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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kuche Begriffsklarung aufgefuhrt Die Kuche ist ein Raum innerhalb einer Wohnung einer gastronomischen Einrichtung oder einer Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung der vorwiegend zur Zubereitung und teilweise zur Lagerung von Speisen genutzt wird Neben ihrer reinen Funktion als Ort der Zubereitung von Lebensmitteln ist die Kuche im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte immer wieder ein bestimmendes Element der Entwicklung von Wohnformen und Abbild gesellschaftlicher Strukturen Der Begriff Kuche leitet sich vom Althochdeutschen chuchina ab das wiederum auf das spatlateinische cocina coquina eine Ableitung von klassisch lat coquus Koch zuruckgeht Mit dem Ausdruck Kuche wird daneben heute auch die Kucheneinrichtung bezeichnet Die Kucheneinrichtung umfasst diejenigen Schranke Grossgerate Gargerate Kuhl und Gefriergerate Luftungs und Wasserinstallationen die einen Kuchenraum erst zur Kuche machen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklung 1 1 Neolithikum und Antike 1 2 Mittelalter 1 3 Renaissance und Ubergang zum Barock 1 4 Barock und Rokoko 1 5 19 Jahrhundert 1 6 Vor dem Zweiten Weltkrieg 1 7 Anderungen in der Kuchengestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg 1 7 1 Vereinigte Staaten 1 7 1 1 Offene Kuchen 1 7 1 2 Konstruktionsweise der Kuchenschranke 1 8 Kuchen im 21 Jahrhundert 2 Systematisierung von Kuchen 3 Kucheneinrichtung 3 1 Produktion 3 2 Mobilitat 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichtliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Essen und Kochgerat aus der Jungsteinzeit nbsp Kuche mit Herd und Backofen eines romischen Gasthauses Mansio in der Romervilla von Bad Neuenahr AhrweilerNeolithikum und Antike Bearbeiten Die ersten nachweisbaren Strukturen einer Kuche also ein von einer reinen Feuerstelle unterscheidbarer Bereich zur Nahrungszubereitung finden sich in Grabungsfunden der vorkeramischen Neolithikum A Strukturen Jerichos aus der Zeit um 8350 v Chr bis 7370 v Chr Diese bestanden aus sehr einfachen Lehmofen offenen Feuerstellen und Mahlsteinen in den Innenhofen der strohgedeckten Lehmhutten dieser fruhen Stadtsiedlung Vermutet wird eine Gemeinschaftsnutzung dieser Protokuchen durch die in den umliegenden Hutten wohnhaften Familiengruppen In vorkeramischen Epochen gab es noch keine ausreichend widerstandsfahigen Kochgeschirre deswegen wurde Nahrung entweder am Feuer uber dem Feuer oder auch in der Asche gebacken oder gebraten oder mittels erhitzter Steine in Kalebassen oder Lederschlauchen erhitzt In den alten Stadtstaaten Anatoliens wie etwa Catalhoyuk um 7000 v Chr wurden Kuchen ebenfalls als getrennte Herde und offene Feuerstellen in den Lehmhausern gefunden Nach den bislang bekannten Ausgrabungsfunden handelt es sich hier um einfache Lehmofen die in abgetrennten Raumen oder in gesonderten Gebaudestrukturen verteilt waren In Mesopotamien bestanden die Herde in akkadisch kinunu genannt aus erhohten Kochstellen aus Lehmziegeln und offenen Feuerstellen die sich meist im Freien befanden Weiterhin wurden einfache Ofen sumerisch tinunu verwendet deren Form und Name zu den heutigen indischen Tandurs oder den arabischen Tannur Ofen weiterleitet Brotfladen das Hauptnahrungsmittel der Mesopotamier wurde an der Aussenseite dieser Tonofen aber auch in der Asche auf den Herden gebacken Durch das warme Klima mussten diese Herde keine zusatzliche Aufgabe als Warmequelle erfullen Keilschrifttafeln der Akkader die um zirka 1750 v Chr datiert sind geben einen guten Einblick in die Ausstattung dieser Kuchen Im Griechenland der Antike war die Architektur der Wohnhauser meist gepragt vom Atrium Stil ein uberdachter aber sonst offener Patio diente hier meist als Kuche Nur in den Hausern der wohlhabenden Bevolkerung befand sich die Kuche in einem separaten Raum ublicherweise direkt neben einem Bad um beide Raume gleichzeitig durch das Kuchenfeuer zu erwarmen Oftmals gab es noch einen kleinen separaten Raum hinter der Kuche um Nahrungsmittel und Kuchenutensilien aufzubewahren Im Romischen Reich besassen die einfachen Stadtbewohner meist keine eigenen Kuchen In zunehmendem Mass wurde der Backofen zur Brotzubereitung in den Kuchen der Romer durch zentralisierte Backereien ersetzt und verschwand aus den Hausern Zur Zubereitung der Speisen gab es in den Stadten grosse offentliche Kuchen In einigen davon befanden sich kleine mobile Herde aus Bronze auf denen ein Feuer zum Kochen entfacht werden konnte Die Kuchen der wohlhabenden Romer waren verhaltnismassig gut eingerichtet In einer romischen Villa war die Kuche ublicherweise ein Teil des Hauptgebaudes jedoch als separater Raum angelegt Dies geschah zum einen aus praktischen Grunden um die Rauchentwicklung einzuschranken zum anderen aus soziologischen Grunden da die Kuche ausschliesslich durch Sklaven bewirtschaftet wurde Die Feuerstelle befand sich typischerweise auf dem Boden an einer Wand manchmal etwas erhoht so dass man auf den Knien kochen konnte Abzuge oder Schornsteine gab es nicht Mittelalter Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Kuche mit Herdofen und Bratenwender Darstellung um 1505 nbsp Alte Schwarzkuche mit Kuchengerat nbsp Alte Kuche der MarienburgFruhe europaische Langhauser besassen keine eigene Kuche sondern eine offene Feuerstelle unter dem hochsten Punkt des Gebaudes Zwischen dieser meist vertieften und mit Steinen ausgekleideten Feuerstelle und dem Eingangsbereich des Hauses befand sich der Kuchenbereich in dem die Speisen vorbereitet wurden hier war meist auch der Platz fur die Reibemuhle An Stelle eines Kamins diente ein Loch im Dach als Abzug fur den Rauch Neben dem Kochen diente diese Feuerstelle auch als Warme und Lichtquelle dieser Einraumhauser Ahnliche Bauformen finden sich in Langhausern spaterer Kulturen wie etwa bei den Irokesen Nordamerikas In den grosseren Heimstatten der europaischen Adligen war die Kuche oft in einem separaten und teilweise vertieften Gebaude um das Reprasentationszwecken dienende Haupthaus vom Rauch frei zu halten In den Motten des 9 Jahrhunderts konnte dieses Gebaude auch in der Vorburg gelegen sein Die ersten bekannten Herdofen Japans stammen aus der Kofun Zeit 3 6 Jahrhundert Diese Herde Kamado genannt bestanden aus Mortel und Ton Sie wurden durch ein Loch in der Vorderseite befeuert und hatten auf der Oberseite eine weitere Offnung in die ein Topf mit seinem Rand eingehangt werden konnte Diese Herdofen wurden verwendet um zum Beispiel Reis zu kochen Diese Art Herdofen blieb fur Jahrhunderte in Benutzung Als Zweitherd namens irori diente eine offene Feuerstelle welche mit Holzkohle befeuert wurde Auf dieser wurden Beilagen zubereitet und sie diente ebenfalls als Warmequelle Derartige Feuerstellen finden sich bis in die Edo Zeit 17 19 Jahrhundert Wahrend des gesamten Zeitraums des Mittelalters blieb die Kuche von den architektonischen Veranderungen der Zeit weitgehend unberuhrt Offenes Feuer war die einzige Methode Nahrungsmittel zu erwarmen Europaische Kuchen waren dunkel verrusst und rauchig Daher ihre gebrauchlichen Namen Rauchkuche oder Schwarzkuche In den europaischen Stadten des 10 12 Jahrhunderts nutzten die Kuchen immer noch eine offene Feuerstelle in der Mitte des Raumes In reichen Haushalten wurde die Kuche oft in den ersten Stock verlegt da im Erdgeschoss Stallungen und Lagerraume eingerichtet waren In Schlossern und Klostern waren die Kuchen und Arbeitsraume von den Wohnquartieren getrennt dadurch konnte der Herd nicht mehr als Warmequelle genutzt werden was zur Verbreitung von Fruhformen des Kachelofens fuhrte Nicht zuletzt die in Klostern vorhandenen klassischen Werke romischer Schriftsteller fuhrten dort zur Ubernahme antiker Bauformen und Bauweisen wie etwa im Kloster St Gallen mit mehreren Grosskuchen Brauereien und Spezialanlagen zur Nahrungszubereitung fur grossere Pilgergruppen Zur selben Zeit wurde in japanischen Hausern die Kuche ein separater Raum innerhalb des Gebaudes Durch das Aufkommen des Kamins wurde der Herd von der Mitte des Raumes an eine Wand verlegt und es entstanden die ersten gemauerten Ziegelherde Das Feuer wurde auf der Herdflache entzundet und ein Hohlraum unter dem Herd diente als Lager und Trockenplatz fur das benotigte Feuerholz Um den Rauch in den Kamin zu leiten wurde ein sogenanntes Zugfeuer benutzt bei dem ein kraftiger Holzscheit fur einen Warmluftstrom sorgte der nach oben in den Kamin zog und den Rauch durch den Rauchfang abziehen liess Die fruher fast ausschliesslich verwendeten Keramiktopfe wurden mehr und mehr durch Topfe aus Eisen Bronze und Kupfer als Hangekessel oder als Dreibeintopfe sogenannte Grapen ersetzt Gekocht wurde am Kesselhaken uber dem Feuer dabei wurde der Topf an einer Kesselsage aufgehangt und bei Bedarf hoher oder tiefer gehangt Weiter wurden Topfe und Pfanne auf eisernen Dreibeinen den Pfannenhunden uber das Feuer oder in die gluhende Asche gestellt Damit konnte die Temperatur gegenuber fruheren Herdarten besser kontrolliert werden was zu einer Weiterentwicklung der Kochkunst und zu ebenso zu einer Weiterentwicklung der Kucheneinrichtung fuhrte Der Kamin erfullte gleichzeitig die Aufgabe einer Raucherkammer in ihm wurden Wurste und Schinken in den Rauch gehangt Braten Geflugel und andere Speisen wurden nach wie vor auch am Spiess uber offenem Feuer oder der Glut zubereitet Leonardo da Vinci erfand einen mechanischen Drehspiess der mittels eines im Kamin befindlichen Windrads und der aufsteigenden Warmluft den Bratspiess drehte Dieses System fand wahrend der Renaissance eine weite Verbreitung in reicheren Hausern Wahrend des gesamten Mittelalters war das Kochen mit offenem Feuer in den Kuchen besonders in den Stadten mit ihren dicht an dicht stehenden Holzhausern immer wieder ein Ausgangspunkt fur grosse Feuersbrunste und damit eine Gefahr fur die Stadt und ihre Bewohner Deswegen wurden Vorschriften erlassen die diese Gefahr minimieren sollten In alten Chroniken werden die Folgen derartiger Feuer drastisch geschildert Mit Beginn des Spatmittelalters verloren die Kuchen in Europa weitgehend ihre Heizungsfunktion Die Feuerstelle in der Kuche wurde mehr und mehr durch Kachelofen ersetzt welche zwar noch immer von der Kuche aus befeuert wurden jetzt aber im Nebenraum also der Wohnstube standen Damit war dieser Raum rauchfrei und konnte als Reprasentationsraum und zur Darstellung des eigenen Reichtums genutzt werden In den Gebauden der Oberklasse wurde das Kochen von den Bediensteten ausgefuhrt und die Kuche daher mehr und mehr von den Essraumen entfernt Teilweise wurden daher vor allem in Schlossern und Burgen einfache Speisenaufzuge eingerichtet um die fertigen Speisen von der Kuche in die Essraume zu schaffen In einfacheren Hausern hielt sich die Einraumlosung sehr lange oder man nutzte eine Kuche im Eingangsbereich des Hauses Manche Hauser besassen auch eine Schwarzkuche in einem separaten Anbau Die mittelalterliche Schwarzkuche blieb uber eine lange Zeit besonders als Bauernkuche oder in den Hausern der Armen erhalten In einigen hauptsachlich landlichen Gebieten waren derartige Kuchen noch bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts in Benutzung Hauser dieser Bauform haben oft nur einen mit Holz und Lehm verkleideten sehr einfachen Kamin der den Rauch direkt in den Dachstuhl leitet Dort befindet sich die Raucherkammer in der Wurste und Schinken im Rauch hangen dabei kalt gerauchert werden Der Rauch wirkt zusatzlich als gutes Impragnierungsmittel fur die Holzbalken des Dachgestuhls gegen Schadlinge Renaissance und Ubergang zum Barock Bearbeiten nbsp Abbildung der cucina principale Hauptkuche um 1570 in Bartolomeo Scappis Opera Gebraten wird uber dem offenen Feuer rechts stehen Topfe auf dem murello per pignate Auf den Tischen wird pasta zubereitet und Fleisch zerlegt Fur die Kuche der einfachen Bevolkerung anderte sich wenig bis nichts nach wie vor wurde die gemauerte offene Feuerstelle mit dem hohen Abzug in einem abgetrennten Bereich des Hauses benutzt In herrschaftlichen Hausern spiegelt die Kuche den Beginn einer Anderung des Lebensstils wider Reprasentation und Darstellung wurde zum stilbildenden Element und auch die Kuchen reflektieren diesen Wandel Anhand der uberlieferten Kochbucher aus dieser Zeit und der darin enthaltenen Gerichte die naturlich Gerichte aus dem hofischen und gutburgerlichen Umfeld waren da aus bauerlichen Kuchen der Zeit keine Rezepte schriftlich uberliefert wurden kann die erweiterte Ausstattung der Renaissance Kuchen rekonstruiert werden Diese umfassen jetzt nicht nur den Tischherd mit einem System von Bratspiessen fur unterschiedliche Aufgaben sondern auch oft einen separaten Backofen fur Pasteten und Kuchen Waschbecken zur Zurichtung von Wurzelwerk und Fischen grosse Morser in denen Speisen und Gewurze zerstossen werden konnten etwa Geflugelfleisch fur eine Blancmanger oder geschalte Mandeln fur Mandelmilch eine wichtige Zutat fur Fastenspeisen Dazu finden sich jetzt erste Anzeichen von speziell gefertigten Kuchenmobeln in Form von Regalen und Ablagen fur Schalen Teller Kuchengerate und Werkzeug Kuchenbuffet Ab dem 16 Jahrhundert wurde mit neuen Formen experimentiert um die Energieeffizienz zu steigern und Brennholz zu sparen So kam es in Deutschland zur Einfuhrung des eisernen Herdes mit Kupferplatte in denen Topfe und Pfannen eingesetzt wurden 1 In den Burg und Schlosskuchen Italiens und Frankreichs wurden die Topfe auf einem separaten langlichen Ofen beheizt der entsprechend als murello per pignate wortl Mauerchen fur Tontopfe bzw potager Nomen Agentis von potage eine feinere Suppe oder fourneau kleiner Ofen bezeichnet wurde Als Brennstoff diente die heisse Holzkohle aus dem Herd Auch in den Kuchen des Hampton Court und der Prager Burg sind solche Ofen erhalten 2 3 Dies machte allerdings neue flache Topfformen notig da die bislang genutzten Dreibeingrapen nicht mehr eingesetzt werden konnten In burgerlichen und bauerlichen Kuchen blieb die offene Feuerstelle bis ins 19 Jahrhundert ublich nbsp Potager aus dem Petit Trianon Versailles Mitte 18 Jh nbsp Feuerstelle in einem Bauernhaus Gemalde von Adolf Eberle 1883In dieser Zeit beginnen die grossen Kuchen auf den Burgen und Schlossern sich von reinen Nahrungsproduktionsstatten hin zu diversifizierten Dienstleistungsbetrieben zu wandeln als Vorwegnahme der Aufteilung in heutigen Grosskuchen der Gastronomie wurden jetzt Teilbereiche an Spezialisten ausgelagert an die Stelle des einzelnen Kochs der die Gerichte der Herrschaft zubereitet trat ein Stab von Kochen unter der Fuhrung eines Kuchenmeisters Einer der bekanntesten Kuchenmeister seiner Zeit war Francois Vatel der von zirka 1650 bis 1671 fur zahllose prunkvolle und aufwandige Festveranstaltungen an den bedeutendsten Hofen Frankreichs zustandig war Grosse Festkuchen dieser Zeit belegen ganze Flugel der jeweiligen Schlosser Barock und Rokoko Bearbeiten nbsp Kuche 1795Um 1735 entwickelte Francois de Cuvillies der Altere den Castrol Herd oder auch Topfherd einen Herd mit rundum geschlossener Feuerkammer der mit perforierten Eisenplatten abgedeckt war Der Name Castrol ist abgeleitet vom franzosischen Wort Casseroles fur Kochtopfe Eines der ersten Exemplare dieser Herdform wurde in der Kuche der Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg in Munchen eingebaut Etwa um 1800 wurde dieses Bauprinzip erweitert indem man Locher in den Abdeckplatten anbrachte in welche die Kochtopfe und kessel eingehangt wurden Eine der Schlusselfiguren in der Entwicklung dieser sogenannten Sparherde war der in Munchen lebende Amerikaner Benjamin Thompson Graf Rumford nach dem dieser Herd auch Rumfordherd genannt wird Das Kochgeschirr der damaligen Zeit bestand weitgehend aus Gusseisen und hatte konische Wande die in die aus Eisenringen gebildeten Einsatze der Herde gesetzt werden konnten In den gehobeneren Kuchen wurde vermehrt verzinntes Kupfergeschirr zum Kochen benutzt Einer der Beweggrunde fur die Entwicklung derartiger Sparherde mit reduziertem Brennstoffbedarf war sicher die zunehmende Verstadterung und die damit einhergehende Verarmung der stadtischen Bevolkerung Speziell Graf Rumford der unter anderem durch die Entwicklung eines Suppenrezeptes fur armere Schichten und Armenspeisungen bekannt wurde setzte sich auf diese Weise fur die Gestaltung gunstiger Kuchengerate ein Dadurch wurde in den Stadten eine Ausstattung der Kuche mit einem Kochherd auch fur armere Schichten ermoglicht Eine hofische Mode bestand darin neben der Kuche in der die Mahlzeiten zubereitet wurden eine weitere Schaukuche einzurichten die obwohl vollkommen funktionsfahig ausgestattet der Prasentation von Porzellan und Fayencesammlungen diente Markgrafin Sibylla Augusta liess sich in ihrem 1710 1711 erbauten Porzellanschloss Favorite bei Rastatt direkt unter ihren personlichen Wohnraumen eine solche Schaukuche einrichten in der sie ihre reiche Sammlung an Fayencen und Geschirr prasentierte Da die Kuche niemals benutzt wurde lasst sich daran heute der Originalzustand einer Kucheneinrichtung des fruhen 18 Jahrhunderts ablesen Die Idee eine Prunkkuche als Reprasentationsraum auszustatten stammte aus Holland und wurde von protestantischen Furstinnen und reichen Nurnberger Burgerinnen ubernommen Es gab auch Gartenkuchen die nur mit Porzellan und Steingut bestuckt waren 4 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kuche des Royal Pavilions in Brighton 1826 nbsp Nachbildung der Kuche eines mallorquinischen LandsitzesIm 16 bis 18 Jahrhundert hatte sich die Hausvaterliteratur siehe auch Hausmannskost nur an den pater familias einen mannlichen Vorstand grosserer landlicher Haushalte gewandt Im 19 Jahrhundert stieg die technische Ausstattung der Haushalte erheblich an ebenso wurde die einschlagige Haushaltsliteratur deutlich umfangreicher 5 nbsp Kuche im Originalzustand des in den Jahren 1861 bis 1863 erbauten Schlosses Hunegg nbsp Gemauerter Holzfeuerherd nbsp Interieur in Dausenau Zeichnung der Kuche des Malers Carl Wilhelm Hubner 1845 nbsp Die mit Gold ausgezeichnete Schindler Kuche von 1893Die Kuchen Waschkuche und Kochkuche wurde zum Mittelpunkt des burgerlichen Hauswesens des 19 Jahrhunderts Ob die Hausfrau selbst am Herd stand oder ob sie lediglich das dort tatige Personal uberwachte von der Kuche hing das Renommee der Hausfrau ab Das Kochen wurde dabei zunehmend verwissenschaftlicht die Hausfrau sollte sich Kenntnisse uber chemische und physikalische Eigenschaften nutz und dienstbar machen Der Umgang mit einer Vielzahl verschiedener Materialien die unterschiedlichster Pflege und Reinigung bedurften sowie die korperliche Arbeit die ein Haushalt in Zeiten ohne fliessendes Wasser und Elektrizitat bedeutete machten die Haushaltsfuhrung zu einer anspruchsvollen und zeitraubenden Tatigkeit die durchaus eine solide Ausbildung und Einweisung erforderte Mit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden dann begonnen Frauen als Hausmutter oder Hausfrau eigenstandig wahrzunehmen und zu adressieren 6 Die damit verbundene neue Rolle von Frauen als Haushaltsvorstand oder extern auch leitende Hausbeamtin bildete sich in der Frauenbildung und den damals aufkommenden Haushaltungsschulen ab 7 8 Die ersten Haushaltungsschulen entstanden aus sogenannten Wanderkochkursen die typischerweise im Winterhalbjahr als Winterschule mit beweglichem Kuchenmobiliar stattfanden Erst spater wurden stationare Schulen und zugehorige Lehrkuchen eingerichtet 7 Innerhalb eines Gebaudes sollte die Kuche so konzipiert sein dass sie ausreichend gross war und sich die verschiedenen Tatigkeitsbereiche gut im Raum verteilen liessen ausserdem hell hoch und gut beluftet Die Kuche sollte direkt von aussen zuganglich sein und moglichst weit von den Wohnraumen entfernt damit Familienmitglieder Besucher oder Gaste weder Geruche noch Gerausche wie sie wahrend des Kochens typischerweise entstehen wahrnehmen konnten Wasser und Brennmaterial sollten gut erreichbar sein entsprechende Lagerraume und Speisekammern moglichst nahe bei der Kuche selbst 9 Wichtigster Ausstattungsgegenstand der Kuche im 19 Jahrhundert war der Feuerherd Meist war dieser fest eingebaut so dass die jeweilige Hausfrau kaum eine Wahl hatte als sich mit dem vorgefundenen Modell zu arrangieren Aufwandigere Herde waren mit mehreren Kochlochern Bratofen Dorrofen und Wasserschiff ausgerustet mit leicht zu reinigenden geschliffenen Eisen oder Fayence Platten verkleidet und mit einem einzigen Feuer bequem zu beheizen Die technisch sehr ausgereiften und aufwendigen Versionen mit Feuer auf Rosten im Innern Aschenschiebern zur einfachen Entsorgung und steuerbaren Herdoffnungen trugen nicht ganz zu Unrecht die Bezeichnung Kochmaschine Die je nach Herd und Brennmaterial unterschiedliche Feuerung hatte erheblichen Einfluss auf die Kochzeit es war deshalb notig sich mit dem jeweiligen Gerat vertraut zu machen und die Kochzeiten individuell zu berechnen 6 nbsp Kuche der Witwe Bolte mit gemauertem Feuerherd unter dem Rauchfang Wilhelm Busch 1865Kochgeschirre bestanden meist aus verzinntem Kupfer dessen Verzinnung bei Bedarf erneuert werden konnte die gegen Ende des Jahrhunderts neu aufkommenden Nickel und Aluminiumgeschirre waren wohl nur in sehr wohlhabenden Haushalten vorhanden Das billig zu kaufende irdene Geschirr wurde dagegen wegen seiner geringen Haltbarkeit und der starken Abnutzung zunehmend als unappetitlich angesehen Gusseiserne Topfe und Pfannen wurden ebenfalls verwendet allerdings wegen der durch das Eisen verursachten Verfarbung nicht fur starkehaltige Nahrungsmittel und auch weniger zum eigentlichen Kochen als zum Warmhalten oder Schmoren Von Zinn und Messinggeschirren kam man wegen der Vergiftungsgefahr durch Blei und Grunspan zunehmend ab wahrend oxidiertes eisernes sogenanntes Patentkochgeschirr und Email granite preisgunstige Neuerungen darstellten 10 Geschirre zum Zurichten der Speisen in der Kuche und fur den Esstisch waren meist aus Porzellan aber auch aus Steingut Fayence oder emailliertem Eisen Silber und Holz 11 Vor Einrichtung von fliessendem Wasser standen in den Kuchen Wassereimer oder kannen in der Regel aus innen mit Olfarbe angestrichenem Blech oder auch aus Holz Warmes Wasser wurde im in den Herd integrierten Wasserschiffchen so benannt nach seiner ovalen Form hergestellt und aufbewahrt Ein kleiner Wasserhahn an der Vorderseite des Herdes sorgte fur eine bequeme Entnahme Das 1850 erstmals erschienene Koch und Haushaltungsbuch Das Hauswesen von Maria Susanne Kubler schlagt exemplarisch fur einen Haushalt des Mittelstandes folgendes Grundinventar vor 2 3 kupferne oder verzinnte eiserne Topfe oder Kasserollen auch Hafen oder Pfannen genannt 2 3 grosse gusseiserne Wasserhafen 1 grossere und 1 kleinere Pfanne von unoxidiertem Eisen ebenso 1 flache Eierkuchenpfanne 1 grossere und 1 kleinere Messingpfanne 1 eiserne kupferne oder Nickel oder Aluminiumbratpfanne Wunschenswert ausserdem 1 kupferner Teekessel 1 Rost auf vier Fussen 1 2 gusseiserne Schmortopfe 1 Setzeierpfanne sowie passende Deckel zu allen Pfannen Weitere notwendige Geratschaften 1 Anrichtloffel 1 2 Schaumloffel 6 holzerne Kochloffel 2 3 eiserne oder zinnerne Essloffel Wunschenswert 1 Schopfloffel und 1 Loffelhalter Ausserdem 1 grosses Kuchen oder Tranchiermesser 1 kleines Putzmesser 1 Haschiermesser 1 zweizinkige Fleischgabel 2 gewohnliche Gabeln 2 grobere und 1 feinere Spicknadel Wunschenswert 1 Hackmesser 1 2 Apfelstecher 1 Zitronenpresse 1 Bohnenhobel 1 Gemusebohrer 1 Chartreusemesser 1 Salatseiher 1 Buchsenoffner Und 1 messingner Morser 1 grosser Durchschlag 1 Reibeisen 1 Backschaufel 1 Kuchenschippe 1 Salathobel 1 Trichter 1 zinnerner Teller 1 Handbeil 1 Feuerschaufel 1 Feuerzange einige eiserne Pfannenringe mit Stielen 1 2 eiserne Aufziehdeckel 1 Waage mit Gewichten 1 2 Leuchter 1 Petroleumlampe 1 kupferner gut verzinnter Wassereimer mit Wasserschopfer und holzernem Deckel 1 emailiierter Wassereimer zum Putzen 1 blecherne Speisentrage mit Rand 12 Neben dieser Grundausstattung sollten aber auch Back und Puddingformen Schneebesen und Waffeleisen sowie Nudelbrett Hackbrett Salzfass irdene Kannen Topfe Schusseln und Glaser vorhanden sein Zum Putzen und Abwaschen wurden in der Kuche Spulzuber Abwaschkubel Sandbehalter Besen Burstchen und Bodenburste benotigt Herd und Kochgeschirre wurden vorwiegend mit Sand aber auch mit Lauge gereinigt und blankgerieben um Schimmel und Faulnis der Lebensmittel die Ansiedlung von Ungeziefer und die Oxidation der Metalloberflachen moglichst zu verhindern Das aus heutiger Sicht eher sparliche sonstige Mobiliar der Kuche umfasste 1 Kuchenschrank oben mit Glasscheiben oder auch mit grobem Kanevas Baumwollstoff um Luft zuzulassen Dies kann jedoch auch dadurch geschehen dass auf beiden Seitenwanden runde Locher ausgeschnitten und mit Kanevas uberspannt werden Sehr zweckmassig ist ein Kasten der einige Schubladen enthalt 1 starker Kuchentisch mit einer Platte aus Buchen oder Eichenholz oder auch mit einer Schieferplatte und einer Schublade 1 2 Stuhle 1 Schemel 1 kleiner Spiegel 13 Die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts brachte mit der zunehmenden Industrialisierung auch einige massgebende Veranderungen in die Gestaltung der Kuche Die durch die Urbanisierung grosser werdenden Stadte benotigten neben einer Versorgung mit Trinkwasser ebenso eine geregelte Entsorgung der Abwasser Fliessendes Wasser und der Anschluss an die Kanalisation wurden vor allem in stadtischen Wohnungen mehr und mehr Standard Die Herde wurden zunachst weiterhin mit Holz oder Kohlefeuer beheizt aber seit den 1830er Jahren durch neue Bauweisen wie den Oberlin Stove und vergleichbare europaische Konstruktionen verbessert und durch kompaktere Ausfuhrungen kleineren Kuchen zuganglich gemacht Durch Einhangen der Topfe in dafur vorgesehene Offnungen wurden diese von allen Seiten gleichmassig beheizt so dass die Warme effizienter ausgenutzt werden konnte was wiederum die Garzeit verkurzte Obwohl bereits seit den 1820er Jahren in Grossstadten wie Berlin London und Paris Strassenbeleuchtungen durch Gas betrieben wurden und 1825 das erste US Patent fur einen Gasherd vergeben wurde dauerte es bis zum Ende des 19 Jahrhunderts bis das damals schon verhaltnismassig gut ausgebaute Gasversorgungsnetz neben der Beleuchtung auch zu Heizungs und Kochzwecken verwendet wurde Wahrend des Ubergangs zum 20 Jahrhundert entwickelte sich die Elektrizitat zur immer starker werdenden Alternative zum Gas so dass bei der Weltausstellung 1893 in Chicago erstmals ein elektrischer Herd vorgestellt werden konnte Doch auch hier war die Akzeptanz der Zeit hinterher Erst in den 30er Jahren des nachsten Jahrhunderts wurden elektrisch betriebene Herde in grosserem Masse in Kuchen benutzt Vor dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Frankfurter Kuche von 1926Infolge der Industrialisierung wurde auch die Kuche zunehmend technisch aufgerustet und die muhsamen und personalaufwandigen Arbeitsschritte zumindest teilweise durch neue Gerate erleichtert Damit nahm auch die Beschaftigung von Dienstpersonal deutlich ab Koch und Haushaltungsbucher widmen nun der Haushaltsfuhrung ohne Dienstboten und dem Umgang mit Lohnkellnern fur spezielle Anlasse besondere Kapitel Als neue arbeitssparende Hilfen zahlt ein solches Buch aus dem Jahr 1936 folgende Gerate auf Zentralheizung Haustelefon zur direkten Kommunikation mit der Kuche Staubsauger elektrische Bohnermaschine Gas oder Elektroherd Warmwasserboiler Schnellkochtopf Messer aus rostfreiem Stahl Trittleiter Kuchenmaschine Gasanzunder Teewagen Zugleich wird jedoch davor gewarnt unbesehen alle Neuerungen zu kaufen da sich viele als unpraktisch und schlecht zu reinigen erwiesen 14 Die durch die Industrialisierung veranderte Situation in der Arbeiterbevolkerung bedeutete auch grosse Veranderungen in der Rolle der Kuche Wahrend lange Zeit die Kuche zentraler sozialer Raum einer Wohnung war trat bedingt durch die Errichtung von Arbeitersiedlungen und den finanziellen Zwang auch als Frau einer bezahlten Arbeit nachzugehen die Notwendigkeit zur schnellen Zubereitung von Nahrung in den Vordergrund Diese komplette Herauslosung der Frau aus der Kuchenarbeit fuhrte bis hin zu Konzepten wie dem der Frauenrechtlerin Lily Braun aus dem Jahre 1901 nach dem alle Mietparteien eines Mehrfamilienhauses die Essenzubereitung einer Zentralkuche des Hauses uberlassen sollten Ab etwa 1907 wurden einige Hauser mit Zentralkuchen gebaut jedoch war die Idee der gemeinsamen Kuche nicht erfolgreich so dass sie schon bald wieder verschwand Bekannte Umsetzungen dieses Konzepts gab es in Friedenau und Grosslichterfelde heute zu Berlin gehorig wo zahlreiche drei bis vierstockige Hauser im Landhausstil errichtet wurden 15 Trotz solcher missgluckter Versuche wurden die Optimierungsbestrebungen in der Architektur vorangetrieben So gab es auch in den Musterhausern des Bauhauses Kuchenkonzepte die sich in das Gesamtkonzept der Gebaude eingliederten Eine der bekanntesten Kuchenoptimierungen ist die Frankfurter Kuche der Wiener Architektin Margarete Schutte Lihotzky von 1926 die nach dem Taylorsystem die Arbeitsschritte in der Kuche analysierte und durch optimierte Anordnung von Kuchenmobeln und Kochzubehor die Kuchenarbeit erleichtern sollte Das Kuchenkonzept wurde in grossem Rahmen im Wohnungsbauprogramm Neues Frankfurt umgesetzt und erhielt daher seinen Namen Weiterentwicklungen der Frankfurter Kuche waren die Schwedenkuche und das Schweizer Masssystem Die Munchner Kuche von Hanna Lov sollte auch soziologische Gesichtspunkte berucksichtigen und war als Kompromiss zwischen der Frankfurter Kuche und der traditionellen Wohnkuche konzipiert sie wurde in Wohnungen der Postversuchssiedlung in Munchen eingebaut Anderungen in der Kuchengestaltung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Spanplattenkuche mit Pflegeleicht Oberflachen ab den 1950er JahrenStanden systemische Gedanken der Vorkriegszeit noch der Verbesserung des Produkts im Vordergrund konzentrierte sich die Planung nach 1945 vornehmlich auf die Kostensenkung im sozialen Wohnungsbau und den Interessen grosser Stuckzahlen durch wenige Anbieter Dies galt sowohl im Westen bei Wohnanlagen als auch im Osten mit den Plattenbauten Designer und Architekten hatten sich dem Duktus des industriellen Bauens zu unterwerfen Unterstutzt wurde der Prozess durch die Elektrogeratehersteller welche auf genormte Aussenmasse gingen wenngleich etwa Backbleche oder Herdplatten weiterhin willkurlich bemasst waren Fur den Nutzer bedeutet die Situation eine leichte Austauschbarkeit der Gerate von Anbieter zu Anbieter Formell ist noch der Einfluss der Frankfurter Kuche von 1926 zu erkennen welche die Einbaukuche vorwegnimmt An Werkstoff setzt sich die gunstige Spanplatte durch welche mit Melamindekoren z B von Resopal beklebt ist Ursache sind Kostengrunde Bis in die jungste Gegenwart gilt die Belastung von Holzwerkstoffen und deren Klebstoffe laut Okotest als kritisch auch namhafter Kuchenmobel 16 Stahlkuchen beschranken sich seit den 1960er Jahren auf ein Luxussegment ebenso Edelstahlkuchen wenngleich letztere in einfacher Form ihren Weg in die Grosskuche finden nbsp Junggesellen oder Appartement Schrankkuche 1954 1976 Industriekultur Sammlung Villa HaasEinen anderen Weg beschritt 1954 Hermann Fehling fur den Heiz und Kochgeratehersteller Haas amp Sohn Sinn Hessen Fur die zunehmende Zahl an Einzelhaushalten entwarf er eine Junggesellen bzw Appartement Schrankkuche die genormt in Serie preisgunstig hergestellt werden konnte Wahrend also auch und besonders durch das Aufkommen des Versandhandels die Einbaukuche nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Siegeszug durch die Wohnungen antrat und zum pragenden Element der Wohnungseinrichtung wurde sind gegenlaufige Entwurfe und Kuchendesigns besonders durch Otl Aicher durchdacht und vorgeschlagen worden In seinen Buchern versucht Aicher das Diktat der Einbaukuche zu durchbrechen und Kuchen zu gestalten in denen man vernunftig und mit Lust kochen kann In jungster Zeit fuhrt ein Trend auch getragen von der Industrie auf der Suche nach neuen Absatzgebieten hochwertiger und hochpreisiger Kucheneinrichtungen oberflachlich weg von der normierten Einbaukuche und hin zu einer gestalteten Wohnkuche mit individuellem Charakter so ein Werbezitat Dies ist auch gekennzeichnet durch die Ubernahme von spezieller Kuchentechnik aus der Gastronomie in die Haushaltskuche wie etwa Kombi oder Dampfgarer Bain Maries Wasserbadkocher spezielle Grillplatten in die Arbeitsflache eingebaute Lavagrills zusatzliche Gasbrenner zur Nutzung eines Wok etc Hinter der angeblichen Individualisierung steht ein enormer Verdrangungs und Konzentrationsprozess Unterschiedliche Produkte verschiedener Marken unterscheiden sich nur noch in Dekoren nicht im Entwicklungsprozess Vereinigte Staaten Bearbeiten Offene Kuchen Bearbeiten nbsp Offener Wohn Ess Kuchen Bereich in einem Fertighaus in New York StateIn den Vereinigten Staaten setzten sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in zunehmendem Umfang offene Layouts durch bei denen die Kuche zum Ess und bald auch zum Wohnbereich hin nicht mehr durch Wande getrennt war Ausgangspunkt dieser Entwicklung war der Bedeutungsverlust des Hauspersonals das in der Kuche noch im 19 Jahrhundert moglichst unsichtbar hatte wirken sollen Bereits im Craftsman Stil der Zeit von 1905 bis 1925 wurde das formelle Esszimmer der viktorianischen Architektur durch eine in die Kuche integrierte Essecke ersetzt Von 1936 an in den Usonians offnete Frank Lloyd Wright die Kuche schliesslich auch zum Wohnbereich hin Auch im aktuellen Architekturmainstream etwa in den Millennium Mansions dominieren in Einfamilienhausern offene Raumplane in denen Kuche Ess und Wohnbereiche fliessende Ubergange bilden Zu den technischen Neuerungen die dies unterstutzten zahlt die Erfindung leistungsfahiger Dunstabzugshauben die in amerikanischen Wohnhausern die am Herd entstehenden Dunste haufig durch ein Rohr ins Freie leiten Kuchen sind in den USA stets fest eingebaut und werden von den Bewohnern bei Umzugen grundsatzlich nicht mitgenommen Konstruktionsweise der Kuchenschranke Bearbeiten Bei den eingebauten Kuchenschranken cabinets wird in den USA zwischen zwei Konstruktionsweisen unterschieden framed und frameless Traditionell sind die Schranke framed gerahmt d h dass an der Vorderseite jedes Schrankes bevor Schubladen und Turen eingesetzt werden eine Rahmenkonstruktion face frame aufmontiert wird die den Schrank einerseits stabilisiert andererseits aber auch die Offnung um einige Zentimeter verkleinert mit der Folge dass insbesondere bei Schubladen der Raum nicht voll ausgenutzt wird Insbesondere bei Kuchen im modernen Stil wird daneben aber auch das in Europa weithin ubliche Konzept von Schranken verwendet die frameless rahmenlos sind die Raumausnutzung ist hier wesentlich besser jedoch ist es beim Einbau auch schwieriger Turen und Schubladen gerade auszurichten Die letztgenannte Bauweise wird in den USA darum bis heute vergleichsweise selten nachgefragt 17 Kuchen im 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Eine rustikal gestaltete Kuche aus Deutschland mit Nadelholzfronten Die von Feuchtigkeit beanspruchten Elemente sind aus Edelstahl und Naturstein ausgefuhrt Der Entwicklung des vorausgegangenen 20 Jahrhunderts folgend wird zur Veredelung der Kuche mit unterschiedlichen fur Kuchen neue Oberflachenmaterialien gearbeitet Aluminium Stahl und Linoleum sind ein paar Beispiele fur Materialien die bei vertikalen Oberflachen verwendet werden Auch bei mittelstandischen Kuchen werden vermehrt edle Arbeitsflachen in Kuchen verbaut z B Arbeitsplatten aus Naturstein oder Edelstahl Die Imitation von Hochwertigkeit halt an so etwa das Bekleben von Spanplattenkuchen mit dunnem Edelstahl zur Vortauschung einer Metallkuche oder Holzimitate zur Vortauschung einer Schreinerarbeit Industriell gefertigte Massenprodukte weichen insbesondere im hochpreisigen Bereich mehr und mehr individuellen Losungen mit Einzelstucken Die demographische Entwicklung der Bevolkerung und die parallel sich verschlechternde Finanzsituation der Altersvorsorge und Sozialversicherungen fordern die Anstrengungen im Bereich der ergonomischen Kuchenentwicklung Kuchen konnen mit verstellbaren Unterkonstruktionen insgesamt in der Hohe die Unter und Oberbauten in der Tiefe verstellt werden so dass unabhangig von Alter Korpergrosse oder korperlicher Konstitution moglichst alle Menschen wurdevoll und selbstandig ein Leben lang kochen konnen In Deutschland gelten Kuchen inzwischen als begehrtes Luxusobjekt Im Jahr 2022 kostete eine neue Kuche durchschnittlich 11 379 Euro 18 Systematisierung von Kuchen Bearbeiten nbsp Einbaukuche aus Holzwerkstoffen in L Form nbsp Hochwertige Kuchenzeile aus Edelstahl auch fur den Aussenbereich geeignet nbsp Moderne Restaurantkuche mit Mittelinsel nbsp FeldkochkesselEs gibt mehrere Merkmale nach denen man Kuchen unterscheiden und systematisieren kann Die haufigsten Gliederungen sind 19 nach dem Charakter bzw Konzeption der Kuche nach den Aufgaben der Kuche nach der Grosse bzw Kapazitat der Kuche z B Grosskuche wichtige Faktoren bei der Unterteilung sind der Bearbeitungsgrad der verwendeten Lebensmittel die Breite des Angebots und der Bearbeitungsgrad der fertigen Lebensmittel Ausserdem fliessen in die Beurteilung die Voraussetzungen der Gebaude die Form des Speisenangebots bzw des Servierens und das Kassiersystem und die Einstufung in Qualitatskategorien ein Dabei beziehen sich die meisten Systeme auf die gewerbliche Speisenproduktion ohne auf die Kuchen in Privathaushalten einzugehen Kuchen sind in den meisten Bereichen der Ernahrungswirtschaft verbreitet Typische Systematiken des Gastgewerbes werden dabei auf die Industrie und Gemeinschaftsverpflegung ubernommen Dabei kommt es historisch und regional bedingt zu Unterschieden zwischen dem fachlichen und umgangssprachlichen Verstandnis nach den verwendeten Materialien Einbaukuchen werden meist aus Kostengrunden aus laminierten Holzwerkstoffen ausgefuhrt nur bei wenigen hochwertigen und im professionellen Bereich kommen verschiedene Stahle zum EinsatzEine Unterscheidungsmoglichkeit ist die Trennung von Vollkuche und Endkuche Als Vollkuchen bezeichnet man Einrichtungen die ausschliesslich nicht oder nur grob vorbereitete Lebensmittel verarbeiten Auf Convenience Food wird in diesen weitestgehend verzichtet Durch die allgemeine Modernisierung und die Vernetzung im Handel ist dieser Kuchentyp in Industrienationen kaum noch vorhanden Grosse Einrichtungen der Gastronomie und des Hotelgewerbes verfugen jedoch teilweise uber die technischen und personellen Voraussetzungen so dass sie in einer Gruppe der Teil Vollkuchen einzuordnen sind Als Endkuchen fasst man Kuchen zusammen die nur eingeschrankt Eigenleistungen der Speisenherstellung ubernehmen Je nach Umfang der Produktionsverfahren unterscheidet man Gar Endkuchen in denen die Verfahren der Zubereitung und Nachbereitung vollstandig und die der Vorbereitung im eingeschrankten Umfang ausgeubt werden Anrichte Endkuchen in denen die Verfahren der Nachbereitung vollstandig ubernommen werden In Kombinations Kuchen werden zusatzlich einige Zubereitungsverfahren zur Fertigstellung von Speisen durchgefuhrt typisch in grosseren Restaurant und Hotelanlagen Ausgabe Endkuchen in denen nur wenige Verfahren der Nachbereitung ubernommen werden typisch in der Gemeinschaftsverpflegung und beim Eventcatering nbsp Lehrkuche am Ohio State Normal College 1913Eine andere Unterscheidungsmoglichkeit richtet sich nach der Menge der Speisen und deren Qualitatsniveauhinsichtlich der Produktionsverfahren bzw des aufwands Haufig wurden dabei umgangssprachliche Begriffe ubernommen Beispiele hierfur sind Lehr und Schulkuchen die padagogischen Zwecken dienen In Schulkuchen werden oft nur wenige Mahlzeiten der Warmen Kuche mit einfachen beispielhaften Verfahren wie Kochen Braten Dampfen und Dunsten hergestellt Als Lehrkuchen dienen sie auch zur Vermittlung komplexerer Verfahren Betriebs bzw Werkskuchen mit einem begrenzten Produktionsumfang von wenigen Gerichten der Warmen und Kalten Kuche Die Auswahl erfolgt hierbei nach den Moglichkeiten gleichzeitig grossere Mengen an Portionen zuzubereiten und auszugeben Hier ist auch die Zubereitung von kurzgebratenen Speisen wie Wurst Steaks und Schnitzel moglich Krankenhauskuchen zeichnen sich durch die Anpassung an die diatischen Anforderungen der Krankenkost aus Hierfur liegt der Schwerpunkt der Ausstattung in der Herstellung grosserer Mengen von Speisen durch schonende Garverfahren Zusatzlich ubernehmen sie meist die Versorgung der Mitarbeiter als Betriebskuche Restaurant und Hotelkuchen variieren sehr stark nach dem erstellten Speisenangebot In Hotelkuchen liegt dabei haufig der Schwerpunkt auf der Zubereitung von Fruhstucksgerichten dem Eventcatering und der Versorgung von Reisegruppen bei der gleichzeitig viele identische Gerichte fertiggestellt werden in Restaurants mit A la carte Angebot bestimmt dagegen die gleichmassige Produktion uber mehrere Stunden meist von Mittag bis zum spaten Abend den Aufbau Wahrend sich die meisten Kuchen fest installiert in Gebauden befinden gibt es Sonderformen wie Feldkuchen und Bordkuchen die mobil konzipiert sind Kucheneinrichtung BearbeitenProduktion Bearbeiten Das Marktvolumen fur Kuchenschranksysteme lag 2016 bei 5 7 Milliarden Euro Zu den grossten Herstellern und Handlern die solche Systeme im deutschsprachigen Bereich verkaufen zahlen 20 21 IKEA Delft Niederlande Metod System XXXLutz Gruppe Wels Osterreich Porta Mobel Porta Westfalica Hoffner Schonefeld Nobia Stockholm Schweden Nobilia Verl Alno Pfullendorf Schmidt Groupe Liepvre Frankreich Hacker Kuchen Rodinghausen Nolte Kuchen Lohne Schuller Mobelwerk Herrieden Snaidero Majano Italien Bauformat Kuchen Lohne SieMatic LohneSiehe auch Kategorie Kuchenmobelhersteller Mobilitat Bearbeiten Die Frage ob eine Kucheneinrichtung insbesondere Einbauzeilen mit darin enthaltenen Wasserinstallationen und Grossgeraten wie Herd Geschirrspulmaschine Kuhlschrank usw immobiler Teil des Hauses bzw der Wohnung ist oder ob sie ein mobiles Element ist das vom Bewohner eingebracht und beim Auszug wieder zu entfernen ist wird in verschiedenen Landern unterschiedlich beantwortet Wahrend in Deutschland und Osterreich Kucheneinrichtungen eventuell mit Ausnahme von Spule und Herd allgemein als mobil betrachtet werden gelten sie in vielen anderen Landern Schweiz Niederlande Tschechien Slowakei Rumanien Finnland Vereinigte Staaten als immobil Da die Wiederverwendbarkeit einer Kucheneinrichtung in der Nachfolgeunterkunft aufgrund eines abweichenden Kuchenzuschnitts beeintrachtigt sein kann ist es in Deutschland und Osterreich weithin ublich mit dem Nacheigentumer bzw Nachmieter eine Ablosevereinbarung zu treffen und die Einrichtung auf dieser Grundlage zuruckzulassen 22 Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Essen und Trinken Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Essen und Trinken WOK World of Kitchen Kuchenplanung Kochnische PantrykucheLiteratur BearbeitenOtl Aicher Die Kuche zum Kochen Callwey Verlag Munchen 1982 ISBN 3 936896 18 6 Isabella Beeton Book of Household Management London 1861 Faksimile London 2000 Gertrud Benker In alten Kuchen Einrichtungen Gerate Kochkunst Munchen 1987 Elizabeth Craig Cookery Illustrated and Household Management London 1936 Alphons Silbermann Die Kuche im Wohnerlebnis der Deutschen Eine soziologische Studie Opladen 1995 Elfie Miklautz Herbert Lachmayer Reinhard Eisendle Hrsg Die Kuche Zur Geschichte eines architektonischen sozialen und imaginativen Raums Bohlau Wien 1999 ISBN 3 205 99076 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Kuche Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Die kurze Entwicklungsgeschichte der modernen Kuche Memento vom 28 Dezember 2004 im Internet Archive Wirtschaftswundermuseum Die Entwicklung der Kuche von der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre abgerufen am 11 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Zeno Lexikoneintrag zu Kochherde Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 11 Leipzig Abgerufen am 15 Dezember 2021 Hampton Court Kitchens Abgerufen am 15 Dezember 2021 Miroslava Cejpova Magdalena Biedermanova Murello per pignatte topeniste s topnymi sachtami v kuchynich Prazskeho hradu Band 43 Nr 2 2018 ISSN 0231 5823 S 401 409 doi 10 5817 AH2018 2 5 muni cz abgerufen am 15 Dezember 2021 Uber die Schaukuche in Schloss Favorite Rastatt Hans Jurgen Teuteberg Von der Hausmutter zur Hausfrau Kuchenarbeit im 18 19 Jahrhundert in der zeitgenossischen Hauswirtschaftsliteratur In Hans Jurgen Teuteberg Hrsg Die Revolution am Esstisch neue Studien zur Nahrungskultur im 19 20 Jahrhundert Franz Steiner Verlag 2004 u a S 116 119 a b Kubler Das Hauswesen S 47 f a b Johannes Kramer Das landlich hauswirtschaftliche Bildungswesen in Deutschland Dissertation an der Universitat Erlangen Fulda 1913 Abschnitt Wirtschaftliche Frauenschulen auf dem Lande S 80 83 Ortrud Worner Heil Adelige Frauen als Pionierinnen der Berufsbildung die landliche Hauswirtschaft und der Reifensteiner Verband kassel university press GmbH 2010 Beeton S 25 Kubler Das Hauswesen 49 51 Kubler Das Hauswesen S 48 52 Zitiert nach Kubler Das Hauswesen S 52 53 Zitiert nach Kubler Das Hauswesen S 55 Craig S 644 646 Werner Sell Die grosse Wandlung von Grossmutters Kuche Memento vom 7 Februar 2005 im Internet Archive Wo bekomme ich eine ungiftige Kuche Memento vom 6 September 2014 im Internet Archive Framed vs Frameless Cabinets Abgerufen am 27 Juli 2021 Maren Keller Buhne furs Kuchenleben In Der Spiegel 35a 30 August 2023 S 120 f Manfred Rohatsch u a Technologie der Speisenproduktion 1 Auflage VEB Fachbuchverlag Leipzig 1987 ISBN 3 343 00305 0 Kuchenhandel Abgerufen am 22 November 2021 Die Top 10 Kuchenhersteller fur Deutschland Abgerufen am 22 November 2021 Ablose Abgerufen am 30 Mai 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4129463 4 lobid OGND AKS LCCN sh85072576 NDL 00561191 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuche amp oldid 237909361 19 Jahrhundert