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Topf ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Topf Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Kochtopf oder kurz Topf umgangssprachlich auch Hafen Kochhafen oder niederdeutsch Pott in der Schweiz insbesondere im Falle des Stieltopfs auch Pfanne genannt ist in der Kuche ein Gefass zum Garen von Speisen Der Kochtopf ist wesentlicher Teil des Kochgeschirrs das heisst all der Gefasse die zur Zubereitung von Warmspeisen dienen wobei Kochgerate Herde oder Kocher die Hitze erzeugen Topfe gehoren zu den altesten Zivilisationsgutern Sie werden schon seit der Jungsteinzeit verwendet Zwei mittelalterliche Kochtopfe aus Hamburg um 1200 1400 n Chr Topfe aus ChromnickelstahlKokotteSchnellkochtopfSpecksteintopfUm den Kochtopf besser anfassen zu konnen ist er mit einem oder zwei Griffen oder Henkeln versehen die fruher aus angeloteten oder angenieteten Metallteilen bestanden Heute bestehen die Griffe haufig aus Kunststoffen oder anderen schlecht warmeleitenden Materialien was allerdings ihren Einsatz im Backofen begrenzt Eine Sonderform des Kochtopfs ist der Stieltopf die Kasserolle Dieser Kochtopf hat keine Henkel sondern einen Stiel Inhaltsverzeichnis 1 Materialien 2 Reinigung 3 Energiesparend Kochen 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMaterialien BearbeitenIn den fruhen Kulturen der Antike und im Mittelalter wurden Kochtopfe uberwiegend aus Keramik hergestellt weil Metalltopfe fur die einfache Bevolkerung unerschwinglich waren Diese Tradition blieb im modernen Romertopf erhalten Fruher wurden auch Topfe aus Speckstein hergestellt dieses Gestein wurde deswegen auch Topfstein genannt Kochtopfe bestehen heute aus Metallen wie Stahl auch mit Chrom und Nickel legierter rostfreier Stahl Gusseisen Aluminium seltener Messing oder Kupfer verzinnt weil Kupfer nicht saurebestandig ist und giftige Reaktionsprodukte entstehen konnen da sie die von der offenen Flamme oder der Heizplatte erzeugte Warme gut leiten auf die Speisen ubertragen und uberschussige Warme ableiten mussen Das gangigste Herstellungsverfahren ist dabei das Tiefziehen Im 20 Jahrhundert kam als neues Material hitzebestandiges Glas hinzu bekannt als Jenaer Glas Mit dem Aufkommen elektrischer Herde wurden Topfe mit plangedrehten Boden erforderlich damit eine gute Warmeubertragung von der Kochplatte gewahrleistet wird Eine moderne Moglichkeit ist die Erhitzung uber Induktion auf dem Induktionsherd Hierzu werden Topfe mit ferromagnetischen Boden benotigt Viele Topfe sind heute mit Oberflachenbeschichtungen versehen die ein Anbrennen von Speisen verhindern und die Reinigung erleichtern sollen Haufig sind es Email und Teflon Ausserdem haben Kochtopfe fast immer einen ebenfalls mit Griff versehenen Deckel der den Topf durch sein Eigengewicht verschliesst und so einen geringen Uberdruck beim Kochen zulasst was sich gunstig auf die Zubereitung mancher Speisen auswirken kann Der Deckel kann ebenfalls aus Metall aber auch aus anderen Materialien wie zum Beispiel Glas bestehen Ein mit einem Deckel verschlossener Kochtopf benotigt deutlich weniger Energie als ein offener Topf um die gleiche Temperatur zu halten Ohne Deckel geht standig ein Teil der zugefuhrten Energie in Form von heissem Gas Wasserdampf verloren Mit Deckel geschieht das Abdampfen langsamer Noch weniger Energie benotigt man beim Kochen mit einem Schnellkochtopf bei dem mit Uberdruck und erhohter Temperatur gekocht wird Reinigung BearbeitenZur Reinigung von Topfen und Pfannen verwendete man fruher oftmals Sand oder Salz Inzwischen nutzt man zusammen mit tensidhaltigen Spulmitteln Spulbursten bei hartnackiger Verschmutzung Pads aus Stahlwolle oder Topfschwamme mit einem Vlies aus verfilzten Kunststofffasern das auch mit Schleifmitteln beschichtet sein kann Energiesparend Kochen BearbeitenFur energieeffizientes Kochen muss die Kochfeldflache zum Topfboden passen Bei Heizplatten mit zu kleinem Topfboden geht Energie seitlich verloren Nur bei Induktionskochfeldern geht keine Energie verloren Ein sehr viel grosserer Topfboden dagegen reduziert auf allen Kochfeldern die Energieeffizienz durch eine starke Verlangerung der Aufwarmzeit Das Verwenden eines passenden Deckels fuhrt immer zu einer deutlichen Energieersparnis da die Warme so nicht ungehindert nach oben entweichen kann Fur eine gute Warmeubertragung muss der Topfboden eine Heizplatte bei Betriebstemperatur auf der ganzen Flache beruhren Im Allgemeinen dehnt sich das Metall mit zunehmender Temperatur aus Durch die unterschiedlichen Temperaturen von Topfboden und Topfwand kommt es beim Erhitzen zu einer Verformung des Topfbodens Gutes Kochgeschirr ist so gebaut dass der Boden im heissen Zustand eben ist Im kalten Zustand ist gutes Kochgeschirr dagegen oft leicht nach innen gewolbt und wird erst durch Erhitzen eben Wird es zu stark erhitzt so biegt sich der Boden nach aussen Damit sinkt die ubertragene Heizleistung von Heizplatten und Glaskeramik Kochfeldern und der Wirkungsgrad sinkt Die Topfe werden schlecht warm und die Kochzeit sowie die Stromkosten steigen Zudem kann dies zur Schadigung des Topfes des Kochfeldes und des Temperaturreglers sowie zu angebranntem Kochgut bei dunnen Boden fuhren Gas und Induktionsherde arbeiten mit verbogenen Topfboden problemlos Auch das Topfmaterial hat einen grossen Einfluss auf den Energieeinsatz beim Kochen Die optimale Wahl ist von der Zubereitungsdauer und temperatur sowie vom Gericht abhangig Bei Glaskeramik Kochfeldern Markenname Ceran ist auch die Farbe der Bodenaussenseite von Bedeutung Da dort die Energie uber Warmestrahlung ubertragen wird muss der Topfboden diese gut aufnehmen konnen Hier kann mit dunklen Topfboden die beste Energieubertragung erreicht werden Sonstiges BearbeitenSprachliche Besonderheit In der deutschsprachigen Schweiz wird der Begriff Topf kaum verwendet was im Hochdeutschen Topf heisst wird dort als Pfanne bezeichnet wahrend die Pfanne in der Schweiz Bratpfanne heisst Im Norddeutschen findet sich das Synonym Pott im Suddeutschen Hafen und die entsprechende Berufsbezeichnung Hafner statt Topfer bzw Pottker und im Niederdeutschen auch Duppen 1 und ahnliche Formen Ein beliebtes Spiel ist bei Kindern das Topfschlagen Hierbei geht es darum mit verbundenen Augen einen Topf zu finden Die sinnbildhafte paarweise Erganzung von Topf und passendem Deckel hat auch zur Entstehung von auf den zwischenmenschlichen Bereich gemunzten Redewendungen wie Jeder Topf findet den passenden Deckel Der Topf hat sein Deckelchen gefunden und ahnlichen gefuhrt Des Weiteren wird mit Topf ein Teil eines Haushaltsplans Haushaltstitel bezeichnet Siehe auch BearbeitenJydepott Schnellkochtopf WasserbadtopfLiteratur BearbeitenBee Wilson Consider the Fork A History of How We Cook and Eat Penguin Books London 2013 ISBN 978 0 14 104908 3 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Ising Zur Wortgeographie spatmittelalterlicher deutscher Schriftdialekte Eine Darstellung auf der Grundlage der Wortwahl von Bibelubersetzungen und Glossaren 2 Bande Berlin 1968 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen des Instituts fur deutsche Sprache und Literatur Band 38 I II Beitrage zur Sprachwissenschaft Reihe A Band 2 S 30 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Topfe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Topf Zitate nbsp Wiktionary Topf Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Kochtopf Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Keramiktopfe der Antike Metalltopfe der Antike nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source SpeichernMehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Sachbegriff GND 4144229 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kochtopf amp oldid 235803822