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Stary Wielislaw deutsch Altwilmsdorf tschechisch Stara Jesenice 1 ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es liegt acht Kilometer westlich von Klodzko Glatz zu dessen eigenstandiger Landgemeinde es gehort Stary Wielislaw Hilfe zu Wappen Stary Wielislaw Polen Stary WielislawBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina KlodzkoGeographische Lage 50 24 N 16 34 O 50 400555555556 16 564444444444 Koordinaten 50 24 2 N 16 33 52 OEinwohner 950Postleitzahl 57 313Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrStrasse Klodzko Polanica ZdrojEisenbahn Klodzko Kudowa ZdrojNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wallfahrtsort Altwilmsdorf 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Pfarr und Wallfahrtskirche 4 2 Hussitenkapelle 4 3 Sonstige 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenStary Wielislaw liegt an der historischen Strassenverbindung von Prag uber Koniggratz Nachod und Glatz nach Breslau Nachbarorte sind Szalejow Gorny Oberschwedeldorf und Szalejow Dolny Niederschwedeldorf im Norden Stary Wielislaw Dolny Niederaltwilmsdorf im Osten Starkow Alt Batzdorf und Starkowek Neu Batzdorf im Suden Nowy Wielislaw Neu Wilmsdorf im Westen und Wolany Wallisfurth im Nordwesten Sudlich erhebt sich der 400 m hohe Plattenhubel polnisch Polana Geschichte Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche St KatharinaAltwilmsdorf wurde als ein Reihendorf angelegt und war schon im 13 Jahrhundert ein Pfarrort mit einer Pfarrkirche Erstmals urkundlich erwahnt wurde es als Villehelmstorf in einer Ablassurkunde aus dem Jahre 1300 Weitere Schreibweisen waren Willehelmsdorf 1330 und 1340 Wilhemsdorf Es gehorte zum bohmischen Glatzer Land mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit von Anfang an teilte In die Geschichte eingegangen ist das Dorf vor allem durch die Schlacht bei Altwilmsdorf die am 27 Dezember 1428 am nahen Roten Berge zwischen den Hussiten einerseits und Glatzer sowie schlesischen Heeren andererseits ausgetragen wurde Bei der Schlacht wurde der Munsterberger Herzog Johann sowie rund 400 seiner Mitkampfer getotet Nach der Grundung der benachbarten Kolonie Neuwilmsdorf im Jahre 1564 wurde das bisherige Wilhelmsdorf als Altwilmsdorf bezeichnet Am 15 Marz 1575 tauschte Kaiser Maximilian II in seiner Eigenschaft als Konig von Bohmen Altwilmsdorf das bis dahin bohmisches Kammergut war mit dem Gut Kostomlath das seit 1352 dem Augustiner Chorherrenstift Glatz gehort hatte Wegen der religiosen Wirren wahrend der Reformation verzichtete Propst Christoph Kirmeser 1597 auf das Augustinerstift das nun an das Glatzer Jesuitenkolleg ubergeben wurde Die Jesuiten erwarben 1613 von Seifried von Falkenhain den Altwilmsdorfer Oberhof hinzu der bis dahin zur Herrschaft Koritau gehorte Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges wurden die Jesuiten vertrieben 1624 erhielten sie ihre Besitzungen zuruck Von 1604 bis 1622 war Dechant Hieronymus Keck Pfarrer von Altwilmsdorf das wahrend seiner Amtszeit von 1618 bis 1622 die einzige katholisch gebliebene Pfarrei in der Grafschaft Glatz war Der Altwilmsdorfer Pfarrhof wurde Zufluchtsort fur viele Glaubensverfolgte Keck selbst wurde im Januar 1620 gefangen genommen und wegen seiner Treue gegenuber dem Kaiser Ferdinand II als Landesverrater in das Glatzer Gefangnis gebracht Erst als die Kaiserlichen Glatz zuruckerobert hatten kam Keck am 28 Oktober 1622 frei In der Folgezeit erwarb er sich grosse Verdienste um die Rekatholisierung des Glatzer Landes Zum Altwilmsdorfer Kirchspiel gehorten die Ortschaften Neuwilmsdorf Falkenhain Neufalkenhain Nesselgrund sowie Alt und Neubatzdorf Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Altwilmsdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Der Jesuitenorden behielt zunachst alle Rechte auch nach Aufhebung des Jesuitenordens 1773 durch den Papst 1787 ubernahm der preussische Staat jedoch mit dem gesamten jesuitischen Grundbesitz auch das Altwilmsdorfer Stiftsgut und verkaufte es 1788 an den preussischen Staatsminister Friedrich Wilhelm Graf von Reden Nach der Neugliederung Preussens gehorte Altwilmsdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb 1874 wurde der Amtsbezirk Altwilmsdorf gebildet zu dem neben Altwilmsdorf auch die Landgemeinden Altbatzdorf und Soritsch sowie die Gutsbezirke Altbatzdorf Niederaltwilmsdorf und Oberaltwilmsdorf gehorten 2 1939 wurden 1361 Einwohner gezahlt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Altwilmsdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Stary Wielislaw umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde 1946 vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1975 1998 gehorte Stary Wielislaw zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Wallfahrtsort Altwilmsdorf BearbeitenSchon Anfang des 15 Jahrhunderts soll Altwilmsdorf ein bekannter Wallfahrtsort gewesen sein Die Marienverehrung geht auf die Wundertatigkeit einer gotischen Madonnenstatue zuruck die als Muttergottes der Schmerzen verehrt wird und ebenfalls aus dem 15 Jahrhundert stammt Die Legende erzahlt dass dem von Ungluck verfolgten Wilmsdorfer Bauern Schneider im Traum bedeutet wurde fur den Altar der Kirche eine Statue der Schmerzhaften Muttergottes anfertigen zu lassen Er folgte dieser Eingebung worauf sich sein Schicksal zum Guten gewendet haben soll Obwohl die Hussiten 1428 die auch Kirche niederbrannten blieb das Gnadenbild auf wunderbare Weise erhalten wodurch die Verehrung der Wilmsdorfer Muttergottes zunahm 1725 verfasste der Altwilmdsdorfer Pfarrer David Joseph Siesmann ein Mirakelbuch unter dem Titel Marianischer Ehrenschall 3 Fur die geistige Begleitung der Wallfahrer und Glaubigen erschien im Glatzer Arnestus Verlag ein Andachtsbuchlein mit dem Titel Betrachtung der Sieben Schmerzen der heiligen Gottesmutter Maria fur die Schmerzens Andachten der Pfarrkirche zu Altwilmsdorf an den sieben Sonntagen nach dem Feste Maria Heimsuchung das auch viele Marienlieder enthielt Altwilmsdorf erreichte allerdings nicht das Ansehen der grossen Grafschafter Wallfahrtsorte Albendorf und Wartha Als auch die 1782 erbaute Wallfahrtskirche Maria Schnee steigende Beliebtheit gewann kamen nur noch wenige geschlossene Prozessionen nach Altwilmsdorf 2001 verlieh Papst Johannes Paul II der Altwilmsdorfer Kirche den Titel Internationales Heiligtum der Gottesmutter der Schmerzen 4 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarr und Wallfahrtskirche Bearbeiten nbsp Hauptaltar der WallfahrtskircheDie Pfarr und Wallfahrtskirche St Katharina Kosciol Sw Katarzyny wurde nachdem sie 1428 von den Hussiten niedergebrannt worden war einige Jahre spater neu errichtet und im 16 Jahrhundert durch den Anbau der Seitenschiffe erweitert Im Dreissigjahrigen Krieg wurde sie erneut zerstort und danach wieder aufgebaut Im 18 Jahrhundert erfolgten eine Erweiterung und ein Umbau im Barockstil Aus dieser Zeit stammen Das Hauptportal mit dem Flachrelief der hl Katharina Der Hochaltar mit der Figur der hl Katharina in der Aureole der Bekronung Die Figuren der hll Gregor und Augustinus im Retabel Die Figuren der hll Ambrosius und Hieronymus uber den Pforten Die Figuren der hll Johannes Nepomuk und Franz Xaver vor der KircheDas Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes aus dem 15 Jahrhundert befindet sich ebenfalls im Retabel Das geschmiedete Renaissance Gitter stammt aus dem Jahre 1600 Die ovale Mauerumfriedung mit dem zweigeschossigen Tor von 1569 gibt der Kirche ein mittelalterliches wehrhaftes Aussehen Die drei Kapellen und der nach innen offene uberdachte Umgang wurden im 17 18 Jahrhundert erbaut Zwischen Mauerumfriedung und Kirche befindet sich der Friedhof Die Friedhofskapelle ist barock ausgestattet und stammt aus dem 18 Jahrhundert Sie wurde im Jahre 2005 umfassend renoviert Hussitenkapelle Bearbeiten nbsp Gedenkkapelle fur Herzog Johann von MunsterbergDie seit Jahrhunderten am ostlichen Dorfrand stehende Kapelle wurde zum Gedenken an den wahrend der Hussitenschlacht getoteten Herzog Johann von Munsterberg errichtet Um 1800 wurde sie vom damaligen Grundstuckseigentumer neu erbaut und vergrossert musste jedoch beim Bau der Eisenbahnverbindung von Glatz nach Ruckers niedergerissen werden In den Jahren 1904 1905 wurde sie vom Rittergutsbesitzer Carl Muller unmittelbar neben den Bahngleisen im Stil des Neobarock nach Planen des Architekten Ludwig Schneider neu errichtet Das Deckenfresko der Kapelle stammt vom Historienmaler Wilhelm von Worndle es stellt den Tod des Herzogs dar Sonstige Bearbeiten Westlich von der Kirche steht eine Dreifaltigkeitssaule aus dem Jahre 1682 Die Pestsaule in der 1564 errichteten Bauernkolonie Neuwilmsdorf wurde 1705 errichtet Sie geht auf ein Gelobnis von 1680 zuruck Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenHieronymus Richter 1837 1899 HistorienmalerLiteratur BearbeitenJoseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet und herausgegeben 1993 von Dieter Pohl Band 2 Die Pfarrei und Stadtchroniken von Glatz ISBN 3 927830 09 7 S 91 100 Ders Band 2 1998 Die Chroniken der Dorfer Pfarreien und Grundherrschaften des Altkreises Glatz ISBN 3 927830 15 1 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 871 872 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 26f Paul Preis Musik und Theaterleben von Stadt und Kreis Glatz 2 Teil Hrsg Stadt Ludenscheid 1969 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stary Wielislaw Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Kreuzgange und Kapellen an der Pfarrkirche St Katharina Gedachtniskapelle fur Herzog Johann I von Munsterberg Historische Ansicht mit KircheEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 370 Amtsbezirk Altwilmsdorf Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes DOBU Verlag u a Hamburg u a 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 15 gcatholic orgLandgemeinde Klodzko Bierkowice Birgwitz Boguszyn Friedrichswartha Droszkow Droschkau Gorzuchow Mohlten Gologlowy Hollenau Jaszkowa Dolna Niederhannsdorf Jaszkowa Gorna Oberhannsdorf Jaszkowka Neuhannsdorf Kamieniec Kamnitz Korytow Koritau Krosnowice Rengersdorf Lawica Labitsch Laczna Wiesau Marcinow Marzdorf Mikowice Mugwitz Morzyszow Morischau Mlynow Muhldorf Oldrzychowice Klodzkie Ullersdorf Podtynie Poditau Podzamek Neudeck Piszkowice Pischkowitz Rogowek Werdeck Romanowo Raumnitz Roszyce Roschwitz Ruszowice Rauschwitz Starkow Altbatzdorf Stary Wielislaw Altwilmsdorf Szalejow Dolny Niederschwedeldorf Szalejow Gorny Oberschwedeldorf Scinawica Steinwitz Swiecko Schwenz Wilcza Wiltsch Wojborz Gabersdorf Wojciechowice Konigshain Zelazno Eisersdorf Die Stadt Klodzko Glatz gehort der Landgemeinde Klodzko nicht an Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stary Wielislaw amp oldid 238872704