www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich I von Rusteberg falschlicherweise auch Heinrich I von Wernigerode genannt um 1200 1257 in Hildesheim war von 1246 bis 1257 Bischof von Hildesheim Heinrich als 30 Bischof von Hildesheim auf einem Gemalde mit Medaillondarstellungen aller Hildesheimer Bischofe bis zum Ende des 18 Jahrhunderts lateinische Inschrift Er vermehrte das Vermogen der Kirche durch Zehnte und andere Guter Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Fruhe Jahre 2 Hildesheimer Schisma 3 Politisches und geistliches Handeln 4 LiteraturHerkunft und Fruhe Jahre BearbeitenHeinrich entstammte der Familie von Rusteberg aus dem Eichsfeld die als Vicedominus im Dienst der Erzbischofe von Mainz standen Falschlicherweise wurde er lange als Graf von Wernigerode angesehen Einziges Indiz dafur ist eine Munze die ohne Umschrift das Bild eines Bischofs und das Wappen der Grafen von Wernigerode zeigt Als Vater kommen verschiedene Angehorige des Geschlechts von Rusteberg in Frage Heidenreich I 1148 1194 Helwig 1148 1196 weniger wahrscheinlich Dietrich 1204 1236 39 Uber die fruhen Jahre Heinrichs gibt es keine Belege Er war 1228 Scholaster im St Martin in Heiligenstadt Dort ist er 1230 als Propst bezeugt Als solcher taucht er bis 1245 in Urkunden auf Er hatte seit 1232 auch eine Pfrunde im Peterstift in Fritzlar und war dort 1236 Scholaster Ein Siegel zeigt ihn in diesem Amt als sitzenden Lehrer der einen knienden Schuler mit der Rute zuchtigt Ob er dieses Amt tatsachlich selbst ausgeubt hatte oder ob er nur die Lehrkrafte beaufsichtigte ist nicht bekannt Zeitweise war er in Fritzlar auch Stellvertreter des Propstes Zu vermuten ist dass er etwa ab 1234 dem Domkapitel in Hildesheim angehorte Tatsachlich als fruherer Domherr genannt wurde er erst nach seiner Bischofswahl Hildesheimer Schisma BearbeitenDie Wahl zum Nachfolger von Bischof Konrad II von Hildesheim war nicht eindeutig Die Mehrheit der Kanoniker mit Dompropst Reinold von Dassel hatten sich fur Heinrich von Rusteberg ausgesprochen Eine Minderheit wahlte mit Hermann von Gleichen einen Gegenbischof obwohl dieser noch nicht das kanonische Alter von dreissig Jahren erreicht hatte Bischof Heinrich hatte von Konig Heinrich Raspe kurz vor dessen Tod 1247 die Regalien erhalten Geweiht wurde er von Erzbischof Siegfried III von Mainz Dieser unterstutzte seine Position auch durch ein Schreiben an Papst Innozenz IV Der Papst bestatigte die Rechtmassigkeit der Wahl Heinrichs Hermann von Gleichen wurde unterstutzt von seiner Familie von Otto von Braunschweig und dem Grafen Gunther IV von Kafernburg Diese Seite behauptete dass der in Deutschland weilende papstliche Legat Hermann zum Bischof bestimmt hatte Inwieweit dies zutrifft ist nicht zu klaren zumal der Papst sich dann gegen die Entscheidung seines Legaten gestellt hatte Es kam als Folge der unklaren Wahl zu einem Schisma der Hildesheimer Kirche das etwa drei Jahre andauerte Verbunden war es mit kriegerischen Auseinandersetzungen Die finanziellen Belastungen waren erheblich Unmittelbar nach der unklaren Wahl war es Hermann von Gleichen offenbar gelungen fast das gesamte Bistumsgebiet unter seine Kontrolle zu bringen Lediglich die Winzenburg konnte Heinrich behaupten Auch die Stadt Hildesheim war wohl nicht in der Hand des Gegners Der Papst beauftragte den Mainzer Erzbischof damit Heinrich von Rusteberg dabei zu helfen das Hochstift Hildesheim in die Hand zu bekommen Bischof Heinrich ging gegen seine Gegner moglicherweise mit dem Interdikt vor Innozenz IV lud Hermann von Gleichen vergeblich nach Lyon vor Statt ihm reiste Bischof Heinrich nach Lyon Die Angelegenheit zog sich ohne weitere Entscheidung hin bis 1249 der Bischof von Strassburg den Auftrag erhielt die Rechte Heinrichs durchzusetzen Die beiden Konkurrenten wurden erneut zum Papst nach Lyon vorgeladen Diesmal erschien Hermann wahrend Heinrich sich vertreten liess Der Papst entschied erneut gegen Hermann Erstmals im Juni 1250 urkundete Heinrich als Bischof in Hildesheim Zum Ausgleich wurde Hermann zum Bischof von Cammin erhoben Politisches und geistliches Handeln BearbeitenAbgesehen von den Kontakten zur Durchsetzung seiner Anspruche waren die Kontakte Heinrichs zum Papst gering Im Gegensatz zu seinem Vorganger der in der Reichspolitik noch eine bedeutende Rolle spielte war dies bei Heinrich dessen Episkopat in die Zeit des Interregnums fiel nicht mehr der Fall Nur selten war er in der Nahe von Konig Wilhelm von Holland Bezeichnend fur den Bedeutungsverlust des Konigs als letzter Entscheidungstrager ist dass weder Hermann noch Heinrich wahrend ihres Streits an den Konig appelliert hatten Fur beide war der Papst die allein entscheidende Instanz In Hinsicht auf die Forderung von Klostern und anderen geistlichen Einrichtungen trat Heinrich nur wenig hervor Obwohl der Bischof erhebliche Finanzmittel fur seine kriegerischen Unternehmungen benotigte und einige Guter verpfanden musste war die Finanzlage insgesamt vergleichsweise gut und der Bischof konnte sogar neue Besitzungen und Rechte erwerben die er meist dem Domkapitel ubergab Dieses hat in dieser Zeit deutlich an Bedeutung auch in weltlichen Dingen gewonnen Der Bischof hat 1249 altere Rechte und Pflichten der Stadt Hildesheim bestatigt was man lange als Verleihung der Stadtrechte interpretiert hatte Im Jahr 1255 nahm Herzog Albrecht von Braunschweig im Zusammenhang mit der Asseburger Fehde Wolfenbuttel zur Ausschaltung der dortigen Stauferanhanger ein Heinrich war schon 1256 auf die Seite der Wolfenbutteler getreten Es gelang dem Herzog einige Hildesheimer Burgen einzunehmen Allerdings griff Erzbischof Gerhard I zu Gunsten Heinrichs Fehde ein und wurde dabei 1257 sogar gefangen genommen Herzog Albrecht verbundete sich 1256 mit Braunschweig Goslar Hannover und Hildesheim Die Stadt stellte sich damit gegen den eigenen Landesherren Der Versuch des Bischofs mit dem Interdikt gegen Albrecht und seine Verbundete vorzugehen scheiterte an einem papstlichen Privileg Es wurden sogar die braunschweigischen Kirchen aus der Diozesen Hildesheim und Halberstadt herausgenommen Der Bischof starb vor Beendigung der Fehde Literatur BearbeitenNathalie Kruppa Jurgen Wilke Die Hildesheimer Bischofe von 1221 bis 1398 Germania Sacra N F Bd 46 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Hildesheim 4 de Gruyter Berlin 2006 S 133 171 VorgangerAmtNachfolgerKonrad II Bischof von Hildesheim 1246 1257Johann I Normdaten Person GND 1034910124 lobid OGND AKS VIAF 301258042 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich I von RustebergKURZBESCHREIBUNG Bischof von Hildesheim 1246 1257 GEBURTSDATUM um 1200STERBEDATUM 1257STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich I von Rusteberg amp oldid 237728897