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Kameke auch Kamecke Kamke Kamike oder Kamnick ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts Die Herren von Kameke gehoren zum Uradel in Vorpommern bzw im Herzogtum Pommern Wolgast Als ihr Stammsitz gilt der heute nicht mehr existierende Ort Camik auf der Insel Usedom Wappen derer von Kameke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Verbreitung 1 3 Standeserhebung 2 Wappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Das Geschlecht ist stammesverwandt mit der Familie von Bonin die auch denselben Wappenschild fuhren Eine in alterer Literatur 1 genannte Abstammung vom Grafengeschlecht von Capri Capris in Italien ist genealogisch nicht nachweisbar Camik der Stammsitz des Geschlechts wird vor allem in alterer genealogischer und regionalhistorischer Literatur mit Kamminke auf Usedom gleichgesetzt obwohl der Ort von verschiedenen Historikern bereits seit Mitte des 19 Jahrhunderts westlich von Pudagla lokalisiert wird 2 3 4 5 Der erste bekannte Ahnherr der Familie ist Michael von Kameke der in einer Urkunde aus dem Jahr 1263 erwahnt wird 3 Zweige der Familie bestehen bis heute 1298 wird der Ritter Peter de Kamik in einer Urkunde genannt 6 Der Leitname Peter wurde noch bis zum 17 Jahrhundert haufig an Mitglieder der Familie vergeben Sein gleichnamiger Nachkomme Peter Kameke war Rat des Herzogs Johann Friedrich von Pommern Herzog von Pommern Stettin von 1569 bis 1600 Ein weiterer Peter Kameke 1615 stand 42 Jahre lang unter anderem als Geheimrat Hofmarschall und Schlosshauptmann in den Diensten verschiedener pommerscher Herzoge Verbreitung Bearbeiten Angehorige der Familie gelangten auch nach Kurbrandenburg und bekleideten hohe Staats Hof und Militaramter im Dienst der brandenburgischen Kurfursten Ernst Bogislav von Kameke 1674 1726 aus dem Haus Friedrichfelde Herr auf Cordeshagen und Hohenfelde wurde 1709 koniglich preussischer Kammerherr Obermarschall Generalpostmeister und Oberdomanendirektor Unter seiner Leitung wurden die auf Erbpacht uberlassenen koniglichen Amter und Guter in Zeitpacht umgewandelt Durch diese Reform konnte der staatliche Einfluss und die Einkunfte der Krondomanen erheblich gestarkt werden Paul Anton von Kameke aus dem Haus Strachmin 1674 1717 stand in hoher Gunst bei Konig Friedrich I von Preussen Er ernannte ihn schon mit 22 Jahren zum Kompaniechef und spater zum Oberst der koniglichen Leibgarde 1715 kampfte er als Generalmajor im Pommernfeldzug gegen die Schweden und nahm mit Auszeichnung an der Belagerung und Eroberung von Stralsund teil Aber schon 1716 wurde er aus dem Kriegsdienst entlassen und starb 1717 erst 43 jahrig in Strachmin Zuvor hatte er noch Guter im Oberbarnim ubernommen und Schloss Protzel zur Ausstattung seiner Sohne errichten lassen Sein Sohn Friedrich Paul von Kameke 1711 1769 liess von 1729 bis 1736 am Pariser Platz in Berlin durch den Baumeister Johann Friedrich Grael das Palais Kameke seit 1798 Palais Redern erbauen Ein bedeutender Vertreter der neueren Zeit war der preussische General der Infanterie Georg von Kameke 1817 1893 1873 bis 1883 wurde er als Nachfolger von Albrecht von Roon preussischer Kriegsminister Eine Linie sass in Brussow im Landkreis Greifswald sie waren dort Mitglied des Kreistages 1929 kam Schloss Wrangelsburg durch Erbschaft in den Besitz von Karz von Kameke der 1945 enteignet wurde Ebenfalls durch Erbschaft von der Familie von Homeyer gelangte 1937 Ranzin in die Familie und wurde 1945 enteignet 1922 grundete Kartz von Kameke in Bosel bei Oldenburg das nach ihm benannte Moorgut Kartzfehn das seit 1957 zu einem der grossten Putenvermehrungsbetriebe Europas wurde 7 nbsp Villa Kamecke Dorotheenstrasse in Berlin erbaut 1711 1712 von Andreas Schluter nbsp Palais Kameke Pariser Platz Berlin erbaut 1729 1736 von Johann Friedrich Grael nbsp Schloss Wrangelsburg nbsp Schloss Wallenburg nbsp Schloss RanzinStandeserhebung Bearbeiten Friedrich Paul von Kameke 1711 1769 Rittmeister im preussischen Regiment Gensdarmes und Schlosshauptmann wurde von Friedrich dem Grossen am 28 Juli 1740 in den preussischen Grafenstand erhoben Allerdings erlosch die grafliche Linie schon 1841 knapp 100 Jahre spater Wappen Bearbeiten nbsp Wappen im ehemaligen Kreishaus in GreifswaldDas Stammwappen zeigt in Rot einen rechts gekehrten silbernen Steinbockskopf samt Hals Auf dem Helm sind drei gesturzte silberne Sauspiesse Saufedern bzw Knebelspiesse Die Helmdecken sind rot silbern Bekannte Familienmitglieder BearbeitenAlbert von Kameke 1795 1860 Landrat des Kreises Schlawe Alexander von Kameke Finanzrat 1743 1806 preussischer Oberfinanz Kriegs und Domanen Rat Alexander von Kameke General 1825 1892 preussischer Generalleutnant Alexander von Kameke Jurist 1887 1944 deutscher Jurist und Gutsbesitzer Albrecht von Kameke 1831 1897 Generallandschaftsdirektor von Pommern Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses August Adolph von Kamecke 1724 1779 preussischer Major und Kommandeur des Grenadier Bataillons alt Kameke Carl Sigismund von Kameke 1730 1795 preussischer Generalmajor und Kommandant von Kustrin Ritter des Ordens Pour le Merite Christoph Henning von Kameke 1737 1812 preussischer Generalmajor Egon von Kameke 1881 1955 Maler Ernst Bogislav von Kameke 1674 1726 deutscher Politiker Ernst Ulrich von Kameke 1926 2019 deutscher Kirchenmusiker Organist und Komponist Friedrich von Kameke 1870 1921 deutscher Konteradmiral Friedrich Wilhelm von Kameke 1718 1770 Landrat des Kreises Furstenthum von 1763 bis 1767 Georg von Kameke General 1770 1770 1837 preussischer Generalleutnant Georg von Kameke General 1817 1817 1893 preussischer General der Infanterie Kriegsminister Henning Georg von Kameke 1683 1737 preussischer Offizier Ritter des Ordens De la Generosite Hermann von Kameke General 1819 1819 1889 preussischer General der Infanterie Hermann von Kameke General 1822 1822 1900 preussischer Generalmajor Karl von Kameke 1763 1842 preussischer Generalleutnant Kommandeur von Danzig Ritter des Ordens Pour le Merite Karl Otto von Kameke 1889 1959 Ministerialdirektor a D Prasident der Deutschen Evangelischen Bahnhofsmission Eigentumer der Villa Metz in Potsdam Kartz von Kameke Streckenthin 1866 1942 Kartoffelzuchter Kuno von Kameke 1847 1913 preussischer Generalmajor Leopold Georg von Kameke 1725 1781 preussischer Major und Kommandeur des Grenadier Bataillons Jung Kameke Otto Felix Friedrich von Kameke 1709 1775 Gutsbesitzer und Landrat des Kreises Schlawe Otto von Kameke 1826 1899 deutscher Kunstmaler Paul Anton von Kameke 1674 1717 preussischer Generalmajor Grand maitre de la Maison Royale Ritter des Schwarzen Adlerordens Peter Paul von Kameke 1861 1927 preussischer Generalmajor Peter von Kameke 1541 1615 herzoglich pommerscher Hofmarschall und Geheimer Rat Sophie von Kameke geb von Brunnow 1675 1749 Oberhofmeisterin der preussischen Konigin Sophie Dorothea nbsp Georg von Kameke nbsp Ernst Bogislav von Kameke nbsp Paul Anton von KamekeSiehe auch BearbeitenVilla Kamecke Palais KamekeLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 3 I O Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 64 67 Kurze Nachrichten uber das Geschlecht von Kameke In Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen Band 1 Anklam 1867 S 572 576 Genealogisches Taschenbuch der Ritter u Adels Geschlechter 1878 Dritter Jahrgang Buschak amp Irrgang Brunn 1878 S 333f Fritz von Kameke Cratzig Beitrage zur Geschichte der Familie von Kameke C G Hendess Coslin 1892 Digitalisat Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer Brunn S 166 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Justus Perthes Gotha Gothaischer Hofkalender Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1900 Erster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1900 02 S 472ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1903 Vierter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1902 S 413ff Otto Hupp Munchener Kalender 1913 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1913 Peter Baumgart Kameke von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 79 Digitalisat Karl Friedrich von Kameke Die Kamekes Fundstellen zur Geschichte einer alten Familie anlasslich des 50 ordentlichen Familientages des v Kameke schen Familienverbandes Hrsg fur den v Kameke schen Familienverband Verlag H v Sydow Zirkwitz Frankfurt am Main 1982 158 S https d nb info 840123892 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1987 ISSN 0435 2408 Friedhelm A Dolling Die Streckenthiner Familie von Kameke Ein Blick in die Familiengeschichte vom 19 Jahrhundert bis in die Gegenwart Hrsg Herausgeber Dr Kartz von Kameke Windeby Peter von Kameke Kartzfehn Dr Ekkehard von Kameke Untermoos Band 1 Eigenverlag 2014 552 S Anhang und Erganzungen Band 2 Eigenverlag 2014 292 S Wallenburg Vergangenheit und Gegenwart Ein Schloss und seine Geschichte Die Familien von Kameke und von Courten 2017 ISBN 9783000563225Weblinks BearbeitenKameke in Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Kameke in Neues preussisches Adelslexicon Kameke In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 9 Altenburg 1860 S 259 260 zeno org Einzelnachweise Bearbeiten siehe z B Genealogisches Reichs und Staats Handbuch auf das Jahr 1805 Teil 1 Frankfurt am Main 1805 S 633 Zietlow Das Pramonstratenser Kloster auf der Insel Usedom S 105 Google Bucher a b Heinrich Berghaus Hrsg Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen III Teil Band 1 Anklam 1867 S 572 576 Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 2 Stettin 1925 S 278 Adalbert Holtz Bischof Otto von Bamberg in Warp Die Burgwalle Garz auf Usedom und Neuwarp Altstadt In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 45 von der Ropp Hamburg 1958 S 29 Digitalisat Pommersches Urkundenbuch Band 1 S 191 Website Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH amp Co KGNormdaten Person GND 139845275 lobid OGND AKS VIAF 102685275 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kameke Adelsgeschlecht amp oldid 222646470