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Die ehemalige Stiftskirche St Martin in Heiligenstadt im thuringischen Eichsfeld ist die evangelische Hauptkirche von Stadt und Region Sie gehort zum Kirchenkreis Muhlhausen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland St Martin von OstenInneres Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Hugel von St Martin ist der Ort der altesten Kirchengrundung im Eichsfeld Sie erfolgte laut legendarischer Uberlieferung durch den Frankenkonig Dagobert I und wurde mit Reliquien des Mainzer Martyrerbischofs Aureus und seines Diakons Justinus ausgestattet Diese Patrone sind zusammen mit den im 9 Jahrhundert hinzugekommenen Sergius und Bacchus die Heiligen im Namen der in der Folgezeit bei der Kirche entstehenden Siedlung Heiligenstadt Zugleich bezeugen sie die enge Verbindung zum Erzbistum Mainz und Zugehorigkeit zu Kurmainz die bis zum Ende des 18 Jahrhunderts bestehen blieb Sie zeigt sich noch deutlicher im Wechsel zum Martinspatrozinium der schon im 8 Jahrhundert erfolgte Die erste Saalkirche wurde um die Mitte des 9 Jahrhunderts durch eine vorromanische Basilika mit Kreuzgrundriss ersetzt Um 960 grundete der Mainzer Erzbischof Wilhelm bei St Martin ein Augustiner Chorherren Stift Stift und Kirche erlangten in der Folgezeit uberregionale Bedeutung Grabungsergebnisse der 1990er Jahre lassen auf eine Kaiserpfalz schliessen Als Archidiakonat war St Martin Mutterkirche fur acht Pfarreien darunter St Marien in Heiligenstadt sowie sieben Kloster Um 1276 begann der Um und Neubau der Kirche mit Konventsgebauden und Kreuzgang im Stil der Gotik der um 1450 abgeschlossen war Die Reformation setzte sich wegen der politischen Zugehorigkeit des Eichsfelds zu Kurmainz in Heiligenstadt nicht dauerhaft durch Als in der Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs das Gnadenbild der Muttergottes vom Elende nach St Martin kam seit 1803 in St Marien wurde die Stiftskirche auch Wallfahrtsort Der Reichsdeputationshauptschluss 1803 brachte das Ende der geistlichen Furstentumer und der meisten Stifte und Kloster Der Wiener Kongress teilte das Untereichsfeld dem Konigreich Hannover das Obereichsfeld Preussen zu Das Martinsstift wurde aufgelost Die Kirche wurde von der preussischen Regierung an die evangelische Gemeinde ubergeben Die meisten Ausstattungsstucke die fur den evangelischen Gottesdienst nicht gebraucht wurden gelangten in katholische Kirchen der Stadt und des Umlands 1862 1866 wurde St Martin im Geist des Historismus restauriert wobei weitere Ausstattungsstucke entfernt wurden Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Gotische BronzetaufeDie Martinskirche ist von wenigen neugotischen Veranderungen abgesehen in ihrem hochgotischen Erscheinungsbild unversehrt erhalten Sie ist eine dreischiffige Basilika mit Kreuzrippengewolbe Der zweijochige Chor mit polygonalem Abschluss setzt das Mittelschiff bruchlos fort Am Ubergang zwischen Langhaus und Chor ist sudlich ein Halbriegel angesetzt der den achteckigen Turm mit Spitzhelm tragt Der reiche Skulpturenschmuck der Portale zeigt die Heiligen der Martinskirche sowie eine Marienkronung Das Innere wurde bei der letzten Restaurierung ohne Farbfassung gelassen sodass die reich gegliederte Architektur durch sich selber wirkt Die farbigen Fenster besonders die Rosette der Westfassade lassen den Buntsandstein in wechselndem Licht erscheinen Aus dem 19 Jahrhundert stammen die mit Schnitzwerk verzierte holzerne Kanzel und das dreiteilige Altarretabel aus Sandstein dessen Bilder in der Mitte Christus vor Thomas aussen die vier Evangelisten zeigen Orgel Bearbeiten nbsp Orgel auf der EmporeDie erste Orgel in St Martin wurde 1831 von Johann Friedrich Schulze aus Paulinzella erbaut 1949 wurde das Instrument im Zuge der Orgelbewegung verandert Die neue neobarocke Orgel wurde 1972 vom Gothaer Orgelbauer Rudolf Bohm erbaut Das Schleifladen Instrument hat 27 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 1 Die Disposition der aktuellen Orgel I Hauptwerk C g3Pommer 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Rohrquinte 2 2 3 Prinzipal 2 Mixtur V 2 Trompete 8 II Oberwerk C g3Gedackt 8 Quintaton 8 Prinzipal 4 Gedacktflote 4 Blockflote 2 Terz 1 3 5 Nasat 1 1 3 Oktavlein 1 Scharff IV 1 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f1Kupferprastant 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Bassflote 8 Choralbass 4 Hintersatz IVPosaune 16 Clarine 4 Koppeln II I I P II PDisposition der Schulze Orgel von 1831 I ManualBordun 16 Prinzipal 8 Hohlflote 8 Holzgedackt 8 Gamba 8 Oktave 4 Hohlflote 4 Oktave 2 Cornett III II ManualGedackt 16 Gedackt 8 Geigendprinzipal 8 Flote traverso 8 Salicional 8 Aeoline 8 Prinzipal 4 Flote 4 Clarinette 8 PedalViolon 16 Prinzipalbass 16 Subbass 16 Violon 8 Prinzipalbass 8 Bassflote 8 Posaune 16 Koppeln II I I P II PDisposition der Orgel nach dem Umbau 1949 I ManualBordun 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Gamba 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Rohrnasard 2 2 3 Oktave 2 Cornett IIIMixtur IV VI 2 II ManualNachthorn 8 Singend Gedackt 8 Salicional 8 Prinzipal 4 Gedacktflote 4 Blockflote 2 Nasard 1 1 3 Cymbel III 1 Clarinette 8 PedalPrinzipalbass 16 Subbass 16 Prinzipalbass 8 Bassflote 8 Choralbass 4 Pedalmixtur IIIPosaune 16 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenElmar Golland Der Verbleib des Inventars der St Martins Kirche In Muller Thomas T Hg Die St Martins Kirche zu Heiligenstadt Heiligenstadter Schriften Band 2 Heiligenstadt 2003 S 91 101 Martin Herche Die Evangelische Kirche St Martin Mutterkirche des Eichsfeldes In Heimat Thuringen 7 2000 hg vom Heimatbund Thuringen ISSN 0946 4697 S 13 15Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Kirche Heilbad Heiligenstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Nahere Informationen zur Orgel51 37763 10 13148 Koordinaten 51 22 39 5 N 10 7 53 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Heilbad Heiligenstadt amp oldid 227312027