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Ostein ist der Name eines alten oberrheinisch elsassischen Adelsgeschlechts Die Herren von Ostein gehorten zum oberelsassischen Uradel mit Stammsitz auf der Motte Ostein bei Issenheim Sie gelangten spater vor allem im Rheingau zu Besitz und Ansehen wurden 1712 in den Grafenstand erhoben und gelangten mit dem Erbe der reichsunmittelbaren Herrschaft Myllendonk 1732 auch zur Reichsstandschaft und damit in den Hochadel Sie stellten einen Furstbischof von Basel und einen Kurfurst Erzbischof von Mainz 1809 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm Stammwappen derer von Ostein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung 1 3 Standeserhebungen 2 Besitzungen 3 Wappen 4 Namenstrager 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Der erste Angehorige des Geschlechts erscheint im Jahre 1135 als Ministerialer des Klosters Murbach 1 Nach Kneschke gehort auch Petrus von Ostein zur Familie er wurde 1429 zum gefursteten Abt des Klosters Murbach erwahlt 2 Die Stammreihe beginnt mit Johann Jacob von Ostein furstlich murbachscher Rat und Oberamtmann zu Gebweiler der ab 1579 urkundlich erscheint 3 Ostein auch Schloss Burg oder Motte Ostein der gleichnamige Stammsitz des Geschlechts liegt unweit von Rufach und Issenheim im Oberelsass 2 Ausbreitung Bearbeiten Bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts blieb das Geschlecht im Einflussbereich von Murbach und der benachbarten Herrschaften Spater wurden Angehorige der Ostein Mitglieder in den Domkapiteln von Wurzburg Bamberg Augsburg Eichstatt Basel und Comburg Ende des 18 Jahrhunderts gehorten die Herren von Ostein zur Reichsritterschaft im rheinischen Ritterkreis Bereits um 1700 waren sie schon im Ritterkanton Odenwald des frankischen Ritterkreises immatrikuliert 1696 war der wurzburgische Domherr Johann Heinrich von Ostein wegen des 1694 erworbenen Ebersberg das allerdings 1698 wieder verkauft wurde Mitglied im Ritterkanton Kocher des schwabischen Ritterkreises 4 Johann Heinrich von Ostein starb 1646 als Bischof von Basel ein Amt das er seit 1628 ausubte Sein Bruder Johann Theobald von Ostein 1587 1651 war Obervogt der Herrschaft Birseck Johann Jacob von Ostein 1664 ein Neffe von Johann Heinrich wurde furstlich baselscher Geheimrat und Landhofmeister zu Pruntrut Dessen Sohn Johann Franz Sebastian von Ostein 1652 1718 wurde am 22 Dezember 1711 dem Kronungstag von Kaiser Karl VI zu Frankfurt am Main zum Ritter des Heiligen Romischen Reiches geschlagen und 1712 in den Reichsgrafenstand erhoben 2 Er heiratete 1687 Anna Charlotte Grafin von Schonborn 1671 1746 Aus der Ehe gingen unter anderen die Grafen Johann Friedrich Carl und Johann Franz Heinrich Carl hervor nbsp Johann Friedrich Karl von Ostein 1689 1763 Erzbischof und Kurfurst von Mainz Bischof von WormsJohann Friedrich Carl Graf von Ostein 1689 1763 starb 1763 als Kurfurst von Mainz Seit 1743 Erzbischof von Mainz wurde er 1756 auch zum Bischof von Worms erwahlt Sein Bruder Johann Franz Heinrich Carl Graf von Ostein 1693 1742 war kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat Gesandter am kaiserlich russischen und am koniglich englischen Hof und ab 1741 Reichshofratsprasident Er konnte den Familienstamm fortsetzen Aus seiner 1732 geschlossenen ersten Ehe mit Maria Anna Johanna Grafin von Berlepsch 1707 1737 verwitwete Grafin von Berlepsch und Erbin von Myllendonk stammte neben einer Tochter auch ein Sohn Die Tochter Grafin Maria Charlotte 1733 vermahlte sich 1755 mit Carl Friedrich Graf von Hatzfeld 1718 1793 dem osterreichischen Staatsminister Sohn Johann Friedrich Carl Maximilian Graf von Ostein 1735 Herr auf Maleschau und Suchdol im Konigreich Bohmen zu Datschitz und Markuretz in der Markgrafschaft Mahren und Besitzer der freien Reichsherrschaft Myllendonk bei Gladbach am Rhein wurde kaiserlicher und Kurmainzer Geheimrat und Kammerer Er heiratete 1759 Ludovike Charlotte Freiin Kammerin von Worms genannt von Dalberg Mit seinem Tod 1809 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm Standeserhebungen Bearbeiten Die Bruder Johann Friedrich Carl zunachst kurfurstlich Mainzer Geheimrat Domkustos in Mainz Propst zu Frankfurt und spaterer Erzbischof und Kurfurst von Mainz Ludwig Carl Johann Eckenberth kurfurstlich Mainzer und bischoflich Bamberger Geheimrat und Kammerprasident Heinrich Carl kaiserlicher Kammerer und Reichshofrat Johann Franz Wolfgang Damian Domkapitular in Bamberg Lothar Johann Hugo Franz bischoflich Eichstatter Geheimrat und Domkapitular und Ludwig Wilhelm Johann Maximilian von Ostein kurfurstlich Mainzer Kammerer wurden am 8 Dezember 1712 in den Reichsgrafenstand mit der Anrede Hoch und Wohlgeboren erhoben 1766 erhielt Johann Friedrich Carl Maximilian Graf von Ostein wegen des Besitzes der Herrschaft Myllendonk die Reichsstandschaft im westfalischen Reichsgrafenkollegium mit Sitz und Stimme auf den Reichstagen Besitzungen Bearbeiten nbsp Schloss Myllendonk nbsp Der Osteiner Hof in Mainz errichtet 1747 1752 fur Franz Wolfgang Bruder des Kurfurst Erzbischofs Johann Friedrich CarlSchloss Myllendonk am Niederrhein kam 1732 durch Heirat des Johann Franz Heinrich Carl Graf von Ostein 1693 1742 mit Maria Anna Johanna Grafin von Berlepsch 1707 1737 an die Familie der Grafen von Ostein bis 1794 Diese erhielten als Ausgleich fur den linksrheinischen Verlust laut 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25 Februar 1803 das sakularisierte Kloster Buxheim auch Abtei bzw Kartause Buxheim genannt 4 Es blieb bis zum Tod des letzten Grafen von Ostein Johann Friedrich Karl Maximilian Amor Maria 1809 im Familienbesitz und ging dann uber in das Eigentum der Grafen Waldbott von Bassenheim Der Osteiner Hof in Mainz Gedachter Familiensitz der Grafen von Ostein Bauherr war Johann Franz Wolfgang Damian von Ostein Der Bassenheimer Hof in Mainz Ursprunglich Witwensitz der Schwester des Kurfursten Johann Friedrich Karl von Ostein Oberamtmannhaus in Amorbach damals Dienstsitz in Amorbach von Johann Franz Wolfgang Damian von Ostein heute furstlich leiningsche Residenz Der Ostein Riedheim Hof in Eichstatt 1730 als Domherrenhof fur Lothar Johann Hugo Franz von Ostein errichtet Im Eichsfeld die Sommerresidenz des Kurfursten Schloss Bischofstein und nach 1751 die Tastungischen Lehnsguter in Bernterode Das Palais Ostein in Geisenheim eine von 1766 bis 1771 errichtete hufeisenformige Anlage und Sommerresidenz des letzten Grafen von Ostein Johann Friedrich Karl Maximilian Amor Maria Graf von Ostein Das Mittelteil wurde bereits 1811 wegen Erbstreitigkeiten abgerissen Heute wird das Palais mit dem sich anschliessenden Eberbacher Hof und dem Kronberger Hof vom Sankt Ursula Gymnasium genutzt Das 1764 von ebendiesem letzten Grafen auf dem Niederwald bei Rudesheim erbaute Jagdschloss Niederwald jetzt als Hotel und Restaurant genutzt Wappen Bearbeiten nbsp Allianzwappen der Familien Waldbott von Bassenheim und Ostein am Bassenheimer Hof Als Schildhalter der Osteiner WindhundDas Stammwappen zeigt in Blau einen springenden rotbezungten goldenen Windhund mit beringtem silbernen Halsband Auf dem Helm mit blau goldenen Helmdecken der Windhund wachsend Historische Darstellungen zeigen auch rot silberne Helmdecken 5 Namenstrager BearbeitenJohann Heinrich von Ostein 1579 1646 Furstbischof von Basel Johann Friedrich Karl von Ostein 1689 1763 Kurfurst und Erzbischof von Mainz und Bischof von Worms Johann Franz Heinrich Carl von Ostein 1693 1742 Jurist Reichshofratsprasident Geheimer Rat und Gesandter Johann Franz Wolfgang Damian 1694 1778 Kurmainzer Oberamtmann Reichsgraf Domkapitular in Bamberg Lothar Johann Hugo Franz von Ostein 1695 1759 Geheimer Rat Domherr in Eichstatt und Augsburg Probst von St Moritz Johann Philipp Karl Franz 1697 1719 Domherr zu Trier und Luttich Ludwig Wilhelm Johann Maximilian 1705 1757 in Wien Befehlshaber der Mainzer Kavallerie Geheimrat Generalfeldmarschallleutnant Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein 1735 1809 letzter Graf von OsteinEinzelnachweise Bearbeiten Emma Chatelain von Ostein In Historisches Lexikon der Schweiz 23 Marz 2009 abgerufen am 13 Juni 2019 a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 7 Seite 4 5 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band X Band 119 der Gesamtreihe Seite 68 a b Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 501 Ahnentafel des Nicolaus Franz Carl Fridolin Freiherr von Schonau 1741 bei monasterium netLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band X Seite 68 Band 119 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1999 ISBN 3 7980 0819 1 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 7 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1867 Seite 4 5 Digitalisat Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Weblinks BearbeitenEmma Chatelain Ostein von In Historisches Lexikon der Schweiz Stammwappen derer von Ostein in Johann Siebmachers Wappenbuch 1701 Der Osteiner Hof in Mainz Website von Bernhard Peter Ahnentafeln 1365 1937 Nr 1272 JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnenprobe des Johann Franz Freiherr von Ostein Ahnentafeln 1365 1937 Nr 1271 JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnenprobe des Hanss Franz Carl von Ostein Normdaten Person GND 143390872 lobid OGND AKS VIAF 165348776 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostein Adelsgeschlecht amp oldid 237447526