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Lezyce deutsch Friedersdorf tschechisch Luznice auch Louznice 1 ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es gehort zur Stadt und Landgemeinde Szczytna Ruckers und ist vier Kilometer nordwestlich von Duszniki Zdroj Bad Reinerz entfernt Lezyce Hilfe zu Wappen Lezyce Polen LezyceBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGeographische Lage 50 26 N 16 21 O 50 433333333333 16 35 Koordinaten 50 26 0 N 16 21 0 OHohe 555 m n p m Einwohner 370Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen BreslauSt Maria Magdalena in Lezyce Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Kolonien 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLezyce liegt in den sudlichen Auslaufern des Heuscheuergebirges Die Besiedlung erfolgte in einem langen Tal das von etwa 555 bis 640 m u NN ansteigt Ungefahr in der Mitte des Dorfes liegt auf einer Anhohe die Kirche In einem parallel verlaufenden Seitental wurden die Muhlhauser errichtet sowie die Kolonie Johannesthal angelegt Nordlich der beiden Taler liegt in einer Hohe von 775 m u NN die Kolonie Friedrichsberg Die westlich des Ortes errichtete Hausergruppe wurde als Bohmische Hauser bezeichnet Nachbarorte sind Karlow Karlsberg im Norden Batorow Friedrichsgrund im Osten Zlotno Goldbach im Sudosten Sloszow Roms im Suden Kulin Klodzki Keilendorf und Golaczow Hallatsch im Sudwesten Zyznow Tschischney im Westen sowie Darnkow Dornikau und das nicht mehr existierende Lezno Friedrichsberg im Nordosten Geschichte BearbeitenFriedersdorf das den Namen seines Lokators tragt wurde erstmals im Jahre 1330 als Friderici villa erwahnt und 1351 als Friedrichsdorf bezeichnet Es gehorte zur bohmischen Herrschaft Hummel und war mit der Pfarrkirche die ebenfalls fur das 14 Jahrhundert belegt ist dem Glatzer Dekanat eingegliedert 1353 war es an den Ritter Otto von Haugwitz Otte Ottyn von Hugwicz verlehnt der mit Gertrud von Pannwitz verheiratet war Sie war die Tochter des damaligen Besitzers der Herrschaft Hummel Titzko Ticzen von Pannwitz Otto der auch ein Vorwerk in Pischkowitz besass hatte auch das Patronat uber die Kirche von Friedersdorf inne 1331 prasentierte er als neuen Pfarrer einen Hinko Heinrich der vom Pischkowitzer Pfarrer eingefuhrt wurde Ihm folgte am 4 November 1364 der Kleriker Johannes ein Sohn des Bartholomaus aus Wunschelburg Wussislburga der vom Glatzer Dechanten in sein Amt eingefuhrt wurde Nach dessen Resignation 1371 folgte der Priester Conrad aus Glatz Da er von Theodorich von Haugwitz Theodricum de Hukwicz prasentiert wurde kann vermutet werden dass Theodorich ein Sohn und Nachfolger des Otto von Haugwitz war Auch fur das Jahr 1410 ist Theodorich als Besitzer von Friedersdorf belegt In diesem Jahr prasentierte er den Priester Petrus aus Kuttenberg de Montibus Chutnis als Pfarrer Am 14 Juni 1427 verkaufte der Freirichter Lucas die Halfte seines Gutes zu Frederichsdorf dem Mathes Richter als freies Erbe 2 Wahrend der Hussitenkriege war die Pfarrei verwaist und eingegangen Das zugehorige Pfarrgut Widmut 3 hatte sich damals der Rat von Reinerz angeeignet und nicht wieder zuruckgegeben 1475 bekannte der Glatzer Vogt Andris Gunthir dass er seine Gerechtsame zu Fredirsdorf dem Herrn Kauffung auf dem Landisfrede verkauft habe Auf Veranlassung des Herzogs Heinrich d A der zugleich Graf von Glatz war wurde Friedersdorf zusammen mit der Herrschaft Hummel 1477 in die Grafschaft Glatz eingegliedert 1561 fiel die Herrschaft Hummel als erledigtes Lehen an den bohmischen Landesherrn Nach der Auflosung der Herrschaft Hummel 1595 blieben die zugehorigen Ortschaften zunachst im Besitz der koniglichen Kammer Im selben Jahr gelangte die vormalige Friedersdorfer Pfarrkirche als Filialkirche an die Pfarrkirche St Peter und Paul in Reinerz 1639 schenkte der Landesherr Ferdinand III Friedersdorf seinem Leibarzt und Landphysikus von Bohmen Isaias Sachs dem damaligen Besitzer von Ruckers Nachdem dieser 1650 vom Konig Ferdinand IV auch die Friedersdorfer Kammeruntertanen geschenkt bekam gehorte ganz Friedersdorf zur Herrschaft Ruckers Das Patronat uber das Kirchenlehen ubte bis 1561 der jeweilige Besitzer der Herrschaft Hummel danach der Landesherr und ab 1650 der jeweilige Besitzer der Herrschaft Ruckers aus Zur Friedersdorfer Filialkirche waren die Dorfer Kessel und Tschischney sowie die Kolonien Johannesthal und Friedrichsberg gewidmet Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Friedersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Fur das Jahr 1807 sind nachgewiesen eine Filialkirche ein Schulhaus ein herrschaftliches Vorwerk ein Freirichtergut eine Mehlmuhle 25 Dienstbauern sowie 72 Gartner Hausler und andere Hauser Zusammen mit Friedrichsberg und Johannesthal bildete es eine Dorfgemeinde Nach der Neugliederung Preussens gehorte Friedersdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb 1874 wurde der Amtsbezirk Friedersdorf gebildet zu dem die Landgemeinden Friedersdorf Goldbach Hermsdorf und Roms sowie der Gutsbezirk Friedersdorf gehorten 4 1939 wurden 823 Einwohner gezahlt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Friedersdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Lezyce umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war In der Folgezeit blieben viele Hauser unbewohnt und wurden dadurch dem Verfall preisgegeben Die Zahl der Einwohner ging deutlich zuruck 1975 1998 gehorte Lezyce zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Kolonien Bearbeiten Die Kolonie Johannesthal wurde um 1724 vom damaligen Besitzer der Herrschaft Ruckers Johann Graf von Hartig angelegt Anfang des 19 Jahrhunderts bestand sie aus zwolf Hausern und bildete mit Friedersdorf eine Dorfgemeinde 1945 wurde sie zunachst in Januszow und spater in Lezyce Gorne umbenannt Die Kolonie Friedrichsberg tschechisch Lukviza wurde um 1781 von damaligen Besitzer der Herrschaft Ruckers Friedrich Graf von Bellegarde angelegt Anfang des 19 Jahrhunderts bestand sie aus einem herrschaftlichen Vorwerk sowie zwolf Kolonistenstellen 1790 wurde auf dem nahe gelegenen Vogelberg ein Blockhaus errichtet Zusammen mit der Kolonie Johannesthal gehorte Friedrichsberg zur Dorfgemeinde Friedersdorf Nach dem Ubergang an Polen 1945 wurde es in Lezno umbenannt Da die meisten Hauser nicht wieder besiedelt wurden verfielen sie Heute ist die Ortschaft unbewohnt Die Kolonie Steinbruch gehorte ebenfalls zur Herrschaft Ruckers und bestand Anfang des 19 Jahrhunderts aus drei Hausern Sie wurde nach dem naheliegenden Steinbruch benannt in dem Heuscheuergestein abgebaut wurde Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas der hl Maria Magdalena geweihte Gotteshaus wurde 1694 an der Stelle einer Vorgangerkirche errichtet In ihr befindet sich eine gotische Pieta aus dem 15 Jahrhundert Den architektonischen Hauptaltar mit den Figuren der hll Veit Wenzel Joseph und Leopold schmuckt ein Gemalde des Prager Malers Peter Johann Brandl Der Kreuzigungs und der Marienaltar sowie die Kanzel stammen aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Der Kirchhof ist von einer Wehrmauer umgeben Feldkreuze u a BildstockePersonlichkeiten BearbeitenEdmund Scholz 1835 1920 deutscher Theologe Padagoge und Heimatforscher Von 1910 bis 1920 Grossdechant sowie Generalvikar der Grafschaft Glatz Literatur BearbeitenFranz Albert Die Geschichte der Herrschaft Hummel und ihrer Nachbargebiete Erster Teil Die Herrschaft Hummel bis zum Jahre 1477 Im Selbstverlag des Verfassers Munster 1932 S 88 91 Joseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Band 2 ISBN 3 927830 09 7 S 258 und 274 276 Ders Band 5 ISBN 3 927830 19 4 S 420 Peter Guttler Das Glatzer Land Reisefuhrer herausgegeben von der Aktion West Ost im BDKJ Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 35 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 898Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lezyce Lower Silesian Voivodeship Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Aufnahmen Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 372 Nach Hugo von Wiese Die Freirichter der Grafschaft Glatz In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1878 79 S 350 entwickelte sich das Freirichtergut danach zu einem Rittergut siehe Wittum Amtsbezirk Friedersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lezyce Szczytna amp oldid 236877725