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Schloss Ebersberg auch Burg Ebersberg genannt ist die Bildungs und Begegnungsstatte der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg DPSG in der Diozese Rottenburg Stuttgart Schloss Ebersberg liegt in der Gemeinde Auenwald im Rems Murr Kreis ostlich der Teilorte Ebersberg und Lippoldsweiler auf einem Bergsporn Schloss EbersbergSchloss EbersbergSchloss EbersbergStaat DeutschlandBurgentyp SpornburgGeographische Lage 48 56 N 9 32 O 48 936791666667 9 5309111111111 462 Koordinaten 48 56 12 5 N 9 31 51 3 OHohenlage 462 m u NHNSchloss Ebersberg Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Architektur 2 Geschichte 2 1 Urgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Reformation und Gegenreformation 2 4 Erster Grossbrand von 1714 2 5 Zweiter Grossbrand von 1722 2 6 Unter den Wurttembergern 3 Bildungsstatte der DPSG 4 Lourdesgrotte 5 Friedhof 6 Wappen der fruheren Besitzer 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Architektur BearbeitenDie Reste der staufischen Burg Ebersberg liegen oberhalb der Auenwalder Teilorte Ebersberg und Lippoldsweiler auf einer schmalen Bergzunge Die Kernburg war einst durch einen Halsgraben von einer Vorburg mit einem Wirtschaftshof getrennt von der jedoch keine Reste erhalten sind Der heutige Halsgraben ist weitgehend mit Erde aufgefullt Einst uberspannte ihn eine steinerne Brucke mit vier Bogen von der heute noch zwei Bogen zu sehen sind Am Eingang zur Burg haben sich zwei Stumpfe von Turmen erhalten welche einst zu einem Torhaus gehorten Das Tor wurde 1834 abgetragen Direkt dahinter erhebt sich ein etwa 11 Meter hoher Stumpf eines Bergfrieds aus Buckelquadern Die Burg verfugt uber eine Ringmauer auf der sich einst ein holzerner Wehrgang befand Im Suden der Anlage befindet sich ein Zwinger In der sudwestlichen Ecke der Anlage steht ein massiver funfeckiger Turm der in die Ringmauer integriert ist In der nordlichen Ecke der Kernburg befindet sich das zweiflugelige Barockschloss Auf dem Kapellenflugel thront ein holzerner Dachreiter Bis zum Bau der Herz Jesu Kirche 1960 in Lippoldsweiler diente die Schlosskapelle als romisch katholische Pfarrkirche von Ebersberg Geschichte Bearbeiten nbsp Burg Ebersberg um 1685 Illustration in der Forstlagerkarte von Andreas Kieser Urgeschichte Bearbeiten Vermutlich war der Ebersberg schon in prahistorischen Zeiten bewohnt Mittelalter Bearbeiten Nach den Schwabischen Annalen Annales suevici von Martin Crusius wurde der Vorgangerbau der heutigen Burg Ebersberg um das Jahr 1109 von dem Weissacher Ortsadligen Rudolf von Weissach erbaut Rudolf von Weissach soll auch Backnang mit einer Stadtmauer umgeben haben Die Herren von Weissach waren wohl Dienstmannen des Hauses Baden und spater der Wurttemberger 1 Das Geschlecht besass wahrscheinlich ein festes Haus im Kammerhof bei Oberweissach Spater gab das Geschlecht diesen Sitz auf und zog auf den Ebersberg Anschliessend fiel die Burg Ebersberg an Siboto von Jagstberg welcher der Burg ihr heutiges Aussehen gab und sich fortan von Ebersberg nannte Baubeginn war zu Beginn des 12 Jahrhunderts 1226 wurde sie erstmals erwahnt Die edelfreien Herren von Ebersberg verarmten allerdings im 14 Jahrhundert und mussten ihre Stammburg 1328 fur 2300 fl an Graf Ulrich III von Wurttemberg verkaufen Das Geschlecht starb kurz danach aus Anschliessend wechselte die Burg haufig den Besitzer 1330 verpfandete Ulrich III den Ebersberg an Siegfried von Yberg 1442 loste Wurttemberg die Burg von Hans von Yberg wieder ein Danach verpfandete Graf Ulrich V die Burg an seine erste Ehefrau Margarethe von Kleve 1478 belehnten die Grafen Ulrich und Eberhard von Wurttemberg ihre Dienstleute Dieterich von Weiler Georg von Vellberg und Wolf von Tachenhausen der Altere mit der Burg Letzterer konnte das ganze Lehen in seiner Person vereinigen 1531 verkauften seine Erben Wolf von Tachenhausen der Jungere und Hans von Massenbach das Gut an Schwigger Thumb von Neuburg Reformation und Gegenreformation Bearbeiten Das Dorf Ebersberg wurde 1535 evangelisch 1544 fiel das Schloss an Hans von Fraunberg welche sie kurz danach an Wilhelm von Massenbach abtrat 1551 wurde das zweiflugelige Schloss dazu gebaut dessen Reste im heutigen Bau zu sehen sind 1606 verausserte Valentin von Helmstatt 1578 1637 Ehemann der Helene Marie von Massenbach 1598 1625 das Schloss an den Geheimrat Melchior Jager von Gartringen 1544 1611 Dessen Erben die Bruder Friedrich und Georg Jager von Gartringen verkauften das Schloss mit Zubehor 1649 an Sigmund Moser von Filseck Dieser verausserte das Rittergut 1654 an den Katholiken Jeremias Vollmar Schenk von Winterstetten 2 Entgegen der Bestimmungen des Westfalischen Friedens betrieb er eine Politik der Rekatholisierung Dazu dehnte Winterstetten seine privaten katholischen Gottesdienste auf die Dorfbewohner aus 3 Winterstetten liess auch evangelische Einwohner vertreiben und durch Katholiken ersetzten Nach dem Tode des Jeremias Vollmar welcher von Wurttemberg zweimal verhaftet wurde verausserte dessen Witwe Maria Dorothea von Winterstetten geb von Ow das Schloss 1694 an Johann Heinrich von Ostein Dechant zu Wurzburg und Comburg Nach dessen Tod fiel das Schloss an dessen Bruder Johann Franz Sebastian von Ostein Dieser verausserte das Schloss 1698 an das Kloster Schontal Jagst Die Monche setzten die Gegenreformation fort 4 Erster Grossbrand von 1714 Bearbeiten 1714 zerstorte ein Grossbrand fast die gesamte Schlossanlage Das Feuer griff auch uber die benachbarten Gebaude uber und zerstorte Stalle Schuppen und das Dach des Bergfrieds In seiner heutigen barocken Form wurde das Schloss nach diesem verheerenden Brand um 1720 vom Zisterzienserkloster Schontal unter Abt Benedikt Knittel erbaut Die Schlosskapelle zum Heiligen Michael wurde 1724 eingerichtet und geweiht Zweiter Grossbrand von 1722 Bearbeiten Nach dem Brand von 1714 wurde der Bergfried notdurftig wiederhergestellt und erhielt seinen Turmhelm zuruck In dem Turm richteten die Monche des Klosters Schontal eine Studierstube ein 1722 wurde der Bergfried bei einem Unwetter vom Blitz getroffen und brannte ab Dabei sturzten Trummer in das Innere des Turmes und zerstorten die Wendeltreppe sodass der Bergfried nicht mehr zuganglich war Unter den Wurttembergern Bearbeiten Im Jahr 1786 verkaufte das Kloster Schontal nach dem Wegzug der Monche das Schloss an den Herzog von Wurttemberg Carl Eugen Eine Auflage fur den Verkauf war dass der Herzog die Erhebung zur katholischen Pfarrei die ungestorte Glaubensausubung der Untertanen sowie den Unterhalt der Kirche im Schloss und des Pfarrers anerkennen musste 1786 wurde die Kapelle als katholische Pfarrkirche anerkannt 5 Durch 31 des Osnabrucker Friedensvertrags von 1648 war der Herzog von Wurttemberg zu diesem Verhalten reichsgesetzlich gezwungen So ist auch zu erklaren warum der Ort Ebersberg als einziger im protestantischen Gebiet katholisch gepragt ist Bis zum Bau der Herz Jesu Kirche im Dorf im Jahre 1960 blieb die Schlosskapelle die Pfarrkirche der katholischen Ebersberger Allerdings wohnte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts auch ein Waldschutze im Schloss 1834 wurden die Wehrgange und das Torhaus abgetragen 1876 wurde der Bergfried dessen Inneres noch immer mit Schutt und Erde gefullt war uber die Burgmauer wieder zuganglich gemacht In dieser Zeit liess der Ebersberger Pfarrer Jaumann ein holzernes Badehaus auf dem Turm errichten und Baume auf dem Bergfried pflanzen Da die Wurzeln der Baume das Mauerwerk schadigten mussten diese spater wieder gefallt werden Bildungsstatte der DPSG Bearbeiten nbsp Lourdesgrotte unterhalb des SchlossesMit dem Bau der katholischen Herz Jesu Kirche im Ort Ebersberg ging das Schloss 1962 fur den symbolischen Preis von einer D Mark 6 in den Besitz der Diozese Rottenburg uber Am 17 Juni 1963 wurde das Schloss der Deutschen Pfadfinderschaft St Georg ubergeben Mit viel Eigenarbeit wurde das Schloss in einer ersten Bauphase von 1964 bis 1965 renoviert und am 21 Mai 1966 von Bischof Carl Joseph Leiprecht als neue Jugendburg eingeweiht Nach Planungen in den 80er und 90er Jahren wurde in Ubereinstimmung mit dem Landesdenkmalamt und mit der Diozese ab 1995 das Schloss umgebaut und grundlegend renoviert 1996 konnte so das neue Schloss wieder eroffnet werden In einer weiteren Bauphase 1998 wurden die Arbeiten abgeschlossen Das Haus verfugt nun uber 64 Betten und ist ein sogenanntes Selbstversorgerhaus Lourdesgrotte BearbeitenUnterhalb des Schlosses befindet sich ein verkleinerter Nachbau der Hohle von Lourdes in Sudfrankreich In der Grotte befindet sich eine Statue der Hl Jungfrau Maria und eine kleinere Statue der Hl Bernadette Soubirous die 1858 die Marienerscheinungen von Lourdes gesehen hatte Friedhof BearbeitenIm Bereich der abgegangenen Vorburg befindet sich seit 1710 ein romisch katholischer Friedhof Auf dem Friedhof befindet sich die Grabstatte von Carl Theodor Freiherr von Sturmfeder von und zu Oppenweiler 1749 1799 Wappen der fruheren Besitzer Bearbeiten nbsp Grafen von Wurttemberg nbsp Herren von Yberg nbsp Herren von Weiler nbsp die Vellberg nbsp von Massenbach nbsp Thumb von Neuburg nbsp von Fraunberg nbsp von Helmstatt nbsp Jager von Gartringen nbsp Moser von Filseck nbsp Schenken von Winterstetten nbsp von OsteinLiteratur BearbeitenGerhard Fritz Roland Schurig Hrsg Die Burgen im Rems Murr Kreis Verlag Manfred Hennecke Remshalden 1994 ISBN 3 927981 42 7 S 63 67 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ebersberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Ebersberg auf dpsg info Webprasenz des Betreibers DPSG Rottenburg Stuttgart Historische Entwicklung auf der Internetprasenz der Gemeinde Auenwald Eintrag von Christoph Engels zu Ebersberg bei Auenwald in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts 3D Modell der Burg Ebersberg auf sketchfab comEinzelnachweise Bearbeiten Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Backnang H Lindemann Stuttgart S 331 332 Werner Pabst Die Burgen im Rems Murr Kreis Hrsg Gerhard Fritz Roland Schurig 1 Auflage Verlag Manfred Hennecke Remshalden Buoch 1994 ISBN 3 927981 42 7 S 63 67 Ebersberg Altgemeinde Teilort Detailseite LEO BW Abgerufen am 23 Februar 2023 Waldemar Lutz Erich Scheible Hrsg Kennzeichen WN Heimatkunde fur den Rems Murr Kreis Verlag Waldemar Lutz Lorrach und Ernst Klett Schulbuchverlag GmbH Stuttgart 1990 ISBN 3 12 258290 2 S 163 164 Ebersberg Altgemeinde Teilort Detailseite LEO BW Abgerufen am 23 Februar 2023 Werner Pabst Die Burgen im Rems Murr Kreis Hrsg Gerhard Fritz Roland Schurig 1 Auflage Verlag Manfred Hennecke Remshalden Buoch 1994 ISBN 3 927981 42 7 S 63 67 Burgen und Schlosser im Rems Murr Kreis Schlosser Oberes Schloss Alfdorf Unteres Schloss Alfdorf Schloss Backnang Schloss Buchenbach Schloss Ebersberg Jagdschloss Engelberg Schlossle Gollenhof Schloss Grossheppach Schloss Haubersbronn Schlossle Hebsack Weraheim Schloss Katharinenhof Schloss Lautereck Schlossle Oeffingen Wasserschloss Oppenweiler Altes Schloss Schnait Neues Schloss Schnait Burgschloss Schorndorf Jagdschloss Schorndorf Schlossle Steinreinach Schloss Stetten Schloss Urbach Schloss WinnentalBurgen und Ruinen Burg Altwinnenden Burg Beutelsbach Wehrkirchhof Beutelsbach Kirchenburg Fellbach Burg Leineck Burg Reichenberg Wehrkirche Sulzbach Murr Burg Waldenstein Burg Wart YburgBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen und Schlosser Burg Altenberg Burgle Aspach Burg Backnang Schloss Bittenfeld Schloss Bohringsweiler Burg Cottenweiler Burgstall Gausmannsweiler Burg Endersbach Gaisburg Waiblingen Burg Grunbach Burg Heiningen Burg Kaisersbach Schlossle Kapf Burg Katzenschwanz Burg Kirchberg an der Murr Turmhugelburg Korb Burg am Kostdobelgraben Burg Hagenbach Backnang Hunnenburg Murrhardt Huschenburg Burg Maubach Burg Neustadt Burg Oppenweiler Burg Rossstall Burg Schadberg Schlossle Schlichten Burg Schnait Schontaler Burg Turmhugelburg Schorndorf Turmhugelburg Schwaikheim Burg Seldeneck Burg Steinhausen Burgstall Stetten Kernen im Remstal Wasserburg Stetten Schlossle Unterberken Burg Urbach Burg Utschberg Schloss Waiblingen Schloss Welzheim Burg Winterbach Turmhugelburg Winterbach Burg Wolkenstein Murrhardt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Ebersberg Wurttemberg amp oldid 237415002