wurden seine verschuldeten Guter verkauft Birgwitz erwarb Johann Isaias von Hartig Erbherr auf Koritau den Niederhof kaufte 1699 Johann Georg von Schenkendorf dem bereits der Mittelhof gehorte mit dem er den Niederhof verband Oberhof Bearbeiten Der Oberhof wird in alten Urkunden als Oberullersdorf oder nach seinem Besitzer als Krummenhof bezeichnet Es war ein Rittersitz und zunachst ebenfalls ein Lehen das Kaiser Ferdinand II in ein Erbgut verwandelte Um 1543 gehorte der Oberhof dem Ernst von Ullersdorf dem auch der Mittelhof gehorte Nach seinem Tod fiel er 1548 an seinen Bruder Franz von Ullersdorf dem schon der Niederhof gehorte Nach dessen Tod erbte den Oberhof sein Sohn Hans von dem es 1612 an seinen Sohn Franz fiel Wegen seiner Beteiligung am bohmischen Standeaufstand 1618 verlor er 1625 sein Gut Anstatt einer Forderung gegenuber dem Erzherzog Karl von Osterreich erhielt den Oberhof 1627 der kaiserliche Kammerdiener Thomas Saul 1652 erbte den Oberhof dessen Sohn Thomas Ferdinand Saul der ihn 1653 dem pensionierten Obristwachtmeister Johann Pristatory von Thin verkaufte der auch den Mittelhof besass 1661 gelangte der Oberhof an Johann Friedrich Krumkrieger von Ziersberg Dessen Tochter verkaufte das Gut 1692 ihrer Schwester Susana Catharina die mit Johann Georg von Solikovsky verheiratet war 1722 erwarb den Oberhof der Feldmarschall Georg Olivier von Wallis der ihn mit seiner Herrschaft Kunzendorf verband Dessen Sohn Stephan Olivier von Wallis verkaufte den Oberhof zusammen mit den anderen ererbten Besitzungen dem Oberlandbau Direktor der Provinz Schlesien Ludwig Friedrich Wilhelm von Schlabrendorf auf Hassitz und Stolz Nach seinem Tod erbte den Oberhof seine Tochter Charlotte die mit dem Landgrafen Joseph zu Furstenberg verheiratet war Freirichtergut Bearbeiten Erster bekannter Besitzer des Freirichterguts war 1378 ein Nikolaus 1485 gehorte es einem Jakob und 1480 dem Paul Ullersdorf von dem es dessen Sohn Hieronymus erbte 1540 gehorte es dem Glatzer Landeshauptmann Heinrich von Tschischwitz Zischwitz Dessen Sohn Sigmund verkaufte es 1546 der Stadt Glatz von der es 1690 Wolf Heinrich von Schenkendorf erwarb Er vereinte das Freirichtergut mit dem Mittelhof der bereits in seinem Besitz war Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Eingangstor zum SchlossDie fur 1384 nachgewiesene katholische Pfarrkirche war zunachst der hl Katharina geweiht 1768 wurde vom Prager Konsistorium der hl Johannes der Taufer zum alleinigen Patron der Kirche bestimmt 1870 wurde sie neu errichtet Das Mausoleum der Reichsgrafen von Magnis neben der Kirche wurde 1889 im neuromanischen Stil errichtet Es verfugt uber eine reiche Marmordekoration Am Portal befinden sich zwei Engelsfiguren Das Schloss Ullersdorf war ursprunglich ein Renaissance Wohnturm aus der Mitte des 16 Jahrhunderts Im 18 Jahrhundert wurde der Wohnflugel angebaut zugleich erfolgte ein Umbau im Barockstil Anfang des 19 Jahrhunderts wurde es durch die Grafen von Magnis umfangreich renoviert und im Stil des Klassizismus verandert 1943 wurde das Musikarchiv der Sing Akademie zu Berlin auf Betreiben des Direktors der Institution Georg Schumann in Kisten verpackt und im Schloss Ullersdorf untergebracht Dort wurde es nach Ende des Zweiten Weltkriegs entwendet und erst uber 50 Jahre spater in der Ukraine wiederentdeckt 3 Nach 1945 wurde das Schloss dem Verfall preisgegeben und ist im Bestand bedroht Jenseits der Biele liegt der Schlosspark der nur teilweise erhalten ist An seinem Eingang wurde aus Anlass des Besuches der Konigin Luise und ihres Gemahls Konig Friedrich Wilhelm III am 22 August 1800 von Anton Alexander von Magnis ein 15 t schwerer und 25 Meter hoher Obelisk gestiftet der in Malapane gegossen und am 10 Marz 1802 dem Geburtstag der Konigin enthullt wurde Die Luisenhalle befand sich im oberen Teil des Schlossparks Sie wurde im griechischen Stil vermutlich 1818 errichtet Das Gipsrelief zeigte sechs Mitglieder der graflichen Familie welche dem Konig Friedrich Wilhelm III ihre Schatze zur Verteidigung des Vaterlandes darbringen Im Unterdorf liegt in einem Park ein kleineres Schloss das 1930 von der Kongregation der Franziskanerinnen aus Munster als Provinzialmutterhaus und Erholungsheim erworben wurde Nunmehr dient es als Mutterhaus der polnischen Ordensprovinz Personlichkeiten BearbeitenJoseph Kogler 1765 1817 Geschichtsforscher wirkte 1807 1817 als Pfarrer von Ullersdorf Aloys Bach 1770 1845 Konvikt Regens des Koniglich Katholischen Gymnasiums in Glatz verfasste die Urkundliche Kirchengeschichte der Grafschaft Glaz sic Hermann Dietrich Lindheim 1790 1860 Industrieller und Erbauer der Flachsgarnspinnerei der Maschinenwerkstatt und Gelbgiesserei in Ullersdorf Johannes Grundel 1929 2015 Professor der Moraltheologie an der Universitat MunchenLiteratur BearbeitenJoseph Kogler Historische Beschreibung des in der Grafschaft Glatz und zwar im Glatzer Kreise gelegenen Dorfes Ullersdorf In Die Chroniken der Grafschaft Glatz neu bearbeitet von Dieter Pohl Band 5 ISBN 3 927830 19 4 Ders Band 4 ISBN 3 927830 18 6 S 23 24 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 550 551 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag 2005 ISBN 3 422 03109 X S 700 701 Peter Guttler Das Glatzer Land Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 110 Franz Stein Chronik Ullersdorf a d Biele Grafschaft Glatz 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oldrzychowice Klodzkie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aktuelle und historische Aufnahmen sowie geographische Lage Historische und aktuelle Aufnahmen Schloss Historische Aufnahmen vom Obelisk Gefallenendenkmal in der Pfarrkirche Historische Landkarte Historische Ansichten Ullersdorf auf Schlesierland deEinzelnachweise Bearbeiten Amtsbezirk Ullersdorf Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes DOBU Verlag u a Hamburg u a 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 141 Gottfried Eberle 200 Jahre Sing Akademie zu Berlin Ein Kunstverein fur die heilige Musik Nicolai Berlin 1991Landgemeinde Klodzko Bierkowice Birgwitz Boguszyn Friedrichswartha Droszkow Droschkau Gorzuchow Mohlten Gologlowy Hollenau Jaszkowa Dolna Niederhannsdorf Jaszkowa Gorna Oberhannsdorf Jaszkowka Neuhannsdorf Kamieniec Kamnitz Korytow Koritau Krosnowice Rengersdorf Lawica Labitsch Laczna Wiesau Marcinow Marzdorf Mikowice Mugwitz Morzyszow Morischau Mlynow Muhldorf Oldrzychowice Klodzkie Ullersdorf Podtynie Poditau Podzamek Neudeck Piszkowice Pischkowitz Rogowek Werdeck Romanowo Raumnitz Roszyce Roschwitz Ruszowice Rauschwitz Starkow Altbatzdorf Stary Wielislaw Altwilmsdorf Szalejow Dolny Niederschwedeldorf Szalejow Gorny Oberschwedeldorf Scinawica Steinwitz Swiecko Schwenz Wilcza Wiltsch Wojborz Gabersdorf Wojciechowice Konigshain Zelazno Eisersdorf Die Stadt Klodzko Glatz gehort der Landgemeinde Klodzko nicht an Normdaten Geografikum GND 4427675 8 lobid OGND AKS VIAF 243845730 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oldrzychowice Klodzkie amp oldid 230011568