www.wikidata.de-de.nina.az
Ein Grapen auch Grape Grappe Grappen Grope Gropen Groppe Groppe Groppen ist ein im 12 Jahrhundert entstandenes historisches Kuchengerat Kochgeschirr Links ein Grapen rechts ein Stielgrapen aus Hamburg um 1200 1400 n Chr Grapen aus Bronze mit Giessermarke 15 JahrhundertGrapen in der Glut eines FeuersDutch oven auf einem Gasherd Inhaltsverzeichnis 1 Form und Funktion 2 Geschichte 3 Heraldik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseForm und Funktion BearbeitenGrapen waren zunachst irdene spater auch bronzene Topfe oder Kochkessel Sie besitzen ublicherweise die Form einer leicht gedruckten Kugel mit schrag nach aussen gezogenem Rand und drei Standfussen Zwei Henkel erlauben die Aufhangung an einem Bugel Damit konnen Grapen auch an einem hohenverstellbaren Kesselhaken Hal uber eine offene Feuerstelle gehangt werden Es sind auch Exemplare mit nur einem Henkel bekannt Die runde bauchige Form und die drei Beine ermoglichen es auch den Topf direkt in die Glut des offenen Feuers einer Kochstelle zu stellen Die relativ hohe Masse des Topfes verteilt die Hitze auf die innere Oberflache und gibt sie langsam und gleichmassig an das Gargut ab Geschichte BearbeitenDer Grapen entstand als eigenstandige Gefassform im 12 Jahrhundert Die alteren Grapen waren zumeist aus Ton gefertigt Die Grapen aus Bronze wurden mittels eines Wachsmodells in einer verlorenen Form gegossen Im 13 Jahrhundert verwendeten die Giesser zweiteilige Formen die mehrfach benutzt werden konnten 1676 bildeten die Groppengiesser zusammen mit Schmieden Messerschmieden Kupferschlagern Rot und Glockengiessern eine Zunft im hessischen Homberg Efze 1 Ab dem 18 Jahrhundert ging die Bedeutung von Grapen in der Kuche rasch zuruck Die Verwendung billigerer Metalle vor allem von Gusseisen und vor allem die Entwicklung des geschlossenen Kuchenherdes fuhrten zu neuen Topfformen Nur auf dem Lande hielten sich Dreifusstopfe 2 und im sudlichen Danemark und nordlichen Schleswig Holstein keramische Jydepotte 3 noch bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts Ahnliche Topfe sind unter dem Namen Dutch oven USA beziehungsweise Camp Oven Australien oder Potjie Sudafrika und Namibia bekannt und wurden dort von europaischen Siedlern eingefuhrt Diese Varianten haben grundsatzlich einen Deckel Bis in die Gegenwart werden solche Gefasse in Westafrika hergestellt und verwendet Wahrend die Form eine hohe Ubereinstimmung mit den alten europaischen Formen aufweist verwenden die Metallgiesser in Westafrika Aluminium 4 Heraldik BearbeitenDer Grapen marmite franzosisch three legged pot englisch selten die Grape hat auch in die Heraldik als eine gemeine Figur Einzug gehalten Besonders in Wappen der brandenburgischen pommerschen und ostpreussischen Heraldik hat der Grapen seine Verbreitung Auch als Wappenfigur fur redende Wappen bietet sich der Wortstamm an zum Beispiel im Wappen der pommerschen Familie von Grape 5 fur Familiennamen wie Grapengiesser und Grappendorf sowie im Wappen des nordhessischen Adelsgeschlecht der Groppe von Gudenberg nbsp Grapel nbsp Gehlenbeck nbsp Wappen derer von Grapendorf nbsp Samtgemeinde Wathlingen nbsp WathlingenLiteratur BearbeitenDieter Seyer Feuer Herd Ofen Eine museumsdidaktische Unterrichtseinheit zur Geschichte der Feuernutzung zum Warmen und zur Nahrungszubereitung Unterricht in westfalischen Museen Band 17 Landesbildstelle Westfalen Referat fur Museumspadagogik Munster 1985 ISBN 3 923432 19 4 Hans Drescher Mittelalterliche Dreibeintopfe aus Bronze Bericht uber die Bestandsaufnahme und Versuch einer chronologischen Ordnung In Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen Band 4 1969 S 287 315 ISSN 0548 2682 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kessel in der Heraldik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite mit Text und Bild des Burgvereins Puchberg dazu Foto der 2 Grapen anklicken Grapen 360 Grad Ansicht im Virtuellen Landesmuseum MecklenburgEinzelnachweise Bearbeiten HStAM Bestand 330 Homberg Nr C 8547 Ernst Grohne Bremische Boden und Baggerfunde In Jahresschrift des Focke Museums zu Bremen 1929 S 44 102 hier S 49 ZDB ID 505041 8 Rudiger Articus Jydepotte Suurpotte Taterntopfe Helms Museum Hamburgisches Museum fur Vor und Fruhgeschichte Informationsblatt Nr 44 Helms Museum Hamburgisches Museum fur Vor und Fruhgeschichte April 1980 ZDB ID 1254498 X Gisela Volger Heiko Steuer Mitteleuropaische Dreibeintopfe als Vorbild fur afrikanische Keramik In Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Band 13 Nr 1 S 193 198 Gert Oswald Lexikon der Heraldik VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grapen amp oldid 233117009