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Die Schlacht bei Pfaffenhofen vom 15 April 1745 fand wahrend des Osterreichischen Erbfolgekriegs zwischen franzosisch kurpfalzischen und osterreichischen Truppen in der Nahe der Stadt Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern statt und endete mit einem osterreichischen Sieg Schlacht bei PfaffenhofenTeil von Osterreichischer ErbfolgekriegSkizze zum SchlachtverlaufDatum 15 April 1745Ort bei Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern DeutschlandAusgang Sieg der OsterreicherKonfliktparteienHabsburgermonarchie Osterreich Frankreich Konigreich 1791 FrankreichKurfurstentum Bayern BayernKurpfalz KurpfalzBefehlshaberKarl Josef Batthyany Henri Francois de SegurTruppenstarkeca 6 000 Mann 6 200 MannVerlusteca 800 Tote Verwundete und Vermisste ca 2 400 Tote Verwundete und VermissteOsterreichischer Erbfolgekrieg 1740 1748 Europaischer Kriegsschauplatz Mollwitz Chotusitz Dettingen Toulon Pfaffenhofen Tournai Fontenoy Hohenfriedberg Soor Hennersdorf Kesselsdorf Brussel Piacenza Namur Roucourt Kap Finisterre 1 Lauffeldt Assietta Bergen op Zoom Kap Finisterre 2 Maastricht Erster Schlesischer Krieg Zweiter Schlesischer KriegIndischer Kriegsschauplatz Erster Karnatischer KriegAmerikanischer Kriegsschauplatz King George s War Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Einnahme Pfaffenhofens 3 Hauptgefechte 4 Verlustreicher Ruckzug 5 Folgen 6 Weiterfuhrende Literatur 7 Weblinks 8 Siehe auchVorgeschichte BearbeitenIm Jahr 1744 war es den verbundeten Franzosen und Bayern im Zusammenspiel mit Preussen gelungen die Osterreicher aus Bayern zu vertreiben und den Kaiser und bayerischen Kurfursten Karl VII wieder in Munchen einzusetzen wo er allerdings im Januar 1745 starb Sein Sohn und Nachfolger Maximilian III Joseph schwankte zwischen einer Friedenspartei zu der neben den wichtigsten Beamten auch der ehemalige Oberbefehlshaber Friedrich Heinrich von Seckendorff und die Witwe des Kaisers gehorten und einer Kriegspartei unter Ignaz von Torring und dem franzosischen Gesandten Chavigny Als erste Verhandlungen deshalb im Sand verliefen startete die osterreichische Armee auf Geheiss Konigin Maria Theresias im Fruhjahr dieses Jahres eine Offensive um den bayerischen Regenten unter Druck zu setzen Nachdem die osterreichischen Truppen Amberg und Vilshofen genommen hatten waren das bayerische Heer unter Torring und die verbundeten Einheiten der Franzosen Hessen und Kurpfalzer zunehmend in die Defensive geraten Um die verstreuten Truppenteile zu vereinigen hatte Torring die bayerischen und hessischen Soldaten hinter die Lechlinie zuruckgenommen Der franzosische General Henri Francois de Segur war von diesen Schritten nicht unterrichtet worden und wartete westlich von Pfaffenhofen nun ohne notige Sicherung auf die Pfalzer unter General Zastrow die schliesslich am 14 April eintrafen Am folgenden Tag wollte man sich ebenfalls gemeinsam hinter den Lech zuruckziehen Einnahme Pfaffenhofens Bearbeiten nbsp PandurenAls der osterreichische General Graf Karl Josef Batthyany von der unglucklichen Lage der Franzosen und Pfalzer erfahren hatte schickte er General Mercy Argenteau am Morgen des 15 April mit Infanterie Kavallerie und Artillerieeinheiten gegen Pfaffenhofen Als erste erreichten Dragoner die aussere Stadtgrenze und durchwateten die Ilm Beim Versuch die Stadt zu sturmen wurden die Reiter aus der Vorstadt und von der Stadtbefestigung aus beschossen Als es ihnen schliesslich doch gelang die Stadttore einzuschlagen kam es zu einem Hauserkampf der uber die gesamte Lange des Hauptplatzes in Pfaffenhofen und vor allem um den Friedhof an der Kirche gefuhrt wurde Als die unberittenen Truppen von Mercy Argenteau eingetroffen waren verfolgten diese die Franzosen aus der Stadt entlang dem Gerolsbach bis auf die Hohe von Niederscheyern Dort nahmen die Franzosen erneut Aufstellung Die Stadt Pfaffenhofen wurde derweil von osterreichischen Grenzern aus Warasdin besetzt und geplundert Hauptgefechte Bearbeiten nbsp Scheyern im 17 Jahrhundert Kupferstich Segur hatte inzwischen die Hugel westlich der Stadt bezogen Als jedoch die Husaren aus dem Sulzbacher Forst hervorbrachen der an die nordwestliche Flanke der Franzosen reichte musste er sich erneut auf einen noch weiter westlich gelegenen Hugel zuruckziehen Diese Stellung hielten die Franzosen zunachst unter Unterstutzung ihrer Artillerie Als sie jedoch selbst unter Artilleriebeschuss gerieten und die Hauptmacht Batthyanys nach und nach auf dem Schlachtfeld erschien sah sich Segur zu einem weiteren Ruckzug nach Mitterscheyern gezwungen Erst zu diesem Zeitpunkt liessen sich auch die Pfalzer dazu bewegen sich ebenfalls dem Feind zu stellen Als die leichte Reiterei unter General Trips aber weiterhin die Flanken und auch den Rucken attackierte und die Streitmacht der Osterreicher immer noch wuchs furchtete Segur eingeschlossen zu werden Er gab das ursprungliche Marschziel Aichach auf und befahl stattdessen einen scharfen Schwenk nach Norden Das benachbarte Kloster Scheyern entging nach der Schlacht nur deshalb einer Plunderung durch die Panduren weil ein verwundeter osterreichischer Rittmeister darin Quartier genommen hatte Verlustreicher Ruckzug BearbeitenDie Meldung vom Ruckzug versetzte die Pfalzer in Panik Ihre Flucht erschutterte auch die Reihen der Franzosen die nur unter hochster Anstrengung gehalten werden konnten Beim Uberqueren des Morasts am Gerolsbach blieben 9 Geschutze liegen Die Husaren liessen auch weiterhin nicht davon ab die Flanken der sich Zuruckziehenden anzugreifen und fur hohe Verluste zu sorgen Erst als die vereinigten Franzosen und Pfalzer um 18 00 Uhr die Paar bei Hohenwart uberschritten blieben die Osterreicher zunachst am ostlichen Ufer zuruck Nach einem Gewaltmarsch erreichten die geschlagenen Truppen um 11 00 Uhr am folgenden Morgen Rain wo sie ihr Lager aufschlugen das jedoch schon am nachsten Tag vor nachfolgenden Osterreichern fluchtartig verlassen werden musste Das gesamte Magazin fiel dabei in die Hand der Osterreicher Nur das Niederbrennen einer Lechbrucke konnte eine militarische Katastrophe fur die Verbundeten abwenden Damit hatte Segur seine Truppen unter hohen menschlichen und materiellen Verlusten trotz einer zerrutteten Disziplin aber ohne Verlust von Fahnen oder Heereszeichen aus der direkten Bedrohung gefuhrt Folgen BearbeitenAls Maximilian III Joseph in Augsburg die bedauernswerte Verfassung seiner Armee selbst in Augenschein genommen und dazu noch die Nachricht von der Niederlage bei Pfaffenhofen erhalten hatte setzte sich die Friedenspartei endgultig durch wahrend Torring in Ungnaden fiel So kam es nun rasch zum Frieden von Fussen 22 April 2 Mai 1745 mit Osterreich in dem er die Pragmatische Sanktion anerkannte die Abgabe seiner Kurstimme fur die Wahl von Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser versprach und dafur sein Land in den Grenzen von 1741 zuruckerhielt Die Schlacht bei Pfaffenhofen beendete den Krieg in Suddeutschland zugunsten Osterreichs und brach Bayern aus der Koalition seiner Gegner heraus Hauptschauplatz des Kriegs wurden nun die Osterreichischen Niederlande das heutige Belgien wo die Osterreicher im Bundnis mit Holland und Grossbritannien gegen die Franzosen kampften und Schlesien wo gegen Friedrich II von Preussen der Zweite Schlesische Krieg gefuhrt wurde Weiterfuhrende Literatur BearbeitenOskar Bezzel Geschichte des kurpfalzischen Heeres in den Kriegen zu Ende des 17 und im Laufe des 18 Jahrhunderts Vierter Band 2 Teil Verlag Bayerisches Kriegsarchiv Munchen 1928 S 375 378 Karl Staudinger Geschichte des kurbayerischen Heeres unter Kurfurst Karl Albrecht Kaiser Karl VII und Kurfurst Max III Joseph 1726 1777 Dritter Band Zweiter Halbband J Lindauersche Buchhandlung Schopping Munchen 1909 S 891 893 Peter Hofmann Kriege unter der Regierung der Kaiserin Konigin Maria Theresia Osterreichischer Erbfolgekrieg 1740 1748 VI Band Verlag von L W Seidel amp Sohn Wien 1902 Weblinks BearbeitenSeiten zu den beteiligten Einheiten Palffy Husaren Husaren Regiment Nr 8 Brandenburg Bayreuth Dragoner Husarenregiment Nr 15 Holly Dragoner Regiment Nr 5 Zedtlitz Kurassiere Dragoner Regiment Nr 9 Batthyanyi Dragoner Dragoner Regiment Nr 10 Seite zur Rolle ScheyernsSiehe auch BearbeitenListe der Kriege Liste von Schlachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Pfaffenhofen amp oldid 234552936