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Gorzanow deutsch Grafenort bis 1670 deutsch Arnsdorf tschechisch Arnoltov 1 ist ein Dorf im Powiat Klodzki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es liegt sieben Kilometer nordlich von Bystrzyca Klodzka Habelschwerdt zu dessen Stadt und Landgemeinde es gehort Gorzanow Hilfe zu Wappen Gorzanow Polen GorzanowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina Bystrzyca KlodzkaGeographische Lage 50 21 N 16 38 O 50 351944444444 16 632222222222 Koordinaten 50 21 7 N 16 37 56 OHohe 310 m n p m Einwohner 921Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrEisenbahn Klodzko MiedzylesieNachster int Flughafen BreslauSchloss Grafenort Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Moschenhof 2 2 Schlosshof 2 3 Ratschinhof 2 4 Das Freirichtergut 2 5 Kirchliche Verhaltnisse 3 Das ehemalige Schlosstheater 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGorzanow liegt im mittleren Teil des Glatzer Kessels im Tal der Glatzer Neisse polnisch Nysa Klodzka Nachbarorte sind Zelazno Eisersdorf im Nordosten Mielnik Melling im Sudosten Bystrzyca Klodzka im Suden Szklarka Glasendorf im Sudwesten Stara Lomnica Altlomnitz im Westen und Starkow Altbatzdorf sowie Topolice Aspenau im Nordwesten Nordostlich erheben sich der 506 m hohe Eichberg Debowa und die 518 m hohe Weisskoppe Wapniarka Geschichte BearbeitenDie ursprungliche Ortsbezeichnung fur Grafenort war Arnoldisdorf als das es erstmals 1341 erwahnt wurde Spater wurde es als Arnsdorf bezeichnet Es gehorte seit altesten Zeiten zum Glatzer Land mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit teilte Die vermutlich zur Landesverteidigung erbaute Burg auf dem Keilberg wurde 1460 1469 bei den Kampfen der Schlesier gegen den bohmischen Konig Georg von Podiebrad zerstort Arnsdorf bestand zunachst aus den Rittersitzen Moschenhof Ratschinhof und Schlosshof sowie einem Freirichtergut und einem Freibauerngut die zumeist verschiedenen Besitzern gehorten 1624 wurden die Guter der Familien Mosch Moschen Muschin und Ratschin wegen ihrer Beteiligung am Bohmischen Standeaufstand vom bohmischen Landesherrn Ferdinand II konfisziert und gelangten an den Tiroler Adligen Johann Arbogast von Annenberg dem bereits die Herrschaft Schonfeld gehorte Ab 1633 bis zu seinem Tode 1645 war er Landeshauptmann der Grafschaft Glatz Dessen Tochter Maria Maximiliana heiratete 1651 den Johann Friedrich von Herberstein d A aus der schlesischen Linie der Reichsgrafen Herberstein Er wandelte die Besitzungen zu einem Majorat um und erlangte 1670 vom Landesherrn Leopold I die Genehmigung zur Umbenennung Arnsdorfs in Grafenort Ihm folgte als Besitzer der Majoratsherrschaft 1701 sein gleichnamiger Sohn Johann Friedrich d J der mit Maria Carolina von Zierotin 1719 verheiratet war und 1696 1707 ebenfalls das Amt des Glatzer Landeshauptmanns bekleidete Nach seinem Tod 1712 erbte das Rengersdorfer Schlossgut das frei vererbt werden konnte seine Witwe Die Majoratsherrschaft ging an seinen einzigen Sohn Johann Anton von Herberstein uber der nach dem Tod seiner Mutter 1719 auch das Schlossgut in Rengersdorf erbte Er war mit der Reichsgrafin Maria Antonia von Liechtenstein verheiratet starb jedoch schon am 6 Juli 1720 in Prag ohne Nachkommen Wahrend seine Witwe das Allodialgut in Rengersdorf erbte fiel die Majoratsherrschaft Grafenort an den nachsten Agnaten Johann Leopold von Herberstein auf Wangern den Bruder seines Vaters Nachdem auch Johann Leopold 1728 ohne Nachkommen gestorben war gelangte die Majoratsherrschaft an den noch nicht mundigen Johann Gundacker I aus der steiermarkischen Linie der Herberstein 2 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Grafenort zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Nach dem Tod Johann Gundackers I 1770 folgte ihm als Majoratsherr sein gleichnamiger Sohn Johann Gundacker II der die Kolonien Hayn und Huttenguth anlegte Er war mit Antonia von Schrattenbach verheiratet und vermahlte sich nach deren Tod 1778 mit einer Reichsgrafin von Stargk 1801 neun Jahre vor seinem Tod ubergab er die Majoratsherrschaft Grafenort seinem einzigen Sohn Johann Hieronymus von Herberstein 1772 1847 Anfang des 19 Jahrhunderts bestand die Majoratsherrschaft Grafenort aus den Dorfern Melling Neulomnitz Hohndorf Glasendorf Sauerbrunn Neuhain Huttenguth Neubatzdorf Neuwilmsdorf sowie Anteilen an den Gutsbezirken Niederlangenau Altlomnitz Herrnsdorf und Altwaltersdorf Fur diese Zeit sind fur Grafenort nachgewiesen Eine Pfarrkirche eine Kapelle ein Schloss mit einer Kapelle funf herrschaftliche Vorwerke ein Pfarrhaus eine Schule ein Kretscham zwei Mehl und zwei Brettmuhlen eine Ziegelei ein Freibauer 31 Dienstbauern sowie 154 Gartner Hausler und andere Stellen Unter den Einwohnern befanden sich je ein Bader Schmied Backer Schuhmacher Fleischer Brauer Topfer Schneider Bildhauer Binder und drei Tischler Nach der Neugliederung Preussens gehorte Grafenort ab 1815 zur Provinz Schlesien und war zunachst dem Landkreis Glatz und 1818 dem neu geschaffenen Landkreis Habelschwerdt eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Nach dem Tode des kunstsinnigen Grafen Johann Hieronymus von Herberstein 1847 und dem Umzug seiner Nachfahren auf die steiermarkischen Guter ging die gesellschaftliche Bedeutung von Grafenort das auch zeitweise Kurort mit zwei Sauerlingen und einer Schwefelquelle war zuruck Ab 1874 gehorte Grafenort zum Amtsbezirk Alt Lomnitz der aus den Landgemeinden Alt Lomnitz Aspenau Glasendorf Grafenort Melling Neu Batzdorf Neu Hain Neu Lomnitz Neu Wilmsdorf und Sauerbrunn sowie den Gutsbezirken Grafenort Mittel Alt Lomnitz Nieder Alt Lomnitz und Ober Alt Lomnitz gebildet worden war 3 1930 erwarb die Stadt Habelschwerdt Schloss und Herrschaft Grafenort 1939 wurden 1528 Einwohner gezahlt Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bestand in Grafenort vom 12 April bis 8 Mai 1945 ein Aussenlager des KZ Gross Rosen 4 5 Nach Kriegsende fiel Grafenort wie fast ganz Schlesien 1945 an Polen und wurde in Gorzanow umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Zahlreiche Hauser des ehemals stattlichen Dorfes wurden jedoch dem Verfall preisgegeben die Einwohnerzahl ging dadurch deutlich zuruck 1975 1998 gehorte Gorzanow zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Moschenhof Bearbeiten nbsp ehemaliger Moschenhof 2015Der Moschenhof war ein Rittersitz der bis 1361 den Herren von Sterz gehorte In diesem Jahre erwarb ihn Jerke von Muschin Moschen in dessen Familie er bis 1624 verblieb Letzte Besitzer waren die Nachkommen des Hans von Moschen der 1623 starb Wegen dessen Beteiligung am bohmischen Standeaufstand wurden sein Sohn Maximilian und dessen Schwestern Rosina Susanna und Maria 1624 vom bohmischen Landesherrn Ferdinand II enteignet Im selben Jahr erwarb den Moschenhof den der Landesherr zugleich vom Lehen ins Erbe versetzte der erzherzogliche Kammerer Johann Arbogast von Annenberg Er verband den Moschenhof mit dem Schlosshof der ebenfalls 1624 in seinen Besitz gelangte Schlosshof Bearbeiten Dieses Vorwerk war ebenfalls ein ehemaliger Rittersitz Es wurde zunachst als der Klar bezeichnet und ab dem 17 Jahrhundert als Schlosshof Um die Mitte des 14 Jahrhunderts war der Klar im Besitz der Herren von Muhlstein und kam danach vermutlich an die Herren von Pannwitz Um 1420 eignete ihn wahrscheinlich Niklas von Knoblauchsdorf Um 1480 gelangte er an Otto von Ratschin Ottik z Raczina und war 1540 im Besitz seines Sohnes Friedrich der 1542 das Freirichtergut erwarb Dessen vier Sohne teilten 1559 die vaterlichen Besitzungen Den Schlosshof das Freirichtergut sowie einen Anteil von Herrnsdorf erhielt Heinrich der ein kleines Schloss errichtete 1577 erwarb er das Kammerdorf Neubatzdorf und 1580 einen Teil von Niederlangenau 1602 das Dorf Neuwilmsdorf und spater auch Neulomnitz Bei seinem Tod 1612 hinterliess er die drei unmundigen Sohne Heinrich d J Friedrich und Hans die ihre Besitzungen gemeinschaftlich verwalteten Wegen ihrer Beteiligung am Bohmischen Standeaufstand von 1618 wurden 1623 ihre Lehensguter ganz und die Erbguter zur Halfte konfisziert und gelangten zunachst an die landesherrlichen Kammer Erzherzog Karl der damalige Genusshaber der Grafschaft Glatz und Breslauer Bischof verkaufte den Schlosshof sowie den Moschenhof 1624 dem Johann Arbogast von Annenberg Ratschinhof Bearbeiten nbsp Ruine des Ratschinhofes 2015Der Ratschinhof am rechten Ufer der Neisse war ebenfalls ein Rittersitz Erster namentlich bekannter Besitzer war Nickel Niclas von Knoblauchsdorf der 1421 die Halfte des Dorfes Melling erwarb 1461 gehorte beides dem Caspar von Knoblauchsdorf dessen Tochter den Otto von Ratschin Wotik bzw Ottyk z Raczina 6 heiratete auf den der Hof 1474 uberging und dessen Namen er nachfolgend trug Um 1520 folgten ihm die Sohne Caspar Friedrich und Christoph die die zweite Halfte von Melling erwarben Nachdem vermutlich Caspar und Christoph ohne Nachkommen gestorben waren war Friedrich Alleinbesitzer Dessen vier Sohne teilten 1559 das vaterliche Erbe Der jungste Sohn Georg erbte den Ratschinhof Melling und einen Anteil Altwaltersdorf Ihm folgte sein Sohn Hans von Ratschin der wegen seiner Beteiligung am Standeaufstand von 1618 im Jahre 1625 ein Drittel seiner Besitzungen verlor Da er dieses Drittel nicht wieder einlosen konnte gelangte der Ratschinhof mit Melling und dem Anteil Altwaltersdorf 1628 ebenfalls an Hans Arbogast von Annenberg dem schon der Moschen und der Schlosshof gehorten Er bildete aus den erworbenen Anteilen die Herrschaft Grafenort 1638 wurden die zum Ratschinhof gehorigen Besitzungen und das Dorf Melling vom Lehen ins Erbe gesetzt Das Freirichtergut Bearbeiten Das Freirichtergut bestand schon seit altesten Zeiten 7 Erster bekannter Freirichter war 1412 Georg Merwot dem 1412 Nickel von Mosch Moschen folgte Von diesem erwarb es 1437 Niklas von Knoblauchsdorf Weitere Besitzer des Freirichterguts waren Christoph Seliger 1536 und 1542 der Glatzer Pfandherr Johann von Pernstein Von ihm erwarb es im gleichen Jahre der Besitzer des Schlosshofs Otto von Ratschin Kirchliche Verhaltnisse Bearbeiten Die damals dem hl Gregorius geweihte Kirche von Grafenort ist fur das Jahr 1384 in einem Verzeichnis des Prager Erzbistums enthalten in dem die zum Glatzer Dekanat gehorenden Pfarrkirchen verzeichnet sind Wie bei allen anderen Kirchen des Glatzer Landes gehorte das Patronat in altesten Zeiten dem bohmischen Landesherrn 1336 ubertrug Konig Johann von Luxemburg das Patronat den Glatzer Standen Da Grafenort bis in das 17 Jahrhundert aus mehreren Anteilen bestand teilten sich die Grundherren das Patronat nach dem Anteil ihrer Besitzungen Nachdem sich wahrend der Reformation die Bevolkerung dem lutherischen Glauben zugewandt hatte diente die Kirche ab 1570 bis 1623 als evangelisches Gotteshaus Nach der Schlacht am Weissen Berg eroberten die Kaiserlichen 1622 23 die Grafschaft Glatz zuruck nachfolgend wurde der evangelische Pfarrer von Grafenort vertrieben und Adam Sebastian Weiss ein Zisterzienser aus dem Kloster Heinrichau als katholischer Geistlicher eingesetzt Gleichzeitig wurde wegen Priestermangel die bisherige Pfarrei Altlomnitz zur Filialkirche abgestuft und mit den zu ihr gehorenden Ortschaften zur Pfarrei Grafenort gewidmet Das Patronatsrecht gelangte ab 1624 an den jeweiligen Grundherrn der Herrschaft Grafenort Nach einem grundlegenden Umbau wurde die Kirche mit Erlaubnis des Prager Erzbischofs Ernst Adalbert von Harrach 1658 vom Breslauer Weihbischof Johann Balthasar Liesch von Hornau neu konsekriert und der hl Magdalena geweiht 1755 wurde Altlomnitz von Grafenort getrennt da es wiederum zu einer Pfarrei erhoben worden war Auf Bitten der Einwohner wurde das benachbarte Dorf Melling das zur Pfarrkirche Rengersdorf gewidmet war 1786 von dieser getrennt und der Pfarrkirche von Grafenort zugewiesen Das ehemalige Schlosstheater BearbeitenDas im Schloss befindliche Theater erlangte zwischen 1816 und 1847 eine hohe kulturelle Bedeutung Sein Begrunder war Graf Johann Hieronymus von Herberstein 1772 1847 Karl von Holtei war viele Spielsaisons als Theaterleiter und Schauspieler am Theater in Grafenort tatig und schrieb dort 1839 1840 seine 1841 publizierten und 335 Seiten umfassenden 8 Briefe aus und nach Grafenort 9 Auch Karl Seydelmann begann in Grafenort seine Buhnenlaufbahn Die Spielzeit lief gewohnlich von September bis Mai An der Decke des Theaters befand sich eine Tafelung mit gemalten Bildern Als Szenenbeleuchtung wurden in Blechkasten eingegossene Talglichter als Gerauschmaschine eine alte osterreichische rollende Kanonenkugel benutzt Die Vorstellungen wurden von Theaterfachleuten geleitet und von Berufs und Laienschauspielern aufgefuhrt Das Ensemble umfasste zehn bis zwolf Berufsschauspieler und einen Tanzmeister Kleinere Rollen und die gesamte Statisterie wurden von der Ortsbevolkerung ubernommen Auch das Orchester bestand ausnahmslos aus Musikern aus Grafenort und Umgebung Gespielt wurden neben klassischen Schauspielen auch Singspiele und kleinere Opern In allen musikalischen Buhnenstucken verlangte der Graf Tanzeinlagen Die einheimische Bevolkerung hatte Zutritt zum Theater sollte jedoch in ihrer Volkstracht erscheinen Einen kunstlerischen und gesellschaftlichen Hohepunkt bildete eine besonders glanzvolle Auffuhrung nach der Herbstjagd an der hohe preussische und osterreichische Offiziere und fast der gesamte Grafschafter Adel teilnahmen Ab 1922 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde das Schlosstheater unter der Leitung des Bad Landecker Kurtheaters fortgefuhrt 10 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrkirche der hl Maria Magdalena nbsp Pfarrkirche Maria MagdalenaDie Pfarrkirche Maria Magdalena Kosciol Sw Marii Magdaleny wurde erstmals im Jahre 1341 erwahnt Sie war damals dem hl Gregorius geweiht Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde sie unter Johann Friedrich von Herberstein durch Carlo Lurago und dessen Mitarbeiter Domenico Antonio Rossi Andrea Galli Andrea Cyrus Carlo Serena Baptista Spinetti und Biaggo Verde grundlegend im Barockstil umgebaut und 1658 neu konsekriert und der hl Maria Magdalena geweiht 1708 wurde die Kirche um die beiden Kapellen mit den Seitenaltaren Heilige Familie und hl Joseph erganzt Der Hochaltar mit Retabel und Figur der hl Maria Magdalena ist von 1786 und wird Michael Klahr dem Jungeren zugeschrieben Die Deckengemalde wurden 1940 von dem Kunstler Herbert Blaschke neu gestaltet 11 Die Kirche ist von einer Friedhofsmauer umgeben in der sich zwei Tore von 1631 und drei Kapellen befinden Diese sind die St Barbara Kapelle 1651 die Totenkapelle aus dem Ende des 17 Jahrhunderts sowie die St Franz Xaver Kapelle die am 11 August 1701 durch den Prager Weihbischof Vitus Seidel geweiht wurde Das Schloss Grafenort das an der Stelle des ehemaligen Schlosshofes erbaut wurde ist ein hervorragendes Werk der Renaissance Es ist aussen mit Sgraffiti geschmuckt und wird von einem Turm beherrscht zu dem vom Innenhof eine Freitreppe hochfuhrt Es wurde in den 1620er Jahren durch Johann Arbogast von Annenberg zu einer vierflugeligen Schlossanlage mit zwei Innenhofen erweitert und im Stil der bohmischen Renaissance vereinheitlicht Johann Friedrich von Herberstein liess die Schlossanlage 1653 1658 durch Carlo Lurago unter Leitung von Lorenzo Niceli und Andrea Carove erweitern und barockisieren Gleichzeitig wurde an der Ostseite ein Gartensaal angebaut und eine Schlosskapelle mit Netzgewolbe errichtet die dem hl Georg geweiht wurde Die Auffahrt zum Schloss und das Haupttor das mit einer Skulptur des hl Georg geschmuckt ist wurden 1668 1672 errichtet Weitere Umbauten und Erganzungen erfolgten 1735 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde das Schloss von der Familie von Herberstein nur zeitweise bewohnt In den Jahren 1900 1903 erfolgte eine grundlegende und grosszugige Renovierung Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es nur vorubergehend genutzt und danach dem Verfall preisgegeben Es wird heute teilweise von bedurftigen Familien bewohnt und ist in einem baufalligen Zustand Der Schlosspark wurde Mitte des 17 Jahrhunderts angelegt 1738 sind ein grosser Ziergarten mit Terrassen Gartenpavillons Triumphbogen Obelisken Vogelhaus und Schiessstand nachgewiesen dahinter ein Boskett mit Lusthaus Fasanerie Ballsaal und Reitbahn daran angrenzend der Bleichplatz sowie Gemuse und Obstgarten 1774 erfolgte eine Umgestaltung zu einem Englischen Garten Der fruhbarocke Gartenpavillon Nymphaeum wurde 1653 1657 durch Carlo Lurago und seine Werkstatt errichtet Er wurde reich mit Skulpturen Putten und Stuckdekoration ausgestattet Vorhanden sind noch Reste einer Skulptur Plutos und des Herkules sowie ornamentaler Malereien Von einem 1800 errichteten klassizistischen Pavillon sind nur Ruinenreste erhalten Die St Antonius Kapelle Kaplica Sw Antoniego liegt ostlich des Ortes am Eichberg Debowa Gora Sie wurde 1660 1665 durch Johann Friedrich von Herberstein gestiftet und im 18 Jahrhundert umgebaut Die holzerne Figur Ecce Homo stammt von 1780 Die Skulptur neben der Kapelle stellt den hl Onophrios dar Die Pieta ist von 1734 Das Renaissance Schlosschen Ratschenhof Dwor Raczyn wurde 1559 errichtet und 1573 umgebaut Es war architektonisch reich geschmuckt und mit Sgraffiti bedeckt Derzeit Ruine Der Moschenhof Dwor Muszyn wurde um 1573 fur Hans von Mosch errichtet und ist 1617 niedergebrannt Nach dem Wiederaufbau war er seit 1622 Sitz der Gutsverwaltung der Freiherren von Arbogast Annenberg und spater der Grafen von Herberstein 1821 erfolgte ein Umbau mit klassizistischer Aussendekoration und Walmdach Personlichkeiten BearbeitenFranz Pfaff 1860 1926 Pharmakologe in Boston geboren in GrafenortLiteratur BearbeitenJoseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Bd 4 ISBN 3 927830 18 6 S 259 287 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 320 322 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 147 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V ISBN 3 928508 03 2 S 47 48 Paul Preis Musik und Theaterleben von Stadt und Kreis Glatz 2 Teil Hg Stadt Ludenscheid 1969 Veronika u Paul Heinze Arno Herzig Waltraud u Siegfried Patzelt Hrsg Grafenort Geschichte und Erinnerungen Oldenburg 1994Weblinks BearbeitenHistorische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Historische und aktuelle Aufnahmen des Schlosses sowie Schlossbeschreibung polnisch Historische AufnahmenEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 382 Joseph August Kumar Geschichte der Burg und Familie Herberstein 1 Teil Wien 1817 Amtsbezirk Alt Lomnitz Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Verlag C H Beck Munchen 9 Bande 2005 2009 Isabell Sprenger Gross Rosen Ein Konzentrationslager in Schlesien Bohlau Verlag 1997 ISBN 3 412 11396 4 http www dokumentyslaska pl adel 20glatzer 1319 20 201462 html Der Adel des Glatzer Landes s Raczin Hugo von Wiese Die Freirichter der Grafschaft Glatz In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1878 79 ZDB ID 516634 2 S 350 Karl von Holtei Briefe aus und nach Grafenort J F Hammerich Altona 1841 Michael Sachs Furstbischof und Vagabund Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Furstbischof von Breslau Heinrich Forster 1799 1881 und dem Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei 1798 1880 Nach dem Originalmanuskript Holteis textkritisch herausgegeben In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 35 2016 2018 S 223 291 hier S 282 Arne Franke Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlosser 150 Adelssitze im Portrait Band 1 Niederschlesien ISBN 978 3 87057 297 6 S 84 86 Skizzenvorlagen privat in Springe vorhanden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorzanow amp oldid 230698819