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Die Ruine Sterneck auch Sterneneck genannt ist die Ruine einer Spornburg im Ortsteil Sterneck der Gemeinde Lossburg im Landkreis Freudenstadt in Baden Wurttemberg Ruine SterneckBurgruine SterneckBurgruine SterneckAlternativname n SterneneckStaat DeutschlandOrt Lossburg SterneckEntstehungszeit 1230 bis 1250Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 48 23 N 8 30 O 48 388136111111 8 4938361111111 551 2 Koordinaten 48 23 17 3 N 8 29 37 8 OHohenlage 551 2 m u NNRuine Sterneck Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte und Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Ruine steht am Westrand des Gaus zum ostlichen Schwarzwald auf einem Sporn uber dem hier ostwarts laufenden Glatt Zufluss Heimbach Sie liegt auf 551 2 m u NN und damit etwa 40 Meter uber dem Fluss der um den Sporn eine etwas uber 200 Meter lange und etwas weniger breite Sudschlinge zieht Nordlich von diesem beginnen auf der Hochebene uber dem Tal die Hauser des verstreuten Weilers Sterneck im Suden liegt zu Fussen des Sporns am diesseitigen Ufer der Wohnplatz Schlossmuhle Flussabwarts ist der Heimbach heute von der Heimbachsperre angestaut deren Ruckstau fast bis zur Muhle reicht Geschichte und Beschreibung BearbeitenDer Erbauer der Burg Sterneck Vollmar von Brandeck zwischen 1230 und 1250 geriet als Vogt von Dornhan wegen der Gerichtsbarkeit in Streit mit dem Kloster Alpirsbach Er rachte sich durch Rauben und Brandschatzen im Klostergebiet Mit der grossen neuen Burganlage ubernahm er sich wohl denn nach seinem Tode mussten Witwe und Kinder im Jahre 1276 Breitenwies bei Aischfeld und Oberehlenbogen verkaufen Als potenter Kaufer kam lediglich das Kloster Alpirsbach in Frage Und dieses machte zunachst die Schaden des Erblassers geltend Fast der halbe Kaufpreis wurde fur die durch den Erblasser Volmar verursachten Schaden verrechnet 1 Im Mittelalter gehorten zur Herrschaft Sterneck vier Dorfer Furnsal Walde Breitenau und Busenweiler das Pfarrgut Unterbrandi mit den heute noch erhaltenen interessanten Marksteinen Hofe in Geroldsweiler und Dottenweiler und der edelmannische Trollenberg Ursprunglich gehorten noch dazu die Breitenwies das obere Ehlenbogental der Trollenberg der Grabenhof der Stuhlhof mit einem fruheren Gerichtsstuhl und der Vogelsberg wo einst lt Sattler eine Burg stand 2 Weitere Besitzungen hatten die Brandecker in umliegenden Orten so auch in Dornhan Aus der Zeit des letzten Brandeckers ebenfalls ein Vollmar 1549 stammt der obere noch erhaltene Renaissance Fries am Bergfried Hier hat sicherlich der wohlhabende Schwiegersohn Georg von Ow mitgewirkt Nach zwei Zeichnungen aus der Zeit um 1600 stand die Burg auf der ostlichen Seite des Burg und Schloss Areals Die Skizze aus der Beschreibung des Burgfriedens ist auf einer der bei der Ruine angebrachten Tafeln zu sehen 3 Eine weitere Zeichnung stammt von Johannes Ottinger Karte Alpirsbacher Forst Zwei ortliche Heimatforscher besichtigten daher den kleineren Keller unter dem Haus auf der Ostseite und sahen ihn als den alteren an Sie baten daher Dr Wein den ehemaligen Kreisarchivar von Freudenstadt um eine Stellungnahme Er untersuchte das Gemauer und bestatigte die Vermutung Ebenso kam er zu der Uberzeugung dass nach den beiden Zeichnungen die Burg auf der ostlichen Seite gelegen haben muss Bisher wurde in der Literatur auf diese Tatsache noch nicht hingewiesen Der kleine Keller muss also zur Burg gehort haben und lag wohl direkt unter der Burg Er muss ein Alter von gut 750 Jahren haben Von der Ostseite aus konnten die Brandecker die darunter liegende wichtige Verkehrsstrasse kontrollieren und Wegezoll erheben Die Strasse fuhrte von Dornstetten uber Wittendorf Oberbrandi Sterneck Gundelshausen Dornhan bis zur Strassenkreuzung beim Romerkastell Waldmossingen Romische Fundorte liegen entlang dieser Strasse doch ist kein Nachweis fur eine Romerstrasse gegeben Im Wittendorfer Heimatbuch ist die Wegfuhrung mit den entsprechenden Belegen beschrieben Strassenzolle besserten die Kasse der Brandecker auf Die Einnahmen aus dem kleinen Herrschaftsbereich waren durch die Erbteilung an die verschiedenen Nachkommen sparlich So leisteten sich die vier Vettern Kuno Hans der Lamparter Klein Hans und Vollmar Ubergriffe im wurttembergischen Hoheitsgebiet Sie glaubten wohl die Wurttemberger seien weit weg Doch selbst Graf Eberhardt III der Milde wollte dem Treiben nicht langer zusehen und belagerte mit Hilfe der Rottweiler den beruchtigten Burgenbrechern die Burg Sterneck Die Folge waren abgebrannte Hofe rings um Sterneck und die Ubergabe der Burg an die Wurttemberger Die Brandecker bekamen sie aber als Lehen wieder zuruck Jahrzehntelang uber zwei drei Generationen hatte sich der Viehbestand noch nicht erholt Der Vogelsberg in 24 Hofe musste schliesslich an das Kloster Alpirsbach verkauft werden Der Verlust des Eigenbesitzes des sogenannten Allods hatte verwaltungsmassige und vor allem bekenntnismassige Folgen bis in die Neuzeit denn die Wurttemberger bestimmten als Lehnsherren nach dem Tode der letzten Brandeckerin Katharina von Ow die Religionszugehorigkeit Im Jahre 1718 brannte die Burg aus Danach wurde das Gebaude von Grafin Maria Augusta von Attems der letzten von Ow zu Sterneck weit grosszugiger als Schloss errichtet mit einem wesentlich grosseren Keller Burgen waren ohnehin mit der Entwicklung der Feuerwaffen hinfallig geworden Im gehobenen Adel hatte man nun grossere Verpflichtungen Man wollte mit Andern mithalten konnen So lebte der Adel oft uber seine Verhaltnisse und die Attems in Hirrlingen verarmten Der Graf musste ofters von seinen Angestellten Geld borgen Obwohl das Schloss in der Barockzeit erbaut wurde hatte das neue Gebaude noch den gotischen Stufengiebel Eine Schautafel auf dem Schlossgelande zeigt einen Vergleich der alten Burg mit dem neuen Schloss Die Karte vom Burgfrieden bezeugt den Zustand der alten Burg Dabei ist der sudliche Eckturm besonders auffallend Hier war das obere Eckstubchen als Abtsstubchen das untere als Sommerstubchen bezeichnet Ein Stock tiefer lag die Burgkapelle und unter dieser das allgemeine Gefangnis Das Burgverlies war in dem als Ruine noch erhaltenen Turm untergebracht Hier hat sich im Laufe der Zeit viel Unrat angesammelt Ausfuhrliche Beschreibungen von der Burg und vom Schloss liegen auch in Nr 5 der Lossburger Hefte vor 4 Dort findet sich eine Gegenuberstellung mit Quellenangabe Anfang des 20 Jahrhunderts hat der Burgenforscher Koch das Burgareal genau vermessen Doch der grosse Keller war ihm nicht zuganglich da er noch verschuttet war Der jetzt geoffnete grosse Keller stammt also nicht von der Burg sondern vom Schloss Sterneck Einige interessante Merkmale weisen darauf hin Im Mortel des Gewolbes sind Abdrucke von schmal gesagten Brettern die nicht aus der Zeit des Burgenbaus stammen konnen Auf der Nordseite ist die Decke an die Schildmauer der ehemaligen Befestigungsanlage angesetzt wahrend im Suden das Gewolbe auf einer neu errichteten Mauer mit polygonen Steinen aufgesetzt ist An der Nordseite ist die alte Verzahnung einer ursprunglichen Ostmauer deutlich sichtbar Der Kellerraum deutet demnach auf einen Zwinger der dann vom Schloss uberbaut wurde Um den Charakter des Kellers moglichst zu erhalten wurde lediglich eine Fussbodenbeleuchtung zur Besichtigung des Kellers eingebaut Von 1749 an als Sterneck zu Wurttemberg kam sind die Gebaude an Erbpachter ubergegangen Die Anlage zerfiel immer mehr fur die Pachter und spateren Besitzer wurde der Unterhalt zu kostspielig Diese bauten kleinere Wohnungen nebenan Von staatlicher Seite bestand damals kein Interesse am Erhalt des Schlosses So nahm die Schlossanlage den damals ublichen Verlauf die behauenen Steinen dienten als willkommenes Baumaterial Im 20 Jahrhundert dagegen war man bestrebt die letzten Reste des historischen Denkmals zu erhalten Viele Renovierungen der Ruine erfolgten 1914 1934 1963 1971 und 1994 95 Sie zeugen fur das Geschichtsbewusstsein der Gemeinde Literatur BearbeitenDieter Buck Burgen und Ruinen im nordlichen Schwarzwald 33 Ausfluge auf den Spuren der Ritter Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1601 0 S 119 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Sonderausgabe Flechsig Verlag Wurzburg 2000 ISBN 3 88189 360 1 S 585 Diverse Herausgeber Karl Seith Max Miller Historische Statten VI Baden Wurttemberg 6 Band Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1965 Weblinks BearbeitenBurg Sterneck bei burgenarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten HStAS A 470 U 302 Sattler Christian Fridrich Historische Beschreibung des Herzogthums Wurttemberg Stuttgart 1784 S 180 HStAS A 160 Bu 13 o aus dem Jahre 1591 Saile Hans Lossburger Hefte Nr 5 Geschichtlicher Abriss von Lossburg und seinen Teilorten S 90 92Liste von Burgen und Schlossern im Landkreis Freudenstadt Schlosser Barenschlossle Salzstetter Schlossle Schloss Dettensee Schloss Dettingen Schloss Egelstal Schloss Hohenmuhringen Schloss Muhlen Schloss Neuneck Schloss Nordstetten Schloss RexingenBurgen und Ruinen Burg Ahldorf Burg Altneuneck abgegangen Burgruine Dettingen Burgruine Eutingen Burgruine Frundeck Freundeck Burgruine Hohenberg Schurkenturm Burgruine Hohendiessen Burgstelle Isenburg abgegangen Ruine Konigswart Burg Lossburg Loseburg abgegangen Burgruine Mandelberg Burg Mantelberg Mandelburg Burg Neckarhausen Burg Pfalzgrafenweiler abgegangen Obere Burg Horb Rinkenmauer Burgruine Rochesberg Romburg Rumberg Romberg oder Ruwenberg abgegangen Burgruine Rudenberg Burgruine Sterneck Sterneneck Burgruine Tannenfels Burgruine Unterdettingen Burgruine Urnburg Burgruine Vorbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Sterneck amp oldid 225972459