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Hermann von Gleichen 1289 auch Hermann Graf von Gleichen war in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Bischof von Cammin in Pommern Es gelang ihm das Bistum zu festigen und dessen Eigenstandigkeit gegenuber den Landesherren zu starken Sein besonderes Verdienst ist im Ausbau der bischoflichen Macht zur furstlichen Landeshoheit begrundet Leben BearbeitenHermann entstammte dem thuringischen Adelsgeschlecht der Grafen von Gleichen Sein Vater war Lambert II von Gleichen Seine Mutter war Sophie von Orlamunde 1 Hermann wurde erstmals urkundlich in einem Kaufvertrag seiner alteren Bruder Heinrich I und Ernst IV erwahnt Seine Schwester hiess Adele Die Verwandtschaft der Familie von Gleichen mit den Herzogen von Braunschweig Luneburg war fur ihn nutzlich als er in jungen Jahren Propst des St Cyriakusstiftes in Braunschweig wurde Als weitere Pfrunde besass er ein Kanonikat in Hildesheim Im Jahr 1246 trat der Hildesheimer Bischof Konrad II zuruck Der von Papst Innozenz IV mit weitreichenden Vollmachten ausgestattete Legat Philipp von Ferrara ernannte den von einer Minderheit der Domherren unterstutzten und da er noch nicht das erforderliche Alter hatte postulierten Hermann von Gleichen zum neuen Bischof Die Mehrheit des Domkapitels wahlte den Propst Heinrich I von Rusteberg zum Bischof und liess ihn durch den Erzbischof Siegfried III von Mainz bestatigen Hermann vertrieb seinen Gegner mit Waffengewalt aus dem Bistum Trotz Exkommunikation durch den Erzbischof und widerspruchlicher Anordnungen des Papstes unterstutzte er die gegen den Kaiser Friedrich II gerichtete papstliche Politik So nahm er 1247 an der Wahl des Gegenkonigs Wilhelm von Holland teil Der Konflikt mit dem Gegenbischof Heinrich wurde noch bis 1249 fortgesetzt dann reiste Hermann von Gleichen zum Papst nach Lyon Nach Verhandlungen verzichtete Hermann auf den Hildesheimer Bischofssitz und erhielt dafur die Option auf das nachste frei werdende Bistum Letztmals wurde er am 11 Dezember 1249 als Hildensemensis electus bezeichnet 1251 wurde er auf Empfehlung des Innozenz IV nach dem Rucktritt des alten Bischofs Wilhelm vom Camminer Domkapitel zum Nachfolger gewahlt Die Bischofsweihe erfolgte aber erst nach Wilhelms Tod 1254 Hermann von Gleichen forderte die Einwanderung deutscher Siedler nach Pommern und insbesondere ins Gebiet seines Stiftes So grundete er 1255 gemeinsam mit Herzog Wartislaw III bei der Burg Kolberg eine deutsche Siedlung und verlieh ihr Lubisches Recht 1266 beauftragte er zwei deutsche Unternehmer mit der Anlage der Stadt Koslin Ihm folgten Angehorige von Adelsgeschlechtern aus seiner Heimat wie Kirchberg Kevernburg und Eberstein die er mit Landereien im Stiftsgebiet belehnte Um die Kolonisation der relativ gering besiedelten Lander Cammin und Kolberg planmassig vorantreiben zu konnen schloss er 1273 mit Herzog Barnim I einen Vertrag uber den Zehnt dieser Gebiete In den Jahren 1276 und 1277 konnte er das Gebiet des Stiftes abrunden als er fur 3500 Mark Silber den westlich der Persante gelegenen Teil des Landes Kolberg erwarb Kolberg wurde bald zur Hauptresidenz des Bischofs und damit zum Zentrum des Stiftes 1278 verlieh er Massow das Stadtrecht 1288 ubertrug er dem Kloster Buckow 60 Hufen bei Malchow 2 Er trat erfolgreich den Anspruchen des Bistums Schwerin entgegen und konnte Abgabenfreiheit fur das Camminer Domkapitel durchsetzen In seiner Politik ging er teilweise von den Landesherren abweichende Wege und pflegte auch Beziehungen zu den Markgrafen von Brandenburg die die Lehnshoheit uber Pommern beanspruchten Ein Streben nach territorialer Unabhangigkeit des Stiftes wie es spatere Bischofe versuchten ist nicht erkennbar Innerhalb des Stiftes sicherte er sich die Landeshoheit durch Vertrage mit den Herzogen wie vom 13 Juli 1280 Literatur BearbeitenFriedrich Salis Forschungen zur alteren Geschichte des Bistums Kammin In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 26 Leon Saunier Stettin 1924 Digitalisat Martin Wehrmann Geschichte von Pommern Band 1 Weltbild Verlag 1992 Reprint der Ausgaben von 1919 und 1921 ISBN 3 89350 112 6 S 101ff Einzelnachweise Bearbeiten Marek Smolinski Biskup kamienski Herman von Gleichen i jego zwiazki z zakonami krzyzowymi In Gdanskie studia z dziejow sredniowiecza nr 9 Hrsg B Sliwinski Gdansk 2003 S 231 Wolber Karl Geschichte der Grafen von Eberstein in Pommern 1297 1331 1937 S 23 VorgangerAmtNachfolgerWilhelmBischof von Cammin 1251 1288Jaromar von RugenNormdaten Person GND 136099017 lobid OGND AKS VIAF 80501166 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hermann von GleichenALTERNATIVNAMEN Hermann Graf von Gleichen Hermann von CamminKURZBESCHREIBUNG Bischof von CamminGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 1289 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von Gleichen amp oldid 236100582