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Johann Sigismund Werner auch Johan Sigmund Worner lateinisch Joannes Sigismundus Aurimontanus 1491 in Goldberg Herzogtum Liegnitz 1561 in Rengersdorf Grafschaft Glatz war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Prediger sowie Anhanger Caspar Schwenckfelds 1 Er war eine der bedeutendsten reformatorischen Personlichkeiten im Herzogtum Liegnitz und anschliessend in der bis 1742 bzw 1763 bohmischen Grafschaft Glatz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Sigismund Werner dessen Vater bald nach Johann Sigismunds Geburt starb stand bis zur Volljahrigkeit unter der Vormundschaft seines Schwagers Er besuchte zunachst die beruhmte Lateinschule seiner Vaterstadt Goldberg die in hohem Ansehen stand Rektor der Lateinschule war damals Hieronymus Gurtler 1507 immatrikulierte sich Werner an der Universitat Leipzig wo er in den Matriken als Joannes Sigismundus Aurimontanus verzeichnet ist Im Sommer 1512 erlangte er das Baccalaureat 2 kehrte anschliessend nach Goldberg zuruck und wurde Lehrer an seiner alten Schule Dort unterrichtete er unter den Rektoren Gurtler Franz Sylvius und Georg Helmrich der 1525 Burgermeister von Liegnitz wurde und ein Studienfreund von Valentin Trotzendorf war Da sich Goldberg damals der Lehre Martin Luthers angeschlossen hatte kam es zu Konflikten mit dem Landesherrn Herzog Friedrich II von Liegnitz der der Lehre Schwenckfelds anhing 1523 wurde Werner obwohl er keine Priesterweihe empfangen hatte von Herzog Friedrich II als Hofprediger berufen Zugleich wirkte er als Prediger auch an der Liegnitzer Johanneskirche deren Pfarrer damals Sebastian Schubart 1498 1580 war Im gleichen Jahr hatte Valentin Krautwald das geistliche Amt eines Lektors fur Theologie am Liegnitzer Kollegiatstift erhalten Ab 1526 wirkten die Humanisten Krautwald Trotzendorf und Werner an der von Herzog Friedrich II gegrundeten evangelischen Universitat Liegnitz die schon drei Jahre spater wegen theologischer Grundsatzfragen und Geldmangel aufgelost wurde 3 Obwohl seit den Hussitenkriege in einigen schlesischen Herzogtumern vor allem in Breslau Liegnitz Brieg und Wohlau eine Abneigung gegen den Laienkelch bestand waren Werner und Schubart die ersten die diese Abendmahlspraxis Luthers aufnahmen Die traditionelle Messe veranderten sie dadurch nicht fuhrten aber in der Liturgie die deutsche Sprache ein Daraufhin ubersandte Herzog Friedrich II die 1539 von Werner verfasste Schrift Bekanntnus unnd Rechenschafft der furnehmsten articul vonn dienste des Evangelii an Philipp Melanchthon mit der Bitte um Uberprufung von Werners Rechtglaubigkeit Nachdem Melanchton die Schrift als nicht schriftgemass zuruckgewiesen hatte wurde Werner mit diesem Urteil von den Wittenbergern als Schwenckfelder geachtet Dadurch war er der politischen Verfolgung preisgegeben und wurde wie andere Schwenckfelder auch aus Liegnitz verdrangt Ein neues Betatigungsfeld fand Werner in der Grafschaft Glatz die 1534 1548 an den mahrisch bohmischen Magnaten Johann IV von Pernstein verpfandet war und in der sich zahlreiche Adlige und Stadtburger der Lehre Schwenckfelds angeschlossen hatten Schon 1538 wurde der in Liegnitz ebenfalls entlassene Fabian Eckel an die Stadtkirche in Glatz berufen Werner begab sich nach Rengersdorf wo er unter dem Schutz der Adelsfamilie Pannwitz stand Auf Vermittlung Werners korrespondierten Jorg und Caspar von Pannwitz mit Schwenckfeld den sie auf ihre Guter einluden 1539 wurde Werner von Christoph von Pannwitz dem das Patronatsrecht uber die Rengersdorfer Pfarrkirche Jakobus d A zustand als Pfarrer nach Rengersdorf berufen Dort stellte er neben dem Pfarrdienst seine Werke fertig und errichtete zudem die erste Dorfschule der Grafschaft Glatz Erst nach seinem Tod 1561 wurde Johann Sigismund Werner ein grosser Lehrer der Gemeinde der Schwenckfelder Schwenckfeld lobte Werners katechetischen Stil der ohne Schmahen Schelten und Lastern sei Auf sein Betreiben wurden Werners Werke gedruckt und dienten nun als Basislekture in den Gemeinden der Schwenckfelder Werke BearbeitenCatechismus Ein newer recht Christlicher Catechismus fur die Kinder Gottes Auff die zwolf gemainen Artickel des Glaubens und der Sacrament Tauff und Nachtmal gestellet Durch Joannes Werner genandt Sigmundt Predigern zu Rengersdorff 1540 Postill Kurtze Ausslegung uber die Evangelienn so man pflegt zulasen an den Sontagen und der Heyligen Fest sampt den Sum m arien durchs gantz Jar 1558 Digitalisat Von der Ernidrigung dess Sohnes Gottes vnsers Herren Jesv Christi Vnd von seiner Erhohunge vnd Herrlichait Auff frag vnd antwort gestellt Durch Johan Werner Sigmundt genant im 1540 Jar geschriben Digitalisat Ausslegung des Evangelii Luce II Auf den hl Christag DigitalisatLiteratur BearbeitenArno Herzig Johann Sigismund Werner 1491 1554 In Arno Herzig Hrsg Schlesier des 14 bis 20 Jahrhunderts Schlesische Lebensbilder Bd 8 Degener Neustadt Aisch 2004 ISBN 3 7686 3501 5 S 47 55 Arno Herzig und Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Dobu Hamburg 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 96 101Einzelnachweise Bearbeiten Werner Johann Sigismund Indexeintrag Deutsche Biographie 1 Bitte nicht auf den heutigen Bachelor verlinken Joachim Bahlcke Schlesien und die Schlesier Munchen 2006 ISBN 3 7844 2781 2 Normdaten Person GND 119868008 lobid OGND AKS VIAF 10666003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werner Johann SigismundALTERNATIVNAMEN Werner Johan Sigismund Worner Johann Aurimontanus Joannes Sigismundus lateinisch KURZBESCHREIBUNG schlesischer Reformator evangelischer Geistlicher und religioser SchriftstellerGEBURTSDATUM 1491GEBURTSORT Goldberg Herzogtum LiegnitzSTERBEDATUM 1561STERBEORT Rengersdorf Grafschaft Glatz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Sigismund Werner amp oldid 222734880