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Guebwiller deutsch Gebweiler elsassisch Gawill r ist eine franzosische Stadt mit 10 988 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Haut Rhin in der Europaischen Gebietskorperschaft Elsass und in der Region Grand Est Bis zum 31 Dezember 2014 war die Stadt Sitz der Unterprafektur frz sous prefecture des Arrondissements Guebwiller Sie ist Hauptort frz chef lieu des Kantons Guebwiller sowie Sitz und Mitglied des Gemeindeverbands Communaute de communes de la Region de Guebwiller GuebwillerGuebwiller Frankreich Staat FrankreichRegion Grand EstDepartement Nr Haut Rhin 68 Arrondissement Thann GuebwillerKanton Guebwiller Hauptort Gemeindeverband Region de GuebwillerKoordinaten 47 54 N 7 13 O 47 9075 7 2102777777778 Koordinaten 47 54 N 7 13 OHohe 254 620 mFlache 9 68 km Einwohner 10 988 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 1 135 Einw km Postleitzahl 68500INSEE Code 68112Website www ville guebwiller frGuebwiller und Umgebung Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Geschichte 3 1 Bevolkerungsentwicklung 4 Weinbau 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Stadtepartnerschaften 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Ortschaft liegt im Oberelsass am Austritt des Flusschens Lauch aus den Vogesen in die Oberrheinebene auf 268 m u NHN Das Gemeindegebiet von Guebwiller ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges Der Bahnhof Guebwiller lag an der Bahnstrecke Bollwiller Lautenbach Geologie BearbeitenIn der Umgegend im Gebweiler Tal tritt Felsgestein auf 1 Geschichte BearbeitenDie alteste erhaltene Erwahnung von Guebwiller lateinisch Gebvilla 2 als Gebunvillare stammt von 774 und steht in einer Schenkungsurkunde in der das Kloster Murbach bedacht wird Damals handelte es sich lediglich um ein Hofgut Bis zur Franzosischen Revolution war Gebweiler Hauptort des gleichnamigen Amtes Gebweiler Vogtei Gebweiler der Furstabtei Murbach im Heiligen Romischen Reich und zugleich die einzige Stadt im gesamten Amt 3 Zur Stadt entwickelte sich Gebweiler im 12 Jahrhundert um die Kirche Saint Leger und eine Burganlage die heute Burgstall genannt wird und dem Furstabt des Klosters Murbach als Residenz diente Eine Stadtmauer wurde zwischen 1270 und 1287 errichtet Im Jahr 1394 lebten dort 1350 Einwohner Einem Bericht zufolge soll der Abt von Murbach in der Nacht des Martinsfests 1448 vom Schloss aus die Burger der Stadt uberfallen und sie um ihre stadtischen Freiheiten und Privilegien gebracht haben die sie seit 400 Jahren besessen hatten 4 Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Stadt 1634 von Schweden geplundert und 1635 plunderte sie die in Colmar stationierte franzosische Garnison vollstandig aus 4 1657 lebten in der Stadt nur noch 176 Einwohner Im Jahr 1680 wurde die deutsche Ortschaft aufgrund von Beschlussen der Reunionskammern von Breisach und Metz vom Konigreich Frankreich annektiert 5 Im Lauf des 19 Jahrhunderts entstand eine bedeutende Textilindustrie mit besonderen Arbeitervierteln Die Stadt war nach Mulhausen deren grosster Standort es wurden Wolle und Baumwolle verarbeitet Um 1900 hatte die Stadt eine evangelische und zwei katholische Kirchen eine Synagoge ein Gymnasium ein Amtsgericht und eine Oberforsterei 6 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Jahr Einwohner Anmerkungen1780 etwa 400 Feuerstellen Haushaltungen 7 1793 3005 8 1821 3703 davon 3284 Katholiken 350 Protestanten und 69 Juden 2 1836 3873 9 1856 8971 8 1861 10 680 10 1866 12 218 11 1872 11 338 am 1 Dezember in 1042 Hausern 12 1880 12 452 am 1 Dezember auf einer Flache von 980 ha in 1078 Hausern davon 10 875 Katholiken 1194 Evangelische und 345 Juden 13 1885 12 388 davon 10 805 Katholiken 1194 Protestanten und 346 Juden 14 1890 12 367 10 1900 13 254 meist katholische Einwohner 6 1905 13 313 10 1910 13 024 davon 11 332 Katholiken 1346 Evangelische und 295 Juden 318 Franzosen 15 16 10 Anzahl Einwohner seit Mitte des 20 Jahrhunderts Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017Einwohner 10 568 10 840 11 072 10 689 10 942 11 525 11 609 11 094Weinbau BearbeitenDie Gemeinde Guebwiller ist einer der bedeutendsten Weinbauorte im Elsass Die im Jahr 1975 geschaffene Appellation Alsace Grand Cru definiert seit 2007 herausgehobene Einzellagen im Weinbaugebiet Elsass Die 51 Lagen verteilen sich auf 47 Gemeinden Guebwiller weist als einzige Gemeinde vier dieser Grand Cru Lagen auf nbsp Die Grand Cru Weinlagen Kitterle rechts oben und Saering vorn links Kessler 28 53 ha Kitterle 25 79 ha Saering 26 75 ha Spiegel 18 26 ha teilweise auf Bergholtzer Gebiet Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie spatromanische Kirche mit gotischem Chor Saint Leger St Leodegar wurde 1182 bis 1287 erbaut und nach 1336 im Chorbereich gotisch umgestaltet Das Dominikaner kloster mit Bettelordenskirche im gotischen Baustil enthalt mittelalterliche Wandmalereien an den Seitenwanden Heute wird die Kirche als Konzertsaal genutzt Die Kirche Notre Dame 1760 1785 nach Entwurfen des Architekten Louis Beuque aus Besancon ist das grosste klassizistische Kirchengebaude im Elsass Sie ist reich ausgestattet Kanzel Altare Beichtstuhle Himmelfahrt Maria an der Altarwand von Fidel Sporer unter Mithilfe seiner Tochter Helene Holzschnitzerin Die Kirche wurde erbaut von dem Bildhauer und Baumeister Gabriel Ignaz Ritter 1732 1813 aus Andelsbuch und enthalt eine bedeutende Orgel Charles Mutin 1908 in einem original erhaltenen Gehause von 1785 Synagoge erbaut 1869 bis 1872 Monument historique Schloss Neuenburg die Stadtresidenz der Furstabte von Murbach aus dem 18 Jahrhundert Das Rathaus im spatgotischen Flamboyantstil stammt aus dem Jahr 1514 Das Musee Theodore Deck et des pays du Florival 17 ist das grosste Museum des Oberelsass ausserhalb Colmars und Mulhausens In Guebwiller gibt es einen deutsch franzosischen Soldatenfriedhof auf dem uber 1000 deutsche und knapp 450 franzosische Kriegstote des Ersten Weltkriegs und 175 deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkriegs bestattet sind Er wurde 1914 von der deutschen Seite nach den ersten Gefechten in diesem Gebiet angelegt Die endgultige Gestaltung war 1977 abgeschlossen Die Menhire der Steinreihe von Appenthal Alignements d Appenthal stehen nordwestlich von Guebwiller Ortsbilder nbsp Romanische Kirche Saint Leger nbsp Klassizistische Kirche Notre Dame nbsp Innenansicht von Notre Dame nbsp Kapelle Notre Dame du Saering nbsp Deutsch franzosischer SoldatenfriedhofTalaufwarts liegt die Ruine der ehemaligen Burg Hugstein 13 Jahrhundert auf einer Anhohe an der Strasse nach Murbach Auf dem sich nordlich der Stadt erhebenden Bergrucken des Oberlinger befinden sich geringe Reste einer grossen mittelalterlichen Burganlage Acht Kilometer westlich liegt der Grosse Belchen der mit 1 424 m hochste Berg der Vogesen Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Hauswand mit Portrat von Theodore Deck in GuebwillerFrancois Joseph Rudler 1757 1837 Rechtsanwalt Notar und Reformer Benedikt Anton Friedrich von Andlau Homburg 1761 1839 Furst und Abt von Geiville Gebweiler Guebwiller Margarethe Stockhausen 1803 1877 Sangerin Xaveria Rudler 1811 1886 franzosisch deutsche Ordensfrau Niklaus Riggenbach 1817 1899 Erfinder des Zahnradbahnsystems Riggenbach und der Gegendruckbremse der Dampflok Jean Baptiste Weckerlin 1821 1910 franzosischer Komponist Theodore Deck 1823 1891 Keramiker des Historismus und Jugendstils Christian Schussele 1824 1879 Maler Gustave Schlumberger 1844 1929 franzosischer Historiker Charles Daniel Bourcart 1860 1940 Schweizer Diplomat Andreas Bauer 1866 1900 deutscher romisch katholischer Monch Missionar und Martyrer am 1 Oktober 2000 heiliggesprochen Jeanne Bucher 1872 1946 franzosische Kunsthandlerin und Begrunderin der Pariser Galerie Jeanne Bucher Alice von Mulinen 1868 1952 Lyrikerin Jean Schlumberger 1877 1968 Germanist und Schriftsteller Conrad Schlumberger 1878 1936 Geophysiker und Geologe Charles Hueber 1883 1943 Politiker Abgeordneter und Burgermeister von Strassburg Gunther Stapenhorst 1883 1976 deutscher Filmproduzent Marcel Schlumberger 1884 1953 Ingenieur Alfred Kastler 1902 1984 Physiker und Nobelpreistrager 1966 Walter Atorf 1910 1998 Prasident des Rechnungshofs Baden Wurttemberg Jef Gilson 1926 2012 franzosischer Jazzmusiker Henri Madelin SJ 1936 2020 Jesuit und Hochschullehrer Katia Krafft 1942 1991 Vulkanologin Sonia Pelletier Gautier 1958 Historikerin und Romanautorin Jean Ruiz 1998 FussballspielerStadtepartnerschaften BearbeitenGuebwiller unterhalt Stadtepartnerschaften mit der italienischen Gemeinde Castelfiorentino in der Toskana sowie aus historischen Grunden mit Luzern Literatur BearbeitenLe Patrimoine des Communes du Haut Rhin Flohic Editions Band 1 Paris 1998 ISBN 2 84234 036 1 S 476 500 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Guebwiller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Guebwiller in der Topographia Alsatiae M Merian Quellen und Volltexte Geschichte der Stadt und Beschreibung ihrer Sehenswurdigkeiten Webseite des MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Gebhard Geologische Mittheilungen aus dem Gebweiler Thal Band 2 Colmar 1877 Digitalisat a b Johann Friedrich Aufschlager Das Elsass Neue historisch topographische Beschreibung der beiden Rhein Departemente Zweiter Theil Johann Heinrich Heitz Strassburg 1825 S 121 123 Georges Bischoff Recherches sur la puissance temporelle de l abbaye de Murbach 1229 1525 Publications de la Societe Savant d Alsace et des Regions de l Est Serie recherches et documents XXII Libraire Istra Strasbourg 1975 S 81 129 159 a b Johann Gottfried Haymann Neue Europaische Staats und Reisegeographie worinnen die Lande des oberrheinischesn Kreises ausfuhrlich vorgestellet werden Band IV Dresden Leipzig 1754 S 721 722 Maximilian du Prel Die Deutsche Verwaltung in Elsass Lothringen 1870 1879 Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen Karl J Trubner Strassburg 1879 S 6 7 Google Books a b Lexikoneintrag zu Gebweiler in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 7 Leipzig Wien 1907 S 423 Sigmund Billings Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den altesten bis in die neuesten Zeiten Basel 1782 S 118 120 a b Gebweiler statistische Angaben der Arbeitsgruppe fur Demographie und Geschichte der Ecole des hautes etudes en sciences sociales EHESS Frankreich Theodor Franz Xaver Hunkler Geschichte der Stadt Colmar und der umliegenden Gegend Colmar 1838 S 452 455 a b c d Michael Rademacher Landkreis Gebweiler Elsass Lothringen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Vollstandiges geographisch topographisch statistisches Orts Lexikon von Elsass Lothringen Enthaltend die Stadte Flecken Dorfer Schlosser Gemeinden Weiler Berg und Huttenwerke Hofe Muhlen Ruinen Mineralquellen u s w mit Angabe der geographischen Lage Fabrik Industrie u sonstigen Gewerbethatigkeit der Post Eisenbahn u Telegraphen Stationen u geschichtlichen Notizen etc Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H Rudolph Louis Zander Leipzig 1872 Spalte 18 C Stockert Das Reichsland Elsass Lothringen Geographischer Leitfaden fur die Hoheren Lehranstalten Friedrich Bull Strassburg 1873 S 53 und S 78 Statistisches Buro des Kaiserlichen Ministeriums fur Elsass Lothringen Hrsg Ortschafts Verzeichniss von Elsass Lothringen Aufgestellt auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1880 Friedrich Bull Strassburg 1884 S 60 Ziffer 759 Anonymes Mitglied des Katholischen Volksvereins Die konfessionellen Verhaltnisse an den Hoheren Schulen in Elsass Lothringen Statistisch und historisch dargestellt Strassburg 1894 S 41 Gebweiler Landkreis Gebweiler Elsass Lothringen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gebweiler Kreis Gebweiler Elsass Lothringen gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 Offizielle Homepage Memento des Originals vom 15 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original 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