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Anton Heinrich Friedrich Graf von Stadion 5 April 1691 in Wurzburg 26 Oktober 1768 in Warthausen war Grosshofmeister am kurfurstlichen Hof zu Mainz unter dem mit ihm verwandten Kurfurst Johann Friedrich Karl von Ostein Stadion gilt als Wegbereiter der Aufklarung in Kurmainz und war durch sein hohes Amt fur zahlreiche Reformen im kurfurstlichen Mainz verantwortlich Anton Heinrich Friedrich Graf von Stadion zu Thann und Warthausen Portrat von Johann Heinrich Tischbein dem Alteren um 1752 Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Jugend 2 Amter am kurfurstlichen Hof 3 Reformen im Geiste der Aufklarung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie und Jugend BearbeitenEr entstammte dem Adelsgeschlecht von Stadion Linie Stadion Warthausen und war der Sohn von Johann Philipp von Stadion 1652 1741 ab 1711 Reichsgraf von Stadion und dessen zweiten Ehefrau Maria Anna von Schonborn 1669 1703 aus dem Geschlecht von Schonborn Bereits sein Vater hatte ab 1709 den Posten als Grosshofmeister unter Kurfurst Lothar Franz von Schonborn inne Weitere Verwandte von ihm waren ebenfalls in kurfurstlichen Diensten in Mainz in hohen Amtern tatig so z B Christoph Rudolf von Stadion oder besetzten hohe kirchliche Amter wie z B das des Furstbischofs von Bamberg Er heiratete am 27 Juni 1724 in Ebnet Freiburg Maria Anna Auguste Antonia Euphemia Euphrosina von Sickingen 1706 1774 mit der er drei Tochter darunter Maria Maximiliana von Stadion und zwei Sohne hatte dazu adoptierte er den spateren Kanzler Georg Michael Frank von La Roche Anton Heinrich Friedrich von Stadion studierte an der Mainzer Universitat Jura und Kameralwissenschaften Auf einer seiner Kavalierstouren begegnete er Voltaire der grossen Eindruck auf ihn machte Er machte sich Voltaires Einstellung zu eigen so dessen Ansichten uber Jesuiten und Religion und noch ferner den Verkehr mit dem Bahnbrecher aller Negation des Religiosen 1 Sein Vater trat 1737 von all seinen Amtern am kurfurstlichen Hof zu Mainz zuruck er starb vier Jahre spater und machte damit den Weg fur seinen Sohn als Nachfolger frei Im gleichen Jahr ersteigerte er den Rollingschen Hof der spater in Stadioner Hof umbenannt wurde Amter am kurfurstlichen Hof BearbeitenAnton Heinrich Friedrich von Stadion diente drei verschiedenen Kurfursten Zuerst Philipp Karl von Eltz Kempenich dann Johann Friedrich Karl von Ostein und in den letzten Jahren seiner Tatigkeit am kurfurstlichen Hof auch noch Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim Vor allem unter Kurfurst Johann Friedrich Karl von Ostein ubernahm er nach und nach alle Amter die bereits sein Vater innehatte Geheimer Rat Hofmarschall Oberamtmann in Bischofsheim an der Tauber Schliesslich war er als Grosshofmeister oberster Staats und Hofminister von Kurmainz Reformen im Geiste der Aufklarung BearbeitenStadion war als Grosshofmeister direkt fur verschiedene Reformprojekte verantwortlich Er fuhrte im Kurstaat das allgemeine Landrecht ein und modernisierte das Gerichtswesen Eine dazu unter anderem mit dem spateren Kurfursten Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim als Mitglied des Hofrats erarbeitete Gesetzgebung trat am 1 Januar 1756 in Kraft Auf seine Veranlassung hin wurden zwischen 1747 und 1750 verschiedene Anordnungen zur Forderung des Handels und des Verkehrs erlassen die 1752 zusammenfassend in der Sammlung deren in Policen u Commercien Sachen erlassenen Churf Mainzischen Verordnungen schriftlich niedergelegt wurden So wurden per Verordnung vom 22 Dezember 1747 zwei 14 tagige Handelsmessen in Mainz eingefuhrt die ab 1748 alljahrlich stattfanden Ebenso wurden Regelungen zum Messcredit und zu Zahlungsterminen erlassen Stadion sorgte fur die Errichtung eines grossen Warenlagers am Rhein und intensivierte den fur Mainz sehr wichtigen Weinhandel durch die Einfuhrung eines neuen Weinmarkts Ebenfalls 1747 beschlossen traten Verordnungen in Kraft die zur Bildung einer Vertretung des Handelsstandes unter der Leitung des Vizedomamtes fuhrten Dieses Gremium gilt als Vorlaufer der spater von dem franzosischen Prafekten Jeanbon St Andre gegrundeten Chambre de Commerce Das Gremium hatte die Aufgabe uber alle Angelegenheiten zu beraten was zur Aufnahme der Gewerbe und Kauffmannschaft dahier gereichen und Schaden und Abgang zu verhindern mag Gleichzeitig wurde das Schifffahrtswesen neu geregelt der Rhein war nach wie vor die wichtigste Handelsstrasse fur Mainz Stadions Reformen umfassten aber auch Neuregelungen in Bereichen wie dem Pfandhauswesen dem Loschwesen oder der Bettelei im Kurstaat Diese Massnahmen erwiesen sich als sehr wirksam und blieben bis zum Ende des Kurstaates in Kraft Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Stadion Warthausen Friedrich Anton Heinrich Friedrich Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 37 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 29 f Digitalisat Karl Georg Bockenheimer Stadion Anton Heinrich Friedrich Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 427 429 Sascha Weber Stadion Friedrich Graf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 2 Digitalisat Franz Dumont Hrsg Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Mainz Die Geschichte der Stadt 2 Auflage Philipp von Zabern Verlag Mainz 1999 ISBN 3 8053 2000 0 Weblinks Bearbeitend Alquen Informationen von einer mit den von Stadion eng verbundenen FamilieEinzelnachweise Bearbeiten zitiert nach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Osterreich von Dr Constant Wurzbach Band 37 Wien 1878Normdaten Person GND 117652199 lobid OGND AKS VIAF 15551800 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stadion Anton Heinrich Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG Grosshofmeister im Kurfurstentum MainzGEBURTSDATUM 5 April 1691GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 26 Oktober 1768STERBEORT Warthausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Heinrich Friedrich von Stadion amp oldid 230881738