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Maria Ward englisch Mary Ward 23 Januar 1585 in Mulwith bei Newby Yorkshire 30 Januar 1645 in York war eine englische Adelige und Ordensschwester in der romisch katholischen Kirche Sie versuchte einen Frauenorden ohne kirchliche Klausurvorschriften in Anlehnung an die Jesuiten zu grunden Sie richtete Hauser fur Gefahrtinnen ein verbunden mit Schulen fur junge Frauen und Madchen Sie gilt als Wegbereiterin einer besseren Bildung fur Madchen Weltlich wurde ihr Werk oft anerkannt und unterstutzt doch konnte sie keine papstliche Bestatigung zur Ordensgrundung erlangen Zeitgenossisch wurden die Einrichtungen Institute der Englischen Fraulein genannt Mary Ward 1621 Heute tragen zahlreiche Schulen ihren Namen Erst in den Jahrhunderten nach Maria Wards Ableben konnte ihre Grundung die schrittweise kirchliche Anerkennung bis zur papstlichen Bestatigung erhalten und im Ruckblick wird ihr die Grundung der Congregatio Jesu zugeschrieben offiziell 2004 Am 19 Dezember 2009 wurde Maria Ward von Papst Benedikt XVI der Ehrentitel Ehrwurdige Dienerin Gottes zuerkannt der eine wichtige Etappe im Seligsprechungsprozess darstellt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Historischer Hintergrund 1 2 Fruhe Berufung 1 3 Intermezzo im Klarissenkloster 1 4 Erste Grundung 2 Das Andere 2 1 Institutsplan 2 2 Erste romische Verhandlung 2 3 Externe und interne Kritik am Werk 3 Erste Romreise 4 Reise nach Munchen und Wien 4 1 Pressburg und Prag 5 Zweite Romreise 5 1 Brief vom 6 April 1630 6 Auflosung der Institute 6 1 Gefangenschaft in Munchen 7 Die Bulle Pastoralis Romani Pontificis 8 Dritte Romreise 9 Ruckkehr nach England 9 1 Tod und Begrabnis 10 Nachleben 10 1 17 Jahrhundert 10 2 18 Jahrhundert 10 3 19 Jahrhundert 10 4 20 Jahrhundert 10 5 Institut der Englischen Fraulein 11 Anmerkungen 12 Verfilmung 13 Nach Maria Ward benannte schulische Institutionen 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMaria Ward war Tochter des Landedelmannes Marmaduke Ward und dessen Frau Ursula ebenso aus adliger Familie Sie wuchs im elisabethanischen England zur Zeit der Katholikenverfolgung mit dem Madchen Vornamen Johanna auf Den Namen Maria nahm sie zu ihrer spaten Firmung in Saint Omer in den franzosisch sprechenden spanischen Niederlanden an Anm 1 Historischer Hintergrund Bearbeiten 1587 liess Konigin Elisabeth I von England ihre schottische Nichte zweiten Grades die katholische Maria Stuart hinrichten durch die sie ihre Herrschaft bedroht sah In ihrer Regierungszeit wurden zahlreiche katholische Priester hingerichtet und die Teilnahme an der Heiligen Messe unter Strafe gestellt Viele englische Katholiken auch die Familie Ward praktizierten ihren Glauben im Geheimen nbsp Erstes Wort des Kindes IesusFruhe Berufung Bearbeiten In der traditionell katholischen und Notleidende unterstutzenden Familie mit sechs Kindern und grossem Gesinde zeigte Johanna Maria schon als Kind starke intellektuelle und religiose Anklange Ihr erstes Wort das sie als Kleinkind sprach soll der Uberlieferung nach Iesus gewesen sein Sie selbst schrieb Mit vier Jahren konnte ich urteilen und die Dinge unterscheiden Mit funf Jahren wurde sie in das Elternhaus ihrer Mutter gebracht und von der Grossmutter erzogen die wegen ihrer Glaubenstreue eine vierzehnjahrige Kerkerhaft durchgemacht hatte Dort lernte sie vermutlich Lesen Schreiben und die Anfange der lateinischen Sprache Als die Familie Ward 1597 1598 umzog um einer neuen Verfolgungswelle auszuweichen kam Maria zu einer Verwandten nach Harewell Als junge Frau wies sie dort mehrere Heiratsantrage zuruck Marmaduke Ward ubte keinen Zwang auf seine Tochter aus Sie schrieb sie habe diese Werbungen nicht aus irgendeinem Verlangen nach dem Klosterleben zuruckgewiesen auch aus keinem anderen Grund sondern einzig weil ich keine Neigung empfinden konnte 1601 kam Maria zu Verwandten den Babthorpes auf deren Gut die Tagesordnung der eines Klosters glich Sie widerstand in den Jahren dort allen Argumenten zur eigenen Familiengrundung und in ihr war die Uberzeugung gewachsen sie musse in das strengste Kloster eintreten da sich eine Seele voll und ganz nicht nur zum Teil Gott hingeben soll Dies war nur in einem Orden auf dem Festland moglich doch der Vater verbot ihr England ohne seine Erlaubnis zu verlassen Einen letzten Heiratsantrag von Edward Neville der grossen Hoffnung der katholischen Partei lehnte sie ab Historischer HintergrundMittlerweile war 1603 nach dem Tod Konigin Elisabeths der schottische Konig Jakob auf den englischen Thron gelangt Der Sohn Maria Stuarts war protestantisch erzogen worden und enttauschte die Hoffnungen englischer Katholiken auf eine Lockerung der gegen ihre Konfession gerichteten Gesetzgebung So kam es 1605 zur sogenannten Pulververschworung wahrend deren eine Gruppe fanatischer Katholiken unter der Fuhrung von Guy Fawkes den Konig seine Familie und das gesamte Parlament in die Luft sprengen wollte Nach der Aufdeckung der Plane kamen die Anfuhrer auf ihrer Flucht ums Leben Alle Katholiken wurden daraufhin zu einem antipapstlichen Treueid gezwungen und von Staatsamtern ausgeschlossen nbsp Der von Pater Holtby umgestossene Kelch 1605Flucht aus EnglandAuch Marmaduke Ward wurde einer Beteiligung am Komplott verdachtigt kam nach Verhor jedoch wieder frei Er zog sich mit seiner Tochter in den Suden Londons nach Holborn zuruck Dort versuchte er nochmals Maria von ihren Kloster Planen abzubringen und wollte dies auch mit deren Beichtvater dem Jesuitenpater Holtby durchsetzen was seine Tochter entsetzte Doch des Paters Ungeschick bei einer Messe nach der Wandlung den Kelch umzustossen bewirkte in ihm eine Sinnesanderung und auch der Vater unterstutzte nun das Vorhaben seiner Lieblingstochter Mit einem falschen Pass gelang es Maria England zu verlassen 2 Intermezzo im Klarissenkloster Bearbeiten Von Dover Calais kommend ritt sie zu Pferd die 40 km nach Saint Omer Ihr erster Weg fuhrte zum Englischen Seminar um sich uber die Kloster der Stadt zu erkundigen Sie erschien nicht unerwartet und wurde zu den wallonischen Klarissen bugsiert jedoch nicht als Chorfrau sondern als Laienschwester was ihren Widerwillen erregte den sie jedoch ihrem Stolz zuschrieb Ihr Beichtvater sah jedoch bald ein dass er sie falsch beraten hatte und bei einem Besuch des Ordensvisitators am 12 Marz 1607 erkannte auch dieser dass sie fur diese Lebensweise nicht geeignet sei Sie verliess das bestehende Kloster und vertrat ihren Plan der Grundung eines eigenen Klarissenklosters fur Englanderinnen in dem ebenfalls die Ordensregel der Klara von Assisi angewandt werden sollte Sie setzte ihr Vermogen ein erhielt ein Grundstuck geschenkt das gegen ein anderes in Gravelingen eingetauscht werden konnte und organisierte dort den Hausbau der als Grundlage des Vorhabens geplant war nbsp Isabella Clara Eugenia Portrat von Peter Paul Rubens 1609 Sechs Monate war Maria zu Verhandlungen in Brussel Ausser dem stadtischen Magistrat von Gravelingen dem Gouverneur der Region hatten auch die Fursten in Brussel die Erlaubnis zu geben Albert und Isabella stimmten am 7 Oktober 1608 dem Plan zu M Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 23 Historischer HintergrundDie Infanta Isabella Clara Eugenia war die Tochter des spanischen Konigs Philipp II von Habsburg und war mit Erzherzog Albrecht VII von Osterreich Albert der ebenfalls am Hof Philipps II erzogen worden war verlobt Albert war 1595 zum Generalgouverneur der Niederlande ernannt worden Das Paar erhielt als Brautschatz die katholischen spanischen Niederlande von der Krone Anm 2 Albrecht hatte 1609 einen zwolfjahrigen Waffenstillstand mit den nordlichen Provinzen ausgehandelt und in dieser gesellschaftlichen Blutezeit bot sich auch Maria Ward ein von regionalen Kriegsereignissen unbelastetes Umfeld Isabella wurde nachdem die neue Kontur des Vorhabens deutlich war auf lange Zeit bedeutende Forderin von Maria Ward Erste Grundung Bearbeiten St Omers Bischof Blaes stellte wahrend des Baus des Hauses bereits Raume zur Verfugung in der die funf Englanderinnen des wallonischen Kloster mit einzogen und Marias Schwester Francis und sie selbst zu den Novizinnen zahlten Zur Abtissin ernannte der Bischof am 28 Dezember 1608 Mary Stephen Goodge die fruhere Oberin Marias Pater Roger Lee von der Gesellschaft Jesu gab den Schwestern und Kandidatinnen die Exerzitien Im Januar 1609 kam die Frage auf ob die Grunderin des Konvents nicht gleich zur Profess zugelassen sei Am 6 Februar 1609 erhielt sie mit den fur den Chor bestimmten Anwarterinnen das Postulantinnenkleid nbsp Erkenntnis 1609 Gloria Vision In London Das Andere BearbeitenWahrend ihrer Befassung mit dem Konvent im Mai 1609 erlangte sie in einer meditativen Situation eine Erkenntnis Anm 3 Es wurde ihr klar dass das Andere die eigenstandige Grundung einer Einrichtung nur fur Frauen sein musste und nicht der Versuch einen bestehenden Orden zu finden der ihr einen gewissen Handlungsspielraum zubilligte Den Zeitumstanden gemass konnte diese Grundung nur als klosterahnliche Einrichtung bestehen Sie befasste sich fortan damit welche Struktur welche klosterliche Regel ihrer Grundung am gunstigsten sein konnte Es war ein Auftrag nach ihrer Neigung wurde sie nicht gefragt Ohne Zweifel furchtete sie auch die vielen Ungewissheiten denen sie wieder ausgesetzt sein wurde Dann war es soweit Der Konvent zog nach Gravelingen um Und Maria verliess ihr Werk Es war Mitte September 1609 Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 24 f Die Erwartung einer weiteren Erkenntnis zur anderen Zielsetzung ausserhalb der Zugehorigkeit zu einem angesehenen Orden trieb sie in einen Konflikt um den Gehorsam gegenuber kirchlichen Autoritaten und ihrer Uberzeugung einem gottlichen Auftrag zu folgen den sie in intensivem Gebet transformierte Auf Anraten ihres Beichtvaters Pater Lee begegnete sie dem Zwiespalt mit einer Ruckkehr nach England als Karmelitin und somit als Mitglied eines Bettelordens der sie als Aktivistin unverdachtig machte Sie arbeitete in London im Dienste anderer Menschen und hatte Zutritt zu allen moglichen Kreisen Sie ging zu den Katholiken in die Gefangnisse versorgte Kranken die Moglichkeit zum Empfang der Sakramente 3 nbsp Im Kreis der ersten Gefahrtinnen Uberfahrt nach St Omer 1610Noch in England schlossen sich Maria funf junge adelige Gefahrtinnen an Winefrid Wigmore aus Herefordshire Susan Rookwood aus Suffolk Catherine Smith aus Leichestershire Jane Brown aus Sussex Mary Poyntz aus GlouchestershireBald darauf schlossen sich auch Barbara Ward eine Schwester Marias und Barbara Babthorpe an Ruckkehr in die NiederlandeDie gemeinsame Ruckkehr aufs Festland Anfang 1610 hatte wiederum St Omer in Flandern als Ziel Dort war ihr Beichtvater Pater Lee und Maria rechnete auch auf Unterstutzung durch Bischof und die Honorablen der Stadt und Provinz Maria erwarb ein Haus in der Stadt schon im nachsten Jahr kaufte sie ein Nachbarhaus dazu und kurz darauf ein drittes Sie bemuhte sich auch um die Genehmigung des Bischofs Blaes der Erzherzoge von Brussel des Magistrats von St Omer Englische Familien des Orts vertrauten ihnen schon am Anfang Madchen zu Erziehung und Ausbildung an Die jungen Frauen fuhrten ein hartes Bussleben das an die Ordnung der Klarissen erinnerte Doch schon bald sah Maria ein dass diese Lebensform sich auf die Dauer nicht mit den Anforderungen des Tages vereinen liess Im Oktober 1611 erkrankte Maria schwer erholte sich aber wieder Sie hatte in einer Stunde der Gnade erkannt wie ihr Orden zu gestalten sei Es sollte das gleiche von der Gesellschaft Jesu sein soweit dies fur Frauen angemessen sei Die Sicherheit die Maria in dieser Stunde gewann wurde durch keine Schwierigkeit erschuttert Sie war schon seit ihren Jugendjahren auf das ignatianische Ideal vorbereitet und den Unterweisungen der Jesuiten in England gefolgt Maria war glucklich Das also war das Andere Immolata Wetter Mary Ward S 28 Pater Lee wollte aber von einem solch engen Anschluss an die Gesellschaft Jesu nichts horen Er bemuhte sich auch in den nachsten Jahren den Eifer der Frauen fur die integrale Ubernahme der ignatianischen Ordensverfassung in bescheidenen Formen zu halten Maria liess sich auch gegen weiteren Widerstand nicht von ihrem Plan abhalten ein grossangelegtes zentral geleitetes Institut auf zu bauen das nicht an die Klausur gebunden war um besser freier den Menschen dienen und helfen zu konnen Maria widersprach niemandem lebte und handelte aber in der Gewissheit Gottes Willen richtig verstanden zu haben Formierung von Widerstand In Jesuitenkreisen erhoben sich Bedenken ob das Institut uberhaupt einen rechtlich fundierten Boden gewinnen konnte Der General der Kurie riet zu grosster Zuruckhaltung Ein weiblicher Zweig der Gesellschaft Jesu schien unannehmbar und drohte den Orden der Lacherlichkeit preiszugeben Anm 4 Zu den Neidern gehorten auch andere englische Kloster und ihre Beschutzer Immolata Wetter Mary Ward S 31 Der Bischof Blaes von St Omer trat fur Maria ein und auch Pater Lee konnte sich ihrem Vorhaben nicht frontal entgegensetzen weil er uberzeugt war dass Gott sie fuhrte Im Jahr 1614 wurde P Lee versetzt nbsp Bernardine Weber schuf die Plastik der Institutsgrunderin Maria Ward im Jahr 1957Institutsplan Bearbeiten Maria verfasste 1614 15 einen Plan wohl einen kurzen Leitfaden zu den Konstitutionen und zur Entwicklungsstufe des damaligen Instituts der als Ziel auch die Hilfe fur die bedrangten Katholiken Englands vorsah doch als eine Hauptaufgabe die religiose Unterweisung der weiblichen Jugend nannte Das Institut sollte unmittelbar dem Papst unterstellt sein frei von der im Kirchenrecht vorgeschriebenen Klausur zentral geleitet werden von einer Generaloberin Dies bedurfte der Bitte um papstliche Bestatigung diese wurde von einer personlichen Ubersendung ermoglicht Graf Thomas Sackville Anm 5 ging im November 1615 von den Spanischen Niederlanden aus nach Rom 4 Wahrenddessen war Pater Lee der uber den wahren Grund seiner Versetzung nicht im Zweifel war Ende Oktober 1615 ein letztes Mal zu Exerzitien fur Maria in St Omer Sie konnte mit ihm uber die geistige Grundhaltung der Ordensmitglieder sprechen Fur alles offen aber an nichts gebunden Freiheit begrundet im Gehorsam gegen Gottes Willen Hinzu als weitere tragende Krafte Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit Gerechtigkeit als Leben und Sein nach Gottes Willen Die Wahrhaftigkeit hangt mit dieser Gerechtigkeit zusammen Wenn alles auf den Willen Gottes ausgerichtet ist dann stimmt es mit dem Menschen Maria Ward dass wir so sind wie wir scheinen und scheinen wie wir sind mit anderen Worten dass wir das ganz sind was wir unserem Wesen nach sein sollten Im Abschiedsbrief an Lee behandelt Maria auch die Frage wie ihre Gefahrtinnen die notige Ausbildung fur ihre Tatigkeiten bekommen konnten P Lee hatte der Grunderin als dringlichste Aufgabe die Sorge fur die papstliche Bestatigung empfohlen Noch vor der Uberfahrt nach England in Dunkirchen erlag er im Dezember 1615 seinem Lungenleiden 5 Erste romische Verhandlung Bearbeiten Zwar war schon 1614 der Plan einer Romreise erwogen worden doch wahrscheinlich liess damals Marias gesundheitliche Verfassung ein solches Unternehmen nicht zu Den Institutsplan den Graf Sackville 1616 nach Rom mitnahm gelangte kaum in die Hande Paul V In Rom wurde zunachst offenbar von Freunden der Gesellschaft Jesu eine einfache verkurzte Form vorbereitet Kennern der Kurie war klar dass ein so auffallend neues Institut nie bestatigt werde Ob in Kenntnis der Kurzfassung der Schrift oder nicht Der Papst uberwies die Bearbeitung der Konzilskongregation Die Antwort aus Rom ging an den Bischof von St Omer und an den Nuntius in Brussel Der Eifer der Englanderinnen fand das Lob der Kongregation der Bischof solle die weitere Entwicklung des Werkes mit seiner Hilfe und Sorge begleiten Spater konne uber die Bestatigung verhandelt werden Immolata Wetter Mary Ward S 33 nbsp Tafel in LuttichDurch die Antwort ermutigt machte sich Maria Ward an die Ausbreitung des Instituts Im November 1616 machte sie sich mit 14 Gefahrtinnen auf den Weg nach Luttich da der dortige Rektor des englischen Noviziats der Jesuiten Pater John Gerard seine Hilfe anbot Auf dem Weg besuchten die Englanderinnen in Brussel die Erzherzogin Isabella die ihnen Wohlwollen und Aufmerksamkeit schenkte Wahrscheinlich war die Unterstutzung auch finanziell denn Maria konnte in Luttich ein Haus nahe der Kollegiatkirche St Martin um 11 000 Gulden erwerben Furstbischof Ferdinand von Luttich ein Bruder Maximilians I von Bayern zugleich Erzbischof von Koln gewahrte der neuen Grundung seinen Schutz 1620 erfolgte die burgerliche Eingemeindung der Mitglieder beider Niederlassungen 6 Externe und interne Kritik am Werk Bearbeiten 1617 reiste Maria nach England wirkte karitativ und setzte sich fur fluchtige Priester ein Sie fiel allerdings auch auf und zog sich die Feindschaft des Erzbischofs von Canterbury George Abbot zu Nach ihrer Ruckkehr nach St Omer musste sie Anfeindungen abwehren die sich auf eine Herabwurdigung der Aktivitat als Frauen bezog Geistige Haltung Frauenbild Der Minister im Englischen Seminar von St Omer Pater Michael Freeman reagierte auf Mitteilungen dass Maria Wards Institut in Rom von bedeutenden Personlichkeiten auch Kardinalen geschatzt werde Darauf P Freeman Es mag stimmen solange sie in ihrem ersten Eifer sind Aber der Eifer schwindet Und schliesslich sind sie nur Frauen In einer Versammlung der Gefahrtinnen und mannlichen und weiblichen Unterstutzern erklarte Maria Der Eifer bestehe nicht in Gefuhlen sondern im Willen das Gute zu tun und das gut zu tun was man zu tun habe auch die ganz gewohnlichen Dinge Der Eifer so fuhrte sie aus schwindet weil wir unvollkommene Frauen sind weil wir die Wahrheit nicht lieben weil Frauen sich manchmal zu viel an die Seelenfuhrer anklammern so dass mit ihnen ihr geistliches Leben steht und fallt Der Eifer schwindet aber nicht deshalb weil wir Frauen sind Was soll der Ausdruck nur Frauen anderes bedeuten als dass wir in allen Dingen einem anderen Geschopf dem Mann wie ich annehme nachstehen Das ist wie ich zu sagen wage eine Luge mit Rucksicht auf den guten Pater will ich das Wort einen Irrtum nennen es gibt keinen solchen Unterschied zwischen Mannern und Frauen Veritas Domini manet in aeternum die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit Es heisst nicht veritas hominis die Wahrheit der Manner oder der Frauen Diese Wahrheit konnen Frauen ebensogut besitzen wie Manner Misslingt es uns so geschieht es aus Mangel an dieser Wahrheit aber nicht weil wir Frauen sind Maria Ward in Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 35 f Zur Struktur des InstitutsNach einem weiteren Aufenthalt in England 1618 wurde Maria in Luttich von einer Gruppe ihrer Anhangerinnen kritisiert die an der Annahme einer approbierten Ordensregel arbeiteten Maria verstand dass es um die Struktur des Instituts ging und reagierte im April 1619 bei den Exerzitien mit einer Selbstprufung Sie forderte zum einen uber Pater Gerard als Betreuer Beichtvater der Gemeinschaft die Wortfuhrerinnen Schwester Praxedes und die Ministerin des Hauses Mary Alcock auf ihrerseits einen schriftlichen Institutsplan anzufertigen Zum andern befasste Maria sich mit dem Gedanken ihrer Unentbehrlichkeit die sie nicht gelten lassen wollte und wandte sich an Gott der seinen Willen durchfuhren lassen konne durch wen er wolle sie bat um innere Freiheit In ihrem Widerstreit zwischen Einsicht und Willen fugte sie sich schliesslich und war bereit Gottes Wille zu akzeptieren Ihre anfangliche Energie hatte eine Korrektur erfahren Nach dem Gedanken selbst zum Sterben bereit zu sein fand sie Sicherheit und Heil darin einzig in Gottes Willen zu ruhen In dieser inneren Ausgewogenheit bestand sie ihre Prufung Die aussere Losung des Konflikts trat dann auf drastische Weise ein Praxedes starb und Mary Alcock verliess das Institut 7 1620 21 wagte sie zwei weitere Grundungen Hauser in Koln und Trier die Erziehungsarbeit der Englanderinnen sowohl am Rhein als auch an der Mosel war dringend erwunscht Dennoch war das Institut eingekreist von Zuruckhaltung und den Bedenken der Jesuiten von der offenen Gegnerschaft der Jesuitenfeinde auch von solchen die zwar nichts gegen diese mutigen Frauen hatten aber ein so neuartiges Unternehmen nicht unterstutzen konnten sondern ablehnen mussten Es gab nur einen Ausweg die Approbation durch den Papst Immolata Wetter Mary Ward S 39 Erste Romreise BearbeitenDie Vorbereitung fuhrte nach Brussel zur Erzherzogin Isabella Diese riet zur Sicherheit eine Pilgerkleidung zu tragen und stellte den Reisenden Passe aus mit denen sie ohne Behinderung die Grenzen uberschreiten die notigen Aufenthaltgenehmigungen erwerben konnten auch brauchten sie die gewohnlich verlangten Abgaben nicht zu bezahlen Maria nahm funf Gefahrtinnen mit ihre Schwester Barbara Winefried Wigmore Susann Rookwood Margaret Horde Anne Turner Der Priester Henry Lee Neffe des 1615 verstorbenen Pater Lee und Robert Wright aus ihrer Verwandtschaft begleiteten die Frauen Zwei Pferde waren dabei fur das Gepack und fur den jeweils am meisten ermudeten Pilger Die Reise begann am 21 Oktober 1621 in Luttich und fuhrte uber Nancy Lyon den Mont Cenis Turin Mailand Bologna Loreto Assisi Spoleto Terni di Via Flaminia nach Rom Nach 2000 Kilometern trafen sie am Freitag den 24 Dezember 1621 in Rom ein nbsp Gregor XV im Jahr 1621Ihr erster Gang galt der Peterskirche und in der Jesuitenkirche dem Grab des hl Ignatius Nach dem ersten Weihnachtstag sandte Maria den Priester zum spanischen Pralaten Vives der Isabellas Angelegenheiten in Rom vertrat Montag 27 Dezember empfing sie dessen Gegenbesuch Bereits am nachsten Tag dem Fest der unschuldigen Kinder hatten die Englischen Fraulein ihre erste Audienz bei Gregor XV Pralat Vives stellte die Frauen dem Heiligen Vater vor Er empfing seine englischen Besucherinnen mit Freundlichkeit und Interesse Er sprach von der Notwendigkeit einer geistlichen Erneuerung der Frauen in den nordlichen Landern In der Gewissheit in Gottes Auftrag zu stehen erhoffte Maria jetzt schon eine gunstige Aussicht auf die Bestatigung Sie uberschaute das Ausmass ihrer Bitte nicht Immolata Wetter Mary Ward S 41 Audienz beim PapstMaria ubergab dem Papst ihre Supplik und den Institutsplan Die Autorin Immolata Wetter kommentiert dass diese sofortige Ubergabe zeigt dass die Grunderin keine kurienkundliche Beratung hatte sie wohl auch nicht fur notig hielt sie richtete sich nie nach diplomatischer Klugheit Alles sollte vor der Kirche offenliegen Anm 6 Wenigstens 85 der Schrift wurden wortlich dem Text der Gesellschaft Jesu ubernommen den Julius III dem hl Ignatius bestatigt hatte Maria glaubte dass eine bereits bestatigte mannliche Ordensverfassung leichter auch den Frauen zuerkannt werde Die geplante apostolische Tatigkeit sollte nicht mehr auf England allein sondern weltweit sein auch Missionen bei Heiden und Turken waren eingeschlossen Solche Vorschlage von Frauen wurden als verwegene Kuhnheit angesehen Gregor VI versicherte in lateinischer Sprache er wolle die erbetene Approbation gerne geben wenn die Regeln dem Kirchenrecht entsprachen Er versprach seine Hilfe und kundigte an die Angelegenheit der Kardinalskongregation zu ubergeben nbsp Ordensgeneral der Jesuiten Mutio Vitelleschi Ihr Anliegen galt vor allem der Mithilfe England wieder mit der romischen Kirche zu verbinden Anm 7 Am 29 Dezember besuchte die Grunderin den spanischen Gesandten kurz darauf den Kardinal Ludovisi den Neffen des Papstes und den deutschen Kardinal Hohenzollern Dann kam es zu einer Unterredung mit Pater Vitelleschi dem General der Gesellschaft Jesu Das Gesprach mit Vitelleschi erhohte Marias Zuversicht Er teilte ihr mit dass sie mit den gleichen Diensten rechnen konne die die Patres der Gesellschaft Jesu auch anderen Frauen in ihren Kirchen erwiesen Doch konne er sich nicht einmischen wenn die Kurie uber Maria Eingabe verhandle Isabellas Vertreter Vives ein guter Kenner der Kurie und des kirchlichen Rechts teilte der Infantin nach der ersten Woche des Besuchs mit dass sich die Verhandlungen in die Lange ziehen werden Er hatte bereits die neuralgischen Punkte begriffen Freiheit von der Klausur und Unterstellung des Instituts unter den Papst Auch die Geldnot der Englanderinnen erfasste er rasch Er erwartete keinen Bescheid vor Mai Anklagen und DenunziationenDer englische Gesandte in Venedig schrieb bereits am 21 Januar 1622 nach London Wir werden einen neuen Orden von Jesuitinnen haben Sie taten besser daran sich mit Handarbeit zu befassen als Madchen im Katechismus zu unterrichten Schon bald gelangten Beschwerdeschriften vorwiegend aus England zum Papst Sie stammen vom Erzpriester des englischen Weltklerus Anm 8 von einem Benediktiner und dem Prasidenten des englischen Priesterseminars in Douai Anm 9 Die Schreiben an den Papst waren von einer antijesuitischen Haltung gepragt und enthielten als Hauptanklagen Die Frauen gaben sich als Ordenspersonen aus wollten aber keine Moniales Nonnen im herkommlichen Sinn sein sein Ihr Ziel sei die Bekehrung Englands wo sie sich priesterliche Aufgaben anmassten Sie entzogen anderen englischen Klostern in den Spanischen Niederlanden die Kandidatinnen und erhoben ihr Institut uber allen anderen Orden Sie hielten sich nicht an die kirchlichen Klausurvorschriften Immolata Wetter Mary Ward S 44 Im Schreiben des Erzpriester wurden die Frauen zum ersten Mal als Jesuitinnen bezeichnet In Rom so Immolata Wetter schurte der Agent des englischen Weltklerus die Glut weiter und nutzte seine Beziehungen zu der nicht gerade jesuitenfreundlichen Kurie gegen die Gesellschaft Jesu und Maria Wards Institut Die Gegner glaubten ja nicht dass sich der Jesuitenorden sich vor der neuen Gemeinschaft zuruckhielt sondern heimliche Hilfe erhielt Die Vorhaltungen verstarkten die Zuruckhaltung des Jesuitengenerals der Ruf und Wirksamkeit der Gesellschaft Jesu zu schutzen hatte Dass Marias Anliegen mit dem unseligen Priesterstreit verflochten war bestarkte die Zuruckhaltung der Kurie Anfangliche Hoffnungen auf Bestatigung versiegten wenn auch Maria Ward die Lage noch nicht voll durchschaute Der englische Agent schrieb schon Ende Marz 1622 dass Maria Ward keine Approbation erhalten werde Im Juni 1622 lagen alle Gefahrtinnen krank darnieder Am 25 Januar 1623 starb Marias Schwester Barbara Die Frauen waren jedoch schon in ein Mietshaus eingezogen und hier erbat und erhielt Maria die Erlaubnis eine Schule einzurichten Die Kardinale sollten ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt sehen In ihrem Vortrag 1993 anlasslich der Verleihung der Ehrendoktorwurde der Katholisch Theologischen Fakultat der Universitat Augsburg verscharfte und erweiterte Immolata Wetter die Darstellung ihrer Biografie von Maria Ward Der vergifteten Atmosphare zwischen den englischen Priestern und der Gesellschaft Jesu war die Grunderin schon in Flandern und in England begegnet Als Maria Ward von den Anklagen horte bat sie den Papst um Prufung und Einsicht Der Ehrverlust traf sie tief Ehre bedeutete fur die adelige Frau mehr als das Leben Im ersten Halbjahr wurde Maria dreimal vom Papst empfangen Papst und Kardinale suchten einen bescheidenen Fortbestand des Werkes man bot ihr die gemilderte Klausur der Oblatinnen von Torre di Specchi an Maria ging nicht darauf ein Damit hatte sie wohl die Tatigkeit in England und die Anerkennung als Orden mit feierlichen Gelubden aufgegeben Die kleine Hilfe im Augenblick blendete sie nicht Immolata Wetter Maria Ward Missverstandnisse und Klarung Vortrag in Augsburg 1993 S 15 Um das Warten auf die Antwort des Papstes zu nutzen bat sie in Rom eine Schule eroffnen zu durfen Sie wollte wie sie an Gregor XV schrieb mit dem guten Beispiel den Ubelrednern den Mund schliessen turare la bocca den Mund stopfen 8 Grundungen in ItalienDiese Tagesschule fur einfache und armere Madchen in Rom basierte auf guten Beziehungen zwischen den fremden Lehrerinnen und den Romerinnen Schon bald wurden taglich 120 Madchen in die Schule geschickt auch hoheren Standes Am 25 Februar 1623 berichtete Maria Ward an Erzherzogin Isabella von den Erfolgen aber auch davon dass die ortlichen Kloster genau dies langst befurchtet haben In Rom hemmte das Klima des Misstrauens jede weitere Entfaltung und Maria beschloss ausserhalb eine neue Grundung und ging am 12 Mai 1623 nach Neapel Die Grundung in Neapel begann in grosster Armut Aber sie gluckte Die Schule wurde Ende September in zwei Abteilungen eroffnet Bald folgten Pensionat und Noviziat Die Gefahrtinnen in Neapel konnten den armen Mitgliedern in Rom zwischen Dezember 1623 und Dezember 1525 neunmal Geld senden Immolata Wetter Mary Ward S 46 Hingegen scheiterte 1624 eine Grundung in Perugia nachdem der einladende Bischof verstarb und der nachfolgende Kardinal sich als Gegner der Englischen Fraulein erwies Das Jubeljahr 1625Als Gregor XV im Juli 1623 starb und im August 1623 Maffeo Barberini als Papst Urban VIII gewahlt worden war bemuhte sich Maria um eine Audienz die ihr im Oktober 1624 gewahrt wurde als sich Urban in der Villa Mondragone bei Tusculo als Gast des Kardinals Borghese aufhielt Der neue Papst setzte vier Kardinale zur Prufung des Gesuches der Englanderinnen ein Die Eminenzen von der Notwendigkeit der Klausur fur die weiblichen Orden uberzeugt sahen nicht wo im kirchlichen Raum Hilfsdienste fur Frauen angebracht sein konnten Eine erste Information hatte der neue Papst schon vom englischen Weltklerus erhalten der nun auch die Ausdehnung des Werkes in Italien ankreidete Im April 1625 wurden die Hauser in Italien verboten Die Aufhebung der Hauser in Italien bedeutete fur sie nicht die Antwort auf ihre Bitte Es gab noch die Niederlassungen im Norden in Luttich Koln und Trier 9 Zudem lag die Niederlassung in Neapel unter Winefrid Wigmore auf spanischem Territorium und bestand weiter bis zum allgemeinen Verbot 1630 In Rom gab es einen Zug der Mutter zum Palast des Kardinalvikars und zur Schwagerin des Papstes Donna Constanza Barberini Maria beruhigte die Mutter Die Gefahrtinnen mussten trotz Protest des Besitzers das gemietete Haus verlassen und zogen um in die Nahe der Kirche Santa Maria ai Monti nbsp Reise von Rom nach Munchen 1626Reise nach Munchen und Wien Bearbeiten Zum neuen Jahr 1626 sah Maria ein dass in nachster Zukunft keine positive Antwort zu erwarten sei Das Ausmass der unheilvollen Verkettung von Gegnerschaften die sie eingekreist hielten durchschaute sie ebenso wenig wie die Schwierigkeit die ihr Gesuch an die Kurie heraufbeschworen hatte Dann reifte ein neuer Plan heran Um bei den ungunstigen Verhaltnissen die Zeit zu nutzen wollte sie zuerst ihre Gefahrtinnen im Norden aufsuchen die ebenfalls bedrangt waren Mit der Reise beabsichtigte sie Besuche beim bayrischen Kurfursten Maximilian I in Munchen und Kaiser Ferdinand II in Wien zu verbinden 10 Ab dem 10 September 1626 mit Mary Poyntz Elizabeth Cotton und Anne Turner auf dem Weg besuchten Grossherzoginnen in Florenz die Herzogin Margarita Farnese in Parma und die dortigen Ursulinen eine Grundung des Hauses Furstenhauses Farnese die eine Schule hatten aber sich nicht zur Klausur verpflichteten In Mailand galt ihr Besuch dem Kardinal Federico Borromeo und seinen Frauenklostern nbsp Weihnachten am 24 Dezember 1626 in FeldkirchIm Dezember reisten die Frauen uber Como und den Splugenpass nach Feldkirch wo sie am 24 Dezember 1626 eintraf en Dann besuchte Maria das Damenstift in Hall eine Grundung der drei Tochter Kaiser Ferdinands I Die Stiftsdamen wollten sich auch auf keine Klausur einlassen um die Fuhrung durch die Patres der Gesellschaft Jesu nicht zu verlieren Am 7 Januar 1627 erreichten die Frauen Munchen und wurden bald nach ihrer Ankunft in der Residenzstadt vom Kurfursten und seiner Gemahlin Elisabeth Renata empfangen Es muss eine Uberraschung fur die Englanderin gewesen sein dass die Fursten sie nicht weiterziehen liessen sondern die Eroffnung einer Schule in Munchen erwarteten Bald nach dem 27 April eroffnete Maria die Schule in zwei Abteilungen die einfache Tagesschule mit den Elementarfachern und den Unterricht in Fremdsprachen Musik und feiner Handarbeit fur die Kostfraulein wie die Pensionarinnen hiessen ein Noviziat wurde eroffnet Anna Rerlin die am 27 Mai 1627 als erste Deutsche um Aufnahme bat grundete und leitete spater das Armemadgenhaus in dem arme verwaiste Kinder ein Heim fanden und eine solide Erziehung erhielten Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 53 nbsp Kurfurst Maximilian und Gemahlin ElisabethDie Madchenschule der Englischen Fraulein wurde im Paradeiser Haus am heutigen Marienhof hinter dem Rathaus eingerichtet 11 Der Kurfurst ubernahm samtliche Kosten auch fur das Haus der Gefahrtinnen und fur den Unterhalt von zehn Muettern und Schwestern di Jesu mit jahrlich 2000 Gulden solange es seiner Seiner Kurfurstlichen Durchlaucht gefallig sein werde Empfehlungen des kurfurstlichen Hauses in Munchen bereiteten den weiteren Weg Muhelos eroffnete Maria auch in Wien eine Schule Der Wiener Kardinal Klesl berichtete im September 1628 von 465 Schulerinnen nbsp Gedenktafel am Haus Stoss im Himmel 3 in Wien zur ersten offentlichen Madchenschule der StadtKlesl war ein zwiespaltiger Beobachter denn er beklagte sich in Rom bei Kardinal Bandini uber die Eigenmachtigkeit der Frauen die die seine Kurie ubergangen hatten und nicht dem Bischof sondern ihrer Generaloberin unterstehen wollten Anm 10 Pressburg und Prag Bearbeiten Es folgte die Einladung zu einer Grundung in Pressburg durch die Grafin Maria von Palffy die den Erzbischof von Gran Peter Pazmany um die Erlaubnis gebeten hatte Er entschied fur die Grundung und Mitte Marz 1628 kam Maria in die Kronungsstadt der ungarischen Konige Barbara Baphthorpe ubernahm das Amt der Rektorin Kaiser Ferdinand II hatte zudem eine Grundung in Prag gefordert und der Graf Michael Adolf von Althan hatte Maria schon im Oktober 1627 eingeladen Mitte April 1628 kam Maria nach Prag Adlige hatten mit dem Prager Kardinal Harrach verhandelt der jedoch unter dem Einfluss eines Kapuziners und Jesuitengegners stand Harrach sprach mit dem Wiener Nuntius Carafa der noch die Pressburger Grundung gebilligt hatte aber nun eine Eroffnung ablehnte da das Institut keine Bestatigung habe Maria begriff nicht Haus und Kirche standen leer sie wollte Gutes tun der Kaiser war auf ihrer Seite 12 Maria schied nicht leichthin von der Stadt wo ihr eine Fundation fur 30 Personen in Aussicht gestellt worden war Die Nuntien sandten negative Berichte nach Rom wo der Erfolg im Norden schon neue Bedenken gegen das Institut geweckt hatte Der damals noch ausserordentliche Nuntius Pallotta hob Befurchtungen wegen gefahrlicher Irrungen hervor die Frauen seien keiner kirchlichen Autoritat unterworfen was doppelt gefahrlich sei wortlich bei dem schwachen zum Irrtum neigenden Geschlecht Immolata Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 16 nbsp Kardinal Pallotta Gemalde von Giuseppe Maria Testana 1629Der AufhebungsbeschlussMaria besuchte Pallotta doch war dessen Bericht schon abgegangen und dieser hatte in Rom einen Sturm gegen die Jesuitinnen ausgelost In der Propagandakongregation wurde unter Vorsitz des Papstes am 7 Juni 1628 die Aufhebung der Niederlassungen beschlossen Maria erhielt keine personliche Mitteilung Ein Missstandekatalog von 20 Punkten wurde mit Hilfe der negativen Nachrichten seit 1522 zusammengestellt und als Instruktion mit dem Dekret den Nuntien in Wien Koln Brussel und Neapel zugesandt Im September 1628 hatte Maria wieder eine Audienz bei Nuntius Pallotta in Wien Er schurte Hoffnungen indem er ihr zu einer Reise nach Rom riet damit sie dort nochmals wegen der Bestatigung verhandle Nach zwei weiteren Unterredungen berichtete Pallotta dem Kardinalstaatssekretat Barberini die Generaloberin unterwerfe ihr Institut den Anordnungen dem Urteil und Willen des Heiligen Vaters Sie wolle nach Rom gehen um dort uber die Konfirmation und Approbation ihres Instituts zu verhandeln Zur Reise im Januar 1629 schrieben der Pressburger Erzbischof und spatere Kardinal Pazmany an seinen romischen Agenten und Maximilian von Bayern an Barberini Briefe zur Notwendigkeit des Wirkens Marias Sie fanden in Rom keine besondere Beachtung Die deutschen Herrscher konnten bei dem frankophilen Urban VIII nichts ausrichten 13 Zweite Romreise BearbeitenAm 2 Januar 1629 hatte Maria Ward mit Winefrid Wigmore Elizabeth Cotton Anne Turner und zwei Dienern Munchen verlassen Der Kurfurst hatte Maria bis Innsbruck eine Sanfte zur Verfugung gestellt die Erzherzogin Claudia erwies ihr den gleichen Dienst bis Trient Ihr Gemahl Erzherzog Leopold V versorgte Maria mit einem Gesundheitspass da es bereits erste Anzeichen der Pest gab Anm 11 Die Reisenden hatten diesmal einen Wagen mit vier Pferden mitgenommen in den auch Maria Ward in Trient einstieg von wo die Reise am 14 Januar uber Mantua und Loreto fortgesetzt wurde Die kranke Frau litt unter der Kalte und den Strapazen Am 10 Februar war das Ziel erreicht nbsp Urban VIII Gemalde von Gian Lorenzo Bernini 1632Erschopft lag Maria wochenlang im Bett doch arbeitete sie in diesen Tagen an einer langen Bittschrift die sie am 25 Marz Urban VIII ubersandte Das Schreiben ist von aussergewohnlicher Offenheit Sie nannte Gegner und Schwierigkeiten beim Namen Sie sah in den unkontrollierten Anklagen den Grund fur die Massnahmen gegen das Institut Sie war sicher dass eine gerechte Prufung der Beschwerden zu ihren Gunsten enden werde Maria wurde wieder von Urban VIII empfangen diesmal in Castelgandolfo Immolata Wetter ist der Ansicht dass Urban den Auflosungs Beschluss von 1628 so verklausuliert benannte dass Maria ihn in seiner Konsequenz nicht verstand und sie schatzte den Wert der Audienz nach den freundlichen und liebenswurdigen Worten ein die beim Gesprach fielen Die Grunderin wurde vor vier Kardinale geladen Sie konnte ihr Anliegen darlegen und erklarte ihre Bereitschaft personlich von ihrem Werk abzustehen wenn der Papst und die Kardinale es wunschten betonte jedoch auch dass es um die Sache Gottes gehe Immolata Wetter Es scheint dass Maria zu einem Verhor berufen war das in vornehmer Form ohne demutigende oder entmutigende Worte verlief Dass ihr Werk verloren war sahen die Englischen Fraulein immer noch nicht Verbote und Aufhebung der InstituteDoch die Auflosung lief bereits In Neapel konnten vornehme Damen in Fursprache bei dem Kardinal die Fortsetzung des Unterrichts bewirken auch in Wien wurde aus Rucksicht auf den Kaiser die Schliessung verzogert doch dann die Gemeinschaft aufgehoben bei Erlaubnis der Lehr und Erziehungstatigkeit In St Omer wurde das Haus geschlossen dabei der Altar demoliert die ortlichen Behorden brachten den heimatlosen Frauen einiges Verstandnis entgegen Unter dem Druck der eingelaufenen Nachrichten und in Uberzeugung vom Fortgang der Verhandlungen in der Kurie schrieb Maria Ward am 6 April 1630 an die Gefahrtinnen im Norden In dem Schreiben warnte Maria vor einreissender Mutlosigkeit und erklarte ihrer Auffassung entsprechend die Unrechtmassigkeit der Aufhebungen die von Gegnern in Szene gesetzt worden seien Sie schrieb die Anweisung sei ohne die Kenntnis Seiner Heiligkeit zustandegekommen 14 Brief vom 6 April 1630 Bearbeiten Der Brief enthielt drei Anordnungen fur die Gefahrtinnen Sie sollen den Versuchen zur Aufhebung in Hoflichkeit und Bescheidenheit Widerstand leisten da das Dekret ohne Wissen Seiner Heiligkeit und der Kardinale zustandegekommen sei sie sollten sich auch nicht vor einer Exkommunikation furchten und nicht vom Gehorsam abweichen Die dargelegte Auffassung ist objektiv vollig falsch Subjektiv lassen sich die Voraussetzungen erklaren aber nicht die wie sie einen Kardinal als Bewerkstelliger der Aufhebungen bezeichnen konnte Marias Blick war durch die vorausgegangenen Erlebnisse getrubt Dass es im Propagandadekret vom 19 Marz 1630 hiess ihre Bitten seien schon zuruckgewiesen sagte ihr offenbar niemand als Willen des Papstes So verblieb sie in ihrer unrichtigen Sicht mit der sie im April Mai nach Munchen zuruckkehrte Immolata Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 18 f Dieser Brief der erst am 10 Mai in Luttich eingegangen war gelangte bis zum Papst und wurde dort als Beweis fur die hartnackige Gesinnung der Grunderin gewertet Anm 12 Auflosung der Institute BearbeitenInzwischen Ende April 1630 hatte Maria mit den Gefahrtinnen Rom bereits verlassen sie reisten durch erste Pestausbruche in Norditalien mit Umweg uber Venedig Im Juni war Maria in Munchen und fand dort Mitteilungen uber die Aufhebungen in Koln und Luttich vor In Koln sprachen die dortigen Frauen personlich beim Erzbischof vor und forderten dass der Papst uber ihre Lage besser zu informieren sei Die elf Frauen in Luttich hatten sich unterworfen und auf ihre Bitten hin einen Aufschub und 40 Tagen erhalten Sie konnten aber wegen der Schuldenlast weiter im Hause bleiben Maria sandte nun Winefrid Wigmore als Visitatorin in die nordlichen Hauser Am 5 September trat sie in Luttich auf um die bereits vollzogene Aufhebung ruckgangig zu machen Visitatorinnen gab es damals nicht Winefrid war von stahlharter Treue Sie bestellte eine neue Oberin fuhrte ein was durch die Aufhebung verboten war liess die Gelubde erneuern wovon der Beichtvater abgeraten hatte Der Nuntius kam und kundigte ein Verhor an Sie widerstand auch dem papstlichen Gesandten doch wurde dies von der romischen Kurie nun als flagranter Ungehorsam und offene Rebellion der Generaloberin gewertet Anm 13 Nach Beratung mit den Gefahrtinnen raffte sich Maria nochmals zu einem Hilferuf an Urban VIII auf zu dem sie offenbar in Rom Vertrauen gefasst hatte Sie schrieb dass sie ihr Werk auf Weisung und ausdrucklichen Auftrag dessen hin unternommen habe der nicht tauschen und getauscht werden kann Sie wurde aber ihre Uberzeugung nicht dem Urteil des Papstes vorziehen Wenn Eure Heiligkeit mir befiehlt von dieser Lebensweise abzulassen werde ich bereit sein zu gehorchen 15 Marias Schreiben ging am 28 September 1630 nach Rom ab doch zuvor am 27 September hatte der Kolner Nuntius Carafa seinen Bericht uber den Konflikt in Luttich abgeschickt und mit drei Vorschlagen verbunden Einkerkerung der Generaloberin Verbot des Instituts durch eine Bulle Massnahmen zur Ausrottung des Instituts Noch war der Brief unterwegs als die Inquisition am 5 Dezember die Gefangensetzung der Generaloberin in Munchen und der Visitatorin in Luttich anordnete Mitteilungen der Schwestern aus Rom denen Nachrichtenquellen zuganglich gewesen sein mussen weckten in Maria Bedenken ob die Auffassung an der sie festhielt ihre Richtigkeit habe Deswegen schrieb sie am 2 Februar 1631 an die Gefahrtinnen bei einer Aufhebung durch kirchliche Behorden das Gemeinschaftsleben und den Gehorsam aufzugeben Formal gesehen konnte das Schreiben als Widerruf des Briefes vom 6 April betrachtet werden I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 20 Der Dekan der Munchener Frauenkirche Jakob Golla suchte Maria Ward am 7 Februar 1631 im Paradeiserhaus auf Er verlas das Dekret uber die Haft und fuhrte mit der Verurteilten ein zweistundiges Gesprach Die Beschuldigung Haresie Schisma Ungehorsam schien ihr unvereinbar mit dem erfahrenen gutigen Verhalten des Papstes Doch fugte sich die gedemutigte Frau in die Einsperrung im Angerkloster Golla konnte dem Heiligen Offizium und dem Kolner Nuntius mitteilen dass die Gefangene die krank sei sich in aller Bescheidenheit unterworfen habe Gefangenschaft in Munchen Bearbeiten Maria war sich keiner Schuld bewusst Sie durfte eine Pflegerin bei sich haben Anne Turner Die Schwestern des Paradeiserhauses erhielten die Erlaubnis sie mit Nahrung Kleidung und Wasche zu versorgen Die Klarissen im Angerkloster waren zur scharfen Kontrolle angehalten jeder schriftliche und mundliche Verkehr war untersagt Maria beschrieb ihren Kerker wie Immolata Wetter anmerkt mit englischem Humor nbsp Marias Zelle soll sich in dem der grossen Kirche vorgesetzten Bau befunden haben Furwahr ich bin wirklich in einem klausurierten Kloster in einem kleinen Zimmer des ersten Stocks eingesperrt hart uber der Gruft wo sie ihre Toten begraben und die verstorbenen Heiligen ruhen Unsere Wohnung war zuvor das Krankenzimmer fur jene die von den Arzten aufgegeben waren Wie es scheint haben wir eine solche verjagt die jeden Augenblick sterben kann sie ist schon drei Jahre krank und hat ihre ganze Lunge in das Zimmer gehustet wo wir bald braten und bald erfrieren Die beiden kleinen Fenster sind ziemlich vermauert und unsere Ture mit Kette und einem Doppelschloss versehen offnet sich nur beim Ein und Austritt unserer zwei Warterinnen und der Abtissin unserer Oberaufseherin I Wetter Mary Ward 1985 S 66 Wenn der Ofen seine Hitze verbreitete hat er jedoch noch eine andere Funktion Maria war bewusst dass die Kommunikation mit den Gefahrtinnen das unmittelbar wichtigste war und ging uber das Korrespondenzverbot hinweg Wie in den englischen Gefangnissen schrieb Maria kurze Nachrichten mit Zitronensaft auf die Einwickelpapiere der Speisen die ihr taglich vom Paradeiserhaus gebracht wurden Die Schrift konnte unter Warmeeinfluss gelesen werden Die Gefahrtinnen antworteten auf gleiche Weise Anm 14 Die erfahrene Behandlung blieb Maria unverstandlich Deutlich brachte sie den Protest in den fur Rom bestimmten Schreiben wegen der Beschuldigung der Haresie zum Ausdruck Ende Marz erkrankte Maria so schwer dass sie um die Sterbesakramente bat Dafur sollte sie ein Schreiben unterzeichnen aus dem wie sie glaubte ein Eingestandnis von Schuld hatte entnommen werden konnen Auch sollte sie darin ihre Gefahrtinnen belasten Sie wies diese Erklarung zuruck und war bereit auf die Sakramente zu verzichten Sie verfasste einen eigenen Text und bezeugte darin nie mit Wissen und Willen gegen die kirchliche Autoritat gefehlt zu haben Ihre Erklarung wurde angenommen Maria erholte sich wieder Der Brief den Maria in Ablehnung des vorgelegten Schreibens verfasst hatte wurde der wichtigste Angerbrief die sogenannte feierliche Erklarung Das Schreiben konnte in Rom ein auf ihre Person bezogenes Umdenken bewirkt haben denn Mitte April 1631 nach neun Wochen Haft konnte sie ins Paradeiserhaus zuruckkehren 16 Vier Tage vor der Entlassung im April hatte sie einen weiteren Brief an Urban VIII geschrieben bestritt ihre Schuld und beteuerte ihre Bereitschaft zur Suhne falls ihr von zustandigen Personen eine Schuld zur Last gelegt werde 17 Doch der schwerwiegendste Vorgang war das nun folgende Verbot ihres Lebenswerkes Die Bulle Pastoralis Romani Pontificis Bearbeiten Diese wurde am 21 Mai 1631 in Rom veroffentlicht und wie ublich fur solche Dokumente an hervorragenden Statten ausgehangt bei St Peter und am Lateran auf dem Campo dei Fiori und an der Papstlichen Kanzlei Die Bulle legte Maria mehr Lasten auf als die Gefangenschaft Zwar fallt der Name Maria Ward nirgends in der Bulle doch keine fruhere Ordensaufhebung war mit solcher Harte ausgesprochen worden Der bildreiche barocke Stil tauscht nicht uber die Harte hinweg unterstreicht sie eher 18 Der Charakteristik von der Verderblichkeit des Instituts folgt der Abschnitt uber die Schuld Ungehorsam und Widerstand der Jungfrauen gegen die vaterlichen papstlichen Ermahnungen die Maria offenbar nicht verstanden hatte Dann geht es um Aufhebung und Strafandrohungen Die unmissverstandlichen Erklarungen sollten auch den Fursten klarmachen dass sie ihre schutzende Hand uber Leuten hielten die des kirchlichen Schutzes unwurdig seien Hinter der Scharfe der Bulle stehen die Lutticher Vorgange Wahrscheinlich glaubte man in Rom nun das wahre Gesicht der Jesuitinnen entdeckt zu haben Den kanonistischen Standpunkt weswegen das Institut auch ohne den Lutticher Aufruhr nicht gutgeheissen worden ware vermochten die Grunderin wie ihre Gefahrtinnen nie zu begreifen waren sie doch uberzeugt dass der Papst uber die canones hinweggehen konne wenn es um das Wohl der Kirche gehe Maria Ward trug die Prufung durch ohne an der Kirche und ihrem Oberhaupt irre zu werden So stark war ihr Glaube I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 21 Nach der Ruckkehr wahrscheinlich am 14 April in das Paradeiserhaus hatte sich ihr Kreis gelichtet Auch sie hatte nicht nur heldenhafte Frauen um sich Doch eine treue Schar von Gefahrtinnen hielt zusammen Auch Winefrid Wigmore war dabei von der nicht bekannt ist wie sie dem Haftbefehl entging oder ihn uberstand Das Verbot des Instituts nahmen sie an aus Ehrfurcht vor Papst und Kirche doch die Begrundungen waren ihnen nicht nachvollziehbar Die Frauen verstanden nicht dass ihre Ordensgrundung den damals herrschenden Vorstellungen vom weiblichen Ordensstand widersprach Noch wahrend der Haft Marias im Marz 1631 beschwerte sich der englische Klerus bei der Kurie in Rom wieder die Jesuitinnen dass dadurch dieses Monstrum kaum hinreichend erledigt sei 19 Dritte Romreise Bearbeiten Die dritte Romreise wurde Maria Ward vom Glaubensgericht auferlegt Trotz zerrutteter Gesundheit machte sie sich im Spatherbst 1631 auf den Weg fur den Dekan Golla einige Erleichterungen von der Inquisition erreicht hatte Ende November musste sie lange auf den Gesundheitspass in Bologna warten der wegen der Pest Voraussetzung fur die Einreise in den Kirchenstaat war Im Februar Marz 1632 traf sie in Rom ein Wie es scheint gab es kein Verhor Sie vernahm bei der Audienz wieder beschwichtigende gutige Worte von Urban VIII Vom Makel der Haresie war sie freigesprochen Sie durfte dann mit ihren Gefahrtinnen in Rom gemeinsam wohnen und konnte dort auch ein Haus erwerben Anm 15 Doch um Rom zu verlassen bedurfte es der Erlaubnis der Inquisition Das scheint sie erst 1633 34 ganz begriffen zu haben Statt einer Wasserkur in Spa wurde ihr nur San Casciano dei Bagni in Umbrien erlaubt Dass dort Inquisitoren sie uberwachten erfuhr sie bald Das Misstrauen in Rom dauerte also immer noch an Wieder in Rom brachte sie ihre Klage vor den Papst und fragte was sie noch hatte tun konnen um ihre Treue zur Kirche und Papst zu beweisen Urban VIII versicherte ihr er werde sie in Zukunft vor allem Unrecht schutzen Er erwies ihr auch materielle Wohltaten 18 Wahrend Maria in Rom festgesetzt war drohte 1632 in Munchen eine Besetzung durch die Schweden Ein Teil der Frauen im Paradeiserhaus zog mit Unterstutzung des Kurfursten nach Hall und er kam auch zur Ruckkehr 1634 wieder zur Hilfe Im November 1635 bot ihm Winefrid Bedingfield ihre Dienste zur Madchenerziehung an und am 1 Dezember 1635 gestattete Maximilian I den wenigen verbliebenen Englischen Jungfrauen in Munchen wieder Unterricht zu halten was in der Bulle nicht verboten worden war 20 Romische JahreNach der letzten Papstaudienz 1634 gab es die beiden Hauser in Rom und Munchen und einen regen Schriftwechsel zwischen Maria und ihren nachsten Ansprechpartnerinnen in dem das Vertrauen auf Gott in vielen Differenzierungen im Mittelpunkt stand ihre Liebe zum Willen Gottes und die Sorge den Willen Gottes zu erkennen und zu erfullen blieb das geistliche Fundament bis zu ihrem Tod Was sie traf beschaftigte bedruckte was sie wunschte und verlangte prufte sie in aufrichtiger Indifferenz ob die Sache mit dem Willen Gottes in Einklang stehe Fur Maria Ward selbst hatten sich die Missverstandnisse aufgelost Ihre Seele war heil geblieben ohne Bitterkeit Darum konnte so viel Gutes von ihr ausgehen An ihr baute sich die Treue der Gefahrtinnen auf Maria war fur ihren Auftrag eingetreten wenn auch mit menschlichen Unzulanglichkeiten Noch in Rom als so viel Schweres hinter ihr und die Zukunft trub vor ihr lag konnte sie schreiben Wie gut sind deine Taten geordnet mein Herr und Gott Das steht in der letzten geistlichen Aufzeichnung von ihrer Hand die uns erhalten ist mit dem Datum vom 12 3 1636 I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 23 Ihr gesundheitlicher Zustand fuhrte sie ab Januar 1637 wieder in eine Krise die Linderung durch eine Kur in Nettuno war von kurzer Dauer Im Juli brachte sie ein Fieberanfall dem Tode nahe sie empfing die Sterbesakramente Urban VIII sandte seinen Bruder Kardinal SantʼOnofrio und seine Schwagerin Donna Constanza zu ihr in die Wohnung Das Fieber ging zuruck die Nierensteine qualten sie weiter Vollig unerwartet sprach sie den Wunsch aus in Spa Erholung zu suchen nbsp Feldmarschall Octavio PiccolominiTrotz Bedenken ihrer Gefahrtinnen auch wegen fehlender Geldmittel setzte sie nach Verweis auf die Vorsehung Gottes ihren Wunsch durch Winefrid Wigmore und Mary Poyntz erbaten den Segen des Papstes der sie heilige Dienerin Gottes nannte Am 10 September 1637 machte Mary sich mit den Genannten und noch Anne Turner und einem Diener auf den Weg nach Siena Dort hielt sie eine Lungenentzundung zehn Tage fest doch stellte der Erzbischof von Siena Ascanio Piccolomini ein Empfehlungsschreiben an seinen Bruder den kaiserlichen Feldmarschall Octavio Piccolomini aus Er bat fur die vornehme in Rom bei Papst und den Kardinalen hochangesehene Englanderin und ihre Begleiterinnen und Diener auf ihrer Reise nach Spa Schutz und Hilfe an allen Orten die dem Kommando seines Bruders unterstunden Anm 16 Die Reise fuhrte weiter uber Florenz zwolftagiger Aufenthalt Bologna und Mailand nach Vercelli Der dortige Gouverneur liess die Frauen als Gaste des Nuntius Fausto Caffarelli in seinem Wagen nach Turin abholen Am 9 November verliessen die Frauen Turin In der Karosse des Nuntius fuhren sie bis zum Mont Cenis Maria wurde uber die Passhohe getragen Kalte und Schneesturme erschwerten das Vorankommen Anfangs Dezember durften die Frauen in Paris eingetroffen sein Sie warteten auf eine gunstige Zeit zur Kur in Spa Im Mai 1638 fuhren sie durch unsichere Gegenden nach Luttich Nach der Kur in Spa fuhrte der Weg nach Koln und Bonn zu Erzbischof Ferdinand Im November kundigte Maria dem Kardinalstaatssekretar Barberini ihre Englandreise an Dieser hatte sie bereits Konigin Henriette Maria empfohlen 21 Ruckkehr nach England BearbeitenIm Mai 1639 reiste Maria von Luttich uber Saint Omer und Calais nach London Die Uberlieferungen zum Aufenthalt sind widerspruchlich so schrieb Maria an Urban VIII sie plane ihre Ruckkehr nach Rom 1641 Zum andern versuchte sie durch Gebet und private Unterredungen die Erlaubnis zur Errichtung von Schulen in London zu erwirken Der beginnende Burgerkrieg verhindert beide Plane nach verscharften Kontrollen und einer Wohnungsdurchsuchung wich Maria mit funf Gefahrtinnen im Sommer 1642 nach Yorkshire aus In einem einsamen Dorf in der Nahe von York fanden sie eine Bleibe im Oktober 1642 gesundete Maria Bald jedoch ruckten auch hier royalistische und parlamentarische Truppen vor Im Fruhjahr 1643 zog die Gruppe in ein Dorf bei York und durch das einzige noch offene Stadttor in York passierten die Fluchtlinge im April 1644 die Posten der feindlichen Armee Am 11 Juli 1644 kam es zur Ubergabe der konigstreuen Stadt York an die parlamentarischen Heere Funf Tage spater kehrten die Frauen in ihr verwustetes Heim zuruck in dem 300 Soldaten gehaust hatten Dann begann Maria langsam und schonend ihre Gefahrtinnen auf die grosse Trennung vorzubereiten die sie ahnte 22 Tod und Begrabnis Bearbeiten Ein fluchtiger katholischer Priester ermoglichte mit den katholischen Nachbarn der Umgebung die Weihnachtsfeier Maria bat um die letzte Olung doch der Priester war schon abgereist Auch hatte sie seit zwanzig Monaten keine Nachrichten mehr von Gefahrtinnen des Festlandes erhalten Winefrid Wigmore erklarte sich bereit die 300 km von York nach London zu gehen um dort die Post abzuholen Zum letzten Geburtstag dem 23 Januar 1645 fand sich Winefrid wieder am Bett der Kranken ein Zwei Tage spater veranderte sich der Zustand der Kranken und am Morgen des 30 Januar 1645 standen funf Gefahrtinnen am Sterbebett Sie ermahnte diese ihrer Berufung den Ruf Gottes zu diesem Institut das sie nun als Ruinenfeld hinterliess treu zu bleiben Dann war tiefes Schweigen und sie ging hinuber in der Gewissheit ihr Werk wurde zur Stunde Gottes neu entstehen Die Gefahrtinnen erhielten eine Begrabnisstatte auf dem kleinen Gottesacker von Osbaldwick neben der Kirche St Thomas Ein grosser Stein wurde auf das Grab gelegt mit der Inschrift Die Armen lieben in dieser Liebe verharren mit ihnen leben sterben und auferstehen das war alles was Maria Ward erstrebte die 60 Jahre und 8 Tage lebte und am 20 Januar 1645 starb Anm 17 Die funf Gefahrtinnen trugen Maria Wards Werk in die Zukunft 23 Nachleben BearbeitenDie Missverstandnisse die sich in Maria Wards Leben und Werk gesammelt hatten gingen durch drei Jahrhunderte in zwei Traditionsreihen weiter Auf der einen Seite erorterten Kanonisten und Kirchenrechtler die Bulle die Frage des Gehorsams der Grunderin die offensichtliche Fortdauer des Instituts den Status desselben 17 Jahrhundert Bearbeiten Auf der anderen Seite standen die Gefahrtinnen und die sich ihnen anschlossen in Treue verbunden Die zunachst rein private Gemeinschaft konnte sich auf keine kirchliche Legitimation berufen Das erste Institut war aufgelost In Rom blieben Frauen weil sie wie Maria Ward hofften einmal werde die Bestatigung vom Papst kommen Winefrid Wigmore Catherine Smith und Mary Poyntz von der allerersten Gruppe gingen nach Paris dort starben Winefrid und Catherine Mary Poyntz leitete danach die Gruppe in Rom und grundete spater das Augsburger Haus Anne Turner blieb vermutlich in England dort grundete Frances Bedingfield die Jungste im Kreis im November 1683 den Bar Convent in York Er wurde die alteste weibliche Ordensniederlassung in England seit der Reformationszeit Die erste Grundung der Frances in Hammersmith bei London 1669 bestand bis zum Ende des 18 Jahrhunderts 24 Die Schule in Munchen blieb bestehen 1662 erfolgte die Grundung in Augsburg Die Bischofe von Freising und Augsburg nahmen 1680 die Gemeinschaften in Munchen und Augsburg unter ihren Schutz Der Erzbischof von Salzburg schirmte die 1683 gegrundete Niederlassung in Burghausen 1693 baten die nun wieder gemeinsam agierenden Frauen mit Empfehlungen der Bischofe und des Wittelsbacher Hauses in Rom abermals um die Bestatigung des Instituts und seiner Konstitutionen Die Entscheidung kam vom Heiligen Offizium Sunt Jesuitissae Nihil 25 18 Jahrhundert Bearbeiten Uberraschend erhielt die Gemeinschaft 1703 von Papst Clemens XI die Bestatigung der 81 Regeln zum grossten Teil den Konstitutionen der Gesellschaft Jesu entnommen Damit war keine Anerkennung des Instituts verbunden wie es im Papstbreve hiess Anm 18 Die kurzen Leitlinien der Regeln das Vorbild der Grunderin die gemeinsame Oberste Vorsteherin die geistliche Hilfe durch Patres der Gesellschaft Jesu nicht zuletzt die Sorge in Unterricht und Erziehung fur die weibliche Jugend dies wurde gebilligt Die Missverstandnisse der Vergangenheit kannten die Gefahrtinnen nicht mehr jedenfalls nicht genau Ihre Uberzeugung hielt fest dass Maria Ward unverstanden aber versohnten Herzens ihrer Sendung treu geblieben war Im Konflikt eines Augsburger Bischofs mit einer Generaloberin in Munchen kritisierte der Bischof die Orientierung an Maria die ihm ubermassig erscheinende Verehrung Maria Wards im Zusammenhang mit einem Leitungsproblem Die Entscheidung traf Papst Benedikt XIV der mit der Konstitution von 1749 Quamvis iusto das Amt der Generaloberin bestatigte und die Grundlage der Institutsstrukturen rettete I Wetter das Leben des Instituts Benedikt verbot aber mit Rucksicht auf die Bulle Urbans VIII Maria Ward als Grunderin zu bezeichnen Durch die Indizierung der zwei gedruckten Biographien 1751 entbehrten die Mitglieder einer wertvollen Hilfe Die Orientierung an Maria Ward wurde schwacher Aber das Paradeiserhaus in Munchen und die Augsburger Niederlassung an der Frauentorstrasse blieben nach einer Zeit der Erholung verlassige bescheidene Zentren der Verehrung 26 19 Jahrhundert Bearbeiten In England war es um Maria Ward sehr still geworden So war der Bar Convent in York seit 1811 vom Munchener Generalat getrennt und unter anderer Verfassung Bekannt war dass zwei Irinnen aus Augsburg nach England reisten Zunachst ohne Verbindung zu den beiden Frauen kam ein Priesterkreis der grossen Englanderin auf die Spur Der erste der Kanoniker Lawrence Toole in Manchester und seine beiden Freunde setzten sich als Ziel Maria Ward als Grunderin zuruckzuholen Sie sammelten Material fur eine Biographie Unter den dreien befand sich der Kaplan des Bar Convent in York der den Kontakt zum Gesamtinstitut wieder herstellte Zu den Freunden des Anfangs kam P John Morris S J Experte der englischen Verfolgungszeit Die dringend notige Biographie wurde von Catherine Elizabeth Chambers einem Londoner Mitglied geschrieben I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 25 f Dass Maria Ward die Grunderin auch des bestehenden Instituts ist war das erste Arbeitsergebnis des Kreises Rom wird nicht zugeben dass Benedikt XIV Unrecht hat absolute Beweise werden erforderlich sein schrieb P Morris in einem Brief und riet einen romischen Advokaten zu nehmen Die notigen Dokumente waren in Rom Der Bischof von Menevia Cuthbert Hedley O S B von Ampleforth schloss sich dem Kreis an von deutschen Bischofen in Munchen Augsburg Passau Mainz und Fulda trafen Unterschriften ein doch der italienische und osterreichische Episkopat hielt sich zuruck Die Rehabilitierung musste von Rom kommen Die Bittschrift wurde Ende 1891 der Propaganda ubergeben Am 15 Marz 1893 folgte die Antwort des Offiziums Omnino negative Der Inquisition blieb diese englische Frau fremd unvereinbar mit den kirchlichen Gesetzen Die Freunde in Rom rieten weiter fur historische Aufklarungen zu sorgen Schon reichte die machtige Hand Merry del Vals herein Ihm war zu danken dass die Causa nicht Leo XIII vorgelegt wurde Das ablehnende Wort des Papstes hatte das Tor fur immer verschliessen konnen 27 nbsp Giuseppe Felici Kardinal Rafael Merry del Val 191420 Jahrhundert Bearbeiten Die Herkunft des zweiten Instituts des I M B V war weiter zu erhellen Die Generalate und die selbstandigen Hauser baten den Abt Gasquet in Rom Benediktiner von Downside Anm 19 er moge ihre Bitte zur Rehabilitierung vertreten Ein Memorandum ging von Gasquet an Merry del Val Gasquet ubergab die Bittschrift der Kongregation der Bischofe und Regularen Merry del Val ubergab seine Petition dem Papst Pius X unterzeichnete am 6 April 1909 das Dekret das am 20 April veroffentlicht wurde Darin hiess es Benedikt XIV habe mit dem Verbot den Bestand des Instituts sichern aber kein historisches factum feststellen wollen Das Institut hatte seine Grunderin wieder Freude und Dank kam aus allen Erdteilen Das Missverstandnis von 1749 war aufgeklart Kardinal Francis Bourne ab 11 September 1903 Erzbischof von Westminster und geistliches Oberhaupt der katholischen Kirche in England und Wales bezeichnete das Dekret von 1909 als Meilenstein zur Seligsprechung Bemuhung um SeligsprechungDie Ordensleute Englands und Tausende von Laien folgten mit personlichen Unterschriften dem englischen und schottischen Episkopat Die deutschen Bischofe erbaten ebenfalls bei Papst Pius XI die Erlaubnis zur Eroffnung des Seligsprechungs Prozesses Zwei diozesane Informativprozesse fanden 1930 32 in Middlesbrough der Diozese zu der York der Sterbeort Maria Wards gehort und in Munchen statt Um nicht ins Ungewisse zu arbeiten bat Kardinal Faulhaber den Kardinal Merry del Val dass der Kirchenhistoriker P Josef Grisar S J im Archiv der Inquisition die Gehorsamsfrage Maria Wards untersuchen durfe Aufgrund dieses Votums gab das Heilige Offizium sein Nihil obstatn Das zentrale Missverstandnis der Ungehorsam war geklart I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 27 Als die Prozesse 1932 zum positiven Abschluss kamen hatte Papst Pius XI die Historische Kammer fur antike Causen errichtet fur die keine lebenden Zeugen mehr befragt werden konnen Nun war das gesamte Dokumentenmaterial erforderlich vor allem von den romischen Archiven und wurde vom zustandigen Relator begutachtet und angenommen nbsp Aktuelle Verbreitung von Instituten und SchulenZum 400 Geburtstag der Grunderin 1985 erbaten die drei Generalate mit Sitz in Rom Dublin Rom Toronto Gutachten von den Bischofen der Diozesen wo die Schwestern arbeiten ebenso von anderen hohen Freunden des Instituts Von den funf Kontinenten trafen 110 sehr erfreuliche Schreiben ein dazu die Supplik einer Bischofskonferenz mit 13 Unterschriften 28 Kanonisation Papst Benedikt XVI verlieh Maria am 19 Dezember 2009 den Titel ehrwurdige Dienerin Gottes als erste Etappe im Seligsprechungsprozess 29 Institut der Englischen Fraulein Bearbeiten 1877 erhielt das Institutum Beatae Mariae Virginis IBMV die papstliche Anerkennung Erst 1978 ubernahm das Institut die Konstitutionen des heiligen Ignatius angepasst an die Bedurfnisse einer Gemeinschaft von Frauen Heute wirken Maria Ward Schwestern weltweit in drei verschiedenen Zweigen in Rom Irland und Nordamerika Der irische und der nordamerikanische Zweig haben sich unter dem Namen Lorettoschwestern wieder vereinigt In Mitteleuropa ist hauptsachlich der romische Zweig verbreitet Seit dem 30 Januar 2004 nennt sich der romische Zweig des Ordens offiziell Congregatio Jesu CJ Maria Ward wollte immer dass die von ihr gegrundete Kongregation den Namen Jesu tragt Der Name verdeutlicht dass es sich bei der Congregatio Jesu um den weiblichen Zweig der Societas Jesu des Jesuitenordens handelt nbsp Klosterkirche der Congregatio Jesu in Munchen Pasing 2012 Am 1 Januar 2005 vereinigten sich die bisherigen Provinzen Augsburg Bamberg Mainz Munchen Osterreich Passau Sudtirol und Wurzburg zur mitteleuropaischen Provinz Sitz der Provinzleitung ist in Munchen Pasing 2010 war das 400 jahrige Jubilaum der Ordensgrundung Anmerkungen Bearbeiten Sie unterzeichnete ihre englischen Briefe mit Marie Ward ihre lateinischen oder italienischen mit Maria della Guardia In M Immolata Wetter Mary Ward Hrsg P Gerhard Eberts Reihe Grosse Gestalten des Glaubens Weltbild Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1985 S 7 Das Gebiet erstreckte sich sudlich von Rhein und Maas bis in das heutige Luxemburg und Belgien De facto war zu diesem Zeitpunkt nur noch die sudliche Halfte der Niederlande unter der Kontrolle der Spanier die nordliche Halfte siehe auch Achtzigjahriger Krieg auch Generalstaaten genannt war in der Hand der calvinistischen Niederlander und wurden von England unterstutzt Die Verwendung des modernen Begriffs Meditation erlaubt die genaue Beschreibung des Vorgangs und ein Bildnis das sie beim Kammen ihres vollen langen Haares vor einem Spiegel zeigt In alter Auffassung Vision plotzlich Erleuchtung Licht Diese Form des Ordenslebens Frauen die ausserhalb der Klausur einem Apostolat nachgingen erregte Argernis da die Mitglieder der Gemeinschaft sich in ihrem Institut wie Nonnen verhielten sich jedoch gleichzeitig frei in der Stadt bewegten Immolata Wetter nennt Thomas Sackville 1 Earl of Dorset der jedoch 1608 verstorben war Vermutlich handelte es sich um seinen Enkel Richard Sackville 3 Earl of Dorset 1589 1624 Der Plan befasste sich mit dem Namen des Ordens Gesellschaft die wir mit dem Namen Jesu zu bezeichnen wunschen mit Ziel und Aufgabengebiet mit der Leitung der Gemeinschaft unmittelbare Abhangigkeit vom Papst Amt der Generaloberin mit den Mitgliedern Gelubde Ausbildung Lebensweise Immolata Wetter Mary Ward S 43 Diese Betonung des Schwerpunktes auf der englischen Angelegenheit ausserte Immolata Wetter in ihrem Vortrag anlasslich der Verleihung der Ehrendoktorwurde durch die Katholisch Theologische Fakultat der Universitat Augsburg am 19 Februar 1993 Maria Ward Missverstandnisse und Klarung S 14 Hier datiert sie die Audienz bereits auf den 27 Dezember 1621 Siehe pdf im Literaturverzeichnis Weltkleriker oder Diozesanpriester in der romisch katholischen Kirche sind Priester die in einer Diozese dienen und nicht im Kloster eines Ordens Sie sind in einem Bistum inkardiniert und unterstehen einem Ortsbischof uber den sie auch den Lebensunterhalt beziehen und der ihren Einsatz bestimmt Im allgemeinen ist ihre klassische Aufgabe das Volk zu lehren Moglicherweise handelte es sich um John Southworth der 1618 in Douai zum Priester geweiht worden war und nach seiner Ruckkehr 1628 nach England 1564 hingerichtet wurde Zitate ohne ausgewiesene Ausnahme im Kapitel Immolata Wetter Mary Ward S 50 bis 54 Die Frauen hatten bei der bischoflichen Kurie keine Erlaubnis eingeholt Der Kaiser hatte wie der Kurfurst in Munchen fur alles gesorgt So waren sie sich keines Versaumnisses bewusst Von 1629 bis 1631 wutete die Pest in Norditalien Zwischen 1630 und 1631 starben ungefahr ein Drittel der Einwohner Venedigs In Luttich kam das Schreiben wohl uber den Beichtvater an den Kolner Nuntius Pierluigi Carafa der es in lateinischer Ubersetzung nach Rom sandte Das Original so schrieb Carafa konne er nicht schicken da er es per via d amicizia e confidenza erhalten habe I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 18 Immolata Wetter Hatte Maria das Aufhebungsdekret vom 30 April 1630 fur das Lutticher Haus erhalten wurde sie nie eine Visitatorin gesandt haben Darin stand ja dass die Aufhebung wortlich nach dem Willen des Papstes wegen fehlender Bestatigung erfolge in Missverstandnisse und Klarung S 19 Von den Mitteilungen aus dem Paradeiserhaus ist nichts erhalten Von Maria Ward sind im Archiv des Instituts Munchen Nymphenburg aus dem Gefangnis 39 Schreiben aufbewahrt unter ihnen 27 Autographe von denen sieben nicht entziffert werden konnen 23 Autographe sind mit Zitronensaft geschrieben Immolata Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 20 f I Wetter 1993 22 Der Freispruch vom Verdacht auf Haresie erfolgte einige Monate nach der Audienz durch die Inquisition und betraf auch die Gefahrtinnen Kopie des Schreibens im Nymphenburger Institusarchiv 23 Gefahrtinnen wohnten mit Maria in Rom I Wetter 1985 71 Feldmarschall Piccolomini hatte in den Vorjahren in den Spanischen Niederlanden interveniert Entsatz der Stadt Lowen und kontrollierte weite Teile Nordfrankreichs bis vor Paris Der 20 Januar ist nach dem Julianischen Kalender angegeben nach dem Gregorianischen war es der 30 Januar Der Grabstein wurde wiederholt versetzt Im 18 Jahrhundert stand er an der Friedhofsmauer Wo die sterblichen Uberreste blieben ist nicht bekannt Die Anglikanische Kirchenverwaltung stellte den Stein spater im Innern der Kirche St Thomas auf I Wetter Mary Ward S 79 f Ein Breve enthalt offizielle Entscheidungen und Verordnungen wird vom Papst jedoch ohne Beirat oder Beschluss der Kardinale erstellt Clemens XI war vor seiner Papstwahl Sekretar der Breven Gasquet war ab 1900 Abt von Downside Verfilmung BearbeitenMaria Wards Leben wurde 1985 von Angelika Weber unter dem Titel Marie Ward Zwischen Galgen und Glorie mit Hannelore Elsner in der Titelrolle verfilmt Nach Maria Ward benannte schulische Institutionen Bearbeiten nbsp Institut Beatae Mariae Virginis der Englischen Fraulein am Marktplatz in Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg zerstort Maria Ward Gymnasium Augsburg Mary Ward Privatgymnasium und Oberstufenrealgymnasium St Polten Maria Ward Realschule Altotting 30 Maria Ward Gymnasium Altotting Maria Ward Schule Aschaffenburg Maria Ward Schule Bad Homburg Maria Ward Gymnasium Bamberg Maria Ward Realschule Burghausen nbsp Maria Ward Schulkomplex in Nurnberg Wohrd Kesslerplatz 2 mit Gymnasium Realschule und GrundschuleMaria Ward Fachakademie fur Sozialpadagogik der Diozese Eichstatt Maria Ward Gymnasium Gunzburg Maria Ward Schule Lindau 31 Maria Ward Schule Gymnasium und Realschule Landau in der Pfalz Maria Ward Schule Mainz Maria Ward Schule Nurnberg Maria Ward Realschule Schrobenhausen 32 Maria Ward Realschule Wallerstein Maria Ward Schule Wurzburg Maria Ward Realschule Neuburg an der Donau 33 Siehe auch Maria Ward Schule und Liste bestehender Madchenschulen im deutschsprachigen RaumLiteratur BearbeitenIda Friederike Coudenhove Maria Ward Eine Heiligenlegende Pustet Salzburg 1932 Sr Ursula Dirmeier CJ Hrsg Mary Ward und ihre Grundung Die Quellentexte bis 1645 Corpus Catholicorum Aschendorff 2007 ISBN 978 3 402 03459 0 Manfred Jacobs Maria Ward Ein Lebensbild fe Medienverlag Kisslegg 2000 ISBN 3 928929 25 9 Cosima Kiesner Igna Kramp Johanna Schulenburg Hrsg Frauen und keine Fraulein Maria Ward und die Congregatio Jesu Topos Plus Kevelaer 2009 ISBN 978 3 8367 0697 1 Mathilde Kohler Maria Ward Ein Frauenschicksal des 17 Jahrhunderts Kosel Munchen 1984 ISBN 3 466 11048 3 Gabriele Lautenschlager Maria Ward In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 354 356 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Walter Nigg Mary Ward Eine Frau gibt nicht auf Romerhof Zurich 2009 ISBN 978 3 905894 03 5 Erstausgabe bei Don Bosco Munchen 1983 ISBN 3 7698 0479 1 Henriette Peters Mary Ward Ihre Personlichkeit und ihr Institut Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 1991 ISBN 3 7022 1784 3 Manfred Hermanns Rezension zu Henriette Peters Mary Ward Ihre Personlichkeit und ihr Institut Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 1991 In Karl Hugo Breuer Hrsg Jahrbuch fur Jugendsozialarbeit Bd XII Koln 1991 S 363 369 M Gonzaga von Pechmann Geschichte des Englischen Institutes Beatae Mariae Virginis in Bayern Munchen 1907 M Immolata Wetter Mary Ward Grosse Gestalten des Glaubens Hrsg P Gerhard Eberts Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1985 ISBN 3 557 91316 3 Immolata Wetter Maria Ward Missverstandnisse und Klarung Augsburger Universitatsreden Band 22 Universitat Augsburg Augsburg 1993 Vortrag Immolata Wetter Abruf 2021 08 01 Immolata Wetter Maria Ward Grunderin des Instituts Beatae Mariae Virginis der Englischen Fraulein 4 Aufl Schnell amp Steiner 1996 ISBN 978 3 7954 8001 1 Immolata Wetter Maria Ward Unter dem Schatten der Inquisition St Michaelsbund Munchen 2003 ISBN 978 3 920821 31 3 Dieter Wunderlich Maria Ward 1585 1645 In EigenSinnige Frauen Piper TB 4058 Munchen Zurich 2004 ISBN 978 3 492 24058 1 Alfredo Lopez Amat SJ Mary Ward Das Drama einer Vorkampferin ISBN 978 3 00 022024 1 Mary Wright Mary Wards Institut Das Ringen um Identitat 1997 ISBN 0 9586713 3 8 Titel des Originals Mary Ward s Institute The Struggle for IdentityWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Ward Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maria Ward im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Maria Ward im Okumenischen Heiligenlexikon mariaward de Internet Auftritt der Congregatio Jesu Maria Ward In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Andrea Klasen 30 01 1645 Todestag der englischen Nonne Mary Ward WDR ZeitZeichen vom 30 Januar 2015 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten 1 Augsburger Allgemeine Zitate im Kapitel M Immolata Wetter Mary Ward Grosse Gestalten des Glaubens Hrsg P Gerhard Eberts Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1985 ISBN 3 557 91316 3 S 9 19 Zitate im Kapitel Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 20 bis 24 Immolata Wetter Mary Ward S 31 Zitate im Kapitel Immolata Wetter Mary Ward S 32 Zitate im Kapitel Immolata Wetter Mary Ward S 33 Zitate im Kapitel Immolata Wetter Mary Ward S 34 bis 39 Immolata Wetter Maria Ward Missverstandnisse und Klarung Vortrag in Augsburg 1993 S 15 Immolata Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 15 f Zitate ohne ausgewiesene Ausnahmen im Kapitel M Immolata Wetter Mary Ward S 39 bis 50 Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1998 Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 54 und 57 Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 56 bis 59 Zitate im Kapitel Immolata Wetter Mary Ward 1985 S 59 bis 63 Zitate im Kapitel I Wetter Mary Ward S 63 f sowie in Missverstandnisse und Klarung S 19 I Wetter Mary Ward 1985 S 66 I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 20 f a b I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 22 I Wetter Mary Ward 1985 S 69 und 71 I Wetter Mary Ward 1985 S 72 I Wetter Mary Ward S 73 bis 76 I Wetter Mary Ward S 76 ff I Wetter Mary Ward S 79 f I Wetter Mary Ward S 80 I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 23 f I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 24 f I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 25 f Zitate im Kapitel I Wetter Missverstandnisse und Klarung 1993 S 28 Heiligenlexikon Biographie Maria Ward Abgerufen am 28 Dezember 2021 Maria Ward Schulen Altotting Abgerufen am 4 Mai 2018 Homepage der Maria Ward Schule Lindau Abgerufen am 30 Oktober 2020 Startseite Abgerufen am 10 April 2023 deutsch Startseite Abgerufen am 10 April 2023 deutsch Normdaten Person GND 118629190 lobid OGND AKS LCCN n87824174 VIAF 62341746 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ward MariaKURZBESCHREIBUNG englische katholische Ordensstifterin und Wegbereiterin der MadchenbildungGEBURTSDATUM 23 Januar 1585GEBURTSORT York EnglandSTERBEDATUM 30 Januar 1645STERBEORT York England Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Ward amp oldid 234275053