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Der Landkreis Saatzig bis 1938 Kreis Saatzig war bis 1945 ein preussischer Landkreis in Pommern Er war nach der Burg Saatzig benannt Kreisstadt war die Stadt Stargard die seit 1901 einen eigenen Stadtkreis bildete Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht im Sommer 1945 gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Das Kreisgebiet entspricht heute in etwa dem Nordteil des Powiats Stargardzki in der Woiwodschaft Westpommern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Landrate 3 2 Kommunalverfassung 4 Amtsbezirke Stadte und Gemeinden 4 1 Amtsbezirke 4 2 Stadte und Gemeinden 1945 5 Verkehr 6 Patenschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Kreis Saatzig im 18 Jahrhundert nbsp Der Kreis Saatzig 1905Das Gebiet des spateren Kreises Saatzig gehorte seit dem 12 Jahrhundert zum Herrschaftsbereich der pommerschen Herzoge Als Grenzgebiet zur Mark Brandenburg waren die sudlichen Bereiche lange Zeit zwischen den beiden Herrschaftsgebieten Gegenstand von Grenzkriegen Nach dem Dreissigjahrigen Krieg kam das Gebiet zum preussischen Herzogtum Hinterpommern In Hinterpommern wurde 1723 24 eine Kreisreform durchgefuhrt Die Zahl der Kreise und zugehorigen Landrate wurde fuhlbar reduziert um die starke territoriale Zersplitterung zu verringern die durch die komplizierten adligen Besitzstande in Hinterpommern entstanden war Zum Kreis Saatzig kamen unter anderem die Besitzungen derer von Borcke Pansin und Wedel Freienwalde 1 Der Kreis umfasste nunmehr die Stadte Freienwalde in Pommern Jacobshagen Massow Stargard und Zachan die koniglichen Amter Dolitz Friedrichswalde Marienfliess Massow und Saatzig sowie eine grossere Anzahl von adligen Dorfern und Gutern 2 3 Durch die Provinzialbehorden Verordnung vom 30 April 1815 wurde der Kreis Saatzig Teil des Regierungsbezirks Stettin in der Provinz Pommern Bei der Kreisreform von 1818 im Regierungsbezirk Stettin wurde die Abgrenzung des Kreises Saatzig geandert 4 5 Die Stadt und das Amt Massow das Amt Friedrichswalde sowie weitere Dorfer wechselten aus dem Kreis Saatzig in den Kreis Naugard Die Dorfer Bergland Friedrichsdorf Oberhof und Wilhelmsfelde wechselten in den neuen Stadtkreis Stettin Die Dorfer Altenfliess Horst Kreutz Mellen Ruhnow Schwerin Silligsdorf und Teschendorf wechselten in den Kreis Regenwalde Die Dorfer Dolitz Linde Petznick und Reichenbach wechselten in den Kreis Pyritz Aus dem Kreis Pyritz wechselten die Dorfer Kunow a Strasse Schoneberg und Sukow a Ihna in den Kreis Saatzig Aus dem brandenburgischen Kreis Dramburg wechselten 20 Dorfer in den Kreis Saatzig Aus dem brandenburgischen Kreis Arnswalde wechselten die Stadt Norenberg und 24 umliegende Dorfer in den Kreis Saatzig Der Kreis Saatzig umfasste 1871 die funf Stadte Freienwalde i Pomm Jacobshagen Norenberg Stargard und Zachan 92 Landgemeinden und 77 Gutsbezirke 6 Am 1 April 1901 schied die Stadt Stargard aus dem Kreis aus und wurde eine kreisfreie Stadt Zum 30 September 1929 fand im Kreis wie im ubrigen Preussen eine Gebietsreform statt bei der alle selbststandigen Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Saatzig entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und nach Kriegsende wie ganz Hinterpommern von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen bis auf Weiteres der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt In der Folgezeit wurden die allermeisten Bewohner des Kreisgebiets von den ortlichen polnischen Verwaltungsbehorden vertrieben Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1797 37 190 7 1816 37 994 8 1846 54 315 9 1871 63 428 6 1890 68 835 10 1900 69 762 10 1910 41 482 10 1925 43 692 1 10 1933 44 458 10 1939 43 019 10 1 davon 42 717 Evangelische 773 Katholiken 27 sonstige Christen und 148 Juden Die Stadt Stargard schied 1901 aus dem Kreis aus Politik Bearbeiten nbsp Siegelmarke des Saatziger LandratsLandrate Bearbeiten 0 0 0 0 17300 Franz von Guntersberg 11 1673 1730 1738 17550 Albrecht Friedrich von Broecker 1755 1755 17810 Caspar Heinrich von Mellenthin 1717 1781 1781 18080 Sebastian George von Wedel 1745 1808 1818 18410 Ludwig von der Marwitz 1841 18510 von Waldow 1851 18650 Wilhelm Palm 1811 1876 1874 18890 Adolf von Nickisch Rosenegk 1836 1895 1889 18990 von Glasow 1899 19190 Klaus von Loos 1862 1919 1920 19450 Paul Windels 1883 1970 Kommunalverfassung Bearbeiten Der Landkreis Saatzig gliederte sich in Stadte Landgemeinden und bis zu deren vollstandiger Auflosung im Jahre 1929 selbststandige Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Amtsbezirke Stadte und Gemeinden BearbeitenAmtsbezirke Bearbeiten Die Landgemeinden des Kreises waren in den 1930er Jahren in 26 Amtsbezirke gegliedert 12 Die Stadte des Kreises waren amtsfrei Amtsbezirk Alt Damerow Amtsbezirk Alt Storkow Amtsbezirk Ball Amtsbezirk Falkenwalde Amtsbezirk Gross Silber Amtsbezirk Hansfelde Amtsbezirk Kannenberg Amtsbezirk Klein Lienichen Amtsbezirk Kunow a Strasse Amtsbezirk Marienfliess Amtsbezirk Mulkenthin Amtsbezirk Pansin Amtsbezirk Pegelow Amtsbezirk Putzerlin Amtsbezirk Rahnwerder Amtsbezirk Ravenstein Amtsbezirk Saatzig Amtsbezirk Schoneberg Amtsbezirk Steinhofel Amtsbezirk Suckow a Ihna Amtsbezirk Temnick Amtsbezirk Uchtenhagen Amtsbezirk Vehlingsdorf Amtsbezirk Vossberg Amtsbezirk Zamzow Amtsbezirk ZeinickeStadte und Gemeinden 1945 Bearbeiten Zum Ende seines Bestehens im Jahr 1945 umfasste der Landkreis Saatzig vier Stadte und 92 weitere Gemeinden 10 Albertinenhof Alt Damerow Alt Storkow Altenwedel Altheide Ball Barskewitz Gollin Beweringen Braunsforth Bruchhausen Brusewitz Buche Buchholz Butow Dahlow Dingelsberg Falkenwalde Freienwalde i Pomm Stadt Friedrichsfelde Gabbert Goldbeck Grabnitzfelde Grassee Gross Mellen Gross Schlatikow Gross Silber Guntersberg Hansfelde Jacobshagen Stadt Jakobsdorf Kannenberg Karkow Karlsthal Kashagen Kempendorf Kietzig Kitzerow Klein Lienichen Klein Schlatikow Klein Spiegel Klempin Konstantinopel Kremmin Kunow a Strasse Langenhagen Lenz Lubow Marienfliess Marienhagen Moderow Muggenhall Mulkenthin Neu Damerow Norenberg Stadt Pansin Pegelow Putzerlin Rahnwerder Ravenstein Rehwinkel Roggow Rossow Saarow Saatzig Sassenburg Sassenhagen Schwanenbeck Schwendt Schonebeck Schoneberg Seefeld Silbersdorf Woltersdorf Steinhofel Noblin Stolzenhagen Storkow Sukow a Ihna Temnick Tolz Tornow Trampke Treptow Uchtenhagen Vehlingsdorf Vossberg Wedellsdorf Wudarge Wulkow Zachan Stadt Zadelow Zamzow Zanthier Sadelberg Zarnikow Zartzig Zehrten Zeinicke ZiegenhagenVerkehr BearbeitenSchon 1846 fuhrte die Berlin Stettiner Eisenbahn Gesellschaft ihre Strecke von Stettin bis zur Kreisstadt Stargard gt 111 0 lt Im folgenden Jahr schloss sich in Richtung Arnswalde Kreuz die Stargard Posener Eisenbahn Gesellschaft an gt 116 c lt In Richtung Koslin in Hinterpommern fuhrte 1859 die Strecke der Berlin Stettiner Eisenbahn Gesellschaft weiter gt 111 0 lt Nach einer langeren Pause wuchs das Netz wieder als im Jahre 1882 die Stargard Custriner Eisenbahn Gesellschaft ihren Betrieb aufnahm gt 116 a lt Weitere Strecken schlossen ab 1895 die Lucken im Eisenbahnnetz des Kreises Die Preussische Staatsbahn verband Wulkow mit Kallies gt 115 a lt Im selben Jahr durchzog die AG Saatziger Kleinbahnen mit ihrer ersten Meterspurstrecke den Kreis von Stargard uber Trampke bis Zamzow wo es 1897 in ostlicher Richtung bis Janikow weiterging gt 113 j lt Eine zweite Linie zweigte 1895 in Alt Damerow nach Daber ab gt 113 j lt Die dritte Linie von Kashagen nach Klein Spiegel Gut kam 1896 hinzu gt 113 j lt sodass nun ein Kleinbahnnetz von uber 100 km im Kreis vorhanden war Die Zahlen in gt lt beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939 Patenschaft BearbeitenDer Kreis Oldenburg in Holstein ubernahm 1959 die Patenschaft uber den ehemaligen Landkreis Saatzig Diese Patenschaft wird durch den heutigen Kreis Ostholstein fortgefuhrt Im Rahmen der Patenschaft findet alle zwei Jahre das Saatziger Heimat und Patenschaftstreffen in Ostholstein statt 13 Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 119 120 Ziffer 9 Google Books Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern Schilderung der Zustande dieser Lande in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Teil II Landbuch des Herzogthums Stettin von Kamin und Hinterpommern oder des Verwaltungs Bezirks der Konigl Regierung zu Stettin Band 4 Saatziger Kreis insbesondere Stadt Stargard Anklam 1867 Google Books Band 5 1 Abteilung Eigentums Ortschaften der Stadt Stargard und vom Naugarder Kreise die erste Halfte Anklam 1872 Google Books Inhaltsverzeichnis Paul Schulz Hrsg Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard Ein pommersches Heimatbuch Rautenberg Leer 1984 ISBN 3 7921 0307 9 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 44 53 Google Books Konigliches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin 10 Kreis Saatzig Berlin 1866 S 1 35 Google Books ohne S 34 35 Michael Rademacher Provinz Pommern Landkreis Saatzig Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Der Kreis Saatzig in der ehemaligen Provinz Pommern 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Saatzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heimatkreis Saatzig Informationen zum ehemaligen Kreis Saatzig Landkreis Saatzig Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 11 Juli 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmaler der Preussischen Staatsverwaltung im 18 Jahrhundert Behordenorganisation und allgemeine Staatsverwaltung In Konigliche Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Band 4 Paul Parey Berlin 1908 Neueintheilung und Verminderung der hinterpommerschen Kreise 1723 24 S 171 Digitalisat Johann Ernst Fabri Geographie fur alle Stande Schwickertscher Verlag Leipzig 1793 Kap Preussisch Vorpommern S 457 Digitalisat Fritz Curschmann Ernst Rubow Pommersche Kreiskarte Blatt 3 Die pommerschen Kreise vor und nach 1818 In Landesgeschichtliche Forschungsstelle der Provinz Pommern Hrsg Historischer Atlas von Pommern 1935 Digitalisat Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Stettin Verordnung zur neuen Kreiseintheilung vom 18 Januar 1816 Nr 12 1816 S 43 Digitalisat abgerufen am 2 Februar 2017 Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Stettin nach der neuen Kreis Eintheilung ca 1818 Struck Stettin Digitalisat a b Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung 1871 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 44 Digitalisat Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Stettin S 226 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise S 315 Digitalisat a b c d e f g Michael Rademacher Kreis Saatzig Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Franz von Guntersberg in der Deutschen Biographie Informationssystem Pommern Kreis Saatzig Memento des Originals vom 21 Januar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kreis saatzig de Die Pommersche Zeitung Nr 13 2009 S 6 Regierungsbezirke Stadte und Landkreise in der preussischen Provinz Pommern 1818 1945 Regierungsbezirke Koslin Stettin Stralsund Stadtkreise Greifswald Kolberg Koslin Stargard Stettin Stolp Stralsund Landkreise Anklam Belgard Butow Cammin i Pom Demmin Dramburg Franzburg Barth Greifenberg i Pom Greifenhagen Greifswald Grimmen Kolberg Korlin Koslin Lauenburg i Pom Naugard Neustettin Pyritz Randow Regenwalde Rugen Rummelsburg i Pom Saatzig Schlawe i Pom Stolp Ueckermunde Usedom Wollin Aufgelost Kreis Lauenburg Butow 1845 Kreis Furstenthum 1872 Kreis Bublitz Kreis Schivelbein 1932 Ab 1938 Grenzmark Posen Westpreussen Schneidemuhl Landkreis Arnswalde Landkreis Deutsch Krone Landkreis Flatow Landkreis Friedeberg Nm Netzekreis Landkreis Schlochau Normdaten Geografikum GND 4118191 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Saatzig amp oldid 233708392