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Mark Sittich von Hohenems auch Marcus Sitticus von Hohenems auch Markus Sittikus III auch Marx Sittich III auch Marco Sittico Altemps 19 August 1533 in Hohenems 15 Februar 1595 in Rom war von 1561 bis 1589 Bischof von Konstanz ausserdem papstlicher Legat sowie Kardinal Kardinal Markus Sittikus 1578 Wappen des Kardinals Markus Sittikus im Innenhof des Palasts Hohenems in Hohenems VorarlbergAllegorie des Konzils von Trient Detail Kardinal Hohenems links mit Erzbischof Hohenems von Salzburg Mitte und dem Hl Karl Borromaeus rechts auf dem Tridentinum unhistorisches Fresko von Andreas Brugger 1798 in der Pfarrkirche zu Hohenems in Vorarlberg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMarkus Sittikus III war der zweite Sohn des aus dem Vorarlberger Rittergeschlecht der Herren von Ems stammenden Wolf Dietrich von Ems 1507 1538 einem Hauptmann Karls V und der Mailanderin Chiara de Medigino ca 1510 1560 Tochter von Bernardino de Medigino und der Cecilia Serbelloni Deren Bruder waren Gian Giacomo Il Medeghino 1555 ein Condottiere und Giovanni Angelo ein Kardinal Letzterer nahm Namen und Wappen der nicht verwandten Florentiner Familie Medici an und wurde 1559 zum Papst Pius IV gewahlt Markus Sittikus Bruder waren Gabriel sowie Jakob Hannibal von Hohenems letzterer wurde General der Truppen Karls V und Philipps II Ein Cousin war Marx Sittich II von Ems der mit den Brudern zugleich 1560 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde Weitere Cousins waren der Kardinal Karl Borromaus und Federico Borromeo Neffen waren Wolf Dietrich von Raitenau der spater Fursterzbischof von Salzburg wurde 1587 1612 und Markus Sittikus IV von Hohenems jungster Sohn Jakob Hannibals der ebenfalls zum Fursterzbischof von Salzburg aufstieg 1612 bis 1619 Leben BearbeitenSeit 1550 befand sich Markus Sittich von Hohenems in Begleitung seines Onkels Gian Giacomo Medici Marchese von Marignano eines der letzten gewalttatigen Condottieri der Renaissance 1552 nahm er im Gefolge Karls V an der Belagerung von Metz gegen Frankreich teil 1554 55 beteiligte er sich an der Belagerung Sienas und wehrte vor der toskanische Hafenstadt Piombino einen Seeangriff der Turken ab die von den Franzosen zur Entlastung Sienas geschickt worden waren Sein Onkel Kardinal Giovanni Angelo de Medici wurde Ende 1559 zum Papst gewahlt und erhielt am 6 Januar 1560 als Pius IV die Tiara Seine zahlreichen italienischen und deutschen Neffen stattete er umgehend mit Benefizien aus um seine Macht am romischen Hof sicherzustellen Die Familie Hohenems wurde am 27 April 1560 von Kaiser Ferdinand I in den Reichsgrafenstand erhoben Markus Sittikus erhielt am 29 Mai 1560 das Bistum Cassano Kalabrien als Administrator ohne zuvor die kirchlichen Weihen empfangen zu haben Am 2 Mai wurde er zum Statthalter der Mark Ancona befordert und anschliessend als papstlicher Legat an den kaiserlichen Hof nach Wien entsandt Im Konsistorium vom 26 Februar 1561 erfolgte seine Kardinalserhebung und im Marz die Ernennung zum Kardinaldiakon der romischen Titelkirche Santi XII Apostoli deren Kardinalpriester er 1563 wurde Sein Versuch 1560 mit papstlicher Hilfe Koadjutor des erkrankten Bischofs Christoph Metzler in Konstanz zu werden scheiterte zunachst am Widerstand von Domkapitel Stiftsadel und der Eidgenossenschaft 1 Erst nach einem zweiten Anlauf mit Hilfe Roms sowie auch durch Unterstutzung von Kaiser Ferdinand I wurde er Nachfolger Metzlers Obwohl Mark Sittich keinerlei theologische Ausbildung genossen hatte wurde er zunachst papstlicher Kammerkleriker und 1561 zum Kardinal kreiert Als papstlicher Legat nahm er kurzzeitig an der 3 Sitzungsperiode des Konzils von Trient teil und gewann spater aufgrund seines diplomatischen Geschicks grossen Einfluss auf die Papstwahlen von Pius V Gregor XIII und Sixtus V nbsp Villa Mondragone bei FrascatiMark Sittich von Hohenems kummerte sich aufgrund seiner Aktivitaten in Rom kaum um die Angelegenheiten der Diozese Konstanz Eine von Pius V 1567 durchgefuhrte Diozesansynode konnte das Problem der in den katholischen Kantonen der Schweiz wegen ihres Lebenswandels gemassregelten Geistlichen ebenfalls nicht regeln 2 Da Kardinal von Hohenems sich einer dringenden Stellvertreterlosung verweigerte um insbesondere den Loslosungsplanen der Eidgenossen von Konstanz Einhalt zu gebieten geriet er unter wachsenden Druck seiner Kritiker und trat 1589 schliesslich als Bischof von Konstanz zuruck Sein Nachfolger wurde Kardinal Andreas von Osterreich Nachdem er zuvor schon zahlreiche bedeutende Titelkirchen nacheinander innegehabt hatte ernannte ihn Papst Gregor XIII 1580 zum Kardinalpriester von Santa Maria in Trastevere Hohenems war auf dem Konklave von 1592 bei der Wahl von Clemens VIII einer der wesentlichen meinungsbestimmenden Kardinale 3 nbsp Palazzo Altemps in RomMark Sittich von Hohenems liess in Rom den mit Bibliothek die Buchbestande heute uberfuhrt in die Biblioteca Apostolica Vaticana und Skulpturensammlung ausgestatteten Palazzo Altemps 4 und bei Frascati die Villa Mondragone erbauen Ferner erwarb er 1567 die Villa Vecchia in Monte Porzio Catone Einer der naturlichen Sohne des Kardinals Roberto Altemps ca 1566 1586 wurde unter Sixtus V in jungen Jahren zum Kommandeur der papstlichen Truppen in Avignon und Herzog von Gallese ernannt Als er jedoch Cornelia Orsini heiratete deren Familie zu den scharfsten Feinden dieses Papstes zahlte liess dieser ihn im Alter von nur 20 Jahren wegen angeblichen Ehebruchs enthaupten Seine Nachfahren starben jedoch erst 1964 mit Don Alessandro Duca Altemps im Mannesstamme aus Die Titel Duca di Altemps Marchese Markgraf di Soriano Conte Graf di Meduraca und Signore Herr di Tassignano gingen auf dessen Enkel Principe Don Alessandro Boncompagni Ludovisi Rondinelli Vitelli Altemps 1972 uber Literatur Bearbeiten nbsp Kardinal Markus Sittikus III von Hohenems 1594 Peter Fuchs Marcus Sitticus Graf von Hohenems In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 129 131 Digitalisat S Scherling Markus Sittikus III Vom deutschen Landsknecht zum romischen Kardinal Universitatsverlag Konstanz Konstanz 2000 ISBN 3 87940 637 5 A A Strnad Die Hohenemser in Rom In Innsbrucker Hist Studien 3 1980 S 61 130 Ludwig Welti Graf Jakob Hannibal I von Hohenems 1530 1587 Ein Leben im Dienste des katholischen Abendlandes Universitatsverlag Wagner Innsbruck 1954 Constantin von Wurzbach Hohenembs Marx Sittich II In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 9 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 190 Digitalisat Georg von Wyss Hohenems Marx Sittich II v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 514 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markus Sittikus von Hohenems Kardinal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Markus Sittikus von Hohenems im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hohenems Mark Sittich von In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 23 April 2017 Eintrag zu Mark Sittich von Hohenems Altemps auf catholic hierarchy org abgerufen am 23 April 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Frey Mark Sittich von Hohenems In Historisches Lexikon der Schweiz 21 November 2006 abgerufen am 14 Juni 2019 Franz Xaver Bischof Konstanzer Synoden In Historisches Lexikon der Schweiz 30 Oktober 2008 abgerufen am 14 Juni 2019 Zitat Da Mark Sittich die Synodalbeschlusse am 2 4 1568 von Rom aus ohne Rucksicht auf Einwande der eidgenossischen Geistlichkeit die an ihren Privilegien festhielt als Diozesangesetz publizierte und selbst dem Bistum fernblieb erfolgte ihre prakt Durchfuhrung nur sehr zogerlich Konklave vom 10 bis 30 Januar 1592 Vgl Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Roma Palazzo Altemps Memento vom 19 September 2015 im Internet Archive Biblioteca Altempsiana Memento des Originals vom 9 August 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sarbiblio it SAR Biblio Online Alfredo Serrai La biblioteca altempsiana ovvero Raccolte librarie di Marco Sittico III e del nipote Giovanni Angelo Altemps Bibliotecario 22 Biblioteche private in Italia 6 Rom 2008 VorgangerAmtNachfolgerChristoph MetzlerBischof von Konstanz 1561 1589Andreas von OsterreichNormdaten Person GND 122498348 lobid OGND AKS LCCN nb2002062392 VIAF 34674025 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hohenems Markus Sittikus vonALTERNATIVNAMEN Hohenems Mark Sittich vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von Konstanz KardinalGEBURTSDATUM 19 August 1533GEBURTSORT HohenemsSTERBEDATUM 15 Februar 1595STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markus Sittikus von Hohenems Kardinal amp oldid 236686008