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Dieser Artikel behandelt das Mainzer Schloss in der Stadt Heilbad Heiligenstadt Zum Kurfurstlichen Schloss in Mainz siehe Kurfurstliches Schloss Mainz Das Mainzer Schloss steht in der Stadt Heilbad Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld in Thuringen Das Mainzer Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Verwaltungsbehorden 4 1 Kurmainzisches Oberamt 4 2 Kurmainzische Statthalter 4 3 Preussische Regierung und Kriegs und Domanenkammer 4 4 Oberprafekten des Harzdepartements 4 5 Landrate des Preussischen Kreises Heiligenstadt 4 6 Kreisverwaltungen nach 1945 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDas Mainzer Schloss befindet sich auf dem Stiftsberg einer kleinen Erhebung am westlichen Rand des historischen Stadtkerns von Heiligenstadt das seit 1022 zum Kurfurstentum Mainz gehorte und lange Zeit von der Burg Rusteberg aus verwaltet wurde Der Platz vor dem Schloss ist der heutige Friedensplatz Benachbarte Sehenswurdigkeiten sind die Kirche St Martin und das Bergkloster Geschichte Bearbeiten nbsp Lage des Oberamtes 11 und der Laurentiuskapelle 2 auf dem Stiftsberg nbsp Wappen des Mainzer Kurfurst Erzbischofs Philipp Karl von Eltz Kempenich 1665 1743 Mit Verlegung des Oberamtes 1540 vom Rusteberg nach Heiligenstadt wohnten und arbeiteten die Oberamtmanner und die Verwaltung zunachst in einem Teil der Stiftskurie spater im Stiftskorn und Stiftsbrauhaus Unter dem Kurfursten Johann Schweikhard von Cronberg wurde die Gebaude 1603 abgerissen und am gleichen Ort ein neuer Hof des Erzbischofs das Oberamtshaus mit weiteren Wirtschaftsgebauden und der Laurentiuskapelle errichtet Teile der Wirtschaftsgebaude sind noch heute hinter dem Schloss vorhanden eine Steintafel an der Alten Sparkasse erinnert an den Auftraggeber Johann Schweikhard 1 Nachdem der Oberamtmann Johann Eberhard von Leyen gestorben war und der Kurfurst Philipp Karl von Eltz Kempenich 1732 seinen Neffen Hugo Franz Carl von und zu Eltz Kempenich als Vertreter der Mainzer Kurfursten einsetzte wandelte er das Oberamt in eine Statthalterei um Da die Raumlichkeiten fur die immer umfangreicher werdenden Aufgaben nicht mehr ausreichten wurden das alte Oberamtshaus und einige Kurien des Stiftes abgerissen Von 1736 bis 1738 liess Kurfurst Philipp Karl von Eltz Kempenich das Schloss als Residenz des erzbischoflichen Statthalters vom Dingelstadter Baumeister Johann Christoph Heinemann 1695 1777 erbauen Dieser war auch fur das nahe Schloss Bischofstein verantwortlich Die Laurentiuskapelle wurde ebenfalls abgerissen und in den Schlossneubau integriert Bereits 1739 uberstand es einen verheerenden Stadtbrand Die Kurfursten selbst bewohnten als Hauptresidenz das Kurfurstliche Schloss in Mainz und als Zweit Residenz das Aschaffenburger Schloss sowie bei ihren Besuchen in Erfurt die Kurmainzische Statthalterei Das Schloss war Sitz der Eichsfelder Kurfurstlichen Regierung des Oberlandgerichtes zu Heiligenstadt und kurz auch des Bischoflichen Kommissariates des Eichsfeldes Das Portal mit Sterntor zwei Balkone ein kunstvoller Rundgiebel mit Wappen des Statthalters von Eltz der eichengeschnitzte Treppenaufgang sowie Stuckarbeiten im Treppenhaus und weiteren Raumen sind besondere Baumerkmale des Gebaudes Kurfurst Friedrich Karl Joseph von Erthal 1719 1802 hielt sich als letzter Landesherr hier auf 1777 1792 und 1796 In der Zeit des Konigreichs Westphalen befand sich im Mainzer Schloss der Sitz des Oberprafekten des Harzdepartements Nach endgultiger Inbesitznahme des Obereichsfeldes durch das Konigreich Preussen wurde es Verwaltungssitz des Landkreises Heiligenstadt Hier hatte Theodor Storm in seiner Zeit als Kreisrichter in Heiligenstadt seine Dienstraume Mit der Kreisreform in der DDR wurde es zum Sitz des Rates des Kreises Heiligenstadt Heute ist das Gebaude Sitz des Landratsamtes des Landkreises Eichsfeld 2 Baubeschreibung BearbeitenDer Schlosskomplex besteht aus 4 Teilen dem Hauptgebaude einem Nebenflugel den ehemaligen Wirtschaftsgebauden des Oberamtshauses und der im 19 Jahrhundert neu entstandenen ehemaligen Sparkasse Der Barockbau wurde mit Sandsteinquadern errichtet Die Hauptfassade uber dem Hauptportal weist zwei Balkone und einen Rundgiebel mit dem Wappen des Kurfursten Philipp Karl von Eltz Kempenich Die Laurentiuskapelle wurde im Hauptgebaude neu ausgestattet und war von aussen zuganglich Zum tiefer gelegenen Stadtgebiet ist der Schlosskomplex auf dem Stiftsberg mit einer hohen Mauer umgeben nbsp Hauptportal am Friedensplatz nbsp Erhaltengebliebene Gebaude des ehemaligen Oberamtes nbsp Kapelle im Mainzer Schloss nbsp Die Alte Sparkasse nbsp Schlossmauer am KnickhagenVerwaltungsbehorden Bearbeiten nbsp Leopold von Stralendorff war 25 Jahre Kurmainzischer Oberamtmann in HeiligenstadtBereits mit der Errichtung des St Martin Stiftes und dem Archidiakonat zu Heiligenstadt um das Jahr 900 befand sich auf dem Stiftsberg eine kirchliche Verwaltungsbehorde Mit der Verlegung des Kurmainzischen Oberamtes vom Rusteberg auf dem Stiftsberg befindet sich hier bis zum heutigen Tag eine kontinuierliche Behordenstruktur fur das Eichsfeld und zum Teil daruber hinaus Kurmainzisches Oberamt Bearbeiten nbsp Hugo Franz Carl von und zu Eltz Kempenich wirkte als Statthalter im Mainzer Schloss1540 wurde das Oberamt und das Landgericht nach Heiligenstadt verlegt Es befand sich in den Vorgangergebauden des Schlosses von denen noch einige im hinteren Schlossareal erhalten sind Der Oberamtmann war der Stellvertreter des Mainzer Kurfursten fur das Eichsfeld und angrenzender Gebiete wie der Ganerbschaft Treffurt Folgende Oberamtmanner sind nachgewiesen 3 1540 1554 Philipp von Habsburg 1544 1550 Melchior von Graenrode 1550 1554 Johann Andreas Mosbach von Lindenfels 1554 1557 Jost von Hardenberg 1557 1566 Oiger Brendel von Homburg 1566 1574 Kaspar von Berlepsch 1574 1599 Leopold von Stralendorf 1602 1604 Wilhelm von Harstall 1605 1616 Sebastian von Hatzfeld 1616 1622 Wilhelm Friedrich von Daum 1623 1635 Friedrich von Westphal 1635 1644 Heinrich Christoph von Griesheim 1644 1654 Johann Eberhard zu Eltz 1655 1687 Kaspar Philipp von Bicken 1687 1732 Johann Eberhard von der LeyenKurmainzische Statthalter Bearbeiten Der Kurfurst Philipp Karl von Eltz Kempenich wandelte das kurmainzische Oberamt in Heiligenstadt in eine Statthalterei des Eichsfelder Staates um Das neu erbaute Schloss wurde der Sitz folgender Statthalter 1732 1779 Hugo Franz Carl von und zu Eltz Kempenich 4 1779 1789 Jakob von Eltz 4 1790 1791 Franz Ludwig Ignaz von Bebra 4 Christoph Karl Adam Ludwig Joseph Freiherr von DienheimSiehe auch die Liste der Vizedome Oberamtmanner und Statthalter der Mainzer Besitzungen auf dem Eichsfeld Preussische Regierung und Kriegs und Domanenkammer Bearbeiten Nach Besetzung des Eichsfeldes 1802 durch das Konigreich Preussen wurde die Kurmainzische Verwaltung aufgelost und zunachst eine Zivilkommission eingesetzt Heiligenstadt war dann Sitz der preussischen Regierung mit seinen Landesbehorden fur das Eichsfeld Erfurt Nordhausen und Muhlhausen bis die Regierung 1804 nach Erfurt wechselte Gleichzeitig war Heiligenstadt zeitweise Sitz der Eichsfeld Erfurtischen Kriegs und Domanenkammer 1803 1806 und 1813 1816 Fur die evangelischen Religionsangelegenheiten wurde ein Lutherisches Landeskonsistorium zu Heiligenstadt geschaffen zustandig fur das Eichsfeld und die Gebiete Nordhausen Muhlhausen und Erfurt mit einem neu berufenen Generalsuperintendenten an der Spitze 5 1803 bis 1804 Regierungsprasident Ernst Karl Wilhelm von Reibnitz 6 1802 Kammergerichtsrat von Ludendorf 7 1803 1806 Samuel Gottfried Borsche Direktor der preuss Eichsfeldisch Erfurter Kriegs und Domanenkammer in Heiligenstadt 8 und Christian Wilhelm von Dohm als Kammerprasident 1802 1806 Anton von Bodungen Landrat des Oberkreises Heiligenstadt Oberprafekten des Harzdepartements Bearbeiten Nach dem Sieg Napoleons bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 kam das Eichsfeld an das Konigreich Westphalen und Heiligenstadt wurde zur Hauptstadt des Harzdepartements und des Distriktes Heiligenstadt mit dem Sitz der Koniglichen Prafektur 1806 1809 Samuel Gottfried Borsche 1809 August Heinrich von Trott auf Solz 9 1809 1813 Burchhard von Bulow 10 1813 August Heinrich Kuhlmeyer fur wenige Monate kursorisch als OberprafektLandrate des Preussischen Kreises Heiligenstadt Bearbeiten Nach erneuter Inbesitznahme des Eichsfeldes durch das Konigreich Preussen war das Schloss Sitz der Kreisverwaltung Heiligenstadt zunachst als Kreis Obereichsfeld dann umbenannt in Kreis Heiligenstadt und 1939 in Landkreis Heiligenstadt Folgende Landrate sind bekannt 1813 1816 Anton von Bodungen Landrat des Oberkreises 11 1816 1841 Anton von Bodungen 1761 1850 Kreis Heiligenstadt 1841 1850 Friedrich Ernst von Hanstein Ershausen auf Bornhagen 1850 1857 Friedrich von Hanstein auf Bornhagen Unterhof 1857 1864 Alexander von Wussow 1820 1889 1864 1904 Sittig von Hanstein 1904 1938 Fritz von Christen 1938 1941 Hermann Marggraf 1941 1943 Albert Leiterer kommissarisch 1943 1945 Carl Wilhelm Renken kommissarisch Kreisverwaltungen nach 1945 Bearbeiten Durch die Kreiseinteilung des Landes Thuringen 1945 wurden die bisherigen Landkreise Heiligenstadt und Worbis zum Landkreis Eichsfeld zusammengelegt 1946 wurde der Name des Landkreises in Landkreis Worbis mit Sitz in Heiligenstadt geandert Mit der Neugliederung der Verwaltungen 1952 in der DDR wurde der Kreis Heiligenstadt geschaffen das Schloss wurde Sitz des Vorsitzenden des Rates des Kreises 1990 wurde es zum Sitz des Landrates Heiligenstadt und 1994 des Landkreises Eichsfeld Landrate Kreis Eichsfeld bzw Kreis Worbis 1945 1946 Aloys Schaefer 1946 1950 Adolf Braedel Vorsitzende des Rates des Kreises Heiligenstadt bis 1989 Bernhard Horstmann 1989 1990 Werner Henning ab 7 Dezember 1989 Landrate Landkreises Heiligenstadt 1990 1994 Werner Henning Landrate des Landkreises Eichsfeld 1994 heute Werner HenningLiteratur BearbeitenJosef Keppler Das Heiligenstadter Schloss Hrsg Landkreis Eichsfeld Druck Cordier Heiligenstadt 3 Auflage 1997 Eckard Buttner Das Heiligenstadter Schloss Residenz des Statthalters im kurmanzischen Eichsfeld In Heimat Thuringen 7 2000 hg vom Heimatbund Thuringen ISSN 0946 4697 S 16 17 Raban Graf von Westphalen Das Heiligenstadter Schloss und die letzten Mainzer Kurfursten Ein Beitrag zum kurmainzischen Bauwesen In Eichsfelder Heimatzeitschrift 61 Jg Heft 10 Seiten 293 301Einzelnachweise Bearbeiten Josef Keppler Das Heiligenstadter Schloss Hrsg Landkreis Eichsfeld Druck Cordier Heiligenstadt 3 Auflage 1997 Seite 3 Kurmainzer Schloss Landratsamt Eichsfeld In Reisethemen Thuringer Tourismus GmbH abgerufen am 15 September 2015 gewerbliche Website Bernhard Opfermann Gestalten des Eichsfeldes St Benno Verlag Leipzig und Verlag F W Cordier Heiligenstadt 1968 a b c Bernhard Opfermann Gestalten des Eichsfeldes St Benno Verlag Leipzig und Verlag F W Cordier Heiligenstadt 1968 Lutherisches Konsistorium zu Heiligenstadt in Landesarchiv Sachsen Anhalt Rolf Straubel Adlige und burgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz und Finanzverwaltung Berliner Wissenschaftsverlag 2010 S 136 Josef Keppler Das Heiligenstadter Schloss Hrsg Landkreis Eichsfeld Druck Cordier Heiligenstadt 3 Auflage 1997 Seite 9 Prafekten des Harzdepartement quellenblog suedharz Prafekten des Harzdepartements auf quellenblog suedharz Prafekten des Harzdepartements auf quellenblog suedharz Josef Keppler Das Heiligenstadter Schloss Hrsg Landkreis Eichsfeld Druck Cordier Heiligenstadt 3 Auflage 1997 Seite 10Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mainzer Schloss Sammlung von Bildern Eintrag zu Mainzer Schloss in der privaten Datenbank Alle Burgen 51 37806 10 13203 Koordinaten 51 22 41 N 10 7 55 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mainzer Schloss amp oldid 237323655