www.wikidata.de-de.nina.az
Graf Johann Franz Heinrich Carl Sebastian von Ostein 2 Februar 1693 in Amorbach 29 April 1742 in Frankfurt war ein deutscher Jurist kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat und zeitweise kaiserlicher Botschafter Inhaltsverzeichnis 1 Familie 1 1 Vater 1 2 Mutter 1 3 Geschwister 2 Leben 2 1 Erste Ehefrau 2 1 1 Kinder aus erster Ehe 2 2 Zweite Ehefrau 2 2 1 Kinder aus zweiter Ehe 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenVater Bearbeiten Sein Vater war Johann Franz Sebastian von Ostein 4 November 1652 in Pruntrut 24 Juni 1718 in Aschaffenburg Einer dessen Vorfahren war Johann Heinrich von Ostein 1579 26 November 1646 in Delsberg 1 seit 1628 Bischof von Basel wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Aufgrund der Reformation der Stadt Basel wurde bereits 1527 der offizielle Sitz des Furstbischofs nach Pruntrut verlegt daher sein Geburtsort Er selbst war Kurmainzer Geheimrat Kammerherr Kammerer und Oberamtmann zu Amorbach Buchau Walldurn und Selingenthal Johann Franz Sebastian von Ostein verkaufte seine ererbten Guter nebst dem im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Stammschloss Ostein an die Antoniter Komturei zu Isenheim im Elsass Im Jahre 1710 kaufte er fur 400 000 Gulden ein im Konigreich Bohmen gelegenes Landgut die Herrschaft Maleschau heute Maselow Auch erwarb er die als Niederwald genutzten Landereien der kurfurstlich Mainzer Burg Ehrenfels Hessen Diese ehemalige Zollburg wurde nach Eroberung durch die Franzosen und vor deren Ruckzug 1689 im Verlauf des Pfalzischen Erbfolgekrieges von diesen zerstort Die Ruine wurde vom Mainzer Domkapitel aufgegeben und damit war deren Wirtschaftswald zu verkaufen 1693 gingen Teile und dann nochmals 1705 der Rest der Liegenschaft an Johann Franz Sebastian von Ostein Mutter Bearbeiten Sein Vater heiratete am 12 Juni 1687 mit 35 Jahren die 16 jahrige Anna Karolina Maria von Schonborn 3 Oktober 1671 7 Februar 1746 in Aschaffenburg Sie wurde 75 Jahre alt Sie war eines von 18 Kindern des einflussreichen kurmainzischen Staatsminister Melchior Friedrich von Schonborn Buchheim Ihre Geschwister waren u a Johann Philipp Franz von Schonborn 1673 in Wurzburg 1724 bei Bad Mergentheim war seit 1719 Furstbischof von Wurzburg Friedrich Karl Reichsgraf von Schonborn Buchheim 1674 in Mainz 1746 in Wurzburg war seit 1729 Furstbischof von Wurzburg und Bamberg und Reichsvizekanzler Damian Hugo Philipp Reichsgraf von Schonborn Buchheim 1676 in Mainz 1743 in Bruchsal war Kardinal und seit 1719 Furstbischof von Speyer und seit 1740 Furstbischof von Konstanz Franz Georg Reichsfreiherr seit 1701 Reichsgraf von Schonborn Buchheim 1682 in Mainz 1756 in Schloss Philippsburg Koblenz war seit 1729 Kurfurst von Trier Furstabt von Prum sowie seit 1732 Furstbischof von Worms und Furstpropst von EllwangenGeschwister Bearbeiten Obwohl seine Eltern 18 Kinder zeugten von denen aber nur die Halfte namlich 9 Kinder den Vater uberlebten gehorte seine Generation zu den vorletzten Namenstrager dieses Adelsgeschlechtes von Ostein Mit seinen Kindern starb die Familie von Ostein aus 1 Johann Friedrich Karl 6 Juli 1689 in Amorbach 4 Juni 1763 wurde 74 Jahre alt und war die letzten 20 Jahre ab 1743 Kurfurst und Erzbischof von Mainz 2 Ludwig Karl Johann Eckenbert 6 August 1691 10 Oktober 1734 wurde 43 Jahre Er war kurfurstlich Mainzer und bischoflich Bamberger Geheimrat und Kammerprasident 3 Johann Franz Heinrich Carl 2 Februar 1693 29 April 1742 selbst Er wurde 49 Jahre alt 4 Johann Franz Wolfgang Damian 3 Mai 1694 5 Januar 1778 wurde 84 Jahre Er war Kurmainzer Oberamtmann Reichsgraf Domkapitular in Bamberg 5 Lothar Johann Hugo Franz 21 Juni 1695 27 Februar 1759 wurde 64 Jahre Er war Domherr zu Eichstatt und Augsburg kurmainzischer furstlich augsburgischer eichstadtischer und fuldischer Geheimrat 6 Johann Philipp Karl Franz 3 Oktober 1697 9 Dezember 1719 in Paris wurde nur 22 Jahre alt Er war Domherr zu Trier und Luttich 7 Maria Anna Charlotta Franziska 3 Oktober 1698 5 Mai 1766 wurde 68 Jahre alt und starb unvermahlt 8 Ludwig Wilhelm Johann Maximilian 6 Dezember 1705 29 August 1757 in Wien wurde 52 Jahre Er war Befehlshaber der Mainzer Kavallerie 1750 Reichs General Feldmarschall Leutnant und starb unverheiratet 9 Maria Antonia Franziska 8 Juni 1710 8 Oktober 1788 in Koblenz wurde 78 Jahre Sie heiratete am 30 Juni 1726 den Grafen Rudolf Johann Walpot von Bassenheim der aber bereits 5 Jahre spater am 29 Juni 1731 verstarb Fur sie liess ihr Bruder und Kurfurst Johann Friedrich Karl von Ostein in Mainz den Bassenheimer Hof als Witwensitz erbauen Ein Enkel von ihr erstritt sich einen bedeutsamen Teil des Erbes der dann ausgestorbenen Familie von Ostein Leben BearbeitenEr hatte eine juristische Ausbildung und wurde 1725 zum Reichshofrat ernannt Uber funf Jahre von Oktober 1734 bis zum 29 Januar 1739 war er Gesandter am russischen Hof in St Petersburg fur Kaiser Karl VI und spater kurz am koniglich englischen Hof erst in Hannover dann in London Kurz vor seinem Tod 1741 wurde er Reichshofratsprasident in Frankfurt am Main 1728 kaufte sich dieser fur 430 000 Gulden vom Graf Franz Maximilian zu Furstenberg im sudlichsten Zipfel der Markgrafenschaft Mahren die Herrschaft Datschitz einschliesslich des gleichnamigen Schlosses Schon sein Vater Johann Franz Sebastian von Ostein erwarb 1710 fur 400 000 Gulden ein im Konigreich Bohmen gelegene Herrschaft Maleschau nahe der koniglichen Silberbergstadt Kuttenberg und dem nahegelegenen Marktflecken Suchdol von Reichsgraf Franz Anton von Sporck 1662 1738 Im Kauf eingeschlossen war die Feste und das Schloss Maselov sowie das 1669 von Graf Johann von Sporck erbaute Jagdschloss Roztez Auch war mit dem Erwerb die Aufnahme in den bohmischen Grafenstand verbunden Dieses Schloss wurde spater von einem seiner Erben im Empirestil umgebaut verfiel dann nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde 2002 vom taiwanischen Milliardar Terry Gou dem CEO von Foxconn von der Tschechischen Republik erworben und fur viele Millionen renoviert Der Park wurde zu einem Spitzengolfplatz umgestaltet Erste Ehefrau Bearbeiten Seine erste Ehefrau Maria Carolina Anna Johanna verwitwete Grafin von Berlepsch und Erbin von Myllendonk 1707 1737 in St Petersburg war 14 Jahre junger als er Sie starb in St Petersburg kurz nach der Geburt ihres dritten Kindes Ihr Leichnam wurde auf Wunsch des Ehemannes nach Schloss Datschitz uberfuhrt und in der dortigen Pfarrkirche beigesetzt Ihr bedeutsames Erbe Myllendonk das dann uber den Ehemann an den Sohn Johann Friedrich Carl Maximilian Amor Graf von Ostein uberging stammte aus spanischen Quellen ihrer Grossmutter Marie Gertrude Freifrau Grafin von Berlepsch 1654 1723 und spater gefursteten Stiftsabtissin Sie begleitete als junge Witwe die auserwahlte zukunftige zweite Frau Karl II von Spanien Maria Anna von Pfalz Neuburg 1667 1740 zu ihrer Hochzeit Am 4 Mai 1690 heiratete sie im Kloster San Diego bei Valladolid als dessen zweite Gemahlin den kinderlosen Konig Karl II von Spanien auf Betreiben von dessen Mutter Maria Anna von Osterreich Karl II entwickelte nie eine Neigung fur seine zweite Gemahlin Durch Heirat wurde sie zur Konigin von Spanien Neapel Sizilien und Sardinien sowie Herzogin von Mailand Nach dem Tod ihres Mannes lebte Maria Anna zunachst mit ihrem Beichtvater Gabriel und ihrer Vertrauten Marie Gertrude Freifrau Grafin von Berlepsch die in der Regierung Maria Annas massgeblich beteiligt waren in Toledo Karl Marx beschrieb deren Auswirkungen Zu Ende desselben Jahrhunderts erhob sich unter der Regierung Carlos II das Volk von Madrid gegen die Kamarilla der Konigin bestehend aus der Grafin von Berlepsch und den Grafen Oropesa und Melgar die fur alle nach Madrid gebrachten Lebensmittel einen druckenden Zoll erhoben den sie unter sich teilten 1699 kaufte Marie Gertrude Freifrau Grafin von Berlepsch dem Graf von Croy die Herrschaft Myllendonk ab Kinder aus erster Ehe Bearbeiten Mit seiner ersten Ehefrau Maria Carolina Anna Johanna hatte er drei Kinder Johanne Maria Charlotte Friderica 25 November 1733 in Wien 1809 heiratete am 16 November 1755 den einflussreichen osterreichischen Staatsmann Carl Friedrich Hatzfeldt zu Gleichen 14 September 1718 in Wien 5 September 1793 ebenda Johann Friedrich Carl Maximilian Amor Graf von Ostein 1735 in St Petersburg 1809 in Aschaffenburg Er war der letzte Namenstrager des ehemals vielkopfigen Adelsgeschlechts Johann Carl Franz Hugo Maria 1736 in St Petersburg 1736 ebenda Zweite Ehefrau Bearbeiten Knapp 1 Jahr vor seinem Tod am 29 April 1742 in Frankfurt am Main heiratete er im Jahre 1741 ein zweites Mal Seine zweite Ehefrau wurde Maria Clara Elisabeth von Eltz Kempenich 15 Oktober 1720 13 Juni 1786 die nach kurzer Ehezeit 45 Lebensjahre als Witwe lebte Er heiratete in die Familie des damals regierenden Kurfurst und Erzbischof von Mainz und Reichserzkanzlers des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Philipp Karl von Eltz 26 Oktober 1665 21 Marz 1743 in Mainz ein Die Schwester dieser zweiten Ehefrau Marie Anna Sophia Grafin von Eltz gen Faust von Stromberg 1722 1763 wurde die Ehefrau des kurmainzischen Geheimrats Franz Heinrich von Dalberg 1716 1776 Burggraf zu Friedberg Statthalter in Worms und Oberamtmann zu Oppenheim Franz Heinrich von Dalberg und Anna Sophia von Eltz Kempenich waren u a die Eltern des Carl Theodor Reichsfreiherr von Dalberg 8 Februar 1744 auf Schloss Herrnsheim bei Worms 10 Februar 1817 in Regensburg den von Napoleon 1806 ernannten Furstprimas von Deutschland und den Vorsitzenden des Rheinbundes Kinder aus zweiter Ehe Bearbeiten Philipp Franz Karl 22 Juni 1742 7 Juli 1766 wurde nach dem Tode seines Vaters erst geboren Er starb bereits mit 24 Jahren als Domherr zu Mainz Trier und Wurzburg Kapitular des Ritterstiftes St Alban zu Mainz und Propst des St Bartholomausstiftes zu Frankfurt am Main Weblinks BearbeitenLebensdaten des Johann Franz Heinrich Carl von Ostein Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Moritz Hermann Eduard Meier 1835 History 479 Seiten Historische Lebensdaten des Johann Franz Henrich Carl von Ostein Grabdenkmal der Mutter Anna Charlotte Maria Grafin von Ostein geb Grafin von Schonborn im Chorraum der Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau in Aschaffenburg Webarchiv Schloss Dacice Das Chateau RoztezEinzelnachweise Bearbeiten Catherine Bosshart Pfluger Ostein Johann Heinrich von In Historisches Lexikon der Schweiz VorgangerAmtNachfolgerNikolaus von HochholzerOsterreichischer Gesandter in Sankt Petersburg 1734 1738Antoniotto Botta AdornoIgnaz Johann von WasnerOsterreichischer Gesandter in London 1740 1741Anton von ZohrernNormdaten Person GND 137994885 lobid OGND AKS VIAF 86151396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ostein Johann Franz Heinrich Carl vonALTERNATIVNAMEN Ostein Johann Franz Heinrich Carl Sebastian von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat und zeitweise kaiserlicher BotschafterGEBURTSDATUM 2 Februar 1693GEBURTSORT AmorbachSTERBEDATUM 29 April 1742STERBEORT Frankfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Franz Heinrich Carl von Ostein amp oldid 236386927