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Philipp Karl von Eltz Kempenich 26 Oktober 1665 auf Burg Kempenich 21 Marz 1743 in Mainz war Kurfurst und Erzbischof von Mainz und Reichserzkanzler des Heiligen Romischen Reiches Gemalde in AschaffenburgWappen des Erzbischofs von MainzGrabmal von Philipp Karl von Eltz Kempenich im Mainzer Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn von Johann Anton von Eltz und dessen Gattin Anna Maria Antonie Schenk von Schmittburg Im Gegensatz zu seinem direkten und vielen anderen seiner Vorganger durchlief Philipp Karl eine fundierte theologische Ausbildung 1686 trat er in Rom in das Collegium Germanicum et Hungaricum das deutsche Priesterseminar in der Stadt ein Spater wurde er Domkapitular in Mainz und Trier In Mainz fungierte er ausserdem als Domkantor Nach dem Tode des Erzbischofs Franz Ludwig von Pfalz Neuburg wahlte das Mainzer Domkapitel Philipp Karl von Eltz am 9 Juni 1732 einstimmig zum neuen Erzbischof Als Erzbischof kummerte er sich vor allem um geistliche Belange wie die Neuauflage liturgischer Bucher und das Visitationswesen Auf der politischen Buhne tat sich der bei seiner Wahl schon beinahe siebzigjahrige Kurfurst deutlich schwer Doch gerade dort wurden von ihm Entscheidungen gefordert Schon im Jahr seiner Wahl hatte sich der Erzbischof gegen die Gewahrung einer Rente von jahrlich 100 000 Gulden verpflichtet bei einer moglichen Konigswahl fur Franz Stephan von Lothringen zu stimmen Dieser war der Mann der habsburgischen Kaisertochter Maria Theresia an welche nach dem Tod des amtierenden Kaisers Karl VI gemass der Pragmatischen Sanktion von 1713 die osterreichische Erbfolge fallen sollte Mit dieser Verpflichtung einer klaren Parteinahme fur die Habsburger zog der Erzbischof Kurmainz jedoch in den Konflikt zwischen Osterreich und Frankreich hinein Die beiden Staaten bekriegten sich zunachst im Polnischen Thronfolgekrieg ab 1733 Der Krieg spielte sich dabei vor allem an der Rhein Grenze ab Wegen der Gefahr von den ubermachtigen Franzosen uberrannt zu werden liess Philipp Karl von Eltz allerdings nur hochst unwillig die Festungswerke der Stadt Mainz verstarken und das Neue Zeughaus errichten In den Jahren 1733 und 1734 entstanden so neben dem bereits errichteten Fort Joseph die Forts Welsch Elisabeth Philipp und das doppelte Zangenwerk zur Verbindung der Forts Elisabeth und Joseph 1 2 Die Kampfhandlungen beendete ein Praliminarfrieden 1735 der definitive Frieden von Wien wurde aufgrund seiner Nachfolgeregelungen erst 1738 veroffentlicht Im Jahr 1736 kaufte er das Gut Vukovar in der ostkroatischen historischen Region Slawonien auf dem spater ein Schloss derer zu Eltz errichtet wurde Von 1736 bis 1738 liess er das Mainzer Schloss in Heiligenstadt im Eichsfeld das seit 1022 zum Kurfurstentum Mainz gehorte als Residenz des dortigen erzbischoflichen Statthalters erbauen Frankreich konnte nach dem Frieden von Wien seine okonomischen Krafte fur den sich durch die teilweise Nicht Anerkennung der Pragmatischen Sanktion abzeichnenden Osterreichischen Erbfolgekrieg aufsparen Dieser begann mit dem Tod Kaiser Karls VI am 28 Oktober 1740 In die folgenden militarischen Auseinandersetzungen griffen auch die Preussen unter dem neuen Konig Friedrich II ein Er war nicht nur mit Frankreich sondern auch mit Kursachsen und Kurbayern verbundet Diese politische Konstellation liess Philipp Karl von Eltz sein gegebenes Versprechen brechen da er ausserstande war den habsburgischen Kandidaten gegen solchen Widerstand durchzusetzen Am 14 Januar 1742 wurde daher der Wittelsbacher Karl Albrecht von Bayern zum neuen Kaiser gewahlt Traditionell stand das Recht der Kaiserkronung dem Kurfursten und Erzbischof von Mainz zu in dessen Sprengel die Reichsstadt Frankfurt a M lag Fur dieses Mal hatte der amtierende Mainzer Kurfurst jedoch zugunsten des Kolners auf sein Recht verzichtet da dieser ein Bruder des neuen Kaisers war Noch im selben Jahr brachte Osterreich eine Koalition gegen Frankreich und Preussen zustande Den Ausgang dieses Konfliktes erlebte der Kurfurst jedoch nicht mehr Er starb am 21 Marz 1743 in seiner Bischofsstadt und wurde im Mainzer Dom begraben Literatur BearbeitenHeinz Duchhardt Philipp Karl von Eltz Kurfurst von Mainz Erzkanzler des Reiches 1732 1743 Studien zur Kurmainzischen Reichs und Innenpolitik Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 10 Selbstverlag Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1969 online Heinz Duchhardt Philipp Karl Freiherr von Eltz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 381 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp Karl von Eltz Kempenich Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Borckel Mainz als Festung und Garnison von der Romerzeit bis zur Gegenwart Verlag von J Diemer Mainz 1913 S 71 Plan de Mayence de ses nouvelles fortifications et de ses environs 1736 von Bernard Antoine JaillotVorgangerAmtNachfolgerFranz Ludwig von Pfalz NeuburgKurfurst Erzbischof von Mainz 1732 1743Johann Friedrich Karl von OsteinErzbischofe und Bischofe von Mainz seit 1647 Vorganger Anselm Casimir Wambolt von Umstadt Erzbischofe 1647 bis 1802 Johann Philipp von Schonborn Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Damian Hartard von der Leyen Karl Heinrich von Metternich Winneburg Anselm Franz von Ingelheim Lothar Franz von Schonborn Franz Ludwig von Pfalz Neuburg Philipp Karl von Eltz Kempenich Johann Friedrich Karl von Ostein Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim Friedrich Karl Joseph von Erthal Karl Theodor von DalbergBischofe ab 1802 Joseph Ludwig Colmar Joseph Vitus Burg Johann Jakob Humann Peter Leopold Kaiser Wilhelm Emmanuel von Ketteler Sedisvakanz Christoph Moufang Diozesanadministrator Paul Leopold Haffner Heinrich Bruck Georg Heinrich Maria Kirstein Ludwig Maria Hugo Albert Stohr Hermann Volk Karl Lehmann Peter Kohlgraf Normdaten Person GND 118742213 lobid OGND AKS VIAF 54943772 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eltz Kempenich Philipp Karl vonALTERNATIVNAMEN Eltz Philipp Karl vonKURZBESCHREIBUNG Kurfurst und Erzbischof des Bistums MainzGEBURTSDATUM 26 Oktober 1665GEBURTSORT Burg KempenichSTERBEDATUM 21 Marz 1743STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Karl von Eltz Kempenich amp oldid 233952158