www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Christoph Ignaz Moufang 17 Februar 1817 in Mainz Grossherzogtum Hessen Darmstadt 27 Februar 1890 in Mainz Grossherzogtum Hessen Darmstadt war ein romisch katholischer Theologe Politiker Verfasser theologischer Schriften Regens des Mainzer Priesterseminars schliesslich Kapitularvikar und Bistumsverweser des Mainzer Bistums Christoph Moufang als Mainzer Domkapitular portratiert auf einem Olgemalde um 1870 Bestand des Mainzer Priesterseminars Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 2 1 Ausbildung und Priesterweihe 2 1 1 Donation durch testamentarische Verfugung an das Priesterseminar 2 1 2 Bistumsverweser wahrend der Sedisvakanz 2 1 3 Neben dem Kirchenamt bestandiger Einsatz in Politik und Sozialer Frage 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Christoph Moufang auf einer Photographie von L Haase amp Co Berlin um 1874Christoph Moufang 1 ist der Sohn des Wilhelm Moufang 1779 1845 Kaufmann in Mainz und seiner Ehefrau Katharina Wilhelmine einer Tochter des Kaufmanns Nikolaus Lennig Zu Christoph Moufangs bekannteren Verwandten zahlen sein Onkel Friedrich Lennig und Adam Franz Lennig sein Neffe der Religionshistoriker und Indologe Edmund Georg Nicolaus Hardy 2 und seine Nichte Katharina Wilhelmine Moufang die mit dem Reichstagsabgeordneten Nicola Racke verheiratet war Weiter zu nennen sind sein Neffe der Heidelberger Rechtsanwalt Wilhelm Moufang der Vater seiner Grossneffen Nicola Moufang Eugen Moufang Franz Moufang Wilhelm Moufang und die Enkel seines Grossneffen Franz Moufang Alexis Grammatidis promovierter Zahnarzt und Kieferorthopade 3 der Komponist und Klangkunstler David Moufang 4 Gabriel Grammatidis diplomierter Kaufmann Systementwickler und internationaler Referent 3 Leben und Wirken BearbeitenAusbildung und Priesterweihe Bearbeiten Christoph Moufang studierte in Mainz Bonn Munchen und Giessen Medizin und Theologie und wurde am 19 Dezember 1839 in Mainz zum Priester geweiht Nach mehreren Stellen im Bistum Mainz wurde er 1851 von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler zum Regens des neu gegrundeten Mainzer Priesterseminars berufen Donation durch testamentarische Verfugung an das Priesterseminar Bearbeiten In diese Jahre fiel eine der bedeutendsten Zuwendungen durch Erbschaft an das Bistum Mainz Durch testamentarische Verfugung vermachte Johann Friedrich Heinrich Schlosser auch Fritz genannt seine 35 000 Bande umfassende Bibliothek dem Mainzer Priesterseminar Wahrend der Dauer der Berufung Christoph Moufangs zum Regens des Priesterseminares stand auch die bedeutende nun wesentlich erweiterte Bibliothek des Seminars in Moufangs Obhut Bistumsverweser wahrend der Sedisvakanz Bearbeiten Nach dem Tod Bischof von Kettelers wurde Moufang am 13 Juli 1877 vom Domkapitel zum Bischof gewahlt doch wurde die Wahl von der grossherzoglich hessischen Regierung nicht bestatigt und er daher nicht zum Bischof geweiht Er fuhrte aus diesem Grunde das Bistum als Kapitularvikar durch die Sedisvakanz wahrend der Zeit des Kulturkampfs bis zur Weihe Bischof Haffners im Jahr 1886 und fuhrte dann zunachst seine Aufgabe als Regens des Priesterseminars wieder fort Moufang gehorte wie sein Onkel Adam Franz Lennig zu den Initiatoren der deutschen Katholikentage Der erste Katholikentag fand 1848 in Mainz statt Im Jahr 1868 wurde Moufang von Papst Pius IX in die Kommission zur Vorbereitung des Ersten Vatikanischen Konzils 1869 1870 berufen Neben dem Kirchenamt bestandiger Einsatz in Politik und Sozialer Frage Bearbeiten Neben seinem Kirchenamt nahm Moufang wie viele andere Kirchenfursten seiner Zeit ebenso wie sein Vorganger aktiven Anteil am politischen Geschehen Moufang grundete 1862 die Zentrumspartei Hessen Er vertrat Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler von 1862 bis 1877 in der ersten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen und gehorte von 1871 bis 1890 der Zentrumsfraktion im Deutschen Reichstag an 5 In dieser Zeit vertrat er von 1871 bis 1873 den Wahlkreis Regierungsbezirk Koblenz 5 Mayen Ahrweiler von 1874 bis 1881 den Wahlkreis Grossherzogtum Hessen 9 Mainz und von 1881 bis 1890 den Wahlkreis Koln 6 Mulheim am Rhein Wipperfurth Gummersbach 6 Moufang thematisierte schon fruh die Soziale Frage und stellte Uberlegungen hierzu an die sich spater auch in den Theorien der Sozialen Marktwirtschaft wieder fanden Christoph Moufang wurde auf dem Hauptfriedhof Mainz beigesetzt Schriften BearbeitenHauptwerkDie Mainzer Katechismen von Erfindung der Buchdruckerkunst bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Mainz 1878 Katholische Katechismen des 16 Jahrhunderts in deutscher Sprache Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen Mainz 1881 Kleinere Schriften Auswahl Die barmherzigen Schwestern eine Darstellung ihrer Grundung Verbreitung Einrichtung und Wirksamkeit Mainz 1842 Der Informativ Prozess Eine kirchenrechtliche Erorterung Mainz 1850 Die katholischen Pfarrschulen in der Stadt Mainz Mainz 1863 Das Verbot der Ehen zwischen nahen Verwandten Beleuchtung der Grunde dieses Verbotes Mainz 1863 Die Handwerkerfrage Mainz 1864 Eine Rede gehalten im Landtag zu Darmstadt veroffentlicht mit Anmerkungen Die Kirche und die Versammlung katholischer Gelehrter Mainz 1864 eine Antwort auf Dr Friedrich Michelis Kirche oder Partei Kardinal Wiseman und seine Verdienste um die Wissenschaft und die Kirche Mainz 1865 Der Kampf um Rom und seine Folgen fur Italien und die Welt Mainz 1868 Carl August Kardinal von Reisach In Katholic 1870 I 129 50 Der besondere Schutz Gottes uber Papst Pius IX Mainz 1871 Aktenstucke betreffend die Jesuiten in Deutschland Gesammelt und mit Erlauterungen versehen Mainz 1872 Literatur BearbeitenLudwig Berg Christoph Moufang als Moraltheologe In Jahrbuch fur das Bistum Mainz Band 4 1949 Seite 101 114 Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 1 Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Kassel University Press Kassel 2010 ISBN 978 3 86219 038 6 S 111 f Online PDF 2 2 MB Friedrich Lauchert Moufang Christoph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 486 488 Ludwig Lenhart Regens Moufang und das Vaticanum In Jahrbuch fur das Bistum Mainz Band 5 1950 S 400 441 Ludwig Lenhart Moufangs Ablehnung als Kapitelsvikar durch den hessischen Staat und die dadurch verursachte Mainzer Sedisvakanz von 1877 bis 1886 In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Band 19 1967 S 157 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 269 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 608 Klaus Schlupp Schule Kirche und Staat im 19 Jahrhundert Die katholische Volksschule im Bistum Mainz und Grossherzogtum Hessen Darmstadt 1830 1877 Nordhausen 2005 Manfred Weitlauff Moufang Christoph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 232 234 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Christoph Moufang im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Christoph Moufang in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Christoph Moufang In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Anton Philipp Bruck Christoph Moufang Christoph Moufang in regionalgeschichte net Christoph Moufang in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Moufang Franz Christoph Ignaz Hessische Biografie Stand 26 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Weitlauff Manfred Moufang Christoph in Neue Deutsche Biographie 18 1997 S 232 234 Onlinefassung URL https www deutsche biographie de pnd117144320 html Edmund Hardy in Archivlink Memento vom 21 Februar 2016 im Internet Archive a b Stadtarchiv Heidelberg Familienunterlagen Franz Moufang Stadtarchiv Heidelberg Familienunterlagen Franz Moufang und Familienverband Feuerlein Stamm Conradi 1 Eine Rede zur Reichstagswahl 1871 uber Die soziale Frage ist abgedruckt in Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 I Abteilung Von der Reichsgrundungszeit bis zur Kaiserlichen Sozialbotschaft 1867 1881 8 Band Grundfragen der Sozialpolitik in der offentlichen Diskussion Kirchen Parteien Vereine und Verbande bearbeitet von Ralf Stremmel Florian Tennstedt und Gisela Fleckenstein Darmstadt 2006 Nr 24 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Aufl Berlin Verlag Carl Heymann 1904 S 176 vgl auch A Phillips Hrsg Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883 Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage zum Zollparlament sowie zu den funf ersten Legislatur Perioden des Deutschen Reichstages Berlin Verlag Louis Gerschel 1883 S 101 vergleiche Kurzbiographie in Hirth Georg Hrsg Deutscher Parlaments Almanach 14 Ausgabe vom November 1881 Leipzig amp Munchen Verlag Georg Hirth 1881 S 186Erzbischofe und Bischofe von Mainz seit 1647 Vorganger Anselm Casimir Wambolt von Umstadt Erzbischofe 1647 bis 1802 Johann Philipp von Schonborn Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Damian Hartard von der Leyen Karl Heinrich von Metternich Winneburg Anselm Franz von Ingelheim Lothar Franz von Schonborn Franz Ludwig von Pfalz Neuburg Philipp Karl von Eltz Kempenich Johann Friedrich Karl von Ostein Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim Friedrich Karl Joseph von Erthal Karl Theodor von DalbergBischofe ab 1802 Joseph Ludwig Colmar Joseph Vitus Burg Johann Jakob Humann Peter Leopold Kaiser Wilhelm Emmanuel von Ketteler Sedisvakanz Christoph Moufang Diozesanadministrator Paul Leopold Haffner Heinrich Bruck Georg Heinrich Maria Kirstein Ludwig Maria Hugo Albert Stohr Hermann Volk Karl Lehmann Peter KohlgrafLandtagsabgeordnete der Kurie Katholische Bischofe und Geistliche in der Ersten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen Carl Joseph von Wrede 1820 1827 1829 Joseph Vitus Burg 1830 1833 Johann Jakob Humann 1833 1834 Peter Leopold Kaiser 1834 1848 Leopold Schmid 1849 Wilhelm Emmanuel von Ketteler 1851 1856 1877 Johann Baptist Luft 1857 1862 Christoph Moufang 1862 1877 Johann Baptist Heinrich Schneider 1878 1887 Paul Leopold Haffner 1887 1899 Heinrich Bruck 1900 1903 Friedrich Elz 1903 Georg Heinrich Maria Kirstein 1904 1906 Ludwig Bendix 1907 1918 Normdaten Person GND 117144320 lobid OGND AKS LCCN no2001098718 VIAF 62318702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moufang ChristophALTERNATIVNAMEN Moufang Franz Christoph Ignaz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Kapitularvikar und Bistumsverweser von Mainz Politiker Zentrum MdRGEBURTSDATUM 17 Februar 1817GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 27 Februar 1890STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Moufang amp oldid 235455386