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Johann Friedrich Karl von Ostein 6 Juli 1689 in Amorbach 4 Juni 1763 in Mainz war ein deutscher Geistlicher und Politiker Uber seinen Vater war er seit 1712 im Reichsgrafenstand 1 und seit 1743 Erzbischof und Kurfurst von Mainz sowie Bischof von Worms seit 1756 Johann Friedrich Karl von OsteinWappen des Erzbischofs von Mainz und Furstbischof von WormsGrabmal von Johann Friedrich Karl von Ostein im Mainzer DomDer Osteiner Hof am Schillerplatz in MainzMainz zur Zeit des Kurfursten Johann Friedrich Karl von Ostein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Friedrich Karl entstammte dem Adelsgeschlecht Ostein und war ein Verwandter des Kurfursten Erzbischof Lothar Franz von Schonborn und des Mainzer Grosshofmeisters Anton Heinrich Friedrich von Stadion Stadion war die treibende Kraft der Aufklarung an der Kurmainzer Residenz Seit 1724 war Johann Friedrich Karl Propst des Frankfurter St Bartholomausstifts und ab 1725 Domkustos in Mainz Am 22 April 1743 wurde er als Kompromisskandidat anstatt Joseph Franz von Kesselstatt zum neuen Erzbischof von Mainz gewahlt Sein Vetter Friedrich von Stadion erlangte unter seinem Pontifikat einen nicht geringen Einfluss auf die politischen und vor allem die kulturellen Geschafte Der Erzbischof konnte in der vom Dualismus zwischen Preussen und der Habsburgermonarchie gepragten Zeit kaum eine reichspolitische Rolle spielen Allerdings gelang es ihm die tobenden Kriege wie z B den Osterreichischen Erbfolgekrieg vom Erzstift fernzuhalten daruber hinaus vermittelte er den Fussener Friedensvertrag vom 22 April 1745 zwischen Osterreich und Bayern Den daraufhin zum Kaiser gewahlten Franz Stephan von Lothringen kronte er als Franz I am 4 Oktober 1745 Dieser blieb jedoch farblos und starkte so die Ambitionen der Preussen die unter Friedrich dem Grossen 1756 den Siebenjahrigen Krieg begannen Der Kurstaat Mainz schloss sich den Truppen gegen die Preussen an musste jedoch nach der Besetzung Erfurts hohe Kontributionszahlungen leisten welche die Finanzen des Kurstaates ruinierten Ostein entschloss sich daher nach weiteren Niederlagen der Verbundeten 1757 zur Neutralitat was ihm weiteren Einfluss auf die Reichspolitik fast unmoglich machte Wichtiger im Pontifikat Johann Friedrich Karls war der innere Reformprozess im Erzbistum der unter seinem Nachfolger Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim noch intensiviert wurde Initiator dieses Prozesses war nicht der Erzbischof sondern Friedrich von Stadion der unter Ostein als Erster Staatsminister fungierte Es folgten Reformen in der Wirtschaft und der Verwaltung sowie eine Wiederbelebung des Messewesens 1755 wurde als Reform des Rechtswesens das Kurmainzer Landrecht erlassen 1758 folgte die Reform des Schulwesens Ostein berief das Institut Beatae Mariae Virginis nach Mainz Diese von der Englanderin Maria Ward gegrundete Ordensgemeinschaft leitete ab 1752 die schulische Unterweisung der Madchen und ist bis zum heutigen Tag unbehelligt von Revolution und Sakularisation in der Maria Ward Schule in Mainz tatig Auch die Universitat wurde vom Kurfursten gefordert und umgebaut Den Einfluss der Jesuiten die von vielen Aufklarern abgelehnt wurden drangte er jedoch nicht zuruck Dies kennzeichnet dass die Aufklarung in kirchlichen Fragen unter Erzbischof Johann Friedrich Karl nicht aufleben konnte Unter Aufklarern galt das Erzbistum daher als ruckstandig und reaktionar Das Stadtbild erfuhr zur Zeit Osteins grosse Veranderungen So wurde 1752 das Kurfurstliche Schloss weitgehend fertiggestellt Ausserdem wurden die Neubauten von St Peter und der Jesuitenkirche von 1742 bis 1746 im Auftrag durch Balthasar Neumann errichtet 2 sowie der Osteiner Hof und der Bassenheimer Hof am Schillerplatz Johann Friedrich Karl von Ostein starb am 4 Juni 1763 und wurde im Mainzer Dom begraben Literatur Bearbeiten nbsp Wappen des Erzbischofs Kurfurst Johann Friedrich Karl Graf von Ostein am Turm des Landratsamts in HeppenheimAnton Philipp Bruck Johann Friedrich Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 499 Digitalisat Adolf Karl Michels Die Wahl des Grafen Johann Friedrich Karl von Ostein zum Kurfursten und Erzbischof von Mainz 1743 Darmstadt 1930 Bonn Phil Diss 1930 Elisabeth Soll Die Reichspolitik des Mainzer Kurfursten Johann Friedrich Karl von Ostein von Regierungsantritt 1743 bis zum Ausbruch des Siebenjahriges Krieges Berlin 1936 Frankfurt Phil Diss 1936Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Friedrich Karl von Ostein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Friedrich Karl von Ostein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ostein Johann Friedrich Karl Reichsgraf von Hessische Biografie Stand 11 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Johann Friedrich Karl von Ostein in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Foto des Grabmals im Mainzer DomEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 7 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1867 Seite 4 5 Digitalisat Bernhard Schutz Balthasar Neumanns Jesuitenkirche in Mainz und die Plane fur die Jesuitenkirche in Wurzburg In Mainzer Zeitschrift Jg 73 74 1978 1979 S 49 60VorgangerAmtNachfolgerPhilipp Karl von EltzKurfurst Erzbischof von Mainz 1743 1763Emmerich Joseph von Breidbach zu BurresheimFranz Georg von SchonbornFurstbischof von Worms 1756 1763Johann Philipp II Freiherr von WalderdorffErzbischofe und Bischofe von Mainz seit 1647 Vorganger Anselm Casimir Wambolt von Umstadt Erzbischofe 1647 bis 1802 Johann Philipp von Schonborn Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Damian Hartard von der Leyen Karl Heinrich von Metternich Winneburg Anselm Franz von Ingelheim Lothar Franz von Schonborn Franz Ludwig von Pfalz Neuburg Philipp Karl von Eltz Kempenich Johann Friedrich Karl von Ostein Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim Friedrich Karl Joseph von Erthal Karl Theodor von DalbergBischofe ab 1802 Joseph Ludwig Colmar Joseph Vitus Burg Johann Jakob Humann Peter Leopold Kaiser Wilhelm Emmanuel von Ketteler Sedisvakanz Christoph Moufang Diozesanadministrator Paul Leopold Haffner Heinrich Bruck Georg Heinrich Maria Kirstein Ludwig Maria Hugo Albert Stohr Hermann Volk Karl Lehmann Peter KohlgrafBischofe von Worms 1604 1803 Vorganger Philipp II Kratz von Scharfenstein Wilhelm von Efferen Georg Friedrich von Greiffenclau Georg Anton von Rodenstein Sedisvakanz 1652 1654 Hugo Everhard Cratz von Scharfenstein Johann Philipp I Graf von Schonborn Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Damian Hartard von der Leyen Karl Heinrich von Metternich Winneburg Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim Johann Karl Reichsfreiherr von und zu Franckenstein Ludwig Anton Pfalzgraf von Pfalz Neuburg Franz Ludwig Pfalzgraf von Pfalz Neuburg Franz Georg Graf von Schonborn Johann Friedrich Karl Graf von Ostein Johann Philipp II Freiherr von Walderdorff Emmerich Joseph Freiherr von Breidbach zu Burresheim Friedrich Karl Joseph Reichsfreiherr von Erthal Karl Theodor von Dalberg letzter Bischof Normdaten Person GND 118787314 lobid OGND AKS LCCN no95023911 VIAF 2050650 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ostein Johann Friedrich Karl vonKURZBESCHREIBUNG Erzbischof und Kurfurst von Mainz und Bischof von WormsGEBURTSDATUM 6 Juli 1689STERBEDATUM 4 Juni 1763 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Karl von Ostein amp oldid 237447685