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Ustronie Morskie deutsch Henkenhagen ist ein Seebad an der Ostsee bei Kolobrzeg Kolberg in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und Sitz einer gleichnamigen Landgemeinde Ustronie MorskieUstronie Morskie Polen Ustronie MorskieBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat KolobrzegGmina Gmina Ustronie MorskieGeographische Lage 54 13 N 15 45 O 54 215277777778 15 750277777778 Koordinaten 54 12 55 N 15 45 1 OEinwohner 1800Postleitzahl 78 111Telefonvorwahl 48 94Kfz Kennzeichen ZKLWirtschaft und VerkehrStrasse DK 11 Kolobrzeg Koszalin BytomEisenbahn Goleniow Kolobrzeg KoszalinNachster int Flughafen Stettin GoleniowGminaGminatyp LandgemeindeGminagliederung 6 OrtsteileFlache 57 27 km Einwohner 3617 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 63 Einw km Gemeindenummer GUS 3208072Verwaltung Stand 2016 Gemeindevorsteher Jerzy KolakowskiAdresse ul Rolna 2 78 111 Ustronie MorskieWebprasenz www ustronie morskie plIm Powiat Kolobrzeski dem sie kreisangehorig ist gilt die Gemeinde heute als grosstes Ostseebad Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Gmina Ustronie Morskie 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Gemeinde liegt etwa 10 km ostlich von Kolobrzeg im mittleren Kustenabschnitt der polnischen Ostseekuste in Hinterpommern Verkehrstechnisch angebunden wird Ustronie Morskie durch die das Gemeindegebiet durchschneidende Landesstrasse 11 droga krajowa 11 zwischen Kolobrzeg und Slupsk Stolp sowie die parallel verlaufende Bahnstrecke Koszalin Goleniow Geschichte BearbeitenHenkenhagen befand sich im Spatmittelalter im Besitz der Familie von Kameke 1346 war Peter von Kameke mit seinen Sohnen Peter Swantes Tessen und Mevius Besitzer von Henkenhagen 2 Im 18 und 19 Jahrhundert gehorte ein Konglomerat von Ortsteilen Henkenhagens zu dem Rittergut Lassehne das sich im Besitz der Familie Borcke befand Bis 1888 war Oberhofmeister Heinrich Adrian von Borcke der Besitzer dieses Gutes Die Bevolkerung Henkenhagens lebte bis etwa zur Mitte des 19 Jahrhunderts hauptsachlich von der Landwirtschaft Bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts war Henkenhagen eigentlich ein konigliches Amtsdorf gewesen das der Magistrat der Stadt Kolberg nach einem 1628 mit dem Herzog Bogislaw XIV geschlossenen Vergleich fur eine jahrliche Erbpacht von 600 Reichstalern besass Um 1780 wurden in Henkenhagen gezahlt 3 sechs Vollbauern 4 ein Dreiviertelbauer zwei Halbbauern vier Kossaten 15 Budner und 43 Feuerstellen Haushalte einschliesslich des Ulrichshofs und der Bergschaferei Zu Henkenhagen gehorten auch die beiden unweit vom Dorfkern im Kolberger Stadtwald gelegenen Weiler Ziegenberg und Bodenhagen die laut einer 1498 vom Camminer Bischof Martin Karith erteilten Bestatigungsurkunde der Camminer Bischof Hermann von Gleichen im Jahr 1255 der Stadt Kolberg geschenkt hatte Um 1780 umfassten die ubrigen Teile Henkenhagens die zum Rittergut gehorten 5 einen Vollbauern einen Dreiviertelbauern zwei Kossaten einen Gasthof und insgesamt 18 Haushalte Der Gutsbesitzer verfugte ausserdem uber das Jagdrecht im Kolberger Stadtwald Ab 1850 entwickelte sich in dem Ort der Fremdenverkehr recht schnell und das landliche Henkenhagen beherbergte zeitweise mehr Feriengaste als das benachbarte grossere Kolberg was nicht zuletzt daran gelegen haben mag dass im Ort ein angeblicher Wunderdoktor praktizierte der zusatzliche Kurgaste anlockte Um 1865 waren im Dorf Henkenhagen 25 Wohngebaude und 26 Wirtschaftsgebaude vorhanden und die Anzahl der Einwohner lag bei uber 1000 6 Als Henkenhagen 1899 an das Schienennetz der Bahn angebunden wurde nahm die Zahl der anreisenden Kurgaste noch einmal stark zu und die bisher das Ortsbild bestimmenden Bauernhofe und strohgedeckten Katen wichen nach und nach Hotels und Pensionen Das Kurhaus wurde renoviert und vergrossert was Henkenhagen endgultig zum modernen Badeort werden liess nbsp Antisemitische Grusspostkarten und Anzeigenwerbung von Henkenhagen1908 logierten im Ort 523 Badegaste 7 Auch Henkenhagen umwarb die Urlauber wie viele andere Bader auch mit judenfreien Sandstranden In den 1920er und 30er Jahren war Henkenhagen eines der bekanntesten Bader an der Ostseekuste uberhaupt und lockte hauptsachlich Gaste aus den pommerschen Kleinstadten und aus dem Grossraum Berlin an aber auch aus Bayern oder dem Rheinland 1923 logierten in Henkenhagen bereits 2 250 Badegaste 8 Wahrend der Herrschaft des Nationalsozialismus ab 1933 und des Zweiten Weltkrieges lief der Kurbetrieb zunachst unvermindert weiter obwohl sich die Umstande zusehends schwieriger gestalteten So wurde beispielsweise das bekannte Hotel Strandschloss von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und die Frauen des Ortes zwangsverpflichtet dort Handarbeiten zugunsten der im Krieg befindlichen deutschen Truppen auszufuhren Die privat anreisenden Kurgaste wurden weniger und mit der Zeit durch KdF Urlauber ersetzt die durch monatliche Kinovorfuhrungen oder Tanzveranstaltungen der Dorfjugend in den vorhandenen Lokalitaten unterhalten wurden Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte im Marz 1945 die Rote Armee Henkenhagen Der Ort wurde unter polnische Verwaltung gestellt und in Ustronie Nadmorskie spater Ustronie Morskie umbenannt In der Nachkriegszeit bis 1947 wurden die Einwohner vertrieben und neu zugezogene Polen wurden die neuen Bewohner Ustronie Morskie beherbergt heute Gaste aus ganz Polen und aus anderen europaischen Staaten Seit dem Beitritt Polens zur Europaischen Union 2004 entwickelt sich der Badeort zunehmend zu einem internationalen Tourismuszentrum Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten1867 1047 1910 1103 1923 1600 9 1939 1658Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp DorfstrasseDie Attraktion Ustronie Morskies ist der 10 Kilometer lange buhnengestutzte weisse Sandstrand Es gibt eine Strandpromenade und im Ortskern einige Restaurants Lokale und kleine Laden Sehenswert ist auch der ausgedehnte Kolberger Stadtwald mit den Naturdenkmalen Boleslaw und Warcislaw Eiche nbsp Strand nbsp MeerGmina Ustronie Morskie BearbeitenDie Landgemeinde gmina wiejska Ustronie Morskie hat eine Flache von 57 km und etwa 3 600 Einwohner Die Gemeinde setzt sich aus folgenden 6 Ortsteilen zusammen Ustronie Morskie Gwizd Quid Kukinia Alt Quetzin Kukinka Neu Quetzin Rusowo Rutzow Sianozety Ziegenberg Die Gemeinde umfasst weitere Orte die nicht den Status eines Ortsteils solectwo haben Olszyna Ulrichshof Bagicz Bodenhagen Grabnica Hundeberg Malechowo Malchowbruck Wieniotowo Wendhagen Im Gemeindegebiet liegt ferner die Wustung Jaromierzyce Bocksberg Eine Gemeindepartnerschaft zu Werneuchen mit den Ortsteilen Hirschfelde und Willmersdorf wurde 1996 begrundet Im Jahre 2016 wurde mit INTERREG Fordermitteln der EU ein 1945 zerstortes Turnerdenkmal fur im Ersten Weltkrieg gefallene Turner wieder am Sportplatz aufgestellt und mit zwei Freundschaftsbanken sowie einer Partnerschaftstafel flankiert 10 Personlichkeiten BearbeitenIn Henkenhagen geboren wurde Lena Hutter 1911 2003 Schauspielerin und Theaterleiterin im Frankischen Theater Schloss Massbach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ustronie Morskie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Ustronie Morskie Reisefuhrer Internetprasenz der Gemeinde Ustronie Morskie Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Gemeinde Henkenhagen 2011 Bahnhof HenkenhagenSiehe auch BearbeitenListe der Seebader und Badeorte an der Ostsee in PolenEinzelnachweise Bearbeiten Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Heinrich Berghaus Hrsg Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen III Teil 1 Band Anklam 1867 S 574 Ludwig Wilhelm Bruggemann Hrsg Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern II Teil 2 Band Stettin 1784 S 494 August Haxthausen Alexander Padberg Die landliche Verfassung in den Provinzen Ost und Westpreussen Konigsberg 1839 S 337 Ludwig Wilhelm Bruggemann Hrsg Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern II Teil 2 Band Stettin 1784 S 563 564 Nr 37 Heinrich Berghaus Hrsg Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen III Teil 1 Band Anklam 1867 S 339 Meyers Reisebucher Ostseebader und Stadte der Ostseekuste 4 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1910 S 147 Meyers Reisebucher Deutsche Ostseekuste Teil II Rugen und die pommersche Kuste mit ihrem Hinterland 2 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig 1924 S 174 Meyers Reisebucher Deutsche Ostseekuste Tel II Rugen und die pommersche Kuste mit ihrem Hinterland 2 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig 1924 S 174 Info Tafel am Turner DenkmalStadte und Gemeinden im Powiat Kolobrzeski Stadte Kolobrzeg Kolberg Goscino Gross Jestin Stadtgemeinde Kolobrzeg Kolberg Stadt und Landgemeinde Goscino Gross Jestin Landgemeinden Dygowo Degow Kolobrzeg Kolberg Ryman Roman Siemysl Simotzel Ustronie Morskie Henkenhagen Normdaten Geografikum GND 4812317 1 lobid OGND AKS VIAF 144444586 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ustronie Morskie amp oldid 233988341