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Veste Oberhaus ist eine Burg auf der linken Seite der Donau gegenuber der rechtsseitigen Altstadt von Passau Gegrundet im Jahr 1219 war sie fur die meiste Zeit die Burg und Residenz des furstlichen Bischofs vom Hochstift Passau Die weit sichtbare Inschrift 1499 auf der Fassade zeigt nur eines der Baujahre der bis 1800 immer wieder erweiterten Burg Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 2 7446 0052 im Bayernatlas als untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde und Funde im Bereich der Veste Oberhaus gefuhrt Ebenso ist sie unter der Aktennummer D 2 62 000 438 als Baudenkmal von Passau verzeichnet Veste OberhausLuftbild der Veste Oberhaus oben und der Veste Niederhaus rechts unten mit dem die beiden Burgen verbindenden Wehrgang Links oberhalb der Veste Niederhaus ist die Wallfahrtskirche St Salvator zu sehenInnenhof der Veste OberhausBlick zum Turm Ausbund Tauferisches Gesangbuch entstanden im Kerker der Veste360 Ansicht der Feste Oberhaus und der Stadt PassauAls Kugelpanorama anzeigenAussenansicht der Veste von Suden mit Blick auf PassauAls Kugelpanorama anzeigen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einrichtungen 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Bau der Veste Oberhaus auf dem Georgsberg uber Passau datiert auf das Jahr 1219 Sie wurde vom ersten Passauer Furstbischof Ulrich II um eine bereits vorhandene Georgskapelle errichtet Die Burganlage sollte Ausdruck militarischer Starke und zugleich Ruckhalt sein fur die 1217 erlangte Reichsfurstenwurde der Passauer Bischofe Des Weiteren sollte sie als Schutz vor ausseren und inneren Feinden dienen so unter anderem gegen Passauer Burger die eine Reichsstadt errichten wollten Aufgrund der fortschreitenden Belagerungstechnik wurde die Festung uber die Jahrhunderte standig ausgebaut und erweitert wodurch sie die Moglichkeit bietet die Fortifikationskunst vom 13 bis zum 19 Jahrhundert zu studieren Die wichtigsten Umbauten fanden unter den Furstbischofen Leonhard von Layming Christoph von Schachner Wiguleus Froschl von Marzoll Urban von Trennbach und Johann Philipp von Lamberg statt Sie bauten die Festung von einer gotischen Zwingburg uber einen Furstensitz in der Fruhrenaissance zu einem Festen Hochschloss und schliesslich in Zeiten der Turkenbedrohung zu einer reprasentativen Landesfestung aus Die Veste Oberhaus erlebte funf Belagerungen zwischen 1250 und 1482 die allesamt erfolglos blieben Zweimal 1298 und 1367 waren es die Burger von Passau die versuchten sich gegen den Bischof zu erheben Zwischen 1535 und 1540 waren im Kerker der Veste zahlreiche Anhanger der reformatorischen Tauferbewegung wegen ihrer Glaubensuberzeugungen inhaftiert Wahrend ihrer Haftzeit entstand der Ausbund ein Gesangbuch das noch heute in den Gottesdiensten der Amischen benutzt wird Einige der Liederdichter verstarben in der Haftzeit viele erlitten im Anschluss an den Kerkeraufenthalt den Martyrertod Anschliessend wurde dort Ruprecht von Mosham wegen seiner religiosen Ansichten inhaftiert der auf der Veste starb Mit der Sakularisation 1802 verlor der Bischof den Besitz Napoleon I benutzte die Festung in seinem Feldzug gegen Osterreich Sie wurde dem Verbundeten Bayern als Grenzfestung gegen Osterreich zur Verfugung gestellt 1805 ergab sich die Festung der osterreichischen Armee Nach dem Wiener Kongress wurde sie fur fast ein Jahrhundert von der bayerischen Armee sowohl als Festung als auch ab 1822 als Staatsgefangnis fur politische Gefangene und als Militarstrafanstalt benutzt Bis 1918 war die Veste Oberhaus somit die gefurchtete Bastille Bayerns Die Stadt Passau kam 1932 in den Besitz der Anlage und richtete das Oberhausmuseum ein Einrichtungen BearbeitenDas Oberhausmuseum umfasst das Stadtmuseum eine Gemaldegalerie und weitere Sammlungen mit Schwerpunkt auf Ostbayern und die Nachbarlander Bohmen und Osterreich Die barocke Vorfeld Fortifikation wurde 1934 von den Nationalsozialisten durch den ersten Thing des Dritten Reiches ersetzt nach dem Entwurf von Ludwig Moshamer Die Burg beherbergt daneben noch ein Restaurant einen Aussichtsturm im sogenannten Observationsturm aus dem 18 Jahrhundert eine Sternwarte und eine Jugendherberge im sogenannten Generalsgebaude von 1597 Baubeschreibung BearbeitenDie Anlage thront 105 Meter uber dem Tal auf dem St Georgsberg zwischen Donau und Ilz und ist beidseitig geschutzt durch steile Hange Unterhalb am Fluss und durch einen Wehrgang verbunden liegt die Veste Niederhaus Von der Ilzseite fuhrt eine befahrbare Strasse zur Burg hinauf Von der Schanzlbrucke uber die Donau erreicht man die Burg zu Fuss uber die Oberhausleiten Stiege Das Ravelintor am Eingang der Anlage mit dem Wappen des Kardinals Johann Philipp von Lamberg stammt von 1703 Dahinter liegt das barocke Kronwerk eine zwischen 1674 und 1740 angelegte Wallzone Die dahinterliegende zweite Verteidigungszone stammt vorwiegend aus dem 16 Jahrhundert Vom mittleren Befestigungsring fuhrt die Burgstrasse an der Hauptwache vorbei uber die Brucke in die eigentliche Hauptburg Der Torturm am Zugang zeigt das Wappen des Furstbischofs Leonhard von Laiming von 1440 Die Gebaude um den ausseren Burghof stammen aus dem 16 Jahrhundert Im Inneren Burghof steht die Burgkirche St Georg mit fruh und hochgotischen Fresken sie ist noch alteren Datums als die Burg selbst Im Schachnerbau von 1500 an dem aussen das weithin sichtbare Wappen und Jahreszahl Fresko von 1499 angebracht ist befindet sich im oberen Stockwerk der reprasentative Rittersaal der durch einen offenen Arkadengang mit Durnitz und Furstentrakt aus dem 14 bis 17 Jahrhundert verbunden ist Im unteren Stockwerk des Schachnerbaus befinden sich Geschutzbatterien Die so genannte Batterie Linde eine von Wehrmauern umgebene Terrasse der Veste Oberhaus bietet einen guten Aussichtspunkt auf das Dreiflusseeck zwischen Inn Donau und Ilz von hier sind die unterschiedlichen Farben der drei Flusse deutlich zu sehen Literatur BearbeitenMarina Beck Andrij Kutnyi Die Veste Oberhaus im 18 Jahrhundert Planung Konzeption und Ausfuhrung der Festungsanlage wahrend der Erbfolgekriege In Deutsche Gesellschaft fur Festungsforschung e V Hrsg Technische und bauliche Aspekte der Festungs und Belagerungsartillerie Schnell und Steiner Regensburg 2022 Festungsforschung 12 ISBN 978 3 7954 3575 2 S 158 169 Jurgen Dupper Stefanie Buchhold Bernhard Forster Hrsg 800 Jahre Veste Oberhaus Schnell amp Steiner Regensburg 2019 ISBN 978 3 7954 3390 1 Matthias Koopmann Passaus St Georgenburg Studien zum Grundungsbau der Veste Oberhaus In Passauer Jahrbuch Bd 59 2017 S 249 276 Richard Loibl Herbert Feldmeier Dem Menschen uneinnehmbar Beitrage zur Geschichte der Burg und Festung Oberhaus ob Passau in Mittelalter und fruher Neuzeit In Herbert W Wurster Richard Loibl Hrsg Ritterburg und Furstenschloss Bd 1 Geschichte Verlag Archiv des Bistums amp Oberhausmuseum Passau 1998 ISBN 3 9804433 2 9 S 249 287 Peter Morsbach Irmhild Heckmann Christian Later Hrsg Denkmaler in Bayern Kreisfreie Stadt Passau Bd XXV 2 Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2552 9 S 337 350 602 605 Jorg Peter Niemeier Wiederentdeckt Der Bergfried auf der Veste Oberhaus zu Passau In Das archaologische Jahr in Bayern 1996 S 171 174 Gottfried Schaffer Gregor Peda Burgen und Schlosser im Passauer Land Kleine Pannonia Reihe Band 60 Pannonia Verlag Freilassing 1977 ISBN 3 7897 0060 6 S 24 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Veste Oberhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oberhausmuseum Burgschloss Passau Oberhaus auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Passau Vesten Niederhaus und Oberhaus auf Historisches Lexikon Bayerns Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Andreas Glas Bayerns Bastille In Suddeutsche Zeitung Online Version vom 27 Marz 2019 abgerufen am 28 Marz 2019 Liste der Burgen und Schlosser in Passau Schlosser Schloss Eggendobl Schloss Freudenhain Schloss Hacklberg Schloss Haidenhof Alte Residenz Passau Neue Residenz PassauBurgen und Ruinen Burgruine Hals Burgruine Reschenstein Veste Niederhaus Veste OberhausBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Walding 48 5775 13 470277777778 Koordinaten 48 34 39 N 13 28 13 O Normdaten Korperschaft GND 2061930 3 lobid OGND AKS VIAF 173787909 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Veste Oberhaus amp oldid 232239910