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Die Villa Mondragone ist das grosste tusculanische Landhaus des 16 Jahrhunderts Sie gehort zur Gemeinde Monte Porzio Catone etwa 30 Kilometer ostlich von Rom Ansicht der Villa Mondragone von TusculumVilla Mondragone Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Nutzung 3 Quellen 3 1 Rom Archivio Provinciale dei Padri Gesuiti APPG 3 2 Vatikan Archivio Segreto Vaticano ASV 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDer erhoht auf einem Hugel gelegene Gebaudekomplex gehort zu einer Gruppe von entlang der via Tuscolana gelegenen Villen zwischen Frascati und dem Monte Porzio Catone Die Villa uberragt ein 18 Hektar grosses parkartiges Gelande 1567 erwarb Kardinal Marco Sittico Altemps Markus Sittikus von Hohenems von Ranuccio Farnese die auf dem Gelande gelegene Villa Angelina ein von den Ausmassen her eher bescheidenes Gebaude die spater in Villa Tusculana umbenannt und schliesslich nach dem Bau der Villa Mondragone nur noch alte Villa villa Vecchia genannt wurde Zunachst liess Altemps diese bereits bestehende Villa von den Architekten Jacopo Barozzi da Vignola und Martino Longhi dem Alteren erweitern Nach dem Abschluss dieser Arbeiten im Jahre 1571 hielt sich dort der Kardinal Ugo Buoncompagni der spatere Papst Gregor XIII fur langere Zeit auf Der Legende nach stammte der Vorschlag eine weitere grossere Villa auf den Ruinen der villa dei Quintili aus dem Jahr 151 n Chr zu errichten von Buoncompagni Die Planung ubernahm Martino Longhi Altemps ein uberzeugter Anhanger des Papstes liess die im Wappen der Familie Buoncompagni vorhandenen Symbole von Drachen an zahlreichen Stellen der Aussenfassade des Gebaudes einarbeiten und bei der Gartengestaltung verwenden Diesen markanten Drachenabbildungen hat die Villa Mondragone ihren Namen zu verdanken Hier verkundete am 24 Februar 1582 Papst Gregor XIII mit der Bulle Inter Gravissimas die Kalenderreform mit welcher zwischen dem 4 und 15 Oktober desselben Jahres zehn Tage wegfielen Um 1613 erwarb Scipione Caffarelli Borghese ein Neffe von Papst Paul V die beiden Villen und den dazugehorigen Besitz von Graf Gian Angelo Altemps dem Neffen des Kardinals Altemps fur den stolzen Preis von 300 000 scudi Ein solcher Landsitz in Frascati war neben einer romischen Stadtvilla unabdingbares Statussymbol Die Familie Borghese residierte dort jeweils fur die Fruhjahrs und Herbstmonate der sogenannten villeggiatura Scipione Caffarelli Borghese liess die Villa Mondragone und die Aussenanlagen zwischen 1616 und 1618 wesentlich erweitern Er beauftragte hierzu den flamischen Architekten Jan van Santen Giovanni Vasanzio mit dem Ziel aus der bestehenden Villa eine gigantische Gebaudestruktur zu bilden Auf van Santen geht der grosse quadratische Hof im Suden zuruck der durch Teilung des bestehenden Gartens entstand und an die Gestaltung des Palastes auf dem Quirinal angelehnt ist Jenseits der den Hof abgrenzenden ostlichen Mauer errichtete van Santen das grosse Wassertheater mit den Wasserspielen und gegenuber eine grosse Loggia die zum alten hangenden Garten fuhrt Zwischen diesen Bauteilen entstand ein grosser italienischer Garten Auf der Westseite des grossen Hofes wurde die lange Galerie errichtet um die Villa mit der bestehenden Retirata zu verbinden Zusatzlich wurde im westlichen Teil die Kuche erweitert und gegenuber dem alten hangenden Garten ein Gioco della Palla errichtet um die Nordansicht symmetrisch zu gestalten 1 Das Prestigeobjekt wurde wahrend des Ausbaus und nach seiner Fertigstellung noch etliche Jahre von hohen kirchlichen Wurdentragern zu diversen Anlassen genutzt Anfang 1865 verpachtete Marcantonio Borghese vermutlich der letzte Eigentumer des Anwesens aus der Familie Borghese das Anwesen an den Jesuitenorden welcher dort im Februar 1865 eine Schulungsstatte Nobile Collegio Mondragone eroffnete 1896 erwarben die Jesuiten die Villa Mondragone zu Eigentum Das Jesuitenkolleg in der Villa Mondragone stellte 1953 seinen Betrieb ein 1981 wurde das Anwesen von den Jesuiten an seine jetzigen Eigentumerin die Universitat von Rom Universita degli Studi di Roma Tor Vergata veraussert die umfangreiche Renovierungsarbeiten veranlasste Der Hochschule dient das Anwesen heute unter anderem als unweit von Rom gelegene moderne Tagungsstatte Die Anlage der Villa besteht aus einem Hauptgebaude an dessen Ruckseite sich ein grosser Innenhof anschliesst der links von einem Galeriegebaude das heute die Bibliothek beherbergt begrenzt nach rechts zum Garten hin geoffnet ist Gegenuber dem Hauptgebaude liegt auf der Ruckseite des Innenhofes ein weiteres grosses Gebaude in dem sich heute die Tagungsraume befinden Die Dekoration im Innern der Villa aus Fresken Reliefs und Skulpturen ist grossenteils erhalten beispielsweise im Saal der Karyatiden und im Roten Saal sowie in der St Georgskapelle In den Gartenanlagen sind die fontana dei draghi Drachenbrunnen und der giardino segreto sowie das Eingangstor erhalten Nutzung BearbeitenDie Villa Mondragone ist ungeachtet ihrer Baugeschichte mit mindestens zwei geschichtlichen Ereignissen in Verbindung zu bringen Der auf Papst Gregor XIII zuruckzufuhrende Gregorianische Kalender wurde hier am 24 Februar 1582 von Papst Gregor XIII mit der Bulle Inter Gravissimas verkundet Durch die Kalenderreform fielen zwischen dem 4 und 15 Oktober desselben Jahres zehn Tage weg Im Jahre 1912 soll der US amerikanische Buchhandler Wilfrid Michael Voynich ein eigenartiges Schriftstuck das sogenannte und spater nach ihm benannte Voynich Manuskript von den Jesuiten der Villa Mondragone gekauft haben Quellen BearbeitenRom Archivio Provinciale dei Padri Gesuiti APPG Bearbeiten Sig 586 60 Bencivenga Descizione die consegna del Palazzo di Mondragone nelle Ville Tuscolane spettante a S E il Principe di Solmona D Paolo Borghese 1888 Sig 586 61 Istromento Compra Vendita Vila Mondragone fatta dal Principe Borghese 1896 Vatikan Archivio Segreto Vaticano ASV Bearbeiten Sig AB 341 Plan der Villa Mondragone ca 1840 Sig AB 157 fasc 149 Plan der Villa Mondragone 1887 Sig AB 1192 VII 22 23 Plane fur die Restaurierung der Villa Mondragone 1839 Sig AB 1192 XII 2 Plan der Villa Mondragone und der Farmen im ager tusculanus 18 Jahrhundert Sig AB 8606 no 57 Luigi Canina Plan fur die Restauration der Villa Mondragone 1839 Literatur BearbeitenTracy Lee Ehrlich Landscape and Identity in Early Modern Rome Villa culture at Frascati in the Borghese era Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 59257 7 Tracy Lee Ehrlich The Villa Mondragone and early Seventeenth Century Villeggiatura at Frascati Dissertation Columbia University UMI 1995 Laura Marcucci Bruno Torresi Declino e rinascita di Villa Mondragone progetti restauri trasformazioni In Quaderni dell instituto di soria dell architettura 1983 S 471 490 Siehe auch BearbeitenVilla Aldobrandini TusculumWeblinks BearbeitenWebsite der Villa Mondragone italienisch Beschreibung der Villa italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Buggert Die Villa Mondragone und die Villen Frascatis als architektonische Demutsgeste In INSITU 1 September 2019 academia edu abgerufen am 23 August 2023 41 809111111111 12 696888888889 Koordinaten 41 48 32 8 N 12 41 48 8 O Normdaten Geografikum GND 4709922 7 lobid OGND AKS LCCN n82267838 VIAF 159957122 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Mondragone amp oldid 237661439