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Friedrich Wilhelm Schindler 1 Juni 1856 in Mollis Schweiz 19 November 1920 in Kennelbach Osterreich war ein osterreichisch schweizerischer Unternehmer und Erfinder Pionier der Elektrizitatswirtschaft und Elektrotechnik 1 Friedrich Wilhelm Schindler Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Wasserkraftwerke 3 Elektrogerate 4 Abstammungsliste 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenFamilie und Ausbildung BearbeitenFriedrich Wilhelm Schindler kam noch in der Stammheimat der Familie im Schweizer Kanton Glarus zur Welt Er war der Sohn des Textilfabrikanten und Malers Samuel Wilhelm Schindler Neffe von Dietrich Schindler Urenkel von Samuel Schindler und Bruder des Textilindustriellen Cosmus Schindler Er besuchte Schulen in St Gallen und Lausanne erhielt zusammen mit seinem Bruder Cosmus eine kaufmannische Ausbildung in Livorno Italien und hielt sich dann zu Studienzwecken in Frankreich und drei Jahre in England auf Seine berufliche Karriere begann er im elterlichen Spinnereiunternehmen Jenny amp Schindler in Kennelbach an dem er 1888 Anteile seines Vaters Samuel Wilhelm erwarb 1 Diese Firma hatte sich seit den 1820er Jahren in Hard und spater in Kennelbach entwickelt und fasste eine automatisierte Spinnerei Weberei Bleiche Farberei und Druckerei in einem Betrieb zusammen 2 Friedrich Wilhelm lebte in der Villa Grunau wo er auch viele seiner Erfindungen machte Das prunkvolle Gebaude hatte er 1887 anlasslich der Hochzeit mit Maria Margaretha Verena Jenny von seinem Vater Samuel Wilhelm als Geschenk bekommen Wasserkraftwerke Bearbeiten nbsp Schindlerkraftwerk in KennelbachAuf der ersten elektrotechnischen Ausstellung in Paris 1881 erkannte er bereits die Bedeutung der Elektrizitat und erwarb einen Edisonschen Stromgenerator mit dem er zu Hause in Kennelbach die ersten Gluhlampen in Osterreich zum Leuchten brachte 1884 rustete er dann seine Spinnerei als ersten osterreichischen Betrieb mit elektrischer Beleuchtung aus 1891 nahm er ein kleines Wasserkraftwerk in Betrieb und verkaufte ab 1901 die uberschussige Energie an die Gemeinde Kennelbach zum Betrieb ihrer Strassenlaternen Zur Versorgung des Bregenzer Stadtteils Rieden Vorkloster baute er in Rieden ein leistungsfahigeres Kraftwerk und erwarb eine Konzession fur Elektroinstallationsarbeiten Zur Finanzierung grosserer Projekte entstanden die Elektrowerke Jenny und Schindler OHG 1904 kaufte er die ausgearbeiteten Plane fur den Bau eines Werkes in Andelsbuch das die Wasserkraft der Bregenzer Ache nutzen sollte Unter der Leitung des renommierten Schweizer Wasserkraftexperten Gabriel Narutowicz der 1922 etwa zwei Jahrzehnte spater als erster gewahlter Prasident der zweiten polnischen Republik einem Attentat zum Opfer fallen sollte ging 1908 das Kraftwerk Andelsbuch als damals grosstes Kraftwerk der osterreichisch ungarischen Monarchie in Betrieb 1 Schindler errichtete in Kennelbach den ersten elektrischen Generator Osterreichs Erst ein Jahr spater wurde ein kleines Kraftwerk in New York errichtet Er trug einen bedeutenden Teil zum Aufbau des Vorarlberger Stromnetzes bei und war treibende Kraft bei den Jenny amp Schindler Elektrowerken die 1916 in die Vorarlberger Kraftwerke umgewandelt wurden Elektrogerate Bearbeiten nbsp Historischer Wasserkocher der Marke Elektra BregenzSchindler war Pionier der Elektrizitatswirtschaft und Elektrotechnik Er stellte 1893 auf der Weltausstellung in Chicago die erste vollelektrische Kuche vor und erhielt dafur eine Goldmedaille 1898 erwarb Schindler die Firma Grimm amp Co in Wadenswil bei Zurich und fusionierte sie mit der Firma Elektra des Wiener Ingenieurs Emil Siegmund Hauptsitz des neuen Unternehmens Elektra Bregenz wurde ab 1901 Bregenz am Bodensee 3 Schon bald verfugte Elektra Bregenz uber ein Produktprogramm mit mehr als 2 000 unterschiedlichen Artikeln Neben Wasserkochern Kaffeemaschinen Bugeleisen und Fusswarmern nutze Schindler die Technologie der Elektrowarme unter anderem auch in Sterilisationsapparaten und Laborwarmeschranken 4 nbsp Fur die Vorstellung der ersten vollelektrischen Kuche auf der Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893 erhielt Schindler eine Goldmedaille und ein Ehrendiplom nbsp Die 1891 von den Jenny amp Schindler Elektrowerken in Weidach in Betrieb genommene Anlage zur Stromerzeugung nbsp Das Projekt Pfanderbahn konnte von ihm nicht mehr realisiert werden Abstammungsliste BearbeitenDer Kennelbacher Zweig der Familie Schindler stammte aus Mollis im Kanton Glarus Schweiz Fridolin Schindler Weber Magdalena Zopfi Samuel Schindler 1762 in Mollis 1830 in Hard Schweizer Weber Textilfabrikant Glarner Ratsherr Chorrichter Mitglied des Kriminalgerichts grundete mit seinen Sohnen Friedrich und Dietrich sowie dem Schwiegersohn Melchior Jenny das Unternehmen Jenny amp Schindler 1 Barbara Schmid 2 Elisabeth Elmer Dietrich Schindler 1795 in Mollis 1882 in Zurich 5 Schweizer Staatsmann Unternehmer und Kunstsammler Mutter Barbara Schmid Maria Schindler 1861 Samuel Jenny 1837 in Hard 1901 in Hard Industrieller und Altertumsforscher Sohn von Melchior Jenny dem Geschaftspartner seines Vaters Caspar Schindler Escher 1828 in Mollis 1902 in Zurich Seidenstofffabrikant und Philanthrop 1853 Wilhelmine Elise Escher Tochter des Seidenfabrikanten Martin Escher Samuel Dietrich Schindler Huber 1856 in Mollis 1936 in Zurich Direktor der Maschinenfabrik Oerlikon Friedrich Fridolin Schindler 1788 in Mollis 1874 ebenda Textilfabrikant Samuel Wilhelm Schindler 1826 1903 Textilfabrikant und Maler Bauherr der Villa Grunau Friedrich Wilhelm Schindler 1856 in Mollis Schweiz 1920 in Kennelbach Unternehmer und Erfinder 1887 Maria Margaretha Verena Jenny Tochter des Peter Jenny 6 7 vier Tochter und einen Sohn darunter Anna Margaretha Schindler 1892 in Kennelbach 1929 in Wien Bildhauerin Friedrich Peter Fritz Schindler 1895 in Kennelbach 1969 Industrieller Cosmus Schindler 1866 in Ennenda Kanton Glarus 1950 in Zurich Textilindustrieller Caspar Conrad Arnold Schindler Ingenieur und Wasserbautechniker Tochter NNN Melchior Jenny 1785 in Ennenda 1863 in Hard Fabrikant Vater von Samuel Jenny Literatur BearbeitenVeronika Feller Vest Schindler Friedrich Wilhelm In Historisches Lexikon der Schweiz 2012 Klaus Plitzner Schindler Friedrich Wilhelm In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 10 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1994 ISBN 3 7001 2186 5 S 151 f Direktlinks auf S 151 S 152 Klaus Plitzner Elektrizitat in Vorarlberg Vom Luxusgut zur alltaglichen Selbstverstandlichkeit Odr Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Wilhelm Schindler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Friedrich Wilhelm Schindler im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c siehe Literatur K Plitzner Schindler Friedrich Wilhelm in der OBL siehe Weblink N Miljkovic Schindler Friedrich Wilhelm im AustriaForum http www elektromuseum com pioniere ab 1883 html http museumbernhardsthal at index php 10 sonderausstellungen waschen im wandel 17 friedrich wilhelm schindler laut HLS in Wiesbaden gestorben Hermann Wartmann Jenny Peter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 773 f siehe Literatur Veronika Feller Vest Schindler Friedrich Wilhelm im HLSNormdaten Person GND 1029991766 lobid OGND AKS VIAF 296053782 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schindler Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG osterreichisch schweizerischer Unternehmer und ErfinderGEBURTSDATUM 1 Juni 1856GEBURTSORT Mollis SchweizSTERBEDATUM 19 November 1920STERBEORT Kennelbach Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Schindler amp oldid 220634877