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Ow auch Owa Ouwe Owe Awa Aw Auw Au und Ow und in allen Fallen Au e gesprochen ist der Name eines alten schwabischen Adelsgeschlechts mit seinem Stammhaus Ouwe bei Obernau Landkreis Tubingen das der schwabischen Reichsritterschaft angehort Wappen derer von Ow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung und Verbreitung 1 2 Nobilitierungen und Besitztumer 1 2 1 Adelige Linie Oschingen 1 2 2 Freiherrliche Linie 2 Wappen 3 Namenstrager 4 Hartmann von Aue 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung und Verbreitung Bearbeiten nbsp Bergfried der Burg Ouwe neben Schloss ObernauDas Geschlecht hat seinen Ursprung in Schwaben und erscheint erstmals urkundlich mit Wolferat de Owa im Jahr 1095 1 Die Burg Ouwe befand sich in Obernau ihr mittelalterlicher Bergfried steht noch Das uberwiegend am oberen Neckar beguterte Geschlecht tritt zwischen 1080 und 1140 mit Heinrich siehe unten Gerbold Werner Wolfrad und Adelbert in der Uberlieferung einiger schwabischer Reformkloster auf Die Familie besass den Status von Edelfreien und soll nach neueren Forschungen eine fruhe Nebenlinie der Grafen von Altshausen Veringen sein 2 Im 13 Jahrhundert begaben sich die Ow offenbar in die Ministerialitat der machtigeren Grafen von Zollern Hohenberg 3 1245 ist Hermanus de Owe erstmals als deren Dienstmann erwahnt Mit ihm beginnt auch die Stammreihe der Familie Das Geschlecht verzweigte sich in viele Linien Hermanns Enkel Albert Hermann und Volkart begrundeten um 1275 die Linien in Wachendorf Hirrlingen und Bodelshausen Mitte des 14 Jahrhunderts kam Schloss Roseck hinzu sowie spater auch ritterliche Sitze in Oschingen ab 1406 Wurmlingen Hechingen Pfaffingen Rottenburg und Sterneck Im 14 und 15 Jahrhundert kam durch Heiraten Streubesitz zwischen Schwarzwald und schwabischer Alb hinzu 4 Die Herren von Ow brachten u a Geistliche Gutsbesitzer Politiker Juristen sowie Soldner und Beamte hervor Johannes von Ow 1481 war Grossbailli und deutscher Grossprior des Johanniterordens Hans von Ow zu Wachendorf 1571 vermahlte sich den hohen sozialen Stand der Familie bezeugend 1526 mit Markgrafin Rosine von Baden er fuhrte 1564 in Wachendorf die Reformation ein die jedoch von seinen Nachfolgern 1615 wieder ruckgangig gemacht wurde nbsp Vermuteter Ahnherr Hartmann von Aue idealisierte Miniatur im Codex Manesse um 1300 nbsp Grabstein Franz Alexander von Ow in der Kirche von Hirrlingen nbsp Grabstein Johann Friedrich von Ow nbsp Grabstein Philipp von Ow nbsp Grabstein Volmar von Ow nbsp Melchior von Ow nbsp Grab des Sigismund Felix von Ow Felldorf Bischof von Passau 1906 1936 nbsp Passau Dom Grabdenkmal mit Buste des deutschen katholischen Bischofs von Passau von 1906 bis 1936 Freiherr Sigismund Felix von Ow Felldorf nbsp Grabplatte der Elisabeth von Ow 1458 Balingen Friedhofskirche Nobilitierungen und Besitztumer Bearbeiten Adelige Linie Oschingen Bearbeiten Die Familie derer von Ow erfuhr im Laufe der Zeit Adelserhebungen und Adelsbestatigungen Die Immatrikulation im Konigreich Bayern erfolgte bei der Adelsklasse am 8 April 1813 fur Joseph Fidel von Ow graflich Eckart scher Gerichtsverwalter zu Bertoldsheim Freiherrliche Linie Bearbeiten Die Kurfurstlich bayerische Edelmannsfreiheit wurde am 21 September 1677 auf Schloss Schleissheim fur Franz Carl von Ow nachmalig kurfurstlich bayerischer Hauptpfleger zu Hohenschwangau vergeben Reichsfreiherrnstand mit der Anrede Wohlgeboren am 6 September 1681 in Wien erhielten die Bruder und Vettern Johann Erhard von Ow Gutsherr auf Ahldorf heute Ortsteil von Horb am Neckar und Wachendorf erzherzoglicher osterreichischer und bischoflich augsburgischer Rat Oberstjagermeister sowie Pfleger zu Oberdorf heute Ortsteil von Bopfingen und Ottilienberg Franz Carl von Ow kurfurstlich bayerischer Oberstfalkenmeister und Oberstjagermeister sowie Hauptpfleger zu Hohenschwangau Adam Gottfried von Ow Gutsherr auf Neuhaus und Hirrlingen kurfurstlich pfalzischer Kammerer und bischoflich augsburgischer Geheimer Rat sowie Hofmarschall und Pfleger zu Eislingen Johann Friedrich von Ow Gutsherr auf Hirrlingen und Sterneck kaiserlicher Rittmeister und bischoflich eichstattischer Rat sowie Oberstallmeister und Pfleger zu Dollenstein Dollnstein und fur Ferdinand Carl von Ow markgraflich badischer Hofkavalier Johann Anton Freiherr von Ow 1748 1812 war dirigierender Minister des Furstentums Eichstatt 5 Die Kurfurstlich bayerische Anerkennung am 22 November 1688 fur den oben genannten Franz Carl Freiherr von Ow Bezuglich des familiaren Astes Felldorf erfolgte die Immatrikulation im Konigreich Bayern bei der Freiherrnklasse am 22 Juni 1810 fur Johann Anton Freiherr von Ow Gutsherr auf Felldorf ab 1414 1433 im Besitz der Linie Ow Felldorf Ahldorf Neuhaus und Bierlingen k k und bayerischer Geheimer Rat und Appellationsgerichtsprasident a D Bezuglich des familiaren Astes Wachendorf erfolgte die Immatrikulation im Konigreich Bayern bei der Freiherrnklasse am 22 Juni 1810 fur Menrad Friedrich Freiherr von Ow Gutsherr auf Wachendorf bayerischer Kammerer Generalleutnant und Kommandant von Munchen sowie fur seine Geschwister bzw am 7 April 1881 fur den spateren Generalmajor Hartmann von Ow auf Wachendorf 1888 1969 Bezuglich des familiaren Astes Wachendorf erfolgte zudem die wurttembergische Namensmehrung als Freiherr von Ow Wachendorf geknupft an den Besitz von Wachendorf am 4 Marz 1907 in Stuttgart fur o g Hartmanns Bruder Hans Otto Freiherr von Ow Majoratsherr auf Wachendorf und Bierlingen wurttembergischer Kammerherr und Staatsrat Das Geschlecht der Herren und Freiherren von Ow war der schwabischen Reichsritterschaft mit St Jorgen Schild zugehorig Von 1488 bis 1501 waren alle drei Hauptlinien der Herren von Ow nicht nur kontinuierlich Mitglieder der Rittergesellschaft sondern haben darin regelmassig auch hohe Funktionen wahrgenommen 6 Der Ast Ow Wachendorf ist bis heute auf Wachendorf ansassig Seit 1877 gehort auch Schloss Hohenentringen zum Besitz Der Ast Ow Felldorf besitzt das Hofgut Neuhaus bei Starzach und erwarb 1869 im Erbwege von den Grafen Berchem die Guter Haiming und Piesing in Oberbayern die sich ebenfalls bis heute im Besitz der Familie befinden nbsp Schloss Hirrlingen vom 13 Jh bis 1709 im Besitz der Familie nbsp Schloss Wachendorf Starzach nbsp Schloss Haiming nbsp Schloss PiesingWappen BearbeitenBlasonierung Das Stammwappen ist in Gold und Blau geteilt und zeigt oben einen zweischwanzigen roten Lowen auf dem Helm mit rot goldenen Decken ein viereckiges gold bequastetes rotes Kissen darauf die funfspeichige obere Halfte eines silbernen Rades die Speichen aussen mit je funf schwarzen Hahnenfedern besteckt Namenstrager BearbeitenAnita von Ow 1950 Schweizer Kinderdarstellerin Barbara von Ow Freytag 1957 deutsche Journalistin und Politologin Edmund von Ow 1815 1895 deutscher Rittergutsbesitzer und Landtagsabgeordneter Felix von Ow vor 1846 nach 1865 Landrichter und Bezirksamtmann in Berchtesgaden 1846 bis 1865 Hans von Ow 1843 1921 deutscher Gutsbesitzer und Politiker MdR Hans Hartmann von Ow Wachendorf 1882 1966 deutscher Jurist Diplomat und Majoratsherr Johann Karl von Ow 1814 1882 deutscher Rittergutsbesitzer und Landtagsabgeordneter Johannes von Ow 1481 Grossbailli und Grossprior des Johanniterordens Karl von Ow 1818 1898 deutscher Politiker Zentrum MdR Maximilian von Ow 1784 1845 deutscher Regierungsbeamter Rittergutsbesitzer und Landtagsabgeordneter Maximilian von Ow 1815 1896 bayerischer General der Infanterie Oberhofmeister Sigismund Felix von Ow Felldorf 1855 1936 deutscher katholischer Bischof von PassauHartmann von Aue Bearbeiten nbsp Hartmann von Aue idealisierte Miniatur im Codex Manesse fol 184v um 1300 Uber die Herkunft des mittelalterlichen Epikers Hartmann von Aue auch Hartmann von Ouwe vermutlich zwischen 1210 und 1220 ist nichts Urkundliches uberliefert allein seine Werke lassen Ruckschlusse auf seine Herkunft ziehen Danach entstammte er dem suddeutschen Ministerialenstand denn er beschreibt sich selbst als dienstman was er zouwe Er hiess Hartmann und war Dienstmann zu Aue Aue oder Au ist ein so haufiger Ortsname dass sich der genaue Herkunftsort Hartmanns nicht festmachen lasst diskutiert werden neben Obernau am Neckar also dem Stammsitz derer von Ow auch die Orte Au bei Ravensburg Kloster Weissenau Au bei Freiburg und Eglisau im Kanton Zurich Allerdings ist der Held seiner Verserzahlung Der arme Heinrich ein junger Heinrich von Ouwe V 49 der den vursten gelich V 43 ze Swaben gesezzen V 31 also ein im Herzogtum Schwaben furstengleich ansassiger Adliger Der Name des Helden entspricht damit dem ab 1112 mehrfach urkundlich genannten Henricus de Owon oder de Owen 7 welcher der Familie von Ow zuzurechnen ist Diese gehorte dem Edelfreienstand an der im Hochmittelalter dem Furstenstand noch ebenburtig war was durch die neuere These ihrer Stammesgleichheit mit den Grafen von Altshausen Veringen siehe oben Ursprung noch verstarkt wird Als Interpretation bietet sich an hier entweder die poetisch verklarte eigene Familiengeschichte Hartmanns oder eine Huldigung an die Familie eines Auftraggebers fur das Epos zu sehen Da die Nachkommen des furstengleichen Heinrich durch dessen Ehe mit einem bauerlichen Madchen den Adelsstand verloren haben mussten als Rechtsfolge mangelnder Ebenburtigkeit scheint die zweite Erklarung wenig plausibel zu sein Dagegen hatte Hartmann den Stand seiner eigenen Familie in der unfreien Ministerialitat durch eine furstengleiche Abkunft verklaren konnen Falls diese Version tatsachlich Anhaltspunkte in der Realitat gehabt hat konnte Hartmann einer in den Ministerialenstand abgesunkenen Morganatenlinie von Nachfahren des genannten Henricus de Owen entstammen die auf der Burg Ouwe in Obernau Dienstmannen der Herren von Ow waren Das entsprechende Zitat ist daher auf einem Gedenkstein auf dem Burgareal von Obernau verewigt Siehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter O Liste schwabischer Adelsgeschlechter OLiteratur BearbeitenGerhard Faix Ow von In Neue Deutsche Biographie Band 19 1999 S 730 f Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band X S 106 108 Band 119 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1999 ISBN 3 7980 0819 1 Franz Quarthal Gerhard Faix Adel am oberen Neckar Beitrage zum 900jahrigen Jubilaum der Familie von Ow Bibliotheca Academica Verl Tubingen 1995 ISBN 3 928471 12 0 Otto Titan von Hefner Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland Band 3 herausgegeben von einigen deutschen Edelleuten Verlag Georg Joseph Manz Regensburg 1865 S 126 Digitalisat Theodor Schon Geschichte der Familie von Ow Kastner amp Callwey Munchen 1910 Rudolf Seigel Archive der Freiherren von Ow Uberlieferung in den Familienarchiven Wachendorf und Piesing und im Staatsarchiv Sigmaringen Kohlhammer Verlag 2004 ISBN 3 17 018100 9 bzw ISBN 978 3 17 018100 7 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Georg Olms Verlag Hildesheim 1973 S 154 ISBN 3 487 04550 8 bzw ISBN 978 3 487 04550 4 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ow Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Wappen derer von Owen im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Das Geschlecht derer von Ow Ahnentafel des Adam Maximilian von Ow bei Ahnentafeln 1365 1937 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Gerhard Faix Ow von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 730 f Digitalisat Website Gutsschloss Wachendorf der Stammsitz der Familie der Freiherrn von Ow WachendorfEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Stuttgart Sammlung Gabelkofer Band IV S 1612 b Gerhard Faix Ow von In Neue Deutsche Biographie 19 1999 S 730 f 1 Schloss Obernau Herren von Ow in Deutsche Biographie Heinrich Dhom Eichstatts Humanistische Lehranstalten Eichstatt 1914 S 27 Fussnote 64 Neun Forscher stellen Untersuchungen zur Landesgeschichte an Die Beitrage erscheinen in der aktuellen Ausgabe der vom Geschichtsverein herausgegebenen Vierteljahresschrift Hohenzollerische Heimat In Schwabische Zeitung vom 7 Juli 2011 Vergleiche Christoph Cormeau Wilhelm Stormer Hartmann von Aue Epoche Werk Wirkung 2 uberarbeitete Auflage Beck Munchen 1998 S 35 ohne genaues Datum aber ab 1112 mehrfach genannt Normdaten Person GND 119307758 lobid OGND AKS VIAF 15577349 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ow Adelsgeschlecht amp oldid 233344372