www.wikidata.de-de.nina.az
Karlino deutsch Korlin an der Persante altere Schreibweise Corlin 2 ist eine Stadt im Powiat Bialogardzki Belgarder Kreis der polnischen Woiwodschaft Westpommern Sie ist der Hauptort der Stadt und Landgemeinde Gmina Karlino KarlinoKarlino Polen KarlinoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat BialogardGmina KarlinoFlache 9 00 km Geographische Lage 54 2 N 15 53 O 54 033333333333 15 876388888889 Koordinaten 54 2 0 N 15 52 35 OHohe 8 m n p m Einwohner 5862 15 Februar 2022 1 Postleitzahl 78 230Telefonvorwahl 48 94Kfz Kennzeichen ZBIWirtschaft und VerkehrStrasse DK 6 Kolbaskowo Pruszcz GdanskiDW 163 Kolobrzeg WalczEisenbahn Bahnstrecke Szczecinek KolobrzegNachster int Flughafen Stettin GoleniowVerwaltungAdresse Pl Jana Pawla II 6 78 230 KarlinoWebprasenz www karlino plDie Stadt Karlino sollte nicht mit dem Ort Korlino deutsch Korlin im ehemaligen Kreis Schlawe verwechselt werden Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Demographie 3 Bauwerke 4 Sohne und Tochter der Stadt 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in Hinterpommern am Zusammenfluss von Persante Parseta und Radue Radew etwa 27 Kilometer sudwestlich der Stadt Koslin und 110 Kilometer nordostlich der Stadt Stettin Hier kreuzen sich die Landesstrasse 6 Stettin Danzig ehemalige deutsche Reichsstrasse 2 heutige Europastrasse 28 und die Woiwodschaftsstrasse 163 Kolobrzeg Kolberg Walcz Deutsch Krone ehemalige Reichsstrasse 124 und es besteht Anschluss an die Bahnstrecke Szczecinek Kolobrzeg nbsp Korlin auf der Lubinschen Karte von 1618 nbsp Korlin sudostlich von Kolberg und sudwestlich von Koslin auf einer Landkarte von 1910Geschichte Bearbeiten nbsp Rathaus und Kirche des Heiligen Erzengels Michael nbsp Gemeindewappen am Portal des Rathauses von Karlino Korlin nbsp Kirche des Heiligen Erzengels Michael nbsp Kosliner Strasse Aufnahme 2007 nbsp Neugotische Friedhofskapelle nbsp Rathaus VorplatzKorlin hat lange von seiner einst gunstigen Verkehrslage profitiert Sowie dem Zusammenfluss von Persante und Radue wodurch die Stadt zu gut 2 3 mit Wasserlaufen umgeben war und sich eine naturliche Verteidigungsmoglichkeit ergab Munzfunde aus der Eisenzeit um 900 v Chr lassen vermuten dass bereits in dieser Epoche an der Kreuzung der Heerstrasse nach Danzig und der Salzstrasse nach Suden ein Handelsplatz bestanden hat Mittelalter Bearbeiten In einer Beschreibung uber das Bistum Cammin aus dem Jahre 1240 gibt es erstmals einen Hinweis auf die Ortschaft Korlin In einer Urkunde von 1299 ist von der civis in Corlin die Rede 1372 wurde Korlin von Bischof Philipp von Rehberg zu einer der Residenzen des Bistums Cammin erhoben und mit finanzieller Hilfe der Stadt Stolp wurde eine Schutzburg errichtet Im Jahre 1385 erhielt Korlin durch den Bischof das lubische Stadtrecht Als es 1409 zu Streitigkeiten zwischen dem pommerschen Herzog Bogislaw VIII und den Camminer Bischofen kam uberfiel der Herzog Korlin und zerstorte es bis auf die bischofliche Burg vollig Fruhe Neuzeit Bearbeiten Nach der Einfuhrung der Reformation in Pommern verlor das Bistum Cammin 1556 seine politische Eigenstandigkeit und kam unter die Herrschaft der pommerschen Herzoge Die nunmehr evangelischen Bischofe verwandelten die Korliner Burg in den folgenden Jahren in ein Schloss im Renaissancestil und sorgten fur wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt Auf Grund besonderer Privilegien entwickelte sich ab 1594 ein leistungsfahiges Braugewerbe und ein Sagewerk entstand Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Korlin durch die kaiserlichen Truppen geplundert 1668 wurde die Stadt zur brandenburgischen Staatsdomane Am Karsamstag 1685 brach ein Brand aus der die Stadt mit Ausnahme der Kirche und des Schlosses einascherte Ein zweiter Brand vernichtete 1765 die Korliner Vorstadt Wahrend des Siebenjahrigen Krieges uberfielen russische Truppen die Stadt und zerstorten das bischofliche Schloss das danach nicht wieder aufgebaut wurde 19 Jahrhundert Bearbeiten Als im Februar 1807 die napoleonische Armee Kolberg belagerte wurde Korlin zum franzosischen Hauptintendantenlager bestimmt Durch die Stationierung der Soldaten kam es zum Ausbruch einer Ruhrepidemie der ein Drittel der Bevolkerung zum Opfer fiel Auch nach der preussischen Verwaltungsneuordnung von 1818 verblieb Korlin vorerst in dem unveranderten Verwaltungsbereich Camminer Furstenthum 1849 war die Strasse von Kolberg nach Neustettin in eine moderne Chaussee umgebaut worden und Korlin kam dadurch zu einer gunstigen Nord Sud Verbindung Allerdings gelang es nicht die Stadt auch an die wirtschaftlich wichtige Bahnlinie Stettin Koslin anzubinden diese wurde sechs Kilometer sudlich durch Belgard verlegt Nur durch die Stichbahn Belgard Kolberg wurde Korlin 1859 uberhaupt an das Bahnnetz angeschlossen So hielt die moderne Industrie erst im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts Einzug Es wurden mehrere neue Muhlen darunter eine Spezialmuhle zum Mahlen von Eichenrinde eingerichtet ein grosses Sagewerk und eine Maschinenfabrik entstanden und auf dem Gelande des ehemaligen Bischofsschlosses wurde ein grosser Speicher gebaut Zu dieser Zeit gehorte Korlin bereits zum 1872 neu gebildeten Kreis Kolberg Korlin und hatte rund 3 100 Einwohner 20 Jahrhundert Bearbeiten 1905 wurde in der Stadt ein Neubau fur das Amtsgericht eingeweiht und zwei Jahre spater musste ein neues Rathaus gebaut werden weil das bisherige einem Feuer zum Opfer gefallen war Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einem Bevolkerungszuwachs durch ehemalige Bewohner der durch den Versailler Vertrag verloren gegangenen Ostprovinzen Dadurch weitete sich die Stadt nach Norden hin aus Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden noch ein Sportzentrum und eine Jugendherberge errichtet Die Stadtbevolkerung bestand grosstenteils aus Handwerkern Kleingewerbebetreibenden und sogenannten Ackerburgern Grosste Arbeitgeber waren das Maschinenwerk mit einer Belegschaft von ca 150 Personen sowie die Bau und Holzbearbeitungswerkstatten E Hoffmann mit bis zu 110 Mitarbeitern Fur die Bauern und Gutsbesitzer aus dem Umland war Korlin der Umschlagplatz ihrer Erzeugnisse Sei es bei der landwirtschaftlichen Genossenschaft auf dem Wochenmarkt oder direkt bei den Endverbrauchern Gleichzeitig deckte sich die Landbevolkerung dabei in der Stadt mit den erforderlichen Artikeln des taglichen Bedarfs ein Gegen Kriegsende erging am 3 Marz 1945 an die Stadt der Befehl die Zivilbevolkerung zu evakuieren Der Aufruf kam jedoch zu spat denn bereits einen Tag danach wurde Korlin von der Roten Armee eingenommen Nach Kriegsende wurde die Stadt von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern militarische Sperrgebiete ausgenommen der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt Es begann nun die Zuwanderung polnischer Bevolkerung Die einheimischen Einwohner wurden in den nachfolgenden Monaten von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde aus der Stadt vertrieben die Stadt wurde in Karlino umbenannt 1957 ubernahm Reinfeld Holstein eine entsprechende Patenschaft 3 Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1740 566 4 1782 894 darunter 32 Juden 4 1791 898 darunter 19 Juden 4 1794 909 darunter zehn Juden 5 1802 1024 6 1810 1155 6 1812 1060 darunter ein Katholik und 21 Juden 5 1816 1225 davon 1160 Evangelische zehn Katholiken 55 Juden 6 1821 1495 in 209 Privatwohnhausern 6 1831 1745 darunter sechs Katholiken und 96 Juden 5 1843 2193 darunter elf Katholiken und 95 Juden 5 1852 2633 darunter 14 Katholiken und 131 Juden 5 1861 2147 darunter zwolf Katholiken und 148 Juden 5 1875 3157 7 1880 3301 7 1890 3128 darunter 23 Katholiken und 97 Juden 7 1905 3107 evangelische Einwohner 8 1925 3057 darunter 2954 Evangelische 20 Katholiken und 22 Juden 9 1933 3365 7 1939 3429 7 nbsp Bauwerke BearbeitenKatholische Pfarrkirche des Heiligen Erzengels Michael spatgotischer Backsteinbau von 1510 an Stelle einer 1409 zerstorten Vorgangerkirche Spater mehrfach umgebaut und erneuert zuletzt im 19 Jahrhundert im neugotischen Stil Von der Reformation bis 1945 evangelisch seitdem katholisch Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenChristian Alwart 1624 1696 deutscher Musikpadagoge und Theologe Christian Gabriel Klingemann 1703 kurfurstlich sachsischer Militar Johann Ernst Benno 1777 1848 deutscher Schriftsteller verfasste historische Romane zur Geschichte Pommerns Albrecht von Schroeder 1833 1910 preussischer Generalmajor und Kommandeur eines Infanterie Regiments Albert von Zingler 1836 1891 preussischer Generalleutnant und Kommandeur einer Infanterie Brigade Ernst Albert Fischer Corlin 1853 1932 deutscher Maler Gustav Boehmer 1881 1969 deutscher Jurist und Hochschullehrer Kurt Hock 1920 2008 deutscher Arzt und Klinikleiter Elzbieta Wojcik 1996 BoxerinLiteratur BearbeitenKorlin Stadt an der Radue Mundung in die Persanten Kreis Kolberg Korlin Regierungsbezirk Koslin Provinz Pommern in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Korlin meyersgaz org Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1965 S 67 70 online Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen Teil III Band 1 Anklam 1867 S 162 168 online Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern Teil II Band 2 Stettin 1784 S 518 525 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karlino Sammlung von Bildern Website der Stadt polnisch deutsch englisch Korlin beim Verein Kolberger Lande Stadt Korlin a Pers Territorial de Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Stadt Korlin a Pers im ehemaligen Kreis Kolberg Korlin in Pommern 2011 Fussnoten Bearbeiten Karlino bei polskawliczbach pl siehe z B diese Landkarte des Landkreises Colberg Corlin von 1905 Heimatstube Reinfeld auf bkge de abgerufen am 13 November 2021 a b c Christian Friedrich Wutstrack Hrsg Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung des koniglich preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern Stettin 1793 S 600 a b c d e f Gustav Kratz Die Stadte der Provinz Pommern Abriss ihrer Geschichte zumeist nach Urkunden Berlin 1965 S 69 a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 312 319 Ziffer 328 a b c d e Michael Rademacher Kolberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 11 Leipzig Wien 1907 S 500 Stadt Korlin im Informationssystem Pommern Gmina Karlino Stadt und Landgemeinde Korlin Stadt Karlino Korlin Ortsteile Schulzenamter Daszewo Dassow Domacyno Dumzin Garnki Garchen Goscinko Klein Jestin Karlinko Vorwerk Korlin Karscino Kerstin Karwin Karvin Kowancz Kowanz Kozia Gora Koseeger Krukowo Kruckenbeck Lubiechowo Lubchow Malonowo Mallnow Mierzyn Alt Marrin Mierzynek Neu Marrin Poblocie Wielkie Gross Pobloth Syrkowice Zurkow Ubyslawice Ruwolsdorf Witolub Huhnerheide Zwartowo Schwartow Ubrige Ortschaften Brzezno Hoppekathen Chotyn Neu Kowanz Czerwiecino Emmasthal Debolas Forsthaus Stadtwald Krzywoploty Stadtholzkaten Lubiechowo Przystanek Lubchow Bahnhof Poczernino Putzernin Wietszyno Johannesthal Wyganowo Kuhhagen Normdaten Geografikum GND 4510649 6 lobid OGND AKS VIAF 234325021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karlino amp oldid 237714645