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Carlo Lurago auch Loragho Luraghi Luragho 1615 in Pellio Superiore Val d Intelvi 22 Oktober 1684 in Passau war ein italienischer Architekt Baumeister und Stuckator der vor allem in Bohmen tatig war zweiturmige Westfassade des Passauer Doms Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauprojekte 2 1 In Prag 2 2 In anderen Orten in Bohmen 2 3 In Schlesien 2 3 1 In der Grafschaft Glatz 2 4 In Bayern 2 5 In Osterreich 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarlo Lurago zahlt zu der Gruppe lombardischer Architekten und bildenden Kunstler die aufgrund ihrer Herkunft aus dem Gebiet um den Comer See auch Comasken genannt werden und die uberwiegend in Bohmen aber auch in Schlesien in Osterreich und im suddeutschen Raum gewirkt haben Zusammen mit Giovanni Domenico Orsi de Orsini und Francesco Caratti gehorte er zu den bedeutendsten Baumeistern des bohmischen Barock Lurago stammte aus einer weit verzweigten Kunstlerfamilie Seine Eltern waren Giovanni Antonio Lurago und Margaritha geb Lurago Uber seine Jugendjahre und seine Ausbildung ist nichts bekannt Er heiratete vermutlich im Val d Intelvi Elisabeth N N und hatte zwei Sohne die jung verstarben Im Alter von 23 Jahren kam der ausgebildete Stuckator nach Prag und trat in den Dienst des Jesuitenordens ein fur den er 1638 1640 die Umgestaltung und Stuckierung der gotischen Salvatorkirche am Kreuzherrenplatz durchfuhrte 1648 erwarb er das Burgerrecht sowie die Gewerbefreiheit der Prager Kleinseite und grundete eine gut organisierte Baugesellschaft in der er die notwendigen Bauhandwerker beschaftigte und seinen Neffen Francesco Anselmo Lurago zum Miteigentumer machte Dadurch wurde er einer der meistbeschaftigten Architekten seiner Zeit und bekam Auftrage von kirchlichen Institutionen und vom Adel fur grosse Bauprojekte die teils nach seinen Planen teils auch fur andere Architekten durchgefuhrt wurden Luragos umfangreichstes Projekt war 1654 1679 das Prager Clementinum das vermutlich nach einem Entwurf von Francesco Caratti und unter Mithilfe des Poliers Martino Lurago entstand Daneben war er von 1649 bis 1659 zusammen mit Santino Bossi und Giovanni Pieroni an Prager Befestigungsbauten in kaiserlichen Diensten beschaftigt Bei dem 1662 durch Brand weitgehend zerstorten Passauer Dom wurden seit 1668 nach Luragos Planen die doppelturmige Westfassade und ein neues Mittelschiff errichtet bei dem erstmals eine Abfolge flacher elliptischer Kuppeln uber Pendentifs gebaut wurde Diese Gewolbelosung wurde zum Vorbild zahlreicher weiterer Bauten des Hoch und Spatbarocks Francesco della Torre koniglich Prager Hofsteinmetz organisierte samtliche Steinarbeiten Die kostbare Stuckdekoration entstand in Zusammenarbeit mit Giovanni Battista Carlone und Antonio Carlone Bauprojekte BearbeitenIn Prag Bearbeiten 1638 1648 Umgestaltung und Stuckierung der gotischen Salvatorkirche am Kreuzherrenplatz Altstadt um 1650 Umbau der Kirche St Maria unter der Kette Kostel Panny Marie pod retezem Kleinseite 1651 Umbau des Palais Lobkowitz Hradschin 1654 1679 Gebaudetrakt Clementinum Altstadt 1658 Steinerne Vogelhauser 1665 1670 St Ignatius Kirche Kostel svateho Ignace Neustadt 1578 1653 St Salvator Kirche Kostel svateho Salvatora im Clementinum 1673 Professhaus Sankt Nikolaus KleinseiteIn anderen Orten in Bohmen Bearbeiten 1637 1659 Altes Rathaus Nachod Nachod 1642 1650 Jesuitenkolleg und Kirche St Franziskus und Ignatius Bresnitz 1650 1659 Umbau und Erweiterung von Schloss Nachod 1654 1666 Jesuitenkirche Maria Himmelfahrt Koniggratz 1654 1679 St Ignatius Kirche Kostel svateho Ignace Klattau 1655 1661 Umbau des Schlosses in Neustadt an der Mettau 1657 1661 Umbau des Klosters und der Klosterkirche in Svaty Jan pod Skalou 1659 1674 Kirche und Kreuzgang der Wallfahrtskirche Pribram 1663 1671 Umgestaltung der St Ignatius Kirche Komotau 1663 1668 Kloster Im Wald Kladno 1665 1670 Dreifaltigkeitskirche in Klosterle 1666 1668 Schloss HumprechtIn Schlesien Bearbeiten 1660 Barockkapelle des Franziskanerklosters in Glogau 1680 Stuckdekor der Langhausdecke der Pfarrkirche Corpus Christi Kosciol Bozego Ciala Brieg Brzeg Glogowski 1671 1685 Schloss Brieg Brzeg Glogowski an der Stelle eines fruheren Gutshauses im Auftrag des Glogauer Landeshauptmanns Johann Bernhard von Herberstein im Stil des Barock errichtet 1 In der Grafschaft Glatz Bearbeiten 1653 1658 Umbau und Barockisierung der Schlossanlage und der Pfarrkirche St Maria Magdalena in Grafenort 1654 1690 Jesuitenkolleg mit Konvikt in Glatz 1660 1670 Umgestaltung der Maria Himmelfahrt Kirche in Glatz zu einer EmporenbasilikaIn Bayern Bearbeiten 1668 1684 Dom St Stephan Passau 1641 1672 Karmelitenkirche St Joseph RegensburgIn Osterreich Bearbeiten 1670 1671 Wallfahrtskirche Maria Taferl in NiederosterreichLiteratur BearbeitenHans Reuther Carlo Lurago In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 527 f Digitalisat Biographisches Lexikon zur Geschichte der Bohmischen Lander Bd II ISBN 3 486 52551 4 S 520 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X Knaurs Kunstfuhrer Tschechische Republik ISBN 3 426 26609 1 Pater Alcuin Gurth OSB Lurago Carlone und Dietzenhofer In Christliche Kunstblatter 97 1 Hrsg vom Diozesan Verein Linz Linz 1959 S 5 9 Weblinks BearbeitenCarlo Lurago In archINFORM Carlo Lurago auf www sueddeutscher barock chEinzelnachweise Bearbeiten Brzeg Glogowski Zespol palacowyNormdaten Person GND 129244058 lobid OGND AKS LCCN n2016062418 VIAF 55221586 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lurago CarloALTERNATIVNAMEN Loragho Luraghi LuraghoKURZBESCHREIBUNG italienischer ArchitektGEBURTSDATUM 1615GEBURTSORT Pellio Superiore im Val IntelviSTERBEDATUM 22 Oktober 1684STERBEORT Passau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlo Lurago amp oldid 239521655