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Das Kloster Kolbatz fruher Colbaz oder Colbatz lateinisch Mera Vallis war eine Zisterzienserabtei in Pommern Die Klosteranlage die ein bedeutendes Kultur und Kolonisationszentrums Pommerns war liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Zisterzienserabtei KolbatzKloster KolbatzLage Polen Woiwodschaft WestpommernKoordinaten 53 18 2 N 14 48 48 O 53 300555555556 14 813333333333 Koordinaten 53 18 2 N 14 48 48 OOrdnungsnummernach Janauschek 437Grundungsjahr 1174Jahr der Auflosung Aufhebung 1535Mutterkloster Kloster EsromPrimarabtei Kloster ClairvauxTochterkloster Kloster Oliva Kloster Marienwalde Kloster Himmelstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Bauten und Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie ehemalige Klosteranlage befindet sich in Hinterpommern im Dorf Kolbacz Kolbatz 22 km sudostlich von Stettin an der Plone poln Plonia zwei Kilometer ostlich des Forstes Buchheide poln Wzgorza Bukowe und drei Kilometer westlich des Madusees 1 poln Jezioro Miedwie Geschichte Bearbeiten nbsp Kolbatz sudsudostlich des Stettiner Haffs westlich des Madusees Madui Lacus und westlich der Plone auf der Lubinschen Karte von 1618 Ausschnitt auf der auch etliche ehemalige Eigentumsdorfer des Klosters Kolbatz in der Umgebung eingezeichnet sindDas Kloster Kolbatz wurde 1173 durch den Kastellan Wartislaw II von Stettin gestiftet und 1174 von dem danischen Kloster Esrom Esrum aus der Filiation der Primarabtei Clairvaux besiedelt Herzog Bogislaw I bestatigte dem Kloster alle durch Wartislaw II verliehenen Privilegien und Besitzungen Dem Kloster wurde das Recht erteilt nach eigenem Ermessen in seinem Landbesitz Kolonisten anzusiedeln Kloster Kolbatz war ein wichtiges Zentrum fur die Christianisierung und die wirtschaftliche Umgestaltung des Raumes ostlich der Oder Tochterkloster von Kolbatz waren Kloster Oliva Kloster Marienwalde Bierzwnik und Kloster Himmelstadt Mironice Die Monche verlegten 1183 das Bett der Plone um eine gunstige Zufahrt zum Dammschen See zu erhalten Die Landereien des Klosters wurden durch Schenkungen und Ankaufe erweitert In einer Urkunde von 1226 bestatigt Herzog Barnim I dem Kloster den Besitz der Dorfer Belkow fruher Nytzenaw genannt Colow Tribus Reckow Jeseritz Selow Prilup und Broda spater der Pass Berkenbrode Ortsteil von Gross Schonfeld 2 1236 werden folgende 28 grossere und kleinere Guter als Eigentum des Klosters Kolbatz aufgezahlt 3 1 Kolbatz 2 Damm 3 Tribus 4 Smirdinza Feldmarken von Buchholz und Muhlenbek 5 Reptow 6 Reckow 7 Belkow 8 Seelow 9 Crogh 10 Hof Damm 11 Bruchowe 12 Siznowa 13 Neumark 14 Sinzlow 15 Glien 16 Woltin 17 Babin 18 Falkenburg 19 Witstock 20 Clebow 21 Gross Schonfeld 22 Prilup 23 Strebelow 24 Triben 25 Dobberpul 26 Sabes 27 Brode 28 Quetzin Im Jahr 1323 besass das Kloster bereits 64 Dorfer 4 Eine Aufzahlung der Dorfer die das Kloster 1345 in Besitz hatte und die einer Urkunde Kaiser Karls IV entnommen ist hat Restorff angegeben 5 Konflikte um Landbesitz gab es mit den Johannitern in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts In der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts kam es zum Streit mit Stargard um die Gollnower Heide Im Jahr 1535 wurde das Kloster aufgehoben und in ein herzogliches Amt umgewandelt Der 43ste und letzte Abt des Klosters war Bartholomaus Schobbe oder Schuppe der im Jahr 1534 gewahlt worden war und spater zur Lehre Martin Luthers konvertierte und eine Familie grundete Bei der Aufhebung des Klosters erhielt er als Abfindung auf seine wie auch auf seiner Frau Lebenszeit das Dorf Kolow 6 Seine Grabstatte befindet sich in der Kirche von Kolow 7 8 Eine auf dem Urbarium von Kolbaz von 1700 beruhende Liste mit statistischen Richtwerten der in jedem Dorf des Amtes Kolbatz vorhandenen bewohnten und wusten Hofe hat Berghaus angegeben 9 1811 wurde die zugehorige Domane Kolbatz an den Amtsrat Gaede verkauft der sie spater an den Swinemunder Kaufmann und Reeder Friedrich Wilhelm Krause weitergab Bauten und Anlage BearbeitenVon der Klosteranlage sind noch die Kirche und ein Nebengebaude erhalten Der Grundriss der Kirche entspricht etwa dem Typ Fontenay nicht aber die Gewolbe Mit dem Bau der heutigen Kolbatzer Kirche wurde un 1210 im Stil der Backsteinromanik begonnen Aus der Zeit stammen noch das Querhaus und die an dessen sudlichen Arm anschliessenden Kapellen sowie die beiden ostlichsten Joche des Langhauses Genau genommen liegt auch ier schon ein Ubergangsstil vor denn wenigsten drei der vier Vierungsbogen sind spitz ebenso die Schildbogen der Bandrippengewolbe des Querhauses Die ubrigen Teile gehoren der Backsteingotik an mit fruhgotischem Langhaus und hochgotischem Chor 10 Um 1308 war sie als dreischiffige kreuzformige Backsteinbasilika vollendet Auffallig ist der Unterschied zwischen Nord und Sudseite der Obergaden des Langhauses die Nordseite mit schmalen nur leicht spitzbogigen Fenstern und flankierenden gleich hohen Blenden ahnelt den um die Mitte des 13 Jahrhunderts errichteten westlichen Teilen der Lehniner Zisterzienserkirche Auf der Sudseite gibt es keine begleitenden Blenden sind die Fensterlaibungen wesentlich starker gestuft und die Fenster mit einer fruhen Form von Masswerk gegliedert wenig fortgeschrittener als am Chor des Bremer Doms wohl zwischen 1224 und 1258 Der hochgotische Neubau des polygonalen Chorhaupts wurde 1347 geweiht Die Sterngewolbe uber der Vierung datieren um 1500 Die Westfassade mit grosser Masswerk Fensterrose wurde um 1265 70 errichtet Auch als Basilika hatte die Kirche keine Strebebogen das war bei gotischen Zisterzienserkirchen weit verbreitet siehe Doberaner Munster Oliwa und Ebrach Im 18 Jahrhundert wurden die Kapellen des Nordquerhauses und beide Langhausseitenschiffe abgebrochen Erste Restaurierungsarbeiten fanden 1851 1852 statt Dabei erhielt der Chor seine heutigen Kreuzrippengewolbe Ungenutzte Dienste im 5 8 Polygon deuten auf ein komplexes Sterngewolbe als Vorganger Die Klausur befindet sich rechts von der Kirche Von den Klostergebauden ist der Westflugel teilweise erhalten und modern ausgebaut Erhalten ist auch eine gotische Scheune Literatur BearbeitenFranz Winter Die Cistercienser des nordostlichen Deutschlands Ein Beitrag zur Kirchen und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters Band 2 Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13 Jahrhunderts Gotha 1871 S 286 288 S 249 253 und Google Books Ernst Bahr Klaus Conrad Kolbatz In Helge Bei der Wieden Roderich Schmidt Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 12 Mecklenburg Pommern Kroners Taschenausgabe Band 315 Kroner Stuttgart 1996 ISBN 3 520 31501 7 S 219 220 Gunther Binding Matthias Untermann Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland 3 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2001 S 264 Hanna Faryna Paszkiewicz Malgorzata Omilanowska Robert Pasieczny Atlas Zabytkow Architektury w Polsce Warszawa 2001 ISBN 83 01 13478 X S 82 Justyna Gralak Das Kloster Kolbatz In Ulrich Knefelkamp Wolfgang F Reddig Kloster und Landschaften Zisterzienser westlich und ostlich der Oder 2 Auflage scripvaz Verlag Frankfurt Oder 1999 ISBN 3 931278 19 0 S 131 137 Hermann Hoogeweg Die Grundbesitzerwerbungen des Klosters Kolbatz In Baltische Studien Neue Folge Band 14 Leon Saunier Stettin 1916 PDF 41 MB Julius Kohte Bearb In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Zweiter Band Nordostdeutschland 2 Auflage Ernst Wasmuth A G Berlin 1922 S 230 Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band 1 Stettin 1924 S 223 309 urn nbn de gbv 9 g 5274453 Ambrosius Schneider Lexikale Ubersicht der Mannerkloster der Cistercienser im deutschen Sprach und Kulturraum In Ambrosius Schneider Adam Wienand Wolfgang Bickel Ernst Coester Hrsg Die Cistercienser Geschichte Geist Kunst 3 Auflage Wienand Verlag Koln 1986 ISBN 3 87909 132 3 S 668 Marcini Wisock Kolbatz und seine Filiationen ein kunstgeschichtlicher Uberblick In Ulrich Knefelkamp Wolfgang F Reddig Kloster und Landschaften Zisterzienser westlich und ostlich der Oder 2 Auflage scripvaz Verlag Frankfurt Oder 1999 ISBN 3 931278 19 0 S 137 145 Wilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Volltext in der Google Buchsuche Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil II Band 3 Anklam 1868 S 38 161 Volltext in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Kolbatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Kolbatz Heimatkreis Stargard Einzelnachweise Bearbeiten Madusee ostlich des Dorfs Kolbatz Kreis Greifenhagen Regierungsbezirk Stettin Provinz Pommern In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung des Madusees meyersgaz org Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhriche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Des zweiten Theils erster Band welcher die Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien in Stettin gehorigen Hinterpommerschen Kreise enthalt Stettin 1784 S 105 Ziffer 4 Google Books Wilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 S 251 Google Books und S 343 Ref Nr 35 Google Books Carl Johann Fuchs Geschichte des bauernstandes in Pommern und Rugen bis zum Dreissigjahrigen Krieg Inaugural Dissertation Universitat Strassburg Trubner Strassburg 1888 S 14 Fussnote 1 Google Books Friedrich von Restorff Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht Nicolai Berlin Stettin 1827 S 198 199 Ziffer 1 Google Books Das Kloster Belbog bey Treptow an der Rega In Baltische Studien Band 2 Stettin 1833 S 3 78 insbesondere S 57 Google Books Christian Friedrich Wutstrack Kurze historisch geographisch statistische Beschreibung von dem koniglich preussischen Herzogthume Vor und Hinter Pommern Stettin 1793 S 476 477 Google Books Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogthums Vor und Hinter Pommern Teil II Band 1 Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Konigl Landescollegien in Stettin gehorigen Hinterpommerschen Kreise Stettin 1784 S 108 Ziffer 12 Google Books Heinrich Berghaus 1868 ebenda S 139 150 insbesondere S 146 Google Books Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band 2 Nordostdeutschland 1906 S 214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Kolbatz amp oldid 236452403