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Die Maria Ward Schule Aschaffenburg ist eine staatlich anerkannte kirchliche Privatschule fur Madchen bestehend aus einer Realschule und einem Gymnasium Gegrundet vom Frauenorden der Englischen Fraulein heute Congregatio Jesu in Aschaffenburg in Bayern in der Diozese Wurzburg wird die Schule daher umgangssprachlich heute noch als die Englischen bezeichnet Ein der Schule angeschlossener Konvent namens Kloster St Maria wurde im Jahr 2013 aufgelost nachdem der Orden der Congregatio Jesu begonnen hatte sich aufgrund mangelnden Nachwuchses aus der Bildungsarbeit zuruckzuziehen und ab 2003 die Schule in eine kirchliche Stiftung des offentlichen Rechts uberfuhrt wurde 4 Maria Ward Schule AschaffenburgSchulform Gymnasium und RealschuleGrundung 1747Ort AschaffenburgLand BayernStaat DeutschlandKoordinaten 49 58 13 N 9 9 12 O 49 970277777778 9 1533333333333 Koordinaten 49 58 13 N 9 9 12 OTrager Maria Ward Stiftung Aschaffenburg 1 Schuler 1036 Stand 2020 2021 2 3 Lehrkrafte 74 hauptamtliche Stand 2020 2021 2 3 Leitung Elke Koch Schulleiterin Gymnasium Patrick Matheis Schulleiter Realschule Website www mwsab deKonvent und Schulgebaude am Marktplatz Strickergasse Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Aufbau und Zerstorung 3 Nach 1945 4 Kapelle Maria Mutter der Kirche 4 1 Ausstattung 4 2 Aufnahme in die Denkmalliste 5 Kleine Kapelle im Klostertrakt 6 Fassadenschmuck 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDie Bezeichnung des Gymnasiums geht auf die englische Adlige Maria Ward zuruck die im 17 Jahrhundert Bildungseinrichtungen fur junge Frauen und Madchen grundete doch zu ihren Lebzeiten noch keine papstliche Bestatigung fur den damit verbundenen weiblichen Orden ohne kirchliche Klausurverpflichtung erlangen konnte Ihre Gefahrtinnen und Nachfolgerinnen setzten jedoch ihr Werk uber Jahrhunderte fort Das der allerseligsten Jungfrau Maria Beatae Mariae Virginis geweihte Institut wurde 1747 durch Franziska von Hauser die Munchner Oberstvorsteherin Generaloberin nach einem Gesuch an den kurfurstlichen Erzbischof von Mainz Johann Friedrich Karl von Ostein gegrundet 5 Aus der Grundungsurkunde ist zu entnehmen dass die Klosterfrau Anna Maria von Schrenck Oberin mit zwei Lehrerinnen Jungfrau Franziska Weiss und Jungfrau Dorothea und Schwester Marianne Beck in Aschaffenburg sich niederlassen und eine Trivialschule eroffnen wird Aufbau und Zerstorung BearbeitenDer Aschaffenburger Historiker Alois Grimm bemerkt in seinem Hauserbuch V Obwohl durch die Sakularisation von 1803 viele Kloster aufgehoben werden bleibt das Institut der Englischen Fraulein in Aschaffenburg bestehen und die Schule kann weitergefuhrt werden 6 1820 wurde am Institut der Englischen Fraulein Ecke Strickergasse Luitpoldstrasse wahrscheinlich nach Planen von Bernhard Morell ein zweistockiges Schulhaus errichtet 1844 eroffnete eine erste Filiale in Damm 1856 eine Filiale in Grossostheim Im Jahr 1863 kommt eine Filiale in St Ingbert in der Rheinpfalz hinzu und 1866 eine Filiale in Wurzburg In den Kriegsjahren 1866 und 1870 71 wurde in den Gebauden ein Hilfslazarett mit Einquartierung von Kriegsverletzten eingerichtet Die Schwestern pflegten Kranke und Verwundete wofur dem Institut am 20 Januar 1872 das Verdienstkreuz vom Bayerischen Konig verliehen wurde 7 1887 folgte der Erwerb eines Grundstucks am Ziegelberg Refugium in Aschaffenburg Durch eine Schenkung des Weinhandlers Martin Reith und seiner Ehefrau Gertrud in der Obernauer Strasse 48 im Jahr 1898 erfolgte dort die Errichtung der Haushaltungsschule St Maria mit Internat Nach mehreren An und Umbauten und Grundstucksneuerwerbungen im Anwesen Strickergasse wurden 1902 eine neue Kapelle eine Turnhalle und ein Festsaal errichtet 1911 errichtete man nach dem Kauf von Gebauden am Marktplatz 2 4 und 1915 in der Landingstrasse 16 durch Um und Neubau neue Unterrichtsgebaude Im Mai 1927 kam der Ingelheimer Hof in der Treibgasse 7 durch Kauf zum Klostereigentum Auf Grund des nationalsozialistischen Schulbedarfsgesetzes vom 1 Dezember 1936 wurden die klosterlichen Lehrkrafte entfernt und 1941 der Schulbetrieb eingestellt Bis zur Zerstorung 1944 dienten die Unterrichtsraume als Hilfskrankenhaus Im Dezember 1945 war im Gebaude Marktplatz 2 4 Unterrichtsbeginn der Hoheren Madchenschule Madchenoberrealschule spater Gymnasium und der Mittelschule Nach 1945 Bearbeiten nbsp Neubau Erweiterung der MWSDurch Grundstuckstausch erfolgte 1960 61 der Neubau einer Schule am Brentanoplatz 8 10 1984 kam die Aufstockung und 1998 eine Erweiterung der Maria Ward Schule hinzu 8 Im Jahr 1971 wurde die Haushaltungsschule St Maria an der Obernauer Strasse fur den Bau der Adenauerbrucke abgerissen Das Ziegelberg Grundstuck wurde zur Erweiterung des Schlossgartens umgestaltet Auf dem ursprunglichen Schulgelande wurden die Stadtbibliothek und der neue Marktplatz mit Stadthalle errichtet und im Gebaude Marktplatz 2 4 zog das Stadt und Stiftsarchiv heute VHS ein Kapelle Maria Mutter der Kirche Bearbeiten nbsp Kapelle Maria Mutter der Kirche nbsp Innenansicht der Kapelle Maria Mutter der Kirche Im neuen Konvent und Schulgebaude am Brentanoplatz war ursprunglich auch eine Hauskapelle inzwischen ein Vortragsraum eingerichtet worden Sie war ausreichend fur den 50 Schwestern umfassenden Konvent aber zu klein fur Schulgottesdienste Man beauftragte daher den Aschaffenburger Architekten Heinrich P Kaupp mit der Planung und Ausfuhrung einer neuen Kapelle Es entstand von 1967 bis April 1968 nach neunmonatiger Bauzeit ein aufgestanderter Stahlskelettbau mit Flachdach und aussenliegenden Stutzen eine bis dahin in Aschaffenburg nicht praktizierte Bautechnik und form Der Bau wurde auf einer quadratischen Grundflache von 20 20 Metern auf vier Saulen uber den Garagen an der Herrleinstrasse errichtet Dunne Lisenen gliedern allseits die funf Meter hohe Fassade aus Edelstahlplatten die ein wenig nach innen versetzt ist und damit einen Umgang freigibt 9 Die Decken bestehen aus verzinkten Stahlzellen mit Druckbeton ein als Robertson Stahlzellen Decke bekanntes System In die Decke sind Punktstrahler eingelassen Die Seitenwande bestehen aus grauen furnierten Spanplatten der Fussboden aus Naturstein Die Kapelle hat eine Fussbodenheizung 10 Bischof Josef Stangl weihte das moderne Gotteshaus am 24 Mai 1968 zu Ehren der Hll Clemens und Felix Stadtdekan Karl Hartmann und die beiden Religionslehrer Oberstudienrat Karl Reichert und Kapuzinerpater Guido Kreppold assistierten dem Bischof 11 Ausstattung Bearbeiten Siegfried Rischar Aschaffenburger Maler und Graphiker hat die Fenster der Kapelle gestaltet Das sich unter der Decke entlangziehende schmale Fensterband mit grunen gewellten Scheiben Zungen mundet in die beiden die ganze Wand einnehmenden Fenster im rechten Winkel hinter dem Altar Auf dem um zwei Stufen erhohten Altarraum hat der Laudenbacher Kunstler Hans Huschka Altartisch und Ambo aus grossen in den Flachen stark strukturierten Edelstahlelementen geschaffen Mittelpunkt der schlanken drei Meter hohen Stele ist der bronzene Tabernakel Der Priestersitz ist ebenfalls in Edelstahl ausgefuhrt Die Kapelle ist im Innenhof uber eine Treppe zu erreichen aber auch vom Konventgebaude uber einen Verbindungstrakt 12 Aufnahme in die Denkmalliste Bearbeiten Im Jahr 2012 wurde die Kapelle mit folgender Wurdigung in die Denkmalliste eingetragen Die Art der Konstruktion und die Wahl der Baumaterialien waren zu dieser Zeit hochmodern und im Kirchenbau eine Neuerung Die Kapelle in der diese Technik in einer besonders ansprechenden Proportionierung umgesetzt wurde ist insofern eine architektonische Besonderheit Die Kapelle ist Denkmal aus baukunstlerischen Grunden 13 Kleine Kapelle im Klostertrakt Bearbeiten2005 bestand der Konvent nur noch aus 9 Mitgliedern der Congregatio Jesu 14 Fur sie wurde im Dezember 2005 durch Bischof Friedhelm Hofmann eine separate kleine Kapelle im dritten Stock des Hauses am Brentanoplatz eingeweiht Den schlichten Raum schmuckten das grune Emailkreuz und die kleinen quadratischen Kreuzwegstationen die der Wurzburger Goldschmied Josef Amberg fur die erste Kapelle 1961 geschaffen hatte Von ihm stammten auch der Tabernakel und das ewige Licht Ein besonderes Schmuckstuck war die barocke Marienfigur die Ende des Zweiten Weltkrieges aus den Trummern des zerstorten Hauses am Marktplatz geborgen wurde Mit dem Abschied der letzten Schwestern der Congregatio Jesu im Jahr 2013 wurde diese Kapelle wieder aufgegeben Fassadenschmuck BearbeitenDer Neubau von 1960 61 erhielt fassadenubergreifende Sgraffiti durch den Kunstmaler Karl Manninger aus Pocking Es entstanden unter anderem an der Stadelmannstrasse ein Motiv mit der Entwicklung der christlich abendlandischen Kultur an markanten Personlichkeiten und Symbolen teilweise verloren und an der Schweinheimer Strasse ein Motiv aus dem Marchen Das tapfere Schneiderlein 15 Weiter ist ebenfalls an der Fassade zur Stadelmannstrasse ein monumentales fassadenhohes Kunstwerk mit dem Titel Sieben Werke der Barmherzigkeit angebracht Sie zeigen auf sechs gefrasten Metallplatten entsprechend den Inschriften die Missionstatigkeiten des Ordens in Argentinien Chile Brasilien Afrika Indien und Korea Die heutige Version ist eine getreue Wiedergabe des fruher an dieser Stelle befindlichen Sgraffitos der Aschaffenburger Kunstler Werkstattgemeinschaft Helmut Albert Willibald Blum aus dem Jahr 1961 16 Literatur BearbeitenMichael Pfeifer Aschaffenburgs Kirchen Verlags Atelier Pfeifer 2013 ISBN 978 3 933915 39 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Ward Schule Aschaffenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Maria Ward Schule Aschaffenburg Kloster in Bayern St Maria in Aschaffenburg Im Dienst der Madchenbildung Haus der Bayerischen Geschichte Einzelnachweise Bearbeiten Maria Ward Stiftung Aschaffenburg a b Maria Ward Schule Aschaffenburg Madchenrealschule der Maria Ward Stiftung Aschaffenburg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums fur Unterricht und Kultus abgerufen am 25 Juni 2021 a b Maria Ward Schule Madchengymnasium der Maria Ward Stiftung Aschaffenburg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums fur Unterricht und Kultus abgerufen am 25 Juni 2021 Melanie Pollinger Maria Ward Schule hat neuen Trager Maria Ward Stiftung Mainecho vom 18 Januar 2008 Max Spindler Andreas Kraus Sigmund Benker Handbuch der bayerischen Geschichte C H Beck 1995 ISBN 3 406 39451 5 S 1248 Handbuch der bayerischen Geschichte in der Google Buchsuche Alois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch V Strickergasse bearb v Monika Ebert und Ernst Holleber Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg ISBN 3 87965 084 5 StaA StadtR v 1809 S 196 Aschaffenburger Jahrbuch Band 9 M Renata Rohleder IBMV Das Institut der Englischen Fraulein zu Aschaffenburg Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 1985 ISBN 3 87965 007 1 Alois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch V siehe dort Michael Pfeifer Aschaffenburgs Kirchen S 52 Aschaffenburger Volksblatt Nr 120 vom 25 Mai 1968 Main Echo Nr 120 vom 25 Mai 1968 Main Echo Nr 118 vom 22 23 Mai 1968 Schreiben des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege vom 3 Februar 2012 an die Denkmalschutzbehorde Aschaffenburg 7 2012 noch 3 Schwestern Aschaffenburger Volksblatt Nr 233 vom 8 Oktober 1960 Main Echo Sonderseiten zur Eroffnung vom 11 Oktober 1961 Gymnasien in Aschaffenburg Friedrich Dessauer Gymnasium Karl Theodor von Dalberg Gymnasium Kronberg Gymnasium Maria Ward Schule Normdaten Korperschaft GND 1700263 1 lobid OGND AKS VIAF 123976946 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Ward Schule Aschaffenburg amp oldid 235938217