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Falkenhayn auch Falkenhain oder Falckenhan ist der Name eines deutschen Adelsgeschlechts Erste Vertreter lassen sich im 13 Jahrhundert im Bistum Merseburg nachweisen spater gelangten sie vor allem in Schlesien und Osterreich zu Besitz Zweige der Familie bestehen bis heute Das Geschlecht ist nicht mit den von Sommerfeld und Falkenhayn zu verwechseln die fruher auch von Sommerfeld auf Falckenhayn 1 bzw von Sommerfeld aus dem Hause Falckenhayn nach ihrem Gutsbesitz Falkenhayn im Furstentum Breslau genannt wurden 2 Stammwappen derer von Falkenhayn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Grafenwappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 4 1 Falkenhayn 4 2 Falkenhayn und Sommerfeld 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Eugen von Falkenhayn 1792 1853 nbsp Julius von Falkenhayn 1829 1891 nbsp Erich von Falkenhayn 1861 1922 Herkunft Bearbeiten Der in alterer Literatur als Stammvater des Geschlechts genannte Falko der nach der Schlacht bei Riade im Jahre 933 von Konig Heinrich I zum Ritter geschlagen und mit Falkenhain im Stift Wurzen belehnt worden sein soll ist genealogisch und urkundlich nicht nachweisbar In einer Urkunde vom 8 Juni 1216 entscheidet Bischof Ekkehard von Merseburg auf der Stiftssynode einen Streit zwischen dem Kloster Pforte und dem Ritter von Lossen zu Gunsten des Klosters Unter den Zeugen tritt ein Rudolfus de Valkenhain auf 3 4 Um das Jahr 1222 ubereignet der Landgraf Ludwig von Thuringen als Vormund seines Neffens Markgraf Heinrich von Meissen dem Kloster zum Heiligen Kreuz in Meissen das Dorf Daubnitz Als Zeuge werden neben anderen Burggrafen Wolfwinus bvrchgr de Valkenh und sein Bruder Wolfne de Pesne genannt wobei der Name Valkenhain nicht vollstandig ausgeschrieben ist 5 Beide Bruder erscheinen nebeneinander bereits im Jahre 1220 als Zeugen wobei Wolfinus als de Cice also vermutlich von Zeitz bezeichnet wird 6 Die Nahe von Zeitz und Falkenhain lassen darauf schliessen dass mit Valkenh das heutige Falkenhain bei Zeitz gemeint ist Es lasst sich nicht belegen dass Falkenhain bei Wurzen der namensgebende Stammsitz der Familie ist zumal der 1216 erwahnte erste Trager des Namens im Dienst des Bischofs von Merseburg stand so dass eine mogliche Verbindung zu Falkenhain im Altenburger Land wahrscheinlicher ist wo es ebenfalls ein Rittergut gab Cunrad von Falkenhain wird 1227 als Schwiegersohn des Vogts Heinrich zu Freiberg genannt 7 1227 uberliess Bischof Engelhardt das Gut curia bei Zeitz Conrad von Valkenhain Unter den Zeugen werden Wichard von Valkenhain und Heinrich der Bruder des Burggrafen von Valkenhain genannt 8 In einer Urkunde des Bistums Merseburg von 1352 wird als Zeuge der Burggraf Rudolf von Falkenhain genannt Es ist die letzte bekannte urkundliche Erwahnung eines Burggrafen von Falkenhain 9 Die ununterbrochene Stammreihe beginnt jedoch mit Konrad von Falkenhayn herzoglich schweidnitzer Rat der 1290 bis 1303 in Urkunden genannt wird Eine Verwandtschaft bestand wahrscheinlich zu dem brandenburgischen Adelsgeschlecht von Falkenhagen das ein ahnliches Wappen fuhrte Ausbreitung und Besitzungen Bearbeiten Es gibt zwei Stamme den der Mark Brandenburg und den in Schlesien Man kann auch sagen den preussischen und den osterreichischen Das Geschlecht Falkenhayn war im Mittelalter aus dem Raum Thuringen in Richtung Nordost also nach Polen und Westpreussen gezogen und es gab aber auch Falkenhayns die Richtung Sudost also nach Schlesien und Osterreich wanderten Bereits im 13 Jahrhundert wurden Mitglieder der Familie im Herzogtum Schlesien ansassig Dort errichteten sie ihren Sitz Falkenhain im Weichbild Schonau Die Falkenhayns mussen in den Herzogtumern Liegnitz und Schweidnitz Jauer Ansehen erlangt haben da noch heute im Bleiglasfenster der Liegnitzer Marienkirche das Fakenhayn Wappen mit Namen zu sehen ist und in Jauer an prominenter Stelle uber der Kanzel Von Schlesien aus gelangten Zweige nach Ost und Westpreussen in die Mark Brandenburg nach Pommern in die bohmische Grafschaft Glatz und nach Osterreich Balthasar von Falkenhayn war 1504 herzoglich liegnitzscher Oberkuchenmeister Einer seiner Nachkommen Georg von Falkenhayn erscheint um 1617 als herzoglich liegnitzscher Geheimrat und Landesaltester Sein Enkel Friedrich von Falkenhayn 1649 1691 kam als kurbraunschweig luneburgischer Geheimrat und Gesandter am kaiserlichen Hof zuerst nach Osterreich Er trat in kaiserliche Dienste wurde Hofkriegsrat und Kammerer Sein Cousin ersten Grades Friedrich Ferdinand der 1706 starb hatte ebenfalls Funktionen am Kaiserhof inne Er heiratete Maria Elisabeth Grafin von Abensperg Traun Ihr Sohn Nicolaus Norbert Graf von Falkenhayn 1777 war ebenfalls kaiserlicher Kammerer und niederosterreichischer Regierungsrat Er war verheiratet mit Maria Franziska Grafin von Kollonitz Von ihren beiden Sohnen Ernst August Graf von Falkenhayn und Eugen Graf von Falkenhayn stammen alle weiteren Grafen von Falkenhayn ab Eugen Isidor Graf von Falkenhayn 1792 1853 Sohn des 1826 verstorbenen Grafen Eugen von Falkenhayn war Geheimrat und Feldzeugmeister Er besass die Herrschaften Girines Dross Ottenschlag und Rechberg Sein Bruder Johann Graf von Falkenhayn wurde kaiserlicher Kammerer und Feldmarschallleutnant In Schlesien war die Familie unter anderem mit Royn Rothkirch Rustern Seichau und Gassendorf besitzlich Bis in neuere Zeit gehorte ihnen auch das Gut Raschwitz im Landkreis Falkenberg O S Eine schlesische Linie nannte sich von Falkenhayn und Brauchitschdorf Bedeutende Angehorige aus neuerer Zeit waren Graf Julius von Falkenhayn 1829 1899 osterreichischer Militar und Politiker Er war zunachst kaiserlicher Kammerer Rittmeister und Adjutant des Kaisers quittierte aber bereits 1857 seinen Dienst 1871 wurde er Landeshauptmann von Oberosterreich und ab 1879 Landwirtschaftsminister ein Ressort das er in mehreren Kabinetten bis 1893 wahrnahm Er vertrat eine rechts konservative Politik erwarb sich aber auch Verdienste mit seinem Forstgesetznovellen zum Schutz der Walder der Karstaufforstung und Wildbachverbauung Die brandenburgische Linie geht auf Christoph von Falgkenhagen den Alteren zuruck Er lebte von 1546 bis 1613 Die Ortschaft seines Aufenthaltes hiess Grabow Weitere Vorfahren waren Georg und Karoline von Falkenhayn die auf Burg Belchau lebten Georg 1777 1849 war kgl Preuss Rittmeister des Dragoner Regiments zu Pferde und in den Jahren 1818 1819 Landrat des Kreises Deutsch Krone dem heutigen Walcz Einer der bekanntesten Vertreter der Familie war der preussische General Kriegsminister und Chef des Generalstabes Erich von Falkenhayn 1861 1922 Er war Militarberater in China wo er als Generalstabsoffizier des Ostasiatischen Expeditionskorps an der Niederschlagung des Boxeraufstandes 1901 beteiligt war Im Juli 1913 wurde er preussischer Kriegsminister und im September 1914 Chef des Generalstabs Er gehorte zu den Schlusselfiguren um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und war an der Planung der Schlacht um Verdun im Jahr 1916 beteiligt Erich von Falkenhayn hatte vier Kinder Seine Tochter Erika 1904 1974 war Ehefrau von Henning von Tresckow einem der fuhrenden Widerstandskampfer des Attentats vom 20 Juli 1944 Seine Frau Erika hat die militarischen Einsatzplane auf ihrer Schreibmaschine getippt und ihren Mann moralisch stark unterstutzt Am 8 Oktober 1905 wurde ein Familienverband gegrundet Standeserhebungen Bearbeiten Friedrich von Falkenhayn kaiserlicher Hofkriegsrat und Generalkriegskommissar erhielt am 1 August 1682 zu Wien den bohmischen Freiherrenstand Damit verbunden war eine Wappenvereinigung mit dem erloschenen Geschlecht von Holzapfel Am 9 Dezember 1689 zu Augsburg wurde er in den bohmischen Grafenstand und am 9 Marz 1690 zu Wien in den Reichsgrafenstand mit einer Wappenbesserung erhoben Ernst August Graf von Falkenhayn wurde am 7 April 1718 in den niederosterreichischen Herrenstand aufgenommen Am 25 November 1867 wurden Angehorige der Familie erbliche Mitglieder im Herrenhaus des osterreichischen Reichsrates Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten nbsp Stammwappen derer von Falkenhayn Markische Linie nachSiebmacher 1605 Blasonierung Das Stammwappen zeigt in Silber ein rotes Jagdhorn mittelalterliche Form Hifthorn ohne Beschlag und Band auf dem Helm das Horn vor funf naturlichen Reiherfedern die Helmdecken sind rot silbern Wappenerklarung Das Wappen wurde nach einem Beschluss des Geschlechtsverbandes vom 11 Oktober 1930 als einheitliches Wappen angenommen Vorher variierten die Abbildungen die Schalloffnung des Horns war mal rechts mal linksgerichtet mal ohne mal mit schwarzen Beschlagen und Schnur dargestellt auf dem Helm wurden statt der Reiher auch Pfauenfedern gezeigt und teilweise fiel dort das Horn als Helmzier weg Grafenwappen Bearbeiten Blasonierung Das bohmische Grafenwappen verliehen 1689 zeigt den Wappenschild geviert und belegt mit einem silbernen Mittelschild darin ein rotes Jagdhorn Stammwappen 1 und 4 in Blau drei schraggestellte goldene Apfel Wappen der erloschenen Familie von Holzapfel 2 in Rot ein einwartsgekehrter silberner Lowe Wappen von Bohmen 3 von Silber und Schwarz geteilt darin ein fischgeschwanztes einwartssehendes Einhorn in verwechselten Farben Wappen derer von Nimptsch das Wappen hat drei Helme mit rot silbernen Helmdecken auf dem rechten und linken ein rotes Jagdhorn die Mundung auswarts gekehrt mit je einem grauen Reiherbusch besteckt Stammhelm auf dem mittleren der Lowe wachsend Bekannte Familienmitglieder BearbeitenArthur von Falkenhayn 1857 1929 deutscher Jurist und Politiker Benita von Falkenhayn 1900 1935 deutsche Spionin Carlotta von Falkenhayn 2007 deutsche Schauspielerin Cuno von Falkenhayn 1853 1933 preussischer Generalmajor Erich von Falkenhayn 1861 1922 preussischer General der Infanterie und Militarpolitiker Chef des deutschen Generalstabs im Ersten Weltkrieg Eugen von Falkenhayn General 1792 1792 1853 osterreichischer General der Kavallerie Eugen von Falkenhayn General 1853 1853 1934 deutscher General der Kavallerie und Oberhofmeister Falko von Falkenhayn 1940 deutscher Manager Franz von Falkenhayn 1827 1898 Mitglied des osterreichisch ungarischen Herrenhauses Friedrich Gotthelf von Falkenhayn 1719 1786 preussischer Generalleutnant Gouverneur der Festung Schweidnitz und Drost zu Petershagen bei Minden Georg von Falkenhayn 1890 1955 deutscher Manager der Getreide und Hefeindustrie Julius von Falkenhayn 1829 1899 osterreichisch ungarischer Landwirtschaftsminister Jurgen von Falkenhayn 1938 2022 deutscher GeneralmajorLiteratur BearbeitenFalkenhayn Bearbeiten Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen Falkenhayn von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 11 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band III Band 61 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1975 ISSN 0435 2408 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der graflichen Hauser auf das Jahr 1874 Justus Perthes Gotha 1873 S 257 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1876 Jg 49 Justus Perthes Gotha 1875 S 266 f Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1861 S 197 199 Digitalisat Gustav Adelbert Seyler Falkenhayn In Otto Hupp Munchener Kalender 1914 Verlagsanstalt Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1914 Johann Sinapius Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels Druckerei Fleischer Selbstverlag Leipzig 1720 S 354 360 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 2 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 154 155 Digitalisat Falkenhayn und Sommerfeld Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1907 Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel Jg 8 Justus Perthes Gotha 1906 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser 1913 Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel Jg 14 Justus Perthes Gotha 1912 S 647 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Falkenhayn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen derer von Falkenhayn Schlesisch als v Falckenhain und Markisch als v Falckenhan in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Einzelnachweise Bearbeiten Grosses Universal Lexicon aller Wissenschaften und Kunste Band 38 Johann Heinrich Zedler Leipzig und Halle 1743 S 697 Friedrich Lucas Schlesiens curieuse Denckwurdigkeiten Band 2 Friedrich Knochen Frankfurt am Main 1689 S 1851 P Kehr Bearb Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg 1 Teil 962 1357 Halle 1899 Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete 36 S 137 P Kehr Bearb Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg 1 Teil 962 1357 Halle 1899 Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete 36 S 899 CDS II 4 Nr 390 Otto von Zallinger Thurn Die Schoffenbarfreien des Sachsenspiegels Untersuchungen zur Geschichte der Standesverhaltnisse in Deutschland Wagner Verlag Innsbruck 1887 S 144 204 210 215 216 u 217 DPLA Directorium Diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszuge von Band 2 1825 S 656 Ernst Zergiebe Bearb Chronik von Zeitz und den Dorfern des Kreises Nach Urkunden und Akten aus den Jahren 968 bis 1895 3 Bande mit 2 Ansichten von Zeitz Verlag Ronneburger Zeitz 1894 Digitalisat Titel 800 Jahre Falkenhain Normdaten Person GND 139785418 lobid OGND AKS VIAF 102632598 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Falkenhayn Adelsgeschlecht amp oldid 236749199