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Martin Karith auch von Carith Caritte Charitius oder Karethe in Kolberg 26 November 1521 in Stettin war ein romisch katholischer Theologe und Anfang des 16 Jahrhunderts Bischof von Cammin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartin Karith entstammte einem Kolberger Patriziergeschlecht das vorrangig mit Salz wirtschaftete Sein Vater war Stadtkammerer in Kolberg Er studierte ab 1465 an der Universitat Rostock 1 und ab 1473 an der Universitat Greifswald 1481 war er Archidiakon in Arnswalde Ab 1483 war er Lehrer lector ordinarius in antiquis juribus an der Greifswalder Universitat Dort wurde er am 3 September 1487 Doktor fur Kanonisches Recht und einen Monat spater Rektor der Universitat Am 7 Februar 1491 wurde ihm die Leitung des Greifswalder Dekanats ubertragen die er niederlegte als er am 17 November 1492 das Dekanat am Kolberger Domkapitel erhielt Ab Ende 1496 begleitete er den Herzog Bogislaw X von Pommern als dessen Kanzler und Geheimer Rat nach Worms und anschliessend auf dessen Wallfahrt ins Heilige Land Auf der Ruckreise wurde er in Rom von Papst Alexander VI zum Koadjutor des Bistums Cammin ernannt In Venedig fand er Anerkennung fur seine rhetorischen Fahigkeiten Nach der Ruckkehr in die Heimat wurde er Praepositus der Stettiner Marienkirche Nachdem der bisherige Camminer Bischof Benedikt von Waldstein gegen eine grosszugige Abfindung zuruckgetreten war wurde Martin Karith 1498 zum Bischof von Cammin gewahlt Er bestatigte im Juli 1500 die Stiftung einer Schule in Stettin durch den Herzog die eine Vorgangereinrichtung des spateren Stettiner Padagogiums war Im Oktober 1500 berief er in Stettin eine Diozesansynode ein auf der Synodalstatuten mit Verboten gegen sittliche Verirrungen des Klerus erlassen wurden Schwerpunkte dieser in den folgenden Jahren erweiterten ersten gedruckten Kirchenverordnung des Camminer Bistums waren die Alchemie und das sittliche Verhaltnis zwischen Monchen und Nonnen nbsp Sakristei der vormaligen Marienkirche aus dem 15 Jahrhundert am Markt in der AltstadtEr erweiterte die Gerichtsbarkeit der Abtissin Elisabeth von Krummin die eine Tochter Bogislaws X war Dessen unehelichen Sohn Christoph von Pommern ernannte er 1508 zum Archidiakon von Usedom Die Besitzungen des Bistums erweiterte er indem er 1509 Quackenburg und 1512 vom Kloster Dargun dessen Besitzungen in Bast bei Koslin kaufte 1514 liess Karith die Marienkirche in Politz wieder aufbauen von der heute nur noch die Sakristei als Kapelle erhalten ist Im Jahr 1512 liess die im Bistum Cammin liegende Stadt Kolberg den des Strassenraubes verdachtigten Simon Lohde hinrichten Da hier dem Anschein nach mit Wissen des Bischofs die herzogliche Gerichtsbarkeit umgangen worden war kam es zum Streit zwischen Bogislaw X und Martin Karith Der Herzog beschuldigte den Bischof die nach der Enthauptung Lohdes in Hinterpommern ausbrechenden Unruhen verursacht zu haben Das Verhaltnis zum Herzog verschlechterte sich weiter als Martin Karith auf Empfehlung des brandenburgischen Kurfursten Joachim I den Grafen Wolfgang von Eberstein als Koadjutor vorschlug Als dieser 1518 die papstliche Bestatigung erhielt fuhrte das zu Protesten des Herzogs des Domkapitels und der Geistlichkeit der Diozese Unter Drohungen erreichte Bogislaw X dass der Bischof selbst beim Papst um Rucknahme dieser Ernennung und um die Bestatigung des vom Herzog geforderten Erasmus von Manteuffel Arnhausen zum Koadjutor bitten musste Seinem 1519 vom Papst bestatigten Koadjutor uberliess Martin Karith vor allem aus Altersgrunden in seinen letzten Lebensjahren die Regierungsgeschafte des Bistums In seiner Amtszeit zeigte Martin Karith besonderes Interesse an der Ordnung des liturgischen Gottesdienstes In den Jahren 1505 gab das Bistum zum Gebrauch beim Gottesdienst das Breviarium ecclesiae Caminensis und 1506 ein Missale in gedruckter Form heraus Im Liber ordinarius wurde die Tradition der kirchlichen Texte und Gesange bis in die Anfangszeit der pommerschen Kirche dokumentiert Die hier aufgetretenen Abweichungen im Gebrauch der Festperikopen sind auf Martin Karith zuruckzufuhren Die sterblichen Uberreste Martin Kariths wurden 1522 in Korlin beigesetzt 2 Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Universitat Greifswald Liste der Bischofe von CamminLiteratur BearbeitenGottfried von Bulow Martin Carith Karethe In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 475 f Roderich Schmidt Martin Carith In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 273 f Digitalisat Martin Wehrmann Geschichte von Pommern Weltbild Verlag 1992 Reprint der Ausgaben von 1919 und 1921 ISBN 3 89350 112 6 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Martin Karith in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Martin Karith im Rostocker Matrikelportal Christian Friedrich Wutstrack Hrsg Nachtrag zu der Kurzen historisch geographisch statistischen Beschreibung des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern Stettin 1795 S 315 VorgangerAmtNachfolgerBenedikt von WaldsteinBischof von Cammin 1498 1521Erasmus von Manteuffel ArnhausenNormdaten Person GND 137353987 lobid OGND AKS VIAF 81556350 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karith MartinALTERNATIVNAMEN Carith Martin Karethe Martin Carethe MartinKURZBESCHREIBUNG Bischof von CamminGEBURTSDATUM vor 1464GEBURTSORT KolbergSTERBEDATUM 26 November 1521STERBEORT Stettin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Karith amp oldid 231840811