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Horni Vestonice deutsch Ober Wisternitz ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren Okres Breclav Bezirk Lundenburg in Tschechien Horni VestoniceHorni Vestonice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 781 1 haGeographische Lage 48 53 N 16 37 O 48 876388888889 16 620277777778 210 Koordinaten 48 52 35 N 16 37 13 OHohe 210 m n m Einwohner 524 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 81Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hustopece MikulovStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Vladislav Moravcik Stand 2018 Adresse Horni Vestonice 131692 01 Horni VestoniceGemeindenummer 584479Website www horni vestonice czBlick auf eine der Hauptstrassen im Hintergrund Palava Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Sagen aus dem Ort 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenHorni Vestonice liegt westlich des Devin Maidenberg 549 m am Fusse der Pollauer Berge und grenzt im Norden an Dolni Vestonice Unter Wisternitz im Suden an Perna Bergen im Osten an Pavlov Pollau und im Westen an Dolni Dunajovice Unter Tannowitz sowie im Nordwesten an Musov Muschau Der Ort ist als Breitstrassendorf angelegt Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten mit Privilegien wie zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich also auch Horni Vestonice Ober Wisternitz besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 1312 erfolgte die erste urkundliche Erwahnung bei der Belehnung der Familie Liechtenstein mit der Maidenburg samt den beiden Wisternitz Ober und Unterwisternitz durch Konig Johann Anschliessend gehorten die Orte zur Herrschaft Nikolsburg Aus dem damaligen Neu Wisternitz wurde spater Obern Wistanicz wahrend sich fur das ursprungliche Wisternitz die Namensform Nieder Wisternitz durchsetzte Das Dorf wird ebenso im Liechtensteinischen Urbar im Jahre 1414 genannt Im 15 Jahrhundert bestand eine Pfarre 1586 erhielt Ober Wisternitz eine Bergrechtsordnung deren Grundlage die bereits vorhandene alte Weinbauregelung bildet In dieser Zeit siedelten sich einige reformatorische Taufer im Ort an 7 Diese wurden wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im Jahre 1622 des Landes verwiesen Die meisten Taufer zogen nach Siebenburgen weiter 8 1663 plunderten die Turken im Turkenkrieg von 1663 1664 den Ort Von 1671 bis 1680 totete die Pest 250 Menschen im Dorf In einem 1752 angelegten Bergbuch sind auch alle Weingarten Besitzer vermerkt 9 Wahrend der Revolutionskriege kam es in den Jahren 1805 und 1809 zu Plunderungen durch franzosische Truppen Der Grundherr errichtete 1812 ein Schulhaus 1855 starben 80 Menschen an der Cholera Am Dreifaltigkeitstag 1882 brach wahrend der Messe ein Brand aus der das halbe Dorf einascherte 1886 wurde ein neues Schulhaus erbaut Zur Finanzierung verkaufte die Gemeinde Die Klause das Tal zwischen Maiden und Kesselberg Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1885 gegrundet Acker Obst und Weinbau bildeten den Haupterwerb der Bewohner Ebenso gab es neben dem ublichen Kleingewerbe eine Knopfmacherei drei Steinbruche und eine Haarnetzerei Matriken werden seit 1579 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 10 Grundbuchaufzeichnungen werden seit 1779 gefuhrt Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 ausschliesslich von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Wahrend der Zwischenkriegszeit fuhrten die hohe Arbeitslosigkeit unter der deutschen Bevolkerung Massnahmen wie die Bodenreform 11 das Sprachengesetz 1920 und die Sprachenverordnung 1926 aber auch die Neuansiedlungen sowie Neubesetzungen von Beamtenposten durch Personen tschechischer Nationalitat zu vermehrten Spannungen innerhalb der Volksgruppen 12 Durch das Munchner Abkommen wurde Ober Wisternitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau In dieser Zeit wurden 1921 das Kriegerdenkmal 1925 die Wasserleitung 1929 die Elektrifizierung und 1935 der Gemeindesaal mit Buhne geschaffen 13 14 Vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen Fluchtlinge aus Siebenburgen und dem Banat nach Ober Wisternitz Am 23 April 1945 besetzten sowjetische Soldaten den Ort Zeitweise waren 8 000 russische Soldaten im Ort dabei kam es zu vielen Ubergriffen gegen die Zivilbevolkerung Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dem 55 Ober Wisternitzer zum Opfer fielen kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Vor den einsetzenden Exzessen flohen viele Deutschsudmahrer uber die nahe Grenze nach Osterreich Am 12 Oktober 1945 wurde ein Teil der deutschen Burger auf den Gutshof bei Gross Meseritsch gebracht und der andere Teil uber Nikolsburg nach Osterreich vertrieben Es kam zu 22 Toten bei der deutschen Zivilbevolkerung 15 Die restlichen deutschen Burger von Ober Wisternitz wurden zwischen dem 15 Marz und dem 17 September 1946 offiziell nach Deutschland zwangsausgesiedelt 16 15 Personen verblieben im Ort Nach den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen des Potsdamer Kommuniques mussten alle Volksdeutschen aus Osterreich nach Deutschland weiter transferiert werden Trotzdem konnten 236 Personen aus Unter Wisternitz in Osterreich verbleiben Je zwei Personen sind nach England und in die USA ausgewandert 17 18 Wappen und Siegel BearbeitenDas Ortssiegel ist seit 1583 bekannt Das Siegel zeigt ein Renaissanceschild umgeben von einem Schriftband mit einem Weinstock Ein Originalabdruck liegt nicht vor die Gesamtgestaltung durfte ahnlich wie die Siegel von Klentnitz und Pollau gewesen sein Das bekannteste Siegel stammt aus dem Jahre 1779 und zeigt einen Weinstock mit drei Trauben 19 Volkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 114 630 1836 129 725 1869 151 755 1880 155 782 782 0 01890 165 834 834 0 01900 168 782 781 0 11910 181 770 770 0 01921 184 734 703 18 131930 194 738 717 5 161939 709 Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten BearbeitenZum Dank fur die glucklich uberstandene Pest wurde 1680 eine kleine Kapelle zu Ehren der hl Rosalia erbaut Die Ortskirche wurde 1769 von Maurermeister Rabl aus Znaim erbaut und der Plan dazu durfte von Bartholomaus Zinner stammen Sie ist der Pestheiligen Rosalia geweiht Sie wurde 1853 renoviert Zwei Statuen Rochus und Sebastian wurden aus der Kapelle in die neue Kirche ubertragen Des Weiteren stehen im Ort das Marterl Schwedenkreuz beim Teich 5 Eisenkreuze ein Marterl 1866 und das Preussenkreuz beim Akazienwald Das Kriegerdenkmal des Ortes wurde im Jahre 1921 errichtet Burgstall Neuhaus auf dem Felsen sudostlich des Dorfes nbsp Blick vom Devina nbsp Kirche zur hl Rosalia nbsp Pfarrhaus nbsp Weinkeller in Horni Vestonice nbsp Weinberge von Horni VestoniceSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenFranz Kopetzky 1842 1901 Padagoge Fachschriftsteller Heinz Fischer 4 Marz 1932 HeimatforscherSagen aus dem Ort BearbeitenUnter den deutschen Ortsbewohnern gab es eine Vielzahl von Mythen Der Schwarze Hund 20 Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Ober Wisternitz s 92 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Ober Wisternitz s 29 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Ober Wisternitz s 174f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Bd 3 Ober Wisternitz s 230 406 409 423 515 573 C Maurer Verlag Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Ober Wisternitz s 153f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Oberwisternitz Seite 444 Anton Schwetter Siegfried Kern Der politische Bezirk Nikolsburg Verlag Julius Nafe 1884 Anton Schwetter Siegfried Kern Heimatkunde fur den politischen Bezirk Nikolsburg 1911 Josef Matzura Fuhrer durch Nikolsburg Feldsberg Eisgrub Pollauer Berge 1931 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Oberwisternitz Seite 35 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Oberwisternitz Seite 363 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Oberwisternitz Seite 29 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0 Heinz Fischer Oberwisternitz ein Dorf im Laufe der Jahrhunderte 1999 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horni Vestonice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oberwisternitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Geschichte der Kleindenkmaler von OberwisternitzEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584479 Horni Vestonice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Astrid von Schlachta Hutterische Konfession und Tradition 1578 1619 2003 S 83 Langin Die Hutterer 1968 S 237 Schlechtwetter Kern Der politische Bezirk Nikolsburg 1884 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 27 Marz 2011 Elisabeth Wiskemann Czechs and Germans London 1938 S 152 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag 1935 Ober Wisternitz S 92f Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Archiv Mikulov Odsun Nĕmcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 230 f Oberwisternitz Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Ober Wisternitz S 170 Oberleitner Makura Sudmahrische Sagen 1921 S 95Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horni Vestonice amp oldid 237302442