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Die Herrschaft Datschitz war eine Herrschaft in Mahren Namensgebend war der Ort Datschitz tschechisch Dacice Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhe Neuzeit 2 2 19 und 20 Jahrhundert 3 Wirtschaft 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDacice liegt heute im Suden Tschechiens Das Gebiet gehorte historisch zu Mahren und wurde erst 1960 politisch Bohmen zugeordnet Geschichte BearbeitenFruhe Neuzeit Bearbeiten Datschitz gehorte ursprunglich zur Herrschaft Bikau Die Herrschaft Bikau befand sich in den Handen der Familie von Neuhaus die sie 1459 an Wolfgang Kraiger von Kraigk verkaufte Die Kraiger von Kraigk bauten das Schloss Datschitz im Stil der Renaissance aus In den folgenden Jahrhunderten war es Mittelpunkt der Herrschaft 1610 verkaufte Katharina Kraiger von Kraigk die Herrschaft darunter auch Datschitz an Wilhelm Dubsky von Trebomyslice 1 1728 kaufte Heinrich Karl Graf von Ostein die Herrschaft Der letzte Osteiner Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein starb 1809 kinderlos hatte zuvor aber seinen Neffen Friedrich Karl Anton von Dalberg zum Erben eingesetzt und vielleicht auch adoptiert Damit kam die Herrschaft an die Familie der Freiherren von Dalberg 2 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Zu Beginn des 19 Jahrhunderts hatte die Herrschaft einen Umfang von knapp 164 Quadratkilometern Davon wurden 26 5 Quadratkilometer land oder forstwirtschaftlich genutzt Sie hatte einen grundbuchlichen Wert von 600 000 Gulden 3 Sie erbrachte am Anfang des 19 Jahrhunderts einen Jahresertrag von 70 000 Gulden 4 Im Einzelnen bestand sie aus folgenden Gutern 5 Kirchwiedern Kostelni Vydri mit Brandlin Brandlin und Misletitz Mysletice ein Zukauf von 1825 aus der Hand der Freiherren von Rolsberg fur 61 000 Gulden 6 Klein Jenikau Maly Jenikov Marquartz Markvarec Marschau Marsov Ober Niemtschitz Horni Nemcice Rotschitz Recice mit dem Dorf Lipowa Lipova wurde 1909 fur 33 000 Kronen an Robert Freiherrn von Bach verkauft 7 Unter Niemtschitz Dolni Nemcice Wolschan Olsany Mit den Umwalzungen des Jahres 1848 verlor die Herrschaft ihre Funktion als Obrigkeit und der Frondienst Robot wurde aufgehoben Der Herr von Datschitz war damit nur noch Grossgrundbesitzer Seine bisherigen hoheitlichen Funktionen als Gerichtsherr und in der Verwaltung ubernahm der Staat 8 Der Teil des Bodens fur den die Bauern Robot geleistet hatten wurde gegen eine Entschadigung der Herrschaft auf die Bauern ubertragen Sie mussten dafur 1 3 des Wertes bezahlen ein weiteres Drittel ubernahm der Staat der Rest des Wertes wurde faktisch enteignet 9 Zu Beginn der Bodenreform 1919 in der neu souveranen Tschechoslowakei befanden sich noch 36 km in der Hand der Familie Dalberg Dies reduzierte sich durch die Bodenreform auf 11 km 10 Als die Familie Dalberg mit Johannes Evangelist von Dalberg 1940 ausstarb ging das Erbe an dessen Cousine Maria Anna von und zu Dalberg 1897 1979 uber Sie war mit Prinz Franz Emanuel Konstantin zu Salm und Salm Salm 1876 1965 verheiratet 11 Allerdings wurde das Erbe kurz darauf durch die Tschechoslowakei 1945 enteignet und auf land und forstwirtschaftliche Staatsbetriebe und Genossenschaften aufgeteilt 12 Wirtschaft BearbeitenReformen in der der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts unter Freiherr Karl Anton von Dalberg modernisierten die Wirtschaft Er ubernahm alle bisher verpachteten Meierhofe seiner Herrschaften in Eigenregie 13 und begann den Anbau und die Verarbeitung von Zuckerruben In Moleschau richtete er eine Guterinspektion in Datschitz eine zentrale Finanzverwaltung fur seine bohmischen Guter ein 14 Fur seine Neuerungen gelang es ihm eine Reihe von sehr fahigen Mitarbeitern zu gewinnen Als Generalbevollmachtigten fur seine Guter gewann er Franz von Grebner der eine Zuckerfabrik grundete die zunachst in Kirchwiedern spater in Sukdol produzierte Deren Direktor Jacob Christoph Rad erfand den Wurfelzucker der erstmals in einer Zuckerraffinerie in Datschitz hergestellt wurde 15 Fur seinen Forst und den Obstanbau gewann er Vincenz Hlava als Spezialisten der fur zehn Jahre auch eine private Forstschule in Datschitz leitete Innerhalb dieser Zeit bildete er dort 250 Anwarter fur den Forstdienst aus 16 Maximilian Frey leitete die Schlossgartnerei in Datschitz die hunderte von Apfel Birnen Aprikosen und Pfirsichsorten zuchtete und dafur eigene Verkaufskataloge herausgab Weiter wurden dort auch Gemusesetzlinge gezogen etwa fur Spargel Anm 1 und Blumen 17 Weiter wurde in den Herrschaften Schafzucht betrieben Der Bestand betrug in der Herrschaft Daschitz 2700 in der Herrschaft Maleschau 4500 Tiere 18 Literatur BearbeitenJana Bisova Die Kammerer von Worms in Bohmen und Mahren In Kurt Andermann Hrsg Ritteradel im Alten Reich Die Kammerer von Worms genannt von Dalberg Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 31 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2009 ISBN 978 3 88443 054 5 S 289 316 Anmerkungen Bearbeiten Ein Kunde dafur war Furstprimas Grossherzog Karl Theodor von Dalberg in Aschaffenburg Bisova Die Kammerer S 301 Einzelnachweise Bearbeiten Bisova Die Kammerer S 298 und Anm 32 Bisova Die Kammerer S 292 Bisova Die Kammerer S 299 Bisova Die Kammerer S 293 Anm 10 Bisova Die Kammerer S 299 Bisova Die Kammerer S 299 Bisova Die Kammerer S 308 Bisova Die Kammerer S 303 Bisova Die Kammerer S 303 Anm 52 Bisova Die Kammerer S 310 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge Bd 9 Familien vom Mittel und Oberrhein und aus Burgund Marburg 1986 Ohne ISBN Tafel 59 Bisova Die Kammerer S 315 Bisova Die Kammerer S 301 Bisova Die Kammerer S 301 Bisova Die Kammerer S 300 Bisova Die Kammerer S 300 Bisova Die Kammerer S 301 Bisova Die Kammerer S 301 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Datschitz amp oldid 212005936