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Dieser Artikel behandelt die Dialektgruppe Weitere Bedeutungen sind unter Bayerisch Begriffsklarung aufgefuhrt Als Bairisch oft auch Bairisch Osterreichisch bairisch in Bayern Boarisch oder Bairisch in Osterreich nach Orten und Regionen benannt z B Weanarisch in Wien oder Steirisch in der Steiermark in Sudtirol Sudtirolerisch wird in der germanistischen Linguistik aufgrund gemeinsamer Sprachmerkmale die sudostliche Dialektgruppe im deutschen Sprachraum bezeichnet Zusammen mit dem im Westen angrenzenden Alemannischen und Ostfrankischen zahlt die bairische Dialektgruppe zu den oberdeutschen und damit auch zu den hochdeutschen Dialekten Bairisch Boarisch Gesprochen in Deutschland Deutschland Bayern Bayern vor allem Altbayern Sachsen Sachsen sudliches Vogtland Osterreich Osterreich ausser Vorarlberg und Ausserfern in Tirol Italien Italien Sudtirol Sudtirol Trentino TrentinoSchweiz Schweiz Samnaun Graubunden Ungarn Ungarn u a Odenburg Pilisvorosvar Tschechien Tschechien Bohmerwald Sprecher geschatzte 12 Millionen Sprecher 1 LinguistischeKlassifikation Indogermanisch GermanischWestgermanischHochdeutschOberdeutsch dd Bairisch dd dd Offizieller StatusAmtssprache in SprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 gem sonstige Germanische Sprachen ISO 639 3 barOberdeutscher Sprachraum nach 1945 blau Bairisch osterreichische DialekteMit einer Flache von etwa 125 000 km stellt das Sprachgebiet der bairischen Dialekte das grosste deutsche Dialektgebiet dar gesprochen werden die bairischen Dialekte hier von insgesamt etwa 12 Millionen Menschen im deutschen Bundesland Bayern vor allem Altbayern aber auch Schwaben ostlich des Lech sowie ostliches Oberfranken dem grossten Teil der Republik Osterreich ohne Vorarlberg sowie der zu Italien gehorenden Region Sudtirol 2 Die bairische Dialektgruppe wird von der Internationalen Organisation fur Normung als eigenstandige Einzelsprache klassifiziert der Sprachcode nach der Norm ISO 639 3 ist bar 3 und von der UNESCO seit 2009 im Atlas der gefahrdeten Sprachen aufgelistet 4 Mit einer bis zum alteren bairischen Stammesherzogtum zuruckreichenden 5 uber 1000 jahrigen Geschichte 6 ist Bairisch also ein historisch entstandener eigenstandiger Dialektverbund der deutschen Sprache wie Alemannisch der jedoch nie standardisiert wurde Bairisch ist kein Dialekt der standardhochdeutschen Schriftsprache die sich erst deutlich spater als kunstliche Ausgleichssprache entwickelt hat und ebenfalls einen Dialekt der deutschen Sprache darstellt 7 Der Unterschied zwischen Bairisch und Standardhochdeutsch ist z B grosser als der zwischen Danisch und Norwegisch oder zwischen Tschechisch und Slowakisch 4 In diesem Kontext gilt das gleichzeitige Aufwachsen eines Menschen mit Dialekt und Standardsprache in der Hirnforschung als eine Variante der Mehrsprachigkeit welche kognitive Fahigkeiten wie Konzentration und Erinnerungsvermogen trainiert 8 Da die bairisch osterreichischen Dialekte im Osten des oberdeutschen Sprachraums gesprochen werden werden sie auch als Ostoberdeutsch bezeichnet Nicht zu verwechseln ist die Schreibweise Bairisch die den Sprachraum der bairisch osterreichischen Dialekte bezeichnet mit der Schreibweise Bayerisch bzw Bayrisch die sich auf das Staatsgebiet des Landes Bayern bezieht Ebenfalls nicht zu verwechseln ist das Bairisch Osterreichische mit dem Osterreichischen Hochdeutsch das wie Bundesdeutsches Hochdeutsch in Deutschland und Schweizer Hochdeutsch in der Schweiz die osterreichische Standardvarietat des Standardhochdeutschen darstellt Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 1 1 Etymologie 1 2 Bairisch und Bayern 2 Ausbreitung und Abgrenzung 3 Innere Systematik 3 1 Nordbairisch 3 2 Mittelbairisch 3 3 Sudbairisch 3 4 Genauere Unterteilung 4 Phonologie 4 1 Vokale 4 1 1 Dunkles vs mittleres vs helles a 4 1 2 Geschlossenes vs offenes e 4 1 3 Unbetontes i bzw e 4 1 4 Schwa Laut 4 2 Diphthonge 4 2 1 Historischer Exkurs altes vs junges ei 4 3 Konsonanten 4 3 1 Plosive oder Verschlusslaute 4 3 2 Frikative oder Gleitlaute 4 3 3 Sonoranten 5 Morphologie Formenlehre 5 1 Nominalflexion 5 1 1 Der Artikel 5 1 2 Das Substantiv 5 1 2 1 Pluralbildung 5 1 2 2 Kasusrelikte 5 1 2 3 Exkurs Abweichendes Genus vom Standarddeutschen 5 1 3 Pronomina 5 1 3 1 Personalpronomina 5 1 3 2 Possessivpronomina 5 1 3 3 Indefinit und Fragepronomina 5 1 4 Adjektive 5 1 4 1 Deklination der Adjektive 5 1 4 2 Steigerung der Adjektive 5 1 5 Numeralia Zahlworter 5 2 Verbalsystem 5 2 1 Konjugation der schwachen Verben 5 2 1 1 Verben mit Auslautwechsel 5 2 1 2 Verben mit Themasuffix a oder i 5 2 2 Konjugation der starken Verben 5 2 3 Aufforderungen 5 2 4 Konjunktiv 5 2 5 Konjugation der Hilfsverben 5 2 6 Modalverben 5 2 7 Unregelmassige Verben 5 2 8 Vergangenheit 5 2 9 Partizip I 5 2 10 Partizip II 5 2 11 Aspekt 6 Morphosyntax 6 1 Prapositionen 6 1 1 Prapositionsgebrauch 6 1 2 Konjunktionen 6 1 3 Prapositionslose Lokalkodierung 6 1 4 Orts und Richtungsadverbialien 6 2 Klitisierung der Personalpronomina im Bairischen 7 Syntax 7 1 Wortstellung 7 2 Verbrektion 7 3 Pradikative Adjektive 7 4 Ersatzformen 7 5 Verneinung 7 6 Ausfall von es in unpersonlichen Satzen 8 Hoflichkeit 9 Lexik 9 1 Grussformeln 9 2 Spezifisches Vokabular 9 2 1 Substantive 9 2 2 Verben 9 2 3 Adjektive 9 2 4 Adverbien 9 2 5 Uhrzeit 9 2 6 Geldeinheiten 9 2 7 Wochentage 9 2 8 Namen 9 3 Wortbildung 9 3 1 Verbale Prafixe 9 3 2 Kollektivsubstantive 9 3 3 Das Diminutiv 10 Schreibung 11 Literatur 12 Siehe auch 13 Weblinks 14 FussnotenNamensherkunft BearbeitenEtymologie Bearbeiten Hauptartikel Bajuwaren nbsp Keltische Tonscherbe aus Manching mit Inschrift BOIOS oder BAIOS Das Wort Bairisch ist ein dialektologischer Begriff der sich aus der Bezeichnung der bajuwarischen Besiedler und ihres Stammesdialektes ableitet Es ist zu trennen von dem Wort bayerisch einem geographisch politischen Begriff der sich auf den Freistaat Bayern bezieht wo auch nichtbairische Dialekte verbreitet sind Die Herkunft des Namens der Bajuwaren ist umstritten Die am weitesten verbreitete Theorie besagt er komme von dem mutmasslichen germanischen Kompositum Bajowarjōz Plural Uberliefert ist dieser Name als althochdeutsch Beiara Peigira latinisiert Baiovarii 9 Es wird angenommen dass es sich dabei um ein Endonym handelt Hinter dem Erstglied Baio steckt das Ethnikon des zuvorbewohnenden keltischen Stammes der Boier der auch im althochdeutschen Landschaftsnamen Beheima Bohmen germanisch Bajohaimaz Heim der Boier spatlateinisch dann Boiohaemum und in onomastischen Anknupfungspunkten Baias Bainaib usw 10 erhalten ist Das Bestimmungswort geht auf das Gebiet Bohmens zuruck das seinen Namen dem keltischen Volk der Boier verdankt Das Zweitglied ware bzw varii der Bewohnerbezeichnung Bajuwaren stammt aus urgermanisch warjaz Bewohner vgl altnordisch Romverjar Romer altenglisch burhware Stadtbewohner 11 das zu wehren urgermanisch warjana gehort vgl auch walisisch gwerin Menschenmenge Der Name Baiern wird deshalb als Bewohner Bohmens gedeutet Eine allgemeinere Deutung die die Herkunft aus Bohmen nicht impliziert ist die als Menschen des Landes Baja 12 Es wird angenommen dass sich das keltische Volk der Boier mit der romischen Restbevolkerung und Einwanderern vermischte und der Name auf das gesamte neu entstandene Volk uberging Der alteste Schriftfund auf deutschem Boden ist eine Tonscherbe mit der Inschrift Baios oder Boios und wurde im keltischen Oppidum von Manching bei Ingolstadt an der Donau gefunden Dieser Fund kann auch ein schriftlicher Beweis fur die Wanderungsbewegung der Boier nach Altbayern sein Die lautlichen Ubereinstimmungen sind offensichtlich werden jedoch von manchen Wissenschaftlern abgelehnt In der Wissenschaft gilt es zurzeit als relativ gesichert dass die Bajuwaren nicht in einer grossen Wanderung sondern in einzelnen Schuben in das Land zwischen Donau und Alpen vordrangen und dieses Gebiet gemeinsam mit den bereits ansassigen Romern und Kelten besiedelten Dort wuchsen die verschiedenen Zuwanderer zu ebendiesen Bajuwaren zusammen die Jordanis 551 in seiner Gotengeschichte beschrieb Vermutlich haben sich die Bajuwaren aus verschiedenen Volksgruppen gebildet aus Resten der keltischen Bevolkerung Vindeliker aus einheimischen Romern aus mehreren elb und ostgermanischen Stammen u a Markomannen Rugier Varisker Quaden aus alemannischen frankischen bzw thuringischen ostgotischen und langobardischen Volksgruppen aus Nachkommen der Soldner der romischen GrenztruppenIn der modernen Forschung ist von einer geschlossenen Einwanderung und Landeinnahme eines fertig ausgebildeten Volkes keine Rede mehr Es wird von einer Stammesbildung der Bajuwaren im eigenen Land also dem Land zwischen Donau und Alpen ausgegangen Die alteste schriftliche Uberlieferung des Bairischen ist die Gesetzessammlung der Lex Baiuvariorum aus dem Fruhmittelalter Das hauptsachlich in Latein verfasste Werk enthalt bairische Alltagsworter und Fragmente als Erganzung Bairisch und Bayern Bearbeiten In der Sprachwissenschaft wird bevorzugt die Schreibweise Bairisch und bairisches Sprachgebiet verwendet Im Unterschied dazu bezeichnet das Wort Bayerisch keine Sprachdialekte sondern bezieht sich auf ein politisches Territorium den Freistaat Bayern Die unterschiedlichen Schreibweisen wurden eingefuhrt weil einerseits in Bayern ausser den bairischen in Altbayern auch frankische und alemannische in Franken und Bayerisch Schwaben Mundarten gesprochen werden andererseits die bairischen Dialekte sich nicht auf Bayern beschranken sondern auch in Osterreich Sudtirol und in einigen isolierten Sprachinseln der oberitalienischen Provinz Trentino sowie in einem Dorf im Schweizer Kanton Graubunden Samnaun gesprochen werden Die historische Schreibweise Baiern fur das gewachsene bayerische Staatsgebilde wurde mit Anordnung vom 20 Oktober 1825 durch Konig Ludwig I durch die Schreibweise Bayern also mit dem Buchstaben y ersetzt 13 Auch die Schreibung Bayrisch Osterreichisch findet sich gelegentlich in der Fachliteratur 14 Ausbreitung und Abgrenzung BearbeitenDas Bairische verbreitete sich im Zuge von Wanderungsbewegungen der Menschen uber das heutige Sudbayern ostlich des Lechs hinaus und im Laufe des Mittelalters uber das heutige Osterreich ostlich des Arlbergs Sudtirols und einigen Gebieten in Westungarn heutiges Burgenland Italiens sowie Teile des heutigen Sloweniens und Tschechiens In dieser Zeit vermischten sich auch Teile des Bairischen im heutigen Sud und Ostosterreich mit slawischen und ratoromanischen Sprachelementen Anschaulich wird dies bei bestimmten Ortsnamen und in einigen Dialektausdrucken Die bairischen Dialektgebiete sind Teil eines Dialektkontinuums die sich durch geographische Isolation und damit Auspragung der ortlichen Kommunikation entwickelt haben Der sudbairische Dialektraum in Tirol umfasst die Gebiete der alten Grafschaft Tirol zu der nicht das Tiroler Unterland und das Ausserfern gehorten Karnten wurde 976 von Baiern abgetrennt genauso wie 1180 die Steiermark und von Kaiser Ludwig dem Bayern 1335 an Osterreich angeschlossen Mit den nordbairischen Dialekten verhalt es sich ahnlich weil sich auch die Machtverhaltnisse vor allem in der Oberpfalz im Laufe der Zeit anderten Die Mischgebiete zwischen dem Mittel und Sudbairischen lassen sich durch die Zugehorigkeit zum Herzogtum Osterreich Tiroler Unterland zu Tirol und Steiermark zu Osterreich und durch Wanderbewegungen wie z B im damaligen Bistum Salzburg zuruckfuhren Mit mehr als 13 Millionen Sprechern bildet das Bairische das grosste zusammenhangende Dialektgebiet im mitteleuropaischen Sprachraum Der bairische Sprachraum umfasst insgesamt an die 150 000 km 13 Zum Bairischen gehoren die Mundarten folgender Gebiete Im Freistaat Bayern die Regierungsbezirke Oberbayern Niederbayern Oberpfalz Teile von Oberfranken Teile von Mittelfranken sowie der Landkreis Aichach Friedberg und Teile der Landkreise Augsburg und Donau Ries des Regierungsbezirks Schwaben die das sogenannte Altbayern bilden Die Republik Osterreich mit Ausnahme von Vorarlberg sowie dem Nordteil des Tiroler Ausserfern Reutte die deutschsprachige Bevolkerung Sudtirols Samnaun im Kanton Graubunden Schweiz das sudliche Vogtland in Sachsen sudlich von Tetterweinbach und Eisenbach die Sieben Gemeinden die Dreizehn Gemeinden und Lusern siehe auch Zimbern das Fersental Sappada Bladen Sauris Zahre Timau Tischelwang und das Kanaltal in Oberitalien in denen sich wegen der jahrhundertelangen Isolation der Ortschaften alt und mittelhochdeutsche Elemente des Bairischen in mehreren lokalen Varianten erhalten haben die Mundarten der deutschsprachigen Bevolkerung in Sud und Westbohmen Sudmahren und dem Egerland die Mundarten der deutschsprachigen Bevolkerung in Westungarn die rumanischen Landler Dorfer in Siebenburgen Grosspold Grossau Neppendorf einige Dorfer im Banat beispielsweise Wolfsberg und die sogenannten Zipser Siedlungen in Oberwischau in der Maramuresch und Kirlibaba in der Bukowina einige Dorfer im westukrainischen Oblast Transkarpatien Deutsch Mokra Nimecka Mokra Konigsfeld Ust Chorna Kobalewetz Kobilecka Polyana Bardhaus Barbovo etc in Sibirien einige verstreute Gruppen von ukrainischen Landlern die in der Sowjetzeit in den Autonomen Kreis der Chanten und Mansen deportiert wurden die von den Hutterern in Kanada und den USA gesprochene deutsche Sprachform das Hutterische die brasilianischen Tirolerdorfer Treze Tilias Dreizehnlinden im Bundesstaat Santa Catarina und die Colonia Tirol in Espirito Santo das Tirolerdorf Pozuzo in PeruIm Nurnberger Raum ist ein frankisch bairischer Ubergangsdialekt beheimatet der zwar uberwiegend ostfrankische Merkmale aufweist aber besonders im Wortschatz starke bairische Einflusse erkennen lasst Viele davon gehen auf die zahlreichen oberpfalzischen Zuwanderer zuruck die wahrend der Zeit der Industrialisierung in dieser nordbayerischen Metropole eine neue Heimat gefunden hatten Nurnberg lag allerdings bereits im Mittelalter unmittelbar an der frankisch bairischen Sprachgrenze Das Bairische gehort zusammen mit dem Alemannischen und Ostfrankischen zu den oberdeutschen Dialekten des Hochdeutschen Innere Systematik BearbeitenDas Bairische kann anhand sprachlicher Merkmale in drei Grossraume Nord Mittel und Sudbairisch eingeteilt werden Zwischen diesen befinden sich jeweils Ubergangsraume die als Nordmittelbairisch Beispiel und Sudmittelbairisch benannt sind Nordbairisch Bearbeiten Hauptartikel Nordbairischer Dialekt nbsp Das nordbairische SprachgebietNordbairisch wird im grossten Teil der Oberpfalz in den sudostlichsten Teilen von Oberfranken Sechsamterland und Mittelfranken im nordlichsten Teil von Oberbayern und im sudlichsten Teil Sachsens Sudvogtland gesprochen In der sudostlichen Oberpfalz und im nordlichsten Teil von Niederbayern werden Mischformen aus Nord und Mittelbairisch sprachwissenschaftlich Nordmittelbairisch genannt gesprochen wobei die Stadt Regensburg eine mittelbairische Sprachinsel innerhalb dieses Raums ist Die Dialekte des Oberpfalzer und des Bayerischen Waldes nennt man dialektnah auch das Waidlerische Sprachwissenschaftlich handelt es sich dabei um nordbairische nordmittelbairische und mittelbairische Dialekte wobei die nordbairischen Elemente nach Norden hin schrittweise zunehmen Ein Gebiet zwischen Regen Cham und Bogen wo ein nordmittelbairischer Dialekt das Oberregentalische gesprochen wird weist hier eine sprachliche Besonderheit auf So wird statt eines au wie im Mittel und Nordbairischen beispielsweise in Haus aus Graud Maus Baua im Standarddeutschen Haus aus Kraut Maus Bauer ein langes a gesprochen es heisst also Has as Grad Mas Baa Zudem wird statt eines ei im Mittel und Nordbairischen meist ein a gesprochen Statt Leid Meis Heisa Zeid glei im Standarddeutschen Leute Mause Hauser Zeit gleich heisst es Lad Mas Hasa Zad gla 15 Die ostfrankischen Dialekte im ostlichen Mittelfranken bis einschliesslich Nurnberg zeigen starken nordbairischen Einschlag und markieren damit ein bairisch frankisches Ubergangsgebiet Das Nordbairische ist eine urtumliche Variante des Bairischen die noch viele Archaismen bewahrt die im zentralen mittelbairischen Sprachraum schon ausgestorben sind Es hat viele lautliche Eigenheiten die es teilweise mit den benachbarten ostfrankischen Dialekten teilt Im Folgenden werden die wichtigen lautlichen Merkmale des Nordbairischen aufgefuhrt durch die es sich vom Mittelbairischen unterscheidet Das Nordbairische zeichnet sich besonders durch die gesturzten Diphthonge voraus lagen mhd uo ie und ue und die diphthongierten mittelhochdeutschen Langvokale a o e und œ aus beispielsweise entsprechen den standarddeutschen Wortern Bruder Brief und mude monophthongierte Vokale hier Brouda Brejf und mejd zuerst Monophthongierung danach erneute Diphthongierung anstatt Bruada Briaf und miad erhaltene Diphthonge wie im Mittelbairischen sudlich der Donau Weiterhin entspricht beispielsweise dem standarddeutschen Schaf hier Schouf mittelbair Schoof rot hier rout rout mittelbair rot rout Schnee hier Schnej mittelbair Schnee oder bose hier bejs mittelbair bees In den nordlicheren und den westlicheren nordbairischen Dialekten bleiben diese Diphthonge auch vor vokalisiertem r erhalten und bilden somit Triphthonge beispielsweise in Joua Oua Schnoua umkejan Beja was sudlicherem und mittelbairischem Jooa Jaar Oor Schnuua umkeern Biia und standarddeutschem Jahr Ohr Schnur umkehren Bier entspricht Bei den Dialekten im Westen und im Nordwesten des nordbairischen Sprachraums ist charakteristisch auch eine Hebung der Vokale e und o nach Entrundung und o zu i und u zu verzeichnen beispielsweise Vuugl und Viigl im Gegensatz zu den sudlicheren Formen Voogl und Veegl fur standardsprachlich Vogel und Vogel Diese Hebung gilt im Ubrigen auch als charakteristisches ost frankisches Merkmal Im Nordosten des Sprachraums werden diese Laute zu den Diphthongen ua und ia also Vuagl und Viagl L nach Vokal wird anders als im Mittelbairischen und ahnlich wie in benachbarten frankischen Dialekten nicht bzw nicht vollstandig vokalisiert sondern bleibt als Halbkonsonant Halbvokal erhalten wobei sich ein Teil der Vokale besonders e und i davor verandert z B entsprechen nordbairisch Wold Gold vul vul Hulz Holz mittelbairisch Woid Geid Good vui vei vuu Hoiz und standardsprachlich Wald Geld viel Holz G wird im Gegensatz zum Mittelbairischen und Sudbairischen in und auslautend in bestimmter Lautumgebung zu ch erweicht Spirantisierung So lautet standarddeutsch Weg hier Weech mager hier moocher richtig hier richtich sofern es nicht zu richte verschliffen wird Diese Spirantisierung ist sprachgeschichtlich auf mitteldeutschen Einfluss zuruckzufuhren ist jedoch nicht identisch mit den Laut und Vorkommensverhaltnissen in den heutigen mitteldeutschen Dialekten wobei sie im Westen und im Norden des nordbairischen Raums starker ausgepragt ist als im Sudosten 16 17 Verkleinerungs und Koseformen enden in der Mehrzahl meist auf a la in der Einzahl auf a l beispielsweise Moidl Madchen d Moi d la die Madchen Verben mit Doppelvokalen wie au oder ei enden im Nordbairischen konsequent auf a schaua baua schneia gfreia demgegenuber mittelbairisch schaung baun schneim gfrein schauen bauen schneien freuen Die Endung en nach k ch und f ist in den nordlicheren nordbairischen Dialekten als Konsonant erhalten geblieben beispielsweise hockn stechn hoffn Soifn Seife In den sudlicheren nordbairischen Dialekten ist sie wie in den mittelbairischen weiter im Suden zu a geworden also hocka stecha hoffa Soifa Die Konsonantenschwachung und die Nasalierung von Vokalen hat das Nordbairische mit dem Mittelbairischen gemeinsam Diese Merkmale werden im nachfolgenden Abschnitt zum Mittelbairischen naher beschrieben Kennzeichnend sind auch die Form niad fur mittelbairisch net und die vielfaltigen Formen des Personalpronomens fur die 2 Person Plural enk enks ees ets deets diits diats u a Vom speziellen Wortschatz her lasst sich das Nordbairische als Ganzes nicht vom Mittelbairischen abgrenzen weil es unterschiedliche regionale Verteilungen Wort fur Wort gibt Aus Sprachatlanten kann man jedoch ersehen dass es zunehmende Gemeinsamkeiten von lautlichen Feinheiten abgesehen zwischen ober ostfrankischen und nordbairischen Dialekten im Westen und im Norden des nordbairischen Sprachraums gibt wie Erdbirn statt Erdapfl Kartoffel Schlout statt Kamin Hetscher statt Schnaggler Schluckauf Gal Gaul statt Ross Pferd Im Nordosten auch Gemeinsamkeiten mit ostmitteldeutschen Dialekten wie Pfa rd Pferd statt Ross Duupf Duapf Topf statt Hofa Hofm Im Sudosten Gemeinsamkeiten mit den waidlerischen Dialekten wie Schorrinna statt Dochrinna Kintl Raufang statt Schlout Kamin Beispiele fur kleinregionale Varianten sind Ruutschan und Ruutschagal statt Hetschan und Hetschagal Kinderschaukel und Schaukelpferd oder Schluuder Schlooder statt Dopfa Dopfm Dopfkas Topfen Quark in der westlichsten Oberpfalz Mittelbairisch Bearbeiten Hauptartikel Mittelbairische Dialekte Mittelbairisch wird in Niederbayern Oberbayern im Suden der Oberpfalz im salzburgischen Flachgau in Oberosterreich Niederosterreich und Wien gesprochen Das Tiroler Unterland Salzburger Innergebirg ohne den Flachgau die Obersteiermark und das Burgenland bilden das sudmittelbairische Ubergangsgebiet Im Nordwesten liegt eine breite Ubergangszone zum Ostfrankischen und Schwabischen vor Gewisse lautliche Kennzeichen des Mittelbairischen vor allem der Diphthong oa fur mhd ei zum Beispiel Stoa bzw Stoan Stein zu einem kleineren Teil auch die l Vokalisierung dringen in einem Keil unter Einschluss der Stadt Dinkelsbuhl bis uber die Landesgrenze nach Baden Wurttemberg ein 18 Es hat grossen Einfluss auf seine Schwesterdialekte im Norden und Suden da fast alle grosseren Stadte des bairischen Sprachgebiets im Donauraum liegen dies hat auch zur Folge dass Mittelbairisch ein hoheres Prestige geniesst und auch ausserhalb seines Sprechergebiets weithin bekannt ist Die regionalen Unterschiede entlang der Donautiefebene vom Lech bis zur Leitha sind im Allgemeinen geringer als die Unterschiede zwischen den verschiedenen Alpentalern des Sudbairischen Allgemeines Kennzeichen dieser Mundarten ist dass Fortis Laute wie p t k abgeschwacht werden zu den Lenis Lauten b d g Beispiele Bech Dag Gnechd Pech Tag Knecht Die Schwachung nach Vokal ist wechselseitig abhangig von der Quantitat bzw Lange des vorangehenden Vokals zum Beispiel in lɔ d n laden lɔtn Latte Lediglich k bleibt im Anlaut vor Vokal als aspirierter Konsonant erhalten und von g unterschieden zum Beispiel in Kartn ghɔɐtn Karte Gartn gɔɐtn Garten 19 Ausserdem kann auslautendes n den vorhergehenden Vokal nasalieren und selbst abfallen wie in koo kann auch nicht nasaliert ko oder Moo Mann auch nicht nasaliert Mo Ob ein Nasalvokal auftritt ist aber regional unterschiedlich Das Mittelbairische lasst sich noch untergliedern in Westmittelbairisch auch teilweise Altbairisch genannt 20 und Ostmittelbairisch Die Grenze zwischen diesen verlauft durch Oberosterreich und verschiebt sich durch den starken Druck der vom Wiener Dialekt ausgeht allmahlich westwarts zur Staatsgrenze zwischen Deutschland und Osterreich hin Alternativ lasst sich das Mittelbairische untergliedern in Zentral West und Ostmittelbairisch 21 In Oberosterreich mit Ausnahme der starker ausstrahlenden Stadtdialekte im Zentralraum und dem inneren Salzkammergut im Salzburger Aussergebirg Flachgau sowie in sprachkonservativen Regionen des niederosterreichischen Wald und Mostviertels ist wie im benachbarten Bayern die westmittelbairische altbairische Stammesmundart beheimatet die ansassigen Dialekte bilden mit den angrenzenden Dialekten Niederbayerns einen Dialektverband das Donaubairisch Anders als das Ostmittelbairische entstand sie auf dem Boden des alten Stammesherzogtums Ausserdem typisch fur das Westmittelbairische ist die alte Form fur sind hand Mir hand eam inna worn Wir sind dahintergekommen Uns erscheint oft als ins und zu als in Da Schwager is in s Heig n kema der Schwager kam zum Heu machen Wenn wird mit boi aufgelost sobald Boi da Hiabscht umi is wenn der Herbst herum vorbei ist Das alte germanische Temporaladverb aft wird neben na im Sinne von danach hinterher verwendet Die letztgenannten Formen sind heute auf den landlichen Raum beschrankt In Oberosterreich bildet die Mundart des Innviertels mit dem angrenzenden Niederbayerischen eine historische Einheit politisch wurde das Innviertel erst 1779 und endgultig 1816 osterreichisch Wahrend die Mundart des Innviertels gen Osten hin in Richtung Hausruck einen erkennbaren Lautwandel durchmacht ui wird zu u z B spuin spun zunehmende a Verdunklung sind die Ubergange weiter ostwarts entlang der Donau uber das Traunviertel zum Mostviertel hin fliessend Ostmittelbairisch Zudem nimmt nach Osten hin der Einfluss des Wienerischen zu der in den letzten Jahrzehnten zunehmend die bodenstandigen Mundarten uberlagert hat Am starksten ist dieser Wiener Einschlag in den grosseren Stadten und entlang der Hauptverkehrsstrecken zu bemerken Der ostosterreichische Zweig des Mittelbairischen geht auf die Mundart des im Gefolge der bairischen Ostsiedlung entstandenen babenbergischen Herrschaftsgebietes Ostarrichi zuruck Das ostliche Ostmittelbairisch besitzt ein slawisches Substrat und ein frankisches Superstrat was sich im besonderen Wortschatz und einigen lautlichen Eigenheiten zeigt Ausserdem wurde das Ostmittelbairische wahrend der Habsburger Kaiserzeit mit vielen slawischen jiddischen und ungarischen Fremdwortern angereichert wodurch es sich vom Westmittelbairischen merklich abhebt Trotz Dialektschwunds in den grosseren Stadten des Donauraums gelten die Stadtmundarten von Munchen und Wien weiterhin gewissermassen als Paradedialekte fur West und Ostmittelbairisch Folgende Lautisoglossen charakterisieren das Verhaltnis des West zum Ostmittelbairischen Isoglosse westliche Variante ostliche Variante Standarddeutschui vs uu lt ahd il vuiSchbui schbuini wui mia woin vuuSchbuu schbuuni wuu mia woon woin vielSpiel spielenich will wir wollena vs oa lt ahd ar i fa mia famahat heataGfa gfali i foa mia foanhoat heataGfoa gfeali ich fahre wir fahrenhart harterGefahr gefahrlichoa vs a lt ahd ei oans zwoa gloa hoass hoazn dahoam Stoa ans zwa gla hass hazn daham Sta eins zwei klein heiss heizen daheim Steino vs a lt ahd au i kaf mia kaffa n i kof mia koffa n ich kaufe wir kaufenungesetzmassig i kimm mia kemma n i kumm mia kumma n ich komme wir kommenDie Tabelle ist dabei stark vereinfacht In der westlichen Variante wird haufig noch das r gesprochen das im Ostmittelbairischen und im Standarddeutschen gerne vokalisiert wird also z B i far hart hart hirt Ausserdem wirkt sich der Wiener Einfluss dahingehend aus dass im ostmittelbairischen Dialektgebiet in den letzten paar Jahrzehnten eine Tendenz besteht das alte oa durch das Wiener a zu ersetzen Dieser Sprachwandel hat aber noch zu keiner eindeutigen Dialektgrenze gefuhrt da sich selbst im aussersten Osten Osterreichs Burgenland das historische oa gegenuber dem Wienerischen aa noch behauptet ebenso wie in grossen Teilen Niederosterreichs und in Oberosterreich Dort ist auch die angestammte altbairische Wortendung a anstelle von n macha lacha schicka gang und gabe Am Ostrand des Mittelbairischen im Weinviertel und im Burgenland findet man die ui Mundart Hier entspricht ein ui Bruida guit dem im Mittelbairischen und Sudbairischen allgemein verbreiteten ua Bruada guat Insbesondere im niederosterreichischen Weinviertel sind diese Varianten allerdings auf dem Ruckzug Dieses Phanomen geht auf eine alte donaubairische Form zuruck die teilweise noch viel weiter westlich beheimatet ist In konservativen Mundarten Altbayerns und Westosterreichs nordlich und sudlich der Donau erscheint ia oft als oi wenn es auf altes oberdeutsches iu zuruckgeht z B als Floing aus bair mhd vliuge bair ahd fliuga statt Fliang nordbair Flaing Fliege das an die mitteldeutsche Vertretung angeglichen ist vgl mhd vliege ahd flioga ein Reflex des alten oberdeutschen iu ist beispielsweise auch im Personennamen Luitpold erhalten In donaubairischen v a ostosterreichischen Mundarten wird o haufig zu u gehoben furt statt fort Eine gewisse Eigenstandigkeit hat bzw hatte das Landlerische die Mundart die im Hausruckviertel und im westlichen Traun und Muhlviertel gesprochen wird bzw wurde Hier tritt anstelle des ostmittelbairischen langen o root grooss Broot rot gross Brot der Diphthong eo bei dem die Betonung auf dem zweiten Teil des Zwielauts liegt Das ergibt dann reot greoss Breot Sowohl oo als auch eo werden sehr offen gesprochen und konnten genau so gut auch aa bzw ea geschrieben werden Im westlichen Muhlviertel existieren auch Formen mit gesturztem Diphthong wie roet groess Broet Alle diese Formen sind allerdings heute nur mehr selten zu horen Ein typisches Unterscheidungskriterium zwischen dem Donaubairischen Grossteil Osterreichs Niederbayerns und der Oberpfalz und der sudwestlichen Gruppe Grossteil Oberbayerns Tirols Karntens grosse Teile Salzburgs und das steirische Oberennstal ist die Auflosung von an und auslautendem an und auslautendem on Wahrend der Doppellaut im donaubairischen Raum uberwiegend wie a ausgesprochen wird Ma afanga scha Mann anfangen schon ist im Sudwesten ein helles teils nasales o beheimatet Mo ofanga scho Charakteristisch fur die sudwestlichen Dialekte ist beispielsweise auch heben fur halten statt des hochdeutschen Wortes heben wird das Wort lupfen verwendet Das westliche Oberosterreich Innviertel Mondseeland Teile des Salzburger Landes und das obere Ennstal gehoren zum Westmittelbairischen Hier verwendet man den in Altbayern verbreiteten Diphthong ui i wui schbuin In Niederbayern und in landlichen Gegenden Oberosterreichs begegnet einem ofters oi statt u voi viel schboin spielen In Teilen Oberbayerns und Niederbayerns ist ausserdem auch ej weit verbreitet vej schbejn Im westlichen Salzkammergut und im Salzburgischen wird die Form schbiin verwendet Lautlich stehen sich das Kern Oberbayerische Tirolerische und die oben erwahnte Ubergangsmundart im Alpenraum sehr nahe An erscheint als helles o wer ko der ko und r plus Konsonant wird konsonantisch aufgelost schwarz schwaschz statt donaubairisch schwooz bzw schwoaz In ahnlicher Weise heisst es auch in der bodenstandigen Mundart des Hausruckgebiets und anderen abgelegenen und verkehrsabgewandten Gegenden Oberosterreichs schwachz oder Kechzn Kerze was aber in jungerer Zeit zugunsten von schwoaz oder Keazn mehr und mehr verschwindet Die Sprachgrenze zwischen dem grenzalpinen Oberbayerischen und dem donaubairischen Niederbayerischen ist mit den Grenzen der beiden Regierungsbezirke nicht identisch da Niederbayern einst viel grosser war als es heute ist Daher spricht man zu beiden Seiten der Salzach in Teilen des Inntals und in der westlichen Hallertau immer noch mit niederbayerischer Zunge Der Lech bildet die westliche Grenze des Bairischen und trennt es vom schwabischen Sprachraum Dennoch spricht man in Lechnahe hauptsachlich Schongau Landsberg am Lech westlicher Ammersee bereits mit schwabischem Einschlag I hab koa Luscht Lechrainer Dialekt Zum Mittelbairischen gehoren auch die im Aussterben begriffenen Mundarten in Sudbohmen und Sudmahren die denen im jeweils angrenzenden Gebiet ahnlich in der Regel aber konservativer sind Andererseits sind auch Neuerungen zu beobachten z B langes a statt oa fur mhd ei wie in Wien und Sudkarnten Sudbairisch Bearbeiten Hauptartikel Sudbairischer Dialekt Sudbairisch wird in Tirol in der Schweizer Gemeinde Samnaun in Sudtirol im Werdenfelser Land in Karnten in Teilen der Steiermark vor allem in der Weststeiermark und in den deutschen Sprachinseln Venetiens des Trentinos siehe Zimbrisch und Fersentalerisch und Karniens gesprochen Auch das Zarzerische und das Gottscheerische waren sudbairisch Teile von Niederosterreich wie die Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen die Obersteiermark die Salzburger Alpengaue und das Tiroler Unterland gehoren zum Ubergangsgebiet zwischen Sud und Mittelbairisch Die in der hochdeutschen Lautverschiebung aus k entstandene Affrikate kx ist sekundar auf das Gebiet des westlichen Sudbairischen und des Hoch und Hochstalemannischen zuruckgegangen Im Alemannischen ist in weiterer Folge das anlautende k geschwunden so dass die Affrikate im Anlaut nunmehr ein typisches Kennzeichen vor allem des Tirolerischen ist Das Sudbairische ist eine recht inhomogene Sprachlandschaft es besitzt jedoch einige charakteristische Merkmale Es gliedert sich in halbwegs geschlossene Sprachgebiete und zahlreiche Ubergangsdialekte deren genaue Abgrenzung schier unmoglich ist Die wohl bekannteste sudbairische Mundart ist das Tirolerische Neben der starken Affrikatisierung ist dessen hervorstechendstes Merkmal die Aussprache von st im Wortinneren als scht Bisch t no bei Troscht Hier bleibt eine ursprungliche Unterscheidung erhalten da der s Laut der aus dem Germanischen ererbt wurde beispielsweise im Althochdeutschen namlich sch ahnlich gesprochen wurde im Unterschied zu dem s Laut der durch die hochdeutsche Lautverschiebung aus germanischem t entstanden ist Diese sch ahnliche Aussprache bezeugen deutsche Lehnworter in westslawischen Sprachen z B polnisch zold Sold Bis heute hat sich das beim st im Wortinneren noch im Pfalzischen Alemannischen Schwabischen und Tirolerischen erhalten Das sp wird auch im Mittelbairischen im Wortinneren als sp gesprochen z B Kaspal Kasperl Wie im Mittelbairischen heisst es erscht erst Durscht Durst da rs im Inlaut als rs in fast allen bairischen Mundarten ausgesprochen wird Verben enden im Infinitiv und im Plural wie im Schriftdeutschen grundsatzlich auf n Mittelhochdeutsches ei erscheint als oa hoass isch s es ist heiss Das Tirolerische wird in Nordtirol Osterreich im sogenannten Tiroler Mittel und Oberland in ganz Sudtirol Italien und in einer Ubergangsvariante in Osttirol Osterreich gesprochen Die Osttiroler Mundart geht namlich allmahlich ins Karntnerische uber Der Werdenfelser Dialekt rund um Garmisch und Mittenwald gehort ebenfalls zum Tirolerischen Im Tiroler Oberland um Landeck im Arlberggebiet und den dahinter liegenden Seitentalern ist der alemannische Einschlag unuberhorbar Alle Infinitive und Plurale enden auf a verliera stossa etc Der Grossteil des Ausserfern mit der Bezirksstadt Reutte spricht bereits einen alemannischen Dialekt der zum Schwabischen zu zahlen ist Tiroler Schwabisch mit Ahnlichkeiten zum Dialekt des benachbarten Ostallgau Im Tiroler Unterland Kitzbuhel Kufstein St Johann Kaisergebirge spricht man nicht Sud sondern Mittelbairisch l Vokalisierung st im Wortinneren mit Ausnahme der tendenziellen Affrikatisierung teilt es alle Merkmale mit dem Westmittelbairischen In den Ohren Auswartiger klingt es wie eine hartere Variante des Oberbayerischen mit dem es ansonsten vollig ubereinstimmt Die Infinitive enden nach n ng und m auf a singa singen kema kommen sonst auf n Gemeinsam mit den unter der Rubrik Mittelbairisch vermerkten alpinen Ubergangsdialekten teilt das Unterlandische auch einige lautliche Gemeinsamkeiten wie die uberall anzutreffenden meist dezenten Affrikaten Die Mundarten der Salzburger Gebirgsgaue sind allesamt Bruckendialekte Die Pinzgauer Mundart verhalt sich weitgehend wie die des Tiroler Unterlandes die Pongauer zeigt donaubairische und die Lungauer Mundart Karntner Einflusse Die andere grosse sudbairische Kernmundart ist das Karntnerische Wie das Ostmittelbairische verfugt es uber ein kompaktes slawisches Substrat Karnten wurde namlich im fruhen Mittelalter und daruber hinaus von slawischen Stammen bewohnt nach der bairischen Landnahme wurden die Slawen die Winden oder Windischen allmahlich assimiliert dennoch hinterliessen sie Spuren in der deutschen Mundart Karntens So erinnert die weiche Sprachmelodie des Karntnerischen an das Sudslawische viele Eigennamen enden auf ig slowenisch ik und auch einige Mundartworter korrespondieren mit dem Slawischen Typische Merkmale der Karntner Mundart sind die andere Verteilung der Vokalquantitat und die sanfte Affrikatisierung wie stimmhaftes gg Ausserdem kennzeichnet das Karntnerische starke Lautverdunklung a wird oft zu o statt zu a und im Suden Monophthongierung vom mhd ei zu a Das was i nit das weiss ich nicht Das Sudbairische kennt keine r Vokalisierung sie ist aber besonders in Stadtmundarten am Vordringen Nach Vokalen wird l hier nicht vokalisiert als Vorstufe werden aber e und i vor l gerundet z B Mulch In den Stadten ist die l Vokalisierung im Vorrucken auch bei Eigennamen z B Hoga Ausserdem unterscheiden einige sudbairische Mundarten Stark und Schwachlaute wie in Dach neben Tag altes k ist in Karnten und in Teilen Tirols und Salzburgs lautverschoben zur Affrikate kch wie in Kchlea Klee Diese Affrikate stellt ein Phonem dar vgl das Minimalpaar rukn Rucken rukchn rucken Ein Charakteristikum der Karntner Mundart ist die sogenannte Karntner Dehnung Aufgrund von Interferenz mit dem Slowenischen werden viele Vokale entgegen der hochdeutschen Norm lang ausgesprochen zum Beispiel laːs lei laːfm lass es nur laufen Diese Erscheinung hat zur Folge dass zum Beispiel Ofen und offen lautlich zusammenfallen oːfm ebenso Wiesn und wissen zu wi zn Ein weiteres Merkmal des Sudbairischen ist die Verwendung des Wortchens sein 1 Person und seint 3 Person anstatt von schriftdeutsch sind mir sein froh wir sind froh Diese Form ist fur das Tirolerische und Karntnerische typisch In den bereits mehrfach erwahnten Ubergangsdialekten zum Mittelbairischen ist sie jedoch kaum anzutreffen Stattdessen verwendet man das mittelbairische san teilweise mit lautlichen Schattierungen san etc Dialekte der West und Ost Steiermark zeichnen sich durch die Diphthongierung nahezu aller betonten Vokale aus welche umgangssprachlich auch als bellen bezeichnet wird In der Mundart wird vor allem das o zusammen mit u sowie o mit einem darauf folgenden u verwendet ould alt Oulfnban Elfenbein Genauere Unterteilung Bearbeiten Das Bairische kann auch abgesehen von den oben besprochenen historischen Isoglossen in weitere Dialekte unterteilt werden die sich vor allem an den Regionen orientieren Eine Besonderheit ist das Wienerische aber auch das Munchnerische In Osterreich existieren das Hianzische im Burgenland die steirischen Mundarten die Karntner Mundarten und die Tiroler Mundarten Ein sehr eigener Dialekt in Oberosterreich ist die Mundart des Salzkammerguts in Niederbayern die Waidlersprach Dazu kommen das Zimbrische das Fersentalerische und das Egerdeutsche aus den Sprachinseln in Oberitalien und Bohmen Phonologie BearbeitenVokale Bearbeiten Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bitte Quellen am besten in Form von Einzelnachweisen angeben Das Bairische unterscheidet lange und kurze Vokale voneinander dies wird jedoch nicht in der Schrift zum Ausdruck gebracht sondern wie im Standarddeutschen durch die Anzahl der dem Vokal nachfolgenden Konsonanten steht nur ein oder gar kein Konsonant nach dem Vokal ist dieser in der Regel lang folgen ihm zwei oder mehr ist er kurz Dabei gelten ch und sch jeweils wie ein Konsonant da diese Buchstabenkombinationen nur einem Laut entsprechen Die Verteilung langer und kurzer Vokale fallt im Bairischen vollig anders aus als im Standarddeutschen so dass es manchmal scheint als ware jedes entsprechende standarddeutsche Wort mit Langvokal im Bairischen kurz und umgekehrt dies stimmt jedoch nur bedingt Insgesamt unterscheidet das Bairische mindestens acht Vokale in jeweils zwei Quantitatsstufen voneinander 22 Vergleiche folgende Gegenuberstellungen Vokal langer Vokal standarddeutsch kurzer Vokal standarddeutschdunkles ɑ bzw ɒ was was was was Wassa Wassa Wasser Wasser mittleres ɐ Staad Staat Mass Mass Bier helles a Dram Dram Traum Traum dramma dramma traumen traumen helles e es es Hendl Hendl ihr ihr Huhn Huhn wegga d wegga d dreggad dreggad weg weg dreckig dreckig dunkles ɛ Beda Beda Peter Peter bedt bedt bete bete i gwiss gwiss gewiss gewiss wissn wissn wissen wissen o Ofa Ofn Ofa Ofen Ofen offa offn offa offen offen u Zug Zug Zug Zug zrugg zrugg zuruck zuruck Der Sprecher in o g Beispielen spricht Mittelbairisch und naturlich Deutsch als Muttersprache allerdings mit einem bairischen Akzent In den mittelbairischen Mundarten Osterreichs sowie in Teilen Salzburgs sind Vokale vor Schwachlauten und r l n in der Regel lang vor Starklauten kurz Zur Verteilung in Karnten s Karntner Mundart Dunkles vs mittleres vs helles a Bearbeiten Phonologisch unterscheiden die bairischen Dialekte zwischen bis zu drei a Qualitaten Das heisst es wird teilweise zwischen hellem a mittlerem a und dunklem a unterschieden wobei das helle a aus dem mittelhochdeutschen ae bzw den Diphthongen ou ou im Karntnerischen und Wienerischen auch aus dem Diphthong ei entstanden ist So heisst es heute im Bairischen laar im Vergleich zu standarddeutsch leer beides aus mhd laere i glaab im Vergleich zu ich glaube beides aus ich g e loube karntn wien haass ubriges Bairisch hoass im Vergleich zu heiss alle aus mhd heiʒ Die Vertretung eines mittelhochdeutschen a Lautes ist hingegen fur gewohnlich ein verdunkelter d h ein weiter hinten im Mund und auch von der Zungenlage her hoher gebildeter Laut So erscheinen mittelhochdeutsch waʒʒer hase war beispielsweise als Wasser Haas waar woa im Vergleich zu standarddeutsch Wasser Hase und wahr Regional kann es zudem Variationen zwischen dem dunklen a und dem mittleren a geben siehe mia hamma mia hamma nicht jedoch zwischen einem dieser beiden a Laute und dem hellen a Vor allem bei der Diminutivbildung mit den Suffixen l und al tritt Umlaut ein d h aus dunklem a wird helles a 23 Im Folgenden einige Beispiele fur die a Laute darunter einige deutliche Minimalpaare dunkles awie in engl US to call ɑ oder ungarisches a ɒ a lab ɒ lɒb mittleres awie ɐ helles awie a oder noch offenera ab an A8 Autobahn A8 a nach aa auch wahr wahr i wa r ich war i waar ich ware mia ham wir haben mia ham wir haben mia han wir sind Stad Stadt Staad Staat staad still Staddal Stadtchen Sag Sack Sage Saag Sarg Saggal Sacklein Saag a l kleine Sage Mass das Mass Mass die Mass Bier Massl Gluck NB Unbetonte a sind immer hell und werden deshalb als solche nicht markiert Dies gilt vor allem fur den unbestimmten Artikel der stets unbetont ist sowie fur alle unbetonten a in Flexionsendungen z B im Plural der Substantive und bei der Steigerung der Adjektive Der kurzeste Satz welcher die drei A enthalt lautet Iatz is A aa a Jetzt ist das A die A Saite der Gitarre auch ab gerissen Aussprache von OrtsnamenIn beinahe allen bairischen Ortsnamen die auf ing enden wird ein im Stamm vorhandenes a hell ausgesprochen werden also Plattling nicht Plattling und Gaching statt Garching auch Gamisch statt Gamisch und daruber hinaus Graz nicht Graz die Stadt hiess im Mittelalter schliesslich Gratz und daraus hat sich das helle a entwickelt Ausnahmen sind manche Ortsnamen mit all wie Balling Baing Palling oder Dalling Thalling Abgrenzung gegen das oStandarddeutschsprecher nehmen das helle a des Bairischen als gewohnliches a wahr das dunkle a dagegen zumeist als offenes o weshalb auch viele Baiern dazu tendieren dunkles a als o zu schreiben also mocha statt macha fur machen Diese Schreibweise fuhrt jedoch zum Zusammenfall mit dem bairischen o welches stets geschlossen gesprochen wird also Richtung u Die Worter fur Ofen und offen unterscheiden sich also im Bairischen nicht durch die Vokalqualitat sondern nur durch die Vokallange die wie im Standarddeutschen durch Konsonantenverdoppelung auch Gemination genannt ausgedruckt wird Ofa lang vs offa kurz bei gleichbleibender Vokalqualitat Geschlossenes vs offenes e Bearbeiten Die noch im Mittelhochdeutschen vorhandene scharfe Trennung zwischen dem offenen aus dem Germanischen ererbten e Laut und dem durch Primarumlaut von a entstandenen geschlossenen e Laut ist in grossen Teilen des Bairischen aufgegeben worden sodass fast jedes betonte kurze e geschlossen ist im Gegensatz zum Hochdeutschen Hier sind alle diese offen d h es klingt naher am i als das standarddeutsche e Es gibt nur wenige Worter mit kurzem offenem e als bestes Beispiel eignet sich folgendes Minimalpaar Bettn Betten mit geschlossenem e vs betn beten mit offenem e Im Standarddeutschen ist es an diesem Beispiel allerdings genau andersherum das Wort Bett hat ein offenes weil kurzes das Wort beten ein geschlossenes weil langes e Allerdings gibt es auch hiervon wieder Ausnahmen Die Salzburger Gebirgsmundarten beispielsweise aber auch andere bewahren die alten Verhaltnisse in den meisten Positionen sodass es dort essn statt essn Wetta oder Weitta mit Diphthongierung fur Wetter statt Weda aber dennoch bessa besser Est Aste oder Gest Gaste heisst Unbetontes i bzw e Bearbeiten Neben dem unbetonten a gibt es auch einen weiteren unbetonten Vokal im Bairischen der zwischen i und e steht und je nach Mundart offener Richtung e oder geschlossener Richtung i gesprochen wird Er entstand meist aus der Nebensilbe el in Wortern wie grabbin krabbeln oder Deifi Teufel und wird im Folgenden als i geschrieben Nicht zu verwechseln ist dieser Laut mit jenem der nur im bestimmten Artikel der Maskulina in den Formen im in vorkommt der zwischen i und dumpfem u liegt Schwa Laut Bearbeiten In den meisten bairischen Mundarten hat der Schwa Laut der dem unbetonten e des Standarddeutschen entspricht keinen Phonemstatus Regional tritt er in bestimmten Positionen als Allophon zu unbetontem a und i auf Diphthonge Bearbeiten Ein weiteres Merkmal des Bairischen ist die Beibehaltung der mittelhochdeutschen Diphthonge ie ue uo als ia und ua wie in liab griassn Bruada lieb grussen Bruder was es vom Ostfrankischen Bruda abgrenzt das wie die Hochsprache einfache Langvokale benutzt Gegen Westen hin grenzt sich das Bairische mit Dag Wasser und dad Tag Wasser und tate gegen Schwabisch Daag Wasser und daat ab Zu diesen Diphthongen treten die neuen Diphthonge oi oi ui die aus der Vokalisierung von l nach Vokal zu i entstanden sind Insgesamt unterscheiden die meisten bairischen Dialekte 10 Diphthonge namlich Diphthong Beispiele standarddeutsch Diphthong Beispiele standarddeutschea i hea her ich hore ei nei neuoa i woass ich weiss ai oi fain foin fallenia d Liab die Liebe oi ai schnoi schnai schnellua i dua ich tue ui i fui ich fuhleau i schau ich schaue ou Doud TodHistorischer Exkurs altes vs junges ei Bearbeiten Ein besonderes Charakteristikum des Bairischen ist der Vokal oa in Ostosterreich als a ausgesprochen der aus dem Mittelhochdeutschen ei entstanden ist Dieser Lautwandel betrifft jedoch nur das sogenannte altere ei des Deutschen nicht jedoch das jungere ei das erst im Zuge der neuhochdeutschen Diphthongierung aus dem mittelhochdeutschen langen i entstanden ist und daher den Lautwandel nicht mehr mitgemacht hat Deshalb heisst es auf Bairisch oans zwoa drei die ersten beiden Zahlworter haben ein alteres ei als Stammvokal das dritte Zahlwort ein jungeres ei welches auf Mittelhochdeutsch noch dri lautete Allerdings gibt es im Bairischen ein drittes noch jungeres ei das durch die Entrundung des Diphthongs nhd eu au entstanden ist der vom Langvokal mhd iu yː bzw mhd ou abstammt Allerdings lassen sich immer noch Reflexe eines alteren Lautstandes finden So kann es in Tiroler Mundarten nui neu tuier teuer oder Tuifl heissen wahrend in Salzburg beispielsweise noi neu toia teuer oder Toifi gehort werden kann Eine kurze Ubersicht Laut mittelhochdeutscher Lautstand bairischer Lautstand neuhochdeutscher Lautstand englischer Vergleichaltes ei ei oa z B gloa Goass Stoa Loab hoazn ei z B klein Geiss Stein Laib heizen clean goat stone loaf heatmittleres ei i ei z B weiss dreim reitn Leiwi ei z B weiss treiben reiten Leib white drive ride lifejunges ei iu ei z B nei neig neich deia Deifi Greiz Hei Heing eu z B neu teuer Teufel Kreuz Heu new dear devil cross hayIm Nordbairischen erscheint oa mittelhochdeutsch ei je nach Dialekt und Lautumgebung als oa oi oder aa letzteres nur im Norden zum Ostfrankischen hin So klingt a kloana Stoa in Teilen des Nordbairischen wie a kloina Stoi AnmerkungenGeistliche WorterEs gibt allerdings Ausnahmen von der Lautwandelregel ei gt oa die vor allem Worter betreffen die vermutlich durch ihren Gebrauch im Gottesdienst in ihrer alten Gestalt bewahrt wurden dabei handelt es sich um Geist Fleisch heilig und den Monatsnamen Mai die eigentlich Goast Floasch hoalig und Moa lauten mussten aber in dieser Lautgestalt im Bairischen nicht existieren Boa r oder Baier Die herkommliche bairische Lautung fur Baier Bairin Baiern bairisch und Bayern ist Boa r Boarin Boa r n boaresch boarisch Boa r n Im 20 Jahrhundert haben sich allerdings je nach Wort unterschiedlich stark die schriftdeutschen Lautungen breitgemacht In der alteren Mundart wurde der Landesname zudem haufig mit dem sachlichen Artikel verbunden s Boarn das Bayern 24 Konsonanten Bearbeiten Das bairische Konsonantensystem umfasst ca 20 Phoneme deren Status teilweise umstritten ist Konsonanten des Bairischen bilabial labio dental alveolar post alveolar palatal velar glottalPlosive b p d t g k ʔ Affrikaten pf ts tʃ kx Nasale m n ŋ Vibranten r Frikative f v s z ʃ c x h Approximanten j 1 Laterale l Dabei ist der Laut j ein Halbvokal Eingeklammerte Konsonanten sind Allophone anderer Konsonanten diese verteilen sich wie folgt h tritt nur im Anlaut auf seine Allophone x und c dagegen im In oder Auslaut z tritt als stimmhafte Variante von s in manchen Dialekten auf v a intervokalisch niemals jedoch im Anlaut wie es im Buhnendeutschen der Fall ist Einige Mundarten vor allem sudbairische Dialekte wie das Tirolerische kennen die bei der hochdeutschen Lautverschiebung entstandene Affrikata kx Obwohl die Fortis Verschlusslaute p und t mit ihren Lenis Pendants b und d im Anlaut zusammengefallen sind konnen sie nicht als zwei Allophone jeweils eines Phonems gelten da sie in gewissen Positionen bedeutungsunterscheidend sind Lediglich im Anlaut konnen sie als Varianten deren Aussprache vom nachfolgenden Laut abhangt betrachtet werden siehe dazu folgenden Absatz und den Glottisschlag weiter unten Plosive oder Verschlusslaute Bearbeiten In den meisten bairischen Mundarten sind die Fortis und Lenis Verschlusslaute p t k und b d g im Anlaut und zwischen Vokalen zusammengefallen und werden daher nicht weiter unterschieden Deshalb heisst der Tag auf bairisch da Dag das Kreuz heisst as Greiz und die Petersilie heisst da Bedasui und deshalb fallen Worter wie trinken und dringen zu dringa zusammen Als einziger Fortis Laut ist k am Wortanfang erhalten wenn ihm ein Vokal nachfolgt vor r l und n wird er ebenfalls zum g lenisiert Zu beachten ist allerdings dass die bairischen Lenes zwar unbehaucht im Allgemeinen aber stimmlos sind Sie klingen fur Nord und Mitteldeutsche daher nicht wie b d g sondern wie eine Mischung aus diesen und p t k Die Laute b d und g werden jedoch am Wortanfang vor s sch f und h fortisiert diese neuen Fortis Laute haben jedoch keinen Phonem sondern lediglich Allophon Status weil sie nur in bestimmter Umgebung auftreten wo ihre Lenis Varianten nicht vorkommen und daher sich zu diesen nicht bedeutungsunterscheidend verhalten konnen Beispiele fur Fortisierung im Bairischen Lenis Fortis standarddeutschb hiatn gt phiatn behutend Hex gt tHex die Hexeg hoitn gt khoitn gehaltenFrikative oder Gleitlaute Bearbeiten Das Bairische kennt funf Frikative f stimmlos und w stimmhaft bilden dabei ein Paar Der Frikativ s ist ausser vor n immer stimmlos also im Gegensatz zum Deutschen auch am Wortanfang Dazu kommen die mit Buchstabenkombinationen geschriebenen Laute ch und sch wobei ch als Allophon x oder c nach i oder e zu anlautendem h h im In oder Auslaut auftritt Der Laut ch kommt anders als im Deutschen nicht nach n vor daher bair Minga mank Menk vs dt Munchen manch Monch Sonoranten Bearbeiten Das Bairische besitzt das gleiche Sonoranteninventar wie das Standarddeutsche namlich die Nasallaute m n und ng ŋ sowie l r und j Das r wird in manchen Gegenden mit der Zungenspitze gerollt in anderen Gegenden mit dem Gaumenzapfchen sog uvulares r ohne dass dies von Bairisch Sprechern als Fehler empfunden wird Morphologie Formenlehre BearbeitenNominalflexion Bearbeiten Die gesamte bairische Nominalflexion richtet sich am Substantiv aus dessen grammatisches Geschlecht oder Genus die Deklination der Nominalphrase konstituiert d h sowohl Artikel als auch Adjektiv und andere Attribute mussen in Genus Kasus und Numerus an das Substantiv das sie begleiten angeglichen werden Es existieren drei Genera maskulin feminin und neutrum Als paradigmatische Kategorien existieren die Falle oder Kasus Nominativ Dativ und Akkusativ sowie die Numeri Singular und Plural Adjektive konnen ferner gesteigert werden Der Artikel Bearbeiten Im Bairischen werden Substantive anhand ihres grammatischen Geschlechts des Genus aufgeteilt das Genus ist im Regelfall nicht am Substantiv selbst erkennbar sondern an dessen begleitendem bestimmten Artikel maskulin feminin neutrum Pluralda Hund der Hund d Ruam die Rube as s Kind das Kind de d Leid die Leute Der bestimmte Artikel Singular der Feminina d assimiliert oft an den Anlaut des zu begleitenden Substantivs vor Frikativen f h s z wird er zu t verhartet vor Labialen b m p zu b und vor Velaren g k zu g assimiliert Beispiele d gt t d gt b d gt g t Frau die Frau b Bian die Birne g Gafi Gabe die Gabel t Haud die Haut b Muadda die Mutter g Kua die Kuh t Sunn die Sonne b Pfann die Pfanne Vor f kann er jedoch bei Allegro Aussprache auch zu p werden p Frau die Frau p Fiass die Fusse Der unbestimmte Artikel ist dagegen fur alle drei Genera im Nominativ identisch im Gegensatz zum Standarddeutschen kennt das Bairische allerdings auch einen unbestimmten Artikel im Plural vgl Franzosisch des maskulin feminin neutruma Ma ein Mann a Frau eine Frau a Kind ein Kind oa Mana Manner oa Frau a n Frauen oa Kinda Kinder Im Basilekt wird a vor einem Vokal zu an Im Niederbairischen tritt der unbestimmte Artikel im Plural teilweise in der Lautgestalt oi auf im Karntnerischen als ane der bestimmte Artikel behalt immer den auslautenden Vokal de nie d Der Artikel wird im Bairischen flektiert d h an ihm wird der Kasus deutlich gemacht Weil die meisten Substantive im Bairischen alle Kasusendungen verloren haben ist die Kasusanzeige weitgehend auf den Artikel konzentriert Ein Uberblick uber sein Paradigma best maskulin feminin neutrum Pluralnom da Hund d Ruam as Kind s Kind de Leid d Leiddat im Hund da Ruam im Kind de Leid d Leidakk in Hund d Ruam as Kind s Kind de Leid d Leidunbest maskulin feminin neutrum Pluralnom a Hund a Ruam a Kind oa oi Leiddat am Hund ana oana Ruam am Kind ane oane Leidakk an Hund a Ruam a Kind oa oi LeidDas Substantiv Bearbeiten Das Substantiv gehort zu den flektierenden Wortarten des Bairischen sein markantestes Kriterium ist wie in anderen germanischen Sprachen das Geschlecht Genus welches sich nur selten nach dem zu bezeichnenden Gegenstand orientiert und deshalb mit jedem Wort mitgelernt werden muss Der Kenner der deutschen Sprache sollte damit jedoch kein Problem haben Pluralbildung Bearbeiten Das Bairische hat drei der vier im Standarddeutschen gebrauchlichen Kasus bewahrt Nominativ Dativ und Akkusativ Letztere beiden fallen teilweise zusammen Genitiv ist nur in erstarrten Redewendungen erhalten Wie im Standarddeutschen wird das bairische Substantiv nur selten dekliniert sondern druckt Kasus durch den begleitenden Artikel aus Es gibt verschiedene Deklinationsklassen die sich hauptsachlich in der Pluralbildung unterscheiden als grobe Richtlinie wird zwischen der schwachen Deklination sog n Klasse und der starken Deklination sog a Klasse unterschieden Schwache SubstantiveSchwache Substantive enden fur gewohnlich auf n im Plural Viele schwache Feminina bilden bereits den Singular auf das Suffix n so dass sie im Plural entweder gleich lauten oder ein a anfugen in Analogie zu den stark flektierten Substantiven Besonders die schwachen Maskulina haben im Singular eine Endung fur die obliquen Kasus d h fur alle Kasus ausser dem Nominativ bewahrt Sie lautet meistens auf n Zur Klasse der schwachen Substantive W1 zahlen Maskulina und Feminina auf n im Plural sowie alle Feminina mit der Pluralendung an die meistens im Singular auf ng auslauten das a ist hierbei ein sog Sprossvokal bzw epenthetisch Ferner lassen sich alle Maskulina und Neutra die im Singular auf das Suffix i enden hier einordnen Viele der verwandten Substantive des Hochdeutschen sind dort allerdings stark daher der jeweils standarddeutsche Plural zum Vergleich W1 n Singular Plural standarddeutsch Singular Plural standarddeutsch Singular Plural standarddeutschm Has Hasn Hase Busch Buschn Busch Deifi Deifin Teufelf n Brugg Bruggn Brucke Brucken Goass Goassn Ziege Nuss Nussn Nussf an Dam Daman Dame Schlang Schlangan Schlange Zeidung Zeidungan Zeitungn Oar Oarn Ohr Bleami Bleamin Blume Schdiggi Schdiggin StuckStarke SubstantiveBei den starken Deklinationsklassen gibt es keine Kasusendungen die einzige Veranderung am Wort findet bei der Numerusflexion statt also beim Wechsel von Singular zu Plural Es gibt dabei verschiedene Moglichkeiten den Plural im Bairischen zu markieren Starke Maskulina und Neutra nutzen die Endung a die meist aus der mittelhochdeutschen Endung er entstanden und als solche im Neuhochdeutschen noch erhalten ist Es gibt jedoch auch Worter die sich erst in neuer Zeit in diese Klasse eingereiht haben also einen a Plural bilden ohne jemals einen er Plural besessen zu haben Feminina bilden ihren Plural oft mit der Endung an so wie es das Wort Endung selbst tut oa Endung zwoa Endungan Man kann Substantive anhand ihrer Pluralformen in verschiedene Klassen einteilen Die haufigsten Moglichkeiten der Pluralbildung sind Umlaut oder Suffigierung beide Moglichkeiten konnen auch kombiniert werden Als Pluralendungen treten n und a auf an Umlauten gibt es folgende Varianten S1 Umlaut UL Singular Plural standarddeutsch S2 UL a Singular Plural standarddeutscha gt a Nacht f Nacht Nachta gt e Dag m Deg Tag Land n Lenda Lando gt e Dochta f Dechta Tochter Loch n Lecha Lochu gt i Fuchs m Fichs Fuchs Mund m Minda Mundau gt ai Maus f Mais Maus Haus n Haisa Hausua gt ia Bruada m Briada Bruder Buach n Biacha Buchai oi gt ai oi Fai m Fai Fall Woid m Woida WaldDie hier angefuhrten Beispiele bilden die Klassen 1 und 2 der starken Substantive deren Kennzeichen ein Umlautplural ist Die Klasse S1 besitzt neben dem Umlaut kein weiteres Pluralkennzeichen ist also endungslos ihr gehoren nur Maskulina und Feminina an Zur Klasse S2 die sich durch Umlautplural plus Endung a die meist der standarddeutschen Endung er entspricht auszeichnet gehoren einige Maskulina und viele Neutra Es gelten die gleichen Umlautregeln wie oben Zur Klasse S3 gehoren alle Maskulina Feminina und Neutra ohne Umlaut mit Pluralendung a dabei enden die meisten Feminina im Singular auf die ursprungliche Dativendung n Einige Maskulina deren Stamm auf Vokal auslautet haben die Endung na S3 a Singular Plural standard deutsch Singular Plural standard deutsch Singular Plural standard deutschm Bam Bam Bama Baum Mo Ma Mana Mann Stoa Stoa Stoana Steinf Ein Eina Eule Paradeis Paradeisa Tomaten Kind Kinda Kind Liacht Liachta Licht Gscheft Gschefta GeschaftAls letzte starke Klasse S4 gelten Substantive mit Nullplural zum Beispiel Fisch m und Schaf n In manchen Dialekten drucken diese Substantive den Plural jedoch durch Vokalkurzung oder langung aus Diese Klasse besteht eigentlich nur aus Maskulina und Neutra alle Feminina auf n die historisch gesehen zu den schwachen Substantiven gehoren konnen jedoch auch hierhergezahlt werden da ihr Plural ebenso unmarkiert ist Antn Antn Ente Diese Feminina wechseln jedoch allmahlich zur Gruppe S3 und nehmen im Plural die Endung a an vgl oben das Beispiel Ein Eule Ferner gibt es einige unregelmassige Pluralformen im Bairischen Singular Plural standarddeutschm Boar auch Baia Baian Baierf Beng Benk Sitz Bankn Gscheng Gschenka GeschenkAug Aung AugeFaggi Faggin Faggal Ferkel SchweinKaiwi Kaiwin Kaibla KalbFolgende Worter existieren nur im Plural Leid Leute Heana Hiana Huhner Fiacha das Vieh also zum Beispiel Rinder nicht zu verwechseln mit Fiech Fiecha also zum Beispiel Mucken Kasusrelikte Bearbeiten Einige schwache Maskulina haben Kasusendungen in den obliquen Fallen also im Dativ und Akkusativ bewahrt z B Fada Vater und Bua Sohn Knabe Junge best Singular Plural best Singular Pluralnom da Fada t Fadan nom da Bua d Buam a dat am Fadan di Fadan dat am Buam di Buam a akk an Fadan t Fadan akk an Buam d Buam a Vielfach wird d uber die Wortgrenze hinweg assimiliert Sandhi so heisst es zumeist Nom Akk Pl b Fadan und b buam a Ebenso wie Fada flektieren Baua Bauer Boi Ball Breiss von Preusse Norddeutscher Fremder Depp Depp Buasch osterr Bursche Bub Junge Frank Franke Franzos Franzose Hiasch Hirsch Has Hase Lef Lowe und einige andere Ahnlich wie Bua flektieren die Worter Rab Rabe und Schwab Schwabe alle Formen ausser Nominativ Singular haben an Stelle von b den Stammauslaut m Ram Schwam die Pluralform Rama Schwama sind selten Exkurs Abweichendes Genus vom Standarddeutschen Bearbeiten Das grammatische Geschlecht eines Substantivs wird am Artikel markiert vgl oben In den meisten Fallen entspricht das Genus eines bairischen Wortes dem des entsprechenden Wortes im Standarddeutschen Es gibt aber nicht wenige Ausnahmen Viele von ihnen finden sich auch bei den benachbarten Alemannischen Dialekten zum Beispiel im Schwabischen Zu beachten ist dass im Osterreichischen Hochdeutsch der Gebrauch des Geschlechtes in einzelnen Fallen vom Bundesdeutschen abweicht und mit dem Sprachgebrauche des Bairischen ubereinstimmt standarddeutsch bairisch standarddeutsch bairischdie Asche da Aschn m die Karre in Osterreich auch der Karren da Karn m die Butter da Budda m der Teller as Della Dolla as Dala n das Radio da Radio m der Kommentar auch as Kommentar n die Kartoffel da Kardoffe m die Schublade da Schublon m die Zwiebel da Zwife m die Marmelade s Mamalad n das Virus da Virus m die Schokolade da Tschoglad m die Scherbe da Scheam m die Socke in Osterreich der Socken da Socka m as Segge n die Zehe da Zecha m die Zacke da Zaggn m die Petersilie da Bedasui Bedasuu m die Ratte da Ratz m die Schurze da Schurz m die Wespe da Weps m das Vaterunser da Vadtaunsa m die Zecke in Osterreich auch der Zeck da Zegg m der Monat auch s Monad n die Heuschrecke da Heischregg m das Heu d Heing f oder as Hai n die Schnecke in Osterreich auch der Schneck da Schnegg m der Tunnel as Tunnoi Tunnoo Tunell n die Spitze in Osterreich der Spitz da Schbiez m der Sumpf d Sumpfn f die Ecke in Osterreich das Eck s Egg n das Fett b Feddn f das Masel in Osterreich auch die Masen d Masnder Ketchup in Bayern Osterreich das Ketchup s Ketchup n die Praline das Praline n Auch der Paternoster selten ist im Bairischen mannlich Diese Abwandlung angelehnt an die auf us endenden lateinischen bzw auf er endenden deutschen Worter die fast stets Maskulina sind teilt das Bairische mit der hochdeutschen Alltags und Umgangssprache Besonders in den Wendungen jeds Monat jeden Monat nachsts Monat nachsten Monat letzts Monat letzten Monat usf nie jedoch bei Monatsnamen da Monad Mai usw Pronomina Bearbeiten Personalpronomina Bearbeiten Bei den Personalpronomina unterscheidet das Bairische teilweise wie viele romanische 25 und slawische Sprachen zwischen betonten und unbetonten Formen im Dativ nur 1 2 Singular und Akkusativ nur 3 Singular und Plural ferner gibt es ein eigenstandiges Hoflichkeitspronomen in der direkten Anrede vergleichbar dem deutschen Sie 1 Singular 2 Singular 3 Singular 1 Plural 2 Plural 3 Plural Hoflichkeitspronomennom i du ea se de des mia ess oss ia se Siunbetont i a s s ma s s Sdat mia dia eam eara iara dem uns enk eich ea eana Eanaunbetont ma daakk mi de eam eara iara des uns enk eich ea eana Eanaunbetont n s s Si Diese Formen gelten als weniger bairisch sind dafur aber typisch frankisch Im Nordbairischen lautet der Nominativ der 2 Pl dia im Sudbairischen der Dativ der 3 Pl sen Bei der Kombination mehrerer unbetonter Personalpronomina die auf s verkurzt sind wird der Bindevokal a eingeschoben bei der Reihenfolge der Anordnung gibt es im Gegensatz zum Deutschen verschiedene Varianten Es kann auch zu Mehrdeutigkeit kommen ein paar Beispiele unbetont ausgeschrieben standarddeutsch1 a Ham s da s scho zoagt Ham s e d ia de s scho zoagt Haben sie es dir schon gezeigt oder Ham s d ia s dia scho zoagt Haben sie sie dir schon gezeigt 1 b Ham sas da scho zoagt Ham s de s d ia scho zoagt Haben sie es dir schon gezeigt oder Ham s e da d ia scho zoagt Haben sie sie dir schon gezeigt 2 a Had a ma n no ned gem Had e a m ia der n no ned gem Hat er ihn mir noch nicht gegeben 2 b Had a n ma no ned gem Had e a d ern m ia no ned gem Hat er ihn mir noch nicht gegeben Possessivpronomina Bearbeiten a pradikativ maskulin feminin neutrum Pluralnom mẽi mẽi mẽi meinedat meim meina meim meineakk mein mẽi mẽi meineb attributiv maskulin feminin neutrum Pluralnom meina meine mei n s meinedat meim meina meim meineakk mein meine mei n s meineAuch die Possessivpronomina deina und seina flektieren so Das Possessivpronomen Fem Sg iara ihrer ist aus der deutschen Hochsprache eingedrungen ursprunglich verwendet das Bairische fur weibliche Besitzer ebenfalls das Pronomen seina Oft wird auch das substantivierte Adjektiv der mei nige der dei nige der sei nige im Plural de meinign de deinign verwendet Wem ghead der Des is da mẽi des is da meinige Indefinit und Fragepronomina Bearbeiten Ebenso wie die oben aufgefuhrten Possessivpronomina flektieren die Indefinitpronomina koana keiner sowie oana das einer auf Standarddeutsch heisst man kann Letzterem wie im Deutschen das Wort iagad irgend voranstellen Ferner gibt es das Indefinitpronomen ebba ebbs jemand etwas es ist plurallos und flektiert wie folgt Person Sachenom ebba ebbsdat ebbam ebbamakk ebban ebbsHier wird also nicht zwischen den Geschlechtern sondern zwischen Personen und Sachen unterschieden Ahnliches gilt fur das Fragepronomen wea was wer was Person Sachenom wea wasdat wem wemakk wen wasAdjektive Bearbeiten Viele bairische Adjektive haben eine Kurzform und eine Langform Erstere wird in pradikativer Stellung verwendet also dann wenn das Adjektiv mit dem Hilfsverb sei ein Pradikat bildet zum Beispiel as Gwand is rosa Die Langform kommt zum Einsatz wenn das Adjektiv als Attribut eines Substantivs dient zum Beispiel des rosane Gwand im Nominativ Neutrum Singular kann auch die Kurzform verwendet werden a rosa n s Gwand Kurzform und Langform unterscheiden sich wie schon im Beispiel oft durch einen Endkonsonanten der der Kurzform fehlt in diesem Fall n und nur in der Langform des schene Haus aber sche auftritt Meistens handelt es sich bei diesen auslautenden Konsonanten um n ch g Deklination der Adjektive Bearbeiten Wie im Deutschen werden Adjektive in attributiver Stellung flektiert d h sie erhalten verschiedene Endungen Dabei muss unterschieden werden ob sie ein Substantive mit bestimmtem Artikel begleiten und daher selbst in bestimmter Form flektieren oder eines mit unbestimmtem Artikel und dann dementsprechend nach unbestimmtem Muster gebeugt werden Werden Adjektive substantiviert gebraucht also nur mit Artikel richten sie sich ebenfalls nach diesem Als Beispiel dient das Adjektiv sche schon dessen Stamm bei der Flexion um n erweitert wird ausser beim Neutrum Singular sche unbestimmt maskulin feminin neutrum Pluralnom a schena Mo a schene Frau a schens Kind d schena Leiddat am schena Mo ana schenan Frau am schena Kind m schenan Leidakk an schena Mo a schene Frau a schens Kind d schena Leid sche bestimmt maskulin feminin neutrum Pluralnom da schene Mo d schene Frau as schene Kind d schena Leiddat i m schena Mo da schenan Frau am schena n Kind d schena Leidakk n schena Mo d schene Frau as schene Kind d schena LeidIn pradikativer Stellung dagegen werden Adjektive wie im Deutschen nicht flektiert sondern nur in ihrer Nennform gebraucht pradikativ maskulin feminin neutrum Pluralunbestimmt a Mo is sche a Frau is sche a Kind is sche d Leid san schebestimmt da Mo is sche d Frau is sche as es Kind is sche d Leid san scheSteigerung der Adjektive Bearbeiten Im Bairischen dient das Suffix a zur Bildung des Komparativs der ersten Steigerungsform Grundlage des Komparativs ist die oben beschriebene Langform bei manchen Adjektiven kommt es zu Umlauten bei anderen zu Veranderung in der Vokallange oder im konsonantischen Auslaut Beispiele aus dem Westmittelbairischen Umlaut Positiv Komparativ Standarddeutschkein Umlaut gscheid gscheida klugnei neiga neicha neuliab liawa liebschiach schiacha hasslichhoagli hoaglicha wahlerischdiaf diaffa tiefmit Vokalkurzung a gt e lang lenga langa gt a warm warma warm Westmittelbairisch o gt e grob grewa grobgross gressa grossu gt i dumm dimma dummgsund gsinda gesundjung jinga jungoa gt ea broad breada breitgloa gleana kleinhoass heassa heisswoach weacha weichwoam weama warm Ostmittelbairisch oa gt oi koid koida kaltoid oida altua gt ia kuaz kiaza kurzFur den Superlativ wird je nach Landschaft eine eigene Form auf wie im Standarddeutschen st gebildet oder aber auch nicht In letzterem Falle wird der Komparativ als Superlativersatz hergenommen So kann der Satz Max Muller ist der grosste der zwolf Knaben im Bairischen folgende Varianten produzieren Vo de zwoif Buam is da Muller Max am gressan Komparativ am gresstn Superlativ selten da gresste da gressane Es gibt auch suppletive Adjektivsteigerung also Steigerung mit einem anderen Wortstamm sog starke Suppletion oder einer Wortstammerweiterung sog schwache Suppletion Suppletion Positiv Komparativ Superlativ Standarddeutschstark guad bessa am bessan gutstad leisa am leisan leiseschwach deia a deirigs deiriga am deirigan teuerNumeralia Zahlworter Bearbeiten Bairische Zahlworter enden je nach Region unterschiedlich aber meist auf e welches sie jedoch in attributiver Stellung oft abstossen sie sind unveranderlich flektieren also nicht Ausnahme davon ist das Zahlwort oans fur die Zahl 1 Es folgt eine Auflistung der wichtigsten Numeralia sie sind teilweise wegen ihrer ungewohnlichen Konsonantenabfolgen fur Nichtmuttersprachler schwer auszusprechen 1 oas oans ans 11 oif e oof 21 oana anazwanzg e 2 zwoa zwa 12 zwoif e zwoof 22 zwoara zwarazwanzg e 200 zwoa zwahundad3 drei 13 dreizea dreizen 23 dreiazwanzg e 300 dreihundad4 fiar e 14 fiazea fiazen 24 fiarazwanzg e 40 fiazg e 400 fiahundad5 fimf e 15 fuchzea fuchzen 25 fimfazwanzg e 50 fuchzg e 500 fimfhundad6 seggs e 16 sechzea sechzen 26 seggsazwanzg e 60 sechzg e 600 sechshundad7 siem e 17 sibzea sibzen 27 simmazwanzge 70 sibzg e siwazg e 700 siemhundad8 acht e 18 achzea achzen 28 achtazwanzge 80 achtzg e 800 achthundad9 neine nei 19 neizea neizen 29 neinazwanzge 90 neinzg e 900 neihundad10 zeene zeah 20 zwanzg e e zwoanzg e 30 dreissge 100 hundad 1000 dausndDas Westmittelbairische unterscheidet bei der Zahl zwei regional noch in drei Geschlechter zwee maskulin zwo feminin und zwoa zwa neutrum wobei diese Unterscheidung jedoch inzwischen veraltet bzw veraltend ist und durch die sachlich Form zwoa zwa verdrangt wurde Beispielsatze Sie hand ea zwee Es sind zwei Manner Jungen etc Sie hand ea zwo Es sind zwei Frauen Madchen etc Substantivierte Zahlen sind im Bairischen wie im osterreichischen Deutsch Maskulina in Deutschland dagegen Feminina Bairisch Standarddeutsch D Bairisch Standarddeutsch D da Nulla die Null da Achta die Achtda Oasa Oansa Ansa die Eins da Neina die Neunda Zwoara Zwara die Zwei da Zena die Zehnda Dreia die Drei da Oifa Oofa die Elfda Fiara die Vier da Zwoifa Zwoofa die Zwolfda Fimfa die Funf da Dreizena die Dreizehnda Sechsa die Sechs da Dreissga die Dreissigda Simma Siema die Sieben da Hundada die HundertVerbalsystem Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Abschnitt ist unbelegt und dass der Imperativ Plural ist ausgenommen der Imperativ Plural bei schwachen Verben wie macha ist fragwurdig Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Das Bairische kennt nur ein synthetisches Tempus das Prasens Alle anderen Tempora namentlich Futur und Perfekt werden seit dem Oberdeutschen Prateritumschwund analytisch gebildet Als Modus neben Indikativ und Imperativ besitzt das Bairische ferner einen synthetischen d h ohne Hilfsverb gebildeten Konjunktiv welcher dem standarddeutschen Konjunktiv II meist in Funktion des Irrealis des Optativ oder als Hoflichkeitsform entspricht Konjugation der schwachen Verben Bearbeiten Der Indikativ druckt wie im Deutschen die Wirklichkeit aus er wird durch Anhangen verschiedener Endungen an den Verbstamm gebildet und ist im Allgemeinen dem Standarddeutschen relativ nahe Vom Standarddeutschen abweichend sind teilweise die Pluralendungen Im Folgenden das Beispielparadigma des schwachen Verbs macha machen im Indikativ und Konjunktiv sowie im Imperativ 26 macha Indikativ Imperativ Konjunktiv1 Sg i mach i machad2 Sg du machst mach du machast3 Sg er macht er machad1 Pl mia machan machma mia machadn2 Pl ess machts machts ess machats3 Pl se machan t se machadnPartizip II dieses Verbs ist gmacht siehe dazu genauer unter Vergangenheit Vgl aber den nachsten Absatz Zur 3 Person Plural ist anzumerken dass in manchen Gegenden zum Beispiel in Karnten das Endungs t aus dem Althochdeutschen bewahrt ist welches sich im Schwabischen als generelle Pluralendung durchgesetzt hat mia ia si machet In der 1 Person Plural wurde nur eine Form aufgefuhrt Tatsachlich gibt es aber ausser der obigen alteren Kurzform auch noch eine jungere Langform die ausser im untergeordneten Satz wo sie in den meisten Regionen ungrammatisch ist die haufiger verwendete ist Sie wird gebildet indem man die Endung an durch die Endung ma ersetzt also machma Zur Entstehung dieser Form s u Exkurs Verben mit Auslautwechsel Bearbeiten Es gibt jedoch Verben die von diesem Endungsschema abweichen weil ihr Stamm auf g oder b auslautet und dadurch mit der ursprunglichen Infinitivendung n zu ng bzw m verschmilzt 26 Ausserdem wird Stammauslaut b vor vokalischer Endung in der Regel zu w frikativisiert Dadurch entsteht sog Auslautwechsel bei der Flexion als Beispiele seien sang sagen und lem leben angefuhrt sang Indikativ Imperativ Konjunktiv1 Sg i sag i sagad2 Sg du sagst sag du sagast3 Sg er sagt er sagad1 Pl mia sang mia sagadn2 Pl ess sagts ess sagats3 Pl se sang t se sagadnDas Partizip II lautet gsagt Partizip I ist nicht gebrauchlich lem Indikativ Imperativ Konjunktiv1 Sg i leb i lewad2 Sg du lebst leb du lewast3 Sg er lebt er lewad1 Pl mia lem mia lewadn2 Pl ess lebts ess lewats3 Pl se lem t se lewadnDas Partizip I lautet lewad lebend das Partizip II glebt Verben mit Themasuffix a oder i Bearbeiten Eine weitere Gruppe von Verben deren Infinitiv auf an oder in endet zeigt in der 1 Person Singular die Endung d der Themavokal a bzw i bleibt im gesamten Indikativparadigma erhalten Diese Verben entsprechen oft den deutschen Verben auf ern gt an bzw eln gt in als Beispiel zunachst zidan zittern welches im Konjunktiv einerseits wieder a gt r haltige Formen zeigen andererseits auf Verdopplung der Silbe ad zuruckgreifen kann zidan Indikativ Imperativ r Konjunktiv dupl Konjunktiv1 Sg i zidad i zidrad i zidadad2 Sg du zidast zida du zidrast du zidadast3 Sg er zidad er zidrad er zidadad1 Pl mia zidan mia zidradn zidradma mia zidadn zidadma2 Pl ess zidats zidats ess zidrats ess zidadats3 Pl se zidan t se zidradn se zidadnAnders als obiges Verb weist das nachste Verb kampin kammen neben dem uberall moglichen periphrastischen Konjunktiv mittels Konjunktiv des Hilfsverbs doa nur eine Moglichkeit des Konjunktivs auf namlich Stammmodulation i gt l eine Silbenverdopplung wie oben ist nicht moglich kampin Indikativ Imperativ l Konjunktiv1 Sg i kampid i kamplad2 Sg du kampist kampid du kamplast3 Sg er kampid er kamplad1 Pl mia kampin mia kampladn2 Pl ess kampits ess kamplats3 Pl se kampin t se kampladnKonjugation der starken Verben Bearbeiten Starke Verben bilden ihren Konjunktiv teilweise mit Ablaut anstelle des ad Suffixes sie konnen aber auch beides kombinieren Bei starken Verben mit Stammvokal e ea ai siehe Beispiele oben tritt zudem im Indikativ Singular und Imperativ Umlautung zu i ia ui auf anders als im Standarddeutschen auch in der 1 Person Stammvokal a wird hingegen nicht umgelautet er schlagt kema Indikativ Imperativ Konj Ablaut Konj Ablaut ad1 Sg i kim i kam i kamad2 Sg du kimst kimm du kamst du kamast3 Sg er kimt er kam er kamad1 Pl mia keman mia kaman kama mia kamadn kamadma2 Pl ess kemts ess kamts ess kamats3 Pl se keman t se kaman se kamadnPartizip II dieses Verbs ist kema siehe dazu genauer unter Vergangenheit Auch starke Verben konnen Auslautwechsel b w m zeigen Beispiel gem geben gem Indikativ Imperativ Konj Ablaut Konj Ablaut ad1 Sg i gib i gab i gawad2 Sg du gibst gib du gabst du gawast3 Sg er gibt er gab er gawad1 Pl mia gem mia gam gama mia gawadn gawadma2 Pl ess gebts ess gabts ess gawats3 Pl se gem t se gam gawadnPartizip II dieses Verbs ist gem Als Beispiel zum g ng Wechsel dient seng sehen es gibt hier jedoch auch Formen ohne e i Wechsel seng Indikativ Imperativ Konj Ablaut Konj Ablaut ad1 Sg i sig seg i sag i sagad2 Sg du sigst segst sig seg du sagst du sagast3 Sg er sigt segt er sag er sagad1 Pl mia seng mia sang sangma mia sagadn sagadma2 Pl ess segts ess sagts ess sagats3 Pl se seng t seng S se sang sagadnPartizip I dieses Verbs ist segad sehend Partizip II gseng Aufforderungen Bearbeiten Das Bairische hat eine Imperativform fur die 2 Person Singular Aufforderungen fur die 1 und 2 Person Plural sowie fur die hofliche Anrede werden mit Indikativ Formen ausgedruckt gegebenenfalls mit einem klitischen Personalpronomen Es gelten folgende Regeln zur Bildung fur die 2 Person Singular nehme man den Wortstamm ohne Endung bei starken Verben wird dabei ggf Stammvokal e zu i dies fuhrt in der Regel zu Gleichheit mit der Form der 1 Person Sg Ind das Personalpronomen du wird fur gewohnlich nicht benutzt ausser in der Emphase mach far kimm gib usw fur die 2 Person Plural nehme man die Indikativform das betonte Personalpronomen darf wahlweise dazu benutzt werden machts farts kemts gebts usw fur die 1 Person Plural den sog Hortativ nehme man die sog Langform des Indikativs die stets auf m a endet das ist das ehemals klitisierte Personalpronomen siehe Kapitel Klitisierung das betonte Personalpronomen mia darf wahlweise dazu benutzt werden machma farma kemma gema usw in der hoflichen Anrede verwendet man den Indikativ der 3 Plural das ist der Wortstamm plus Endung a n dabei muss die unbetonte Form des Hoflichkeitspronomens S klitisiert werden machan S farn S keman S gem S usw Konjunktiv Bearbeiten Ein Konjunktiv mit klitisiertem Personalpronomen kann in der Funktion eines Optativs verwendet werden Die Formen auf ma entsprechen den Langformen des Konjunktiv die die 1 Person Plural analog zu den Langformen des Indikativs aufweist Konjugation der Hilfsverben Bearbeiten Bei einigen oft gebrauchten Verben treten selten Veranderungen bei der Konjugation auf darum sind diese hier aufgefuhrt Ausserdem zeigen sie viele regionale Sonderformen Dazu gehoren in erster Reihe die Hilfsverben sei sein ham haben und doa dea duan tun sei Indikativ Imperativ Konjunktiv1 Sg i bi i war warad 2 Sg du bist bi du wast warast 3 Sg er is er war warad 1 Pl mia san han mia wan waradn2 Pl ess sats hats ess wats warats 3 Pl se Se san t han t se wan t waradn Dabei konnen wie bei allen Verben die langen Konjunktivformen auch als lange Indikativformen im ubergeordneten Satz auftreten Das Partizip II lautet gwen seltener gwesn ham Indikativ Imperativ Konjunktiv1 Sg i ha n i hedd hed2 Sg du hast du hest hest3 Sg er had er hedd hed1 Pl mia ham hamma mia heddn hedn2 Pl ess habts ess hets hets3 Pl se Se ham t se heddn t hedn t Das Partizip II lautet ghabt regional auch ghad Das wichtigste Modalverb im Bairischen ist doa n welches in vielen regionalen Formen auftritt die unmoglich hier alle aufgelistet werden konnen Der Stammvokal kann oa mit Pluralumlaut ea sein meist Westmittelbairisch ua ohne Umlaut eher Ostmittelbairisch und ua mit Pluralumlaut ia v a Tirolerisch Jedoch gibt es in allen Dialekten sog Allegroformen fur den Indikativ Plural die statt Diphthongs den kurzen Stammvokal a zeigen Ausserdem wird von Gegend zu Gegend ein n an den Infinitiv gefugt oder auch nicht Hier das westmittelbairische Paradigma mit Umlaut im Indikativ Plural doa n Indikativ Imperativ Konjunktiv1 Sg i dua i dad dadad 2 Sg du duast doa du dast dadast 3 Sg er duad er dad dadad 1 Pl mia dean dan mia dadn dadadn 2 Pl ess deads dats ess dadats darats3 Pl se Se dean t dan t se dadn t dadadn Das Partizip II lautet da n Diese Formen sind hier recht selten sie treten auch mit r an Stelle von d auf i darad etc siehe auch 2 Pl im Paradigma In der zweiten Person Plural ist die Langform mit d oder r Einschub dagegen obligatorisch da die zu erwartende Form dats in mit der Allegroform des Indikativs gleichlauten wurde Modalverben Bearbeiten Die meisten Modalverben sind im Bairischen wie auch im Standarddeutschen sogenannte Praterito Prasentia Diese haben oft einen Vokalwechsel in der Indikativflexion Nullendung in der 3 Person Singular sowie ein starkes Partizip II welches immer mit dem Infinitiv gleichlautet und deshalb nicht extra angegeben wird Im Folgenden sind die Paradigmen der wichtigsten Modalverben wiedergegeben deaffa durfen Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i deaf mia deaffan deafma 1 Person i deaffad mia deaffadn2 Person du deafst ess deafts 2 Person du deaffaast ess deaffats3 Person er deaf se deaffan t 3 Person er deaffad se deaffadnkina konnen Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i ka i ko mia kinan kenan kimma kemma 1 Person i kant kunt mia kantn kuntn2 Person du kast ess kints kents 2 Person du kanst kunst ess kants kunts3 Person er ka se kinan t kenan 3 Person er kant kunt se kantn kuntn Daneben gibt es auch den regularen Konjunktiv i kinad Die Langformen der 1 Person Plural im Konjunktiv lauten mia kantma bzw mia kuntma im Indikativ Plural existieren auch Formen mit Stammvokal e statt i die allerdings zum Zusammenfall mit dem Pluralparadigma des Verbs kena kennen fuhren und deshalb nur regional gebraucht werden meng mogen in nicht modaler Verwendung auch lieben Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i mag mia meng ma 1 Person i mechad mia mechadn2 Person du magst ess megts 2 Person du mechast ess mechats3 Person er mag se meng t 3 Person er mechad se mechadnmiassn mussen Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i mua ss mia miassn miassma 1 Person i miassad mia miassadn2 Person du muasst ess miassts 2 Person du miassast ess miassats3 Person er mua ss se miassn t 3 Person er miassad se miassadnwoin wollen Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i wui woi mia wuin wuima woin woima 1 Person i wuiad woiad mia wuiadn woiadn2 Person du wuist woist ess wuits woits 2 Person du wuiast woiast ess wuiats woiats3 Person er wui woi se wuin t woin t 3 Person er wuiad woiad se wuiadn woiadnEbenso flektiert das Modalverb soin suin sollen Unregelmassige Verben Bearbeiten Als letztes Praterito Prasentium existiert im Bairischen wissn wissen welches zwar kein Modalverb ist aber ahnlich wie diese flektiert wird Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i woass mia wissn wissma 1 Person i wissad mia wissadn2 Person du woasst ess wissts 2 Person du wissast ess wissats3 Person er woass se wissn t 3 Person er wissad se wissadn Das Partizip II dieses Verbs wird allerdings schwach gebildet gwisst seltener gwusst Weitere unregelmassige Verben sind im Folgenden aufgefuhrt ge gehen Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i ge mia gengan gemma 1 Person i gang ad mia ganga d n2 Person du gest ess gets 2 Person du gang a st ess gang a ts3 Person er ged se gengan t 3 Person er gang ad se ganga d nDas Verb ge ist ein besonderer Fall Zum einen lautet die Langform der ersten Person Plural gemma zum andern ist der Konjunktiv i gang ad eine bairische Eigenbildung Bairische Schuler sind deshalb beim Erlernen des standarddeutschen Konjunktivs II oft der Meinung zu gehen laute dieser gange anstatt ginge Von diesem beeinflusst wurde das Paradigma des folgenden Verbs ste stehen Indikativ Singular Plural Konjunktiv Singular Plural1 Person i ste mia stengan stemma 1 Person i stand mia standn standma2 Person du stest ess ste g ts 2 Person du standst ess stants3 Person er sted se stengan t 3 Person er stand se standnVergangenheit Bearbeiten Das Imperfekt die synthetische Vergangenheitsform des Standarddeutschen und prinzipiell auch des Bairischen existiert nur bei zwei Wortern sei mit war und woin mit woit wobei auch dies nicht unumstritten autochthone Formen sind es konnte sich um Lehngut aus der Hochsprache handeln Bei diesen wird es zur Beschreibung von Zustanden hergenommen wohingegen bei Ereignissen auch hier das Perfekt uberwiegt Naheres dazu siehe Oberdeutscher Prateritumschwund Zum Ausdruck der Vergangenheit wird das Perfekt verwendet es wird analytisch mit einem der beiden Hilfsverben ham oder sei plus Partizip II gebildet dazu siehe weiter unten Dabei werden anhand der Bildungsweise des Partizips II starke und schwache Verben unterschieden dieses wird mit dem Prafix g und den Suffixen n oder a starke Verben bzw t schwache Verben gebildet Dabei kann das Prafix bei den Stammanlauten g b t d k p z verschwinden ausser im Sudbairischen und so das Partizip II mit dem Infinitiv zusammenfallen Eine Auflistung aller starken Verben des Bairischen befindet sich hier Partizip I Bearbeiten Das Partizip der Gleichzeitigkeit auch Partizip I oder Partizip Prasens genannt wird mit dem Suffix ad in Osterreich eher ert gebildet zum Beispiel drenzad weinend dragad tragend g schiaglad schielend flunkernd g spinnad spinnend stingad stinkend brennad brennend blearad plarrend bliarad bluhend Diese Partizipien werden als Adjektive oder adverbiell verwendet in attributiver Stellung als Teil eines Nominalpradikats oder halbsententiell Zur Bildung von Tempora wie es im Englischen der Fall ist werden sie in der Regel nicht eingesetzt vgl aber nachsten Abschnitt Partizip II Bearbeiten Alle Klassen schwacher Verben bilden ihr Partizip II auf das Suffix t oder d sie mussen daher nicht weiter unterschieden werden Das Prafix g verschwindet ebenso wie bei den starken Verben vor Plosiven g b d t k p und wird vor Frikativen s sch h zu k verhartet Stammwechsel tritt selten auf Verben mit frikativem Stammauslaut f s z oder ch benutzen das Fortissuffix t bassn basst passen gepasst brotzn brotzt prahlen geprahlt browsn browst browsen gebrowst butzn butzt putzen geputzt danzn danzt tanzen getanzt dratzn dratzt piesacken gepiesackt gugazn gugazt husten gehustet hoffa ghofft hoffen gehofft kocha kocht kochen gekocht lacha glacht lachen gelacht macha gmacht machen gemacht raffa graft raufen gerauft schwanzn gschwanzt schwanzen geschwanzt simsn gsimst simsen gesimst soacha gsoacht pissen gepisst stessn gstesst stossen gestossenEbenso Verben mit Stammauslaut gg oder bb babba babbt kleben geklebt bigga biggt kleben geklebt brogga broggt pflucken gepfluckt jobba jobbn jobbt jobben gejobbt jogga joggn joggt joggen gejoggt jugga gjuggt jucken gejuckt schigga gschiggt schicken geschickt stegga gsteggt stecken gesteckt stobba gstobbt stoppen gestopptBei Verben mit nasalem Stammauslaut m n oder ng tritt die Lenisvariante d auf dramma dramd traumen getraumt fanga gfangd fangen gefangen g langa glangd reichen gereicht leana gleant lernen gelernt macha gmacht machen gemacht scheina gscheind scheinen geschienen woana gwoand weinen geweint wona gwond wohnen gewohntKurzverben dran drad drehen gedreht man gmad mahen gemaht nan gnad nahen genaht san gsad saen gesat rean gread weinen geweint spoin spuin gspoid gspuid spielen gespielt wan gwad wehen geweht woin gwoid wahlen gewahlt zoin zoid zahlen gezahlt bezahlen bezahlt zoin zoid zahlen gezahltKurzverben mit verstarktem Dentalsuffix dt ban badt baden gebadet ben bedt beten gebetetVerben mit Stammauslaut l oder unbetontes i a biesln biesld pissen gepisst driggin driggid trocknen getrocknet gatln gatld gartnern gegartnert graxln graxld klettern geklettert kampin kampid kammen gekammt katln katld Karten spielen Karten gespielt schnaxln gschnaxld bumsen gebumst waggin gwaggid wackeln gewackelt ziedan ziedad zittern gezittert zoitln zoitld zelten gezeltetRuckumlaut ist im Bairischen anders als im Deutschen auch bei folgenden Verben abgebaut brena brend brennen gebrannt kena kend kennen gekannt rena grend rennen geranntNur bei einem Verb ist er noch vorhanden bringa bracht bringen gebrachtBei manchen Verben wird der Stammauslaut fortisiert denga denkt denken gedacht schenga gschenkt schenken geschenktAusserdem gilt Auslautwechsel bei g und b Stammen frang gfragt fragen gefragt lem glebt leben gelebt leng glegt legen gelegt sang gsagt sagen gesagtOhne Dentalsuffix erscheinen Verben mit Stammauslaut t awatn gawat arbeiten gearbeitetZu den Partizipien der starken Verben die mit Ablaut und nasalem Suffix gebildet werden siehe Liste starker Verben bairische Sprache Im Sudbairischen gelten zum Teil andere Regeln Das Prafix ge ist erhalten vor Sonoranten als g Vor Frikativen wird das Prafix zu k ksegn khap vor Plosiven bleibt auch das e erhalten vor r wird es zu kh khred khratn Eine besondere Veranderung kann bei ham haben auftreten Neben ghabt sudb khap bildet es auch ghad Die Vergangenheit wird schliesslich analytisch also mit den flektierten Formen eines der beiden Hilfsverben ham oder sei gebildet wobei der Anteil von Verben die sei verlangen gegenuber dem Hoch und vor allem Norddeutschen hoher ist dazu bald mehr Aspekt Bearbeiten Wie in den meisten germanischen Sprachen und Dialekten ist die Kategorie Aspekt im Bairischen nicht explizit ausgepragt Es gibt jedoch Moglichkeiten incohative Handlungen auszudrucken indem das Partizip I in Verbindung mit dem Verb wern werden eingesetzt wird as Haus is brennad worn das Haus begann zu brennen di Bam san bliarad worn die Baume fingen an zu bluhen In anderen Zusammenhangen vor allem bei Wettererscheinungen wird Incohativitat mit kema zum Infinitiv ausgedruckt as kimt zum Wedan es wird bald ein Gewitter geben as kimt zum Schneim es wird bald schneien Morphosyntax BearbeitenIm Bairischen ist der Ubergang von der Wortbeugung zum Satzbau Syntax oft fliessend weshalb viele Bereiche der Grammatik von der Morphosyntax am besten erfasst werden Prapositionen Bearbeiten Prapositionen konnen im Bairischen ebenso wie im Deutschen mit dem bestimmten Artikel zu einem Wort verschmelzen vgl standarddeutsch bei dem beim an dem am unter den untern usw Allerdings sind im Bairischen weit mehr Prapositionen von diesem Vorgang betroffen als im Deutschen eine Ubersicht Praposition Dat Sg m n m Dat Sg f da Dat Pl di Akk Sg m n Akk Sg f Akk Pl d Akk Sg n s Standarddeutschan am anda andi an and ans as anaf afm afda afdi afn afd afs auffia foa fiam foam fiada foada fiadi foadi fian foan fiad foad fias foas vorhinta hintam hintada hintadi hintan hintad hintas hinterin a im inda ada indi adi in an ind ad ins as iniwa iwam iwada iwadi iwan iwad iwas uberunta untam untada untadi untan untad untas unternema newa nemam newam nemada newada nemadi newadi neman newan nemad newad nemas newas nebenbei beim beida beidi beiwenga wega wengam wegam wengada wegada wengadi wegadi wegenzu zum zun zuda zudi zufia fian fiad fias furgenga gega gengan gegan gengad gegad gengas gegas gegenum umman umd ums umDa Prapositionen die Betonung auf das nachfolgende Satzelement lenken konnen ihnen nur betonte niemals unbetonte Personalpronomina folgen Prapositionsgebrauch Bearbeiten Im Bairischen werden fur Ortschaften und Stadte erst seit dem Einfluss des Hochdeutschen die Prapositionen nach und in gebraucht traditionell sagt man jedoch a oder af auf nach und z in so fahrt man z B auf Daha wenn man nach Dachau fahrt und auf Minga statt nach Munchen anschliessend ist man dann z Minga nicht in Munchen Ebenso ist man auch z Wea in Wien z Strawing in Straubing oder z Graz in Graz gleich wie schwierig die Konsonantenbundelung am Wortanfang auch wird Daher auch der Scherz dass alle bairischen Ortsnamen mit z beginnen Bei Feiertagen findet sich je nach Landschaft entweder ebenfalls z z Ostan z Weihnachtn oder auf auf Ostern auf Weihnachten oder unter dem Einfluss der Standardsprache an niemals wurde ein Baier diese Worter jedoch wie im nordlichen Standarddeutsch moglich ohne Praposition zur Zeitangabe verwenden Konjunktionen Bearbeiten Eine regionale Besonderheit ist die temporale Konjunktion aft die in grossen Teilen des bairischen Sprachgebietes verwendet wird allerdings tendenziell eher im landlichen Raum Sie entspricht etymologisch dem englischen after und bedeutet nachher danach Prapositionslose Lokalkodierung Bearbeiten In sudbairischen Dialekten treten prapositionslose Orts und Richtungsangaben Adverbialien auf Man geht dementsprechend nicht in die Kirche oder auf den Markt sondern ma ged Kiacha Moakt also ohne Gebrauch irgendeiner Praposition Die Lokalbedeutung wird durch das Ausbleiben des Artikels markiert der sonst bei jedem Substantiv obligatorisch ist Weitere Beispiele i wohn Knittelfeld i war Schul er geht erste Klasse Schul vgl auch lat Romae in Rom Romam nach Rom Hindi Dilli calna nach Delhi fahren statt Dilli ko calna Orts und Richtungsadverbialien Bearbeiten Das Bairische hat ein komplexes System von Richtungsadverbialien welche Bezug zur Sprecherperspektive nehmen ebenso wie im Deutschen muss je nachdem ob die Bewegung vom Sprecher weg oder zum Sprecher hin vollzogen wird die Affixe hin z B ein hin mundartl eini bzw her z B ab her mundartl awa oder owa an das Adverb angefugt werden im Wienerischen wird das jedoch nicht unterschieden z B auffi und auffa sind zu auffe zusammengefallen Im Deutschen wie auch im westlichen Bairischen werden diese Affixe jedoch als Prafixe hin bzw her gebraucht also dem Adverb vorangestellt Im ostlichen Bairischen ist das Gegenteil der Fall die Affixe werden als Suffixe eingesetzt d h dem Adverb hinten angefugt Dabei wird das Suffix hin zu i regional e abgeschwacht das Suffix her zu a Eine vergleichende Ubersicht Praposition vom Sprecher i Standarddeutsch hin zum Sprecher a Standarddeutsch her a ab awi hinab hinunter awa herab heruntera an ani hinan ana heranauf af auffi affi hinauf auffa affa heraufaus aussi hinaus aussa herausda dani hintan zur Seite dana hertan von der Seite weg durch duachi hindurch duacha selten herdurchfia fiari nach vorne fiara hervorhinta hintari hinddre nach hinten hintara hinddra nach hinten zua zuari zu a wi hinzu zuara zu a wa herbei um ummi hinuber umma heruberVor allem im nord und sudbairischen Sprachraum gibt es formale und lautliche Abwandlungen dieser Worttypen so wird in der nordbairischen Oberpfalz auch die Form iwri a neben ummi a im Sinne von hinuber heruber verwendet awi a und eini a erscheinen vielerorts als eichi a oder oichi a Im sudbairischen Mundartgebiet werden oftmals die Konsonanten in den Richtungsadverbien fallengelassen Im Grossteil des bairischen Sprachgebiets werden Richtungsadverbien in der oben beschriebenen Form unter Zuhilfenahme von Suffixen gebildet Lediglich im westlichen Oberbayern sind die auch im schwabischen und frankischen Sprachraum ublichen Verkurzungsformen der hochdeutschen Richtungsadverbien ublich nei und rei im Sinne von hinein herein oder nuber und ruber im Sinne von hinuber und heruber Diese Variante wird westlich einer gedachten Linie verwendet die etwa von Kelheim uber Freising und Dachau nach Starnberg und weiter sudwestwarts in Richtung Benediktbeuern und Ettal verlauft Munchen liegt in einem Ubergangsgebiet in dem beide Formen parallel verwendet werden Klitisierung der Personalpronomina im Bairischen Bearbeiten Im Bairischen hat ein Prozess stattgefunden der in der Sprachwissenschaft Klitisierung heisst Speziell fur das Bairische ist hier die Anlehnung eines oder mehrerer Personalpronomina unter anderem an das konjugierte Verb gemeint Sie ergibt sich wenn eine Pronominalform hinter dem Verb steht anstatt am Satzanfang Verb Zweitstellung Verb Erststellungwir tun tun wir mia dean dean mia Ist das Personalpronomen unbetont so kann es auch lautlich reduziert werden So ergibt eben genanntes mia wir ma aber auch dia dir da sie oftmals s ess ihr ebenfalls s und so weiter Von der Abschwachung mia zu ma in diesem Beispiel ist es nur ein kleiner Schritt zur Kontraktion von Verbendung n und Anlaut des Personalpronomens m betontes Subjekt unbetontes Subjektdean mia dean ma gt deama Dies ist auch der Grund weshalb das Pronomen der 1 Person Plural im Bairischen auf m anlautet die mittelhochdeutsche Verbendung n und der Anlaut des Personalpronomens wir sind zum m verschmolzen ebenso im Schwabischen Dieses m wurde anschliessend von den Sprechern nicht langer als Verbendung sondern als Anlaut des Personalpronomens analysiert daher heisst der Wahlspruch der Niederbayern mia hamma mia und nicht wir sind wir Allerdings ist das auf m anlautende Personalpronomen fur die 1 Person Plural fast allen hochdeutschen Dialekten gemein und insofern keine bairische Besonderheit es tritt auch im Alemannischen im Frankischen im Pfalzischen und im Thuringischen auf Das obige Beispiel erlautert das Phanomen anhand der 1 Person Plural im Nominativ Allerdings werden auch andere Personen und Kasus klitisiert Die folgenden Beispiele sollen dies illustrieren Hochdeutsch BairischIch mag sie I mag s Dann hort er sie Dann heat a s Dann gibt er es mir od Dann gibt er mir es Dann gibt a ma s Anmerkung Die klitisierten Personalpronomen wurden durch Bindestriche getrennt Im ersten Beispiel wird das direkte Objekt Akkusativobjekt klitisiert wahrend im zweiten Subjekt und Akkusativobjekt sich an das Verb anlehnen Im dritten Beispiel schliesslich gehen sogar Subjekt Akkusativ und Dativobjekt eine Verbindung mit dem Verb ein Dabei ist zu beachten dass die Abfolge von klitisiertem Dativ und Akkusativobjekt im Bairischen mitunter von der Abfolge der Pronomina im Standarddeutschen 27 abweichen kann Aber nicht nur Verben konnen als Basis der Klitisierung dienen sondern auch nebensatzeinleitende Konjunktionen So heisst es zum Beispiel Hochdeutsch BairischOb sie geht Ob s geht Weil sie ihn mag Wai s n mag Dass er ihn dir gibt Dass a da n gibt Wenn ein Personalpronomen klitisiert wurde dann darf die Vollform desselben normalerweise nicht mehr im gleichen Teil Satz vorkommen Ein standardsprachlicher Satz wie Sie schlaft kann nur Sie schlaft als Fragesatz Schlaft s realisiert werden niemals aber Sie schlaft s Einen Sonderfall bilden aber die Nominativ Formen der 2 Person Singular in einem grossen Teil des Bairischen auch der 2 Person Plural 28 sowie in Teilen Bayerns in Sudbohmen und in Teilen Karntens auch der 1 Person Plural 29 Hier geschieht eine Verdopplung und die ehemaligen Klitika haben sich den Status einer Flexionsendung angenahert Das du der 2 Person Singular wurde schon im Althochdeutschen durch inverse Satzstellung an die ursprungliche Endung s angefugt woraus sich die heute auch standardsprachliche Endung st ergab 30 Verbzweit Satz ahd Verberst Satz ahd Ubersetzungdu nimis gt du nimist nimis du gt nimist du Du nimmst Ahnliches gilt im Bairischen fur die 2 Person Plural wo das Pronomen ess an die ursprungliche Endung t beim Verb trat und so die Endung ts bildete die heute bei allen Verben in der 2 Person Plural in grossen Teilen des bairischen Dialektraumes 28 obligatorisch ist Verbzweit Satz Verberst Satzihr tut tut ihr ess deat gt ess deats deat ess gt deats Dieser Vorgang trifft auch auf die 1 Person Plural zu wenngleich hier das ma nicht in allen Dialekten des Bairischen zu einer Flexionsendung wurde Zudem gibt es in manchen Dialekten wo dies der Fall ist zusatzliche Beschrankungen siehe dazu auch unten Die Besonderheit ist nun dass in Fallen wo die Pronomina der 2 Person Singular und Plural sowie eingeschrankt der 1 Person Plural im Nominativ bereits klitisiert wurden die volltonigen Formen im gleichen Teil Satz auftreten durfen aber nicht mussen Dieses Phanomen heisst auch Klitik Verdopplung und tritt in verschiedenen Sprachen im Zusammenhang mit Klitisierung auf z B regelmassig im Spanischen Beispielsatz Ubersetzung2 Person Singular Du schlafst haid Du schlafst heute 2 Person Plural Ess schlafts haid a no Ihr schlaft heute auch noch 1 Person Plural Mia schlafma Wir schlafen Im Verberst Satz Beispielsatz Ubersetzung2 Person Singular Gehst du haid essn Gehst du heute essen 2 Person Plural Gehts ess haid essn Geht ihr heute essen 1 Person Plural Gemma mia haid essn Gehen wir heute essen Eben Gesagtes gilt entsprechend auch fur die Nebensatzeinleiter Beispielsatz Standarddeutsch2 Person Singular I frag di obst du heid nu epps duast Ich frage dich ob du heute noch was unternimmst 2 Person Singular I frag enk obs obts ess heid a nu epps deats Ich frage euch ob ihr heute auch noch was unternehmt 1 Person Plural Mia wissma ned obma mia heid nu epps dean Wir wissen nicht ob wir heute noch was unternehmen Hinweis Der Dialekt aus dem das Beispiel zur 1 Person Plural stammt illustriert die oben kurz angesprochene Problematik dass das ma in Dialekten wo es ublicherweise als Flexionsendung auftritt auch noch Ausnahmen haben kann dean nicht deamma im Nebensatz In Teilen Karntens wo das Phanomen des flexivischen ma auch zu finden ist ware der Beispielsatz unter Umstanden auch grammatisch wurde statt dean deamma im Nebensatz stehen 29 Syntax BearbeitenWortstellung Bearbeiten In folgenden Konstruktionen unterscheidet sich die Wortstellung von der in der Standardsprache Satze mit Initialstellung des Verbs Emphase oder Antwort zum Beispiel kumm i glei als Antwort auf wann kummst z uns Ausrufe mit nachgestellten Adjektiven bei Betonung zum Beispiel Hund vareckda da Mann da alte Reihenfolge der Verben im zusammengesetzten Pradikat nur im Basilekt zum Beispiel er hat miassn aufstehn Regional konnen auch andere Abweichungen vorkommen Verbrektion Bearbeiten Manche Verben des Bairischen zeigen ein Muster der Kasusrektion die im Standarddeutschen zwar bei manchen Empfindungsverben auch vorkommt aber veraltet ist z B diaschtn dursten dramma traumen und rein bereuen Ein Nominativ Subjekt ist dann nicht vorhanden mi diascht mich durstet ich habe Durstdi dramt schlecht du traumst schlecht vgl mir traumte dass des reid eam das reut ihn das bereut erPradikative Adjektive Bearbeiten Im Bairischen werden anders als im Standarddeutschen Adjektive in pradikativer Funktion genauer gesagt freie Pradikativa mit einer Endung versehen Dazu dient das invariable Suffix a bzw e es handelt sich dabei um erstarrte Nom Sg Formen maskulin bzw feminin Solche Adjektive konnen auf Subjekt wie auch Objekt bezogen sein Beispiele Des schmeggt koida koid e bessa Das schmeckt kalt besser Fast hettn s n lewada lewad e eigram Fast hatten sie ihn lebendig eingegraben Ersatzformen Bearbeiten Im Dialekt werden gewisse Infinitivkonstruktionen Subjekts und Objektssatze AcI vermieden und durch Nebensatze mit einem finiten Verb ersetzt zum Beispiel schwar iss dass ma heit a Arbeit fint es ist schwer heute Arbeit zu finden bin ned gwohnt dass i friah aufstah ich bin es nicht gewohnt fruh aufzustehen Ahnlich werden auch attributive Partizipialphrasen vermieden zum Beispiel de Kinder de was wo laffa die laufenden Kinder Eingeschrankt werden Partizipien adverbiell verwendet zum Beispiel sitznda bin i eingschlafmVerneinung Bearbeiten Ein Bereich in dem das Bairische sehr kreativ ist ist die Verneinung da es die sogenannte doppelte Verneinung gibt welche mitnichten eine Litotes darstellt Beispiel In da Stad huift koana neamdm neda dass a r eam amoi a bissl was z essn gabat wenn dear amoi koa Goid ned hat aba na Da gibt s koane freindlichn Menschn nimma da gibt nia koana nix In der Stadt hilft keiner er konnte ihm doch einmal ein wenig zu essen geben wenn derjenige einmal kein Geld hat aber nein Da gibt es keine freundlichen Menschen mehr da gibt nie jemand etwas wortlich In der Stadt hilft keiner niemandem nicht dass er ihm einmal ein bisschen was zu essen gabe wenn der einmal kein Geld nicht hat aber nein Da gibt es keine freundlichen Menschen nicht mehr da gibt nie keiner nichts Dieser Satz obwohl zugegebenermassen konstruiert konnte also durchaus so ausgesprochen werden Jedoch kann man genauso gut auch folgenden bairischen Satz aussprechen In da Stad huift da koana dassd a r eppa amoi a bissl was z essn gabat wenn dear amoi koa Goid hat aba na Freindliche Menschen gibt s da nimmer da gibt nia oana was gleichbedeutend Festzuhalten bleibt bloss Ein Baier kann einen Satz einmal oder mehrmals verneinen der Sinn bleibt im Allgemeinen der gleiche Ausnahmen weiter unten Folgende Worter werden zur Verneinung verwendet bairisch standarddeutsch Verwendungned neda nicht allgemeines Verneinungswortnia nie mals verneint Zeitangabennimma neama nicht mehr nicht nimmer druckt Veranderung ausnix nixe nichts verneint Sachenniangdwo niagadwo nirgendwo verneint Ortsangabenniagads nindaschd nirgends verneint Ortsangabenkoa flektiert kein verneint Substantivekoana nur im Nom keiner verneint Personenneamad s neamde neamd niemand verneint Personen Dat neamdm Akk neamdn neamdm und neamdn sind von der Aussprache her nicht zu unterscheiden neam m Ausfall von es in unpersonlichen Satzen Bearbeiten Das formale Subjekt es wird oft elidiert z B er is da grosste Docker wo gib t Vor allem im gemischtsprachigen Karntner Unterland gibt es unter slowenischem Einfluss das formale Subjekt gar nicht z B Regnet Es regnet Hoflichkeit BearbeitenDas Bairische verfugt uber deutlich mehr Ausdrucksmittel zur Differenzierung von Hoflichkeit als sie das Hochdeutsche bietet So existieren fur viele Modalpartikeln die in der alltaglichen Sprache eine wichtige Rolle spielen je zwei Versionen eine fur Leute die man duzt und eine fur solche die man siezt wobei man sich auf dem Dorf oft ohnehin duzt gesiezt wird vor allem in den Stadten Eine kurze Ubersicht uber die wichtigsten Partikeln familiare Form Duzform distinkte Form Siezform Entsprechung im Standarddeutschenha hans wie bitte gai goi gengans nicht wahr biddsche biddschen bidd Eana schee bitte schon marci dangsche dangschen dang Eana schee Vagoids Eana god danke schon Auch die nachfolgenden Grussformeln die zur Lexik gehoren sind Ausdruck dieses vielschichtigen Hoflichkeitssystems Lexik BearbeitenEin Uberblick uber die wichtigsten Wortfelder und Moglichkeiten der Wortbildung Grussformeln Bearbeiten Das wichtigste Kapitel beim Erlernen einer Sprache sind naturlich Gruss und Anredeformen Ein Uberblick uber die wichtigsten Bairisch Verwendung Entsprechung im Standarddeutschen wortlicher UbertragServus familiar Begrussung Verabschiedung Hallo Gruss Dich stets duzend servus auch in Standarddeutsch ublich aus dem Lateinischen servus Ihr Diener Sklave Hawe dere formal bis familiar Begrussung Verabschiedung veraltet auch formal Begrussung keine Ich habe die Ehre Griass di God familiar Begrussung Gruss dich Es segne dich Gott Griass enk eich God familiar Begrussung Gruss euch Es segne euch Gott Griass Eana God formal Begrussung Guten Tag Gruss Gott Es segne Sie Gott Griass God formal Begrussung Guten Tag Gruss Gott Es segne Sie Gott Pfiaddi God familiar Verabschiedung Auf Wiedersehen Es behute dich Gott Pfiat enk eich God familiar Verabschiedung Auf Wiedersehen zu mehr als einer Person Es behute euch Gott Pfiat Eana God formal Verabschiedung Auf Wiedersehen Es behute Sie Gott Pfia God formal Verabschiedung Auf Wiedersehen Es behute Sie Gott Af Widaschaung formal Verabschiedung Auf Wiedersehen Auf Wiederschauen Ba ba mit Betonung auf der 2 Silbe herzlich familiar Verabschiedung Auf Wiedersehen zu einer oder mehreren Personen mehr in Osterreich gebrauchlich Grusse an den PapaGua d Moang formal Fruhstucksgruss Guten Morgen dto Moang Moing familiar Fruhstucksgruss Guten Morgen dto Guan Amd formal Abendgruss Guten Abend dto Guade Nacht guad Nacht familiar und formal Verabschiedung zur Nacht Gute Nacht zu einer Person dto Guad enk eich Nacht familiar Verabschiedung zur Nacht Gute Nacht zu mehr als einer Person Gut euch Nacht An Guadn familiar und formal Mahlzeitgruss Guten Appetit Einen Guten Appetit Moizeid familiar und formal Begrussung Mahlzeitgruss guten Mittag Mahlzeit Entgegen vielen Vorurteilen uber die bairische Frommigkeit zeigt der reiche Fundus an Grussformeln dass es in Baiern durchaus moglich ist das Wort God Gott im Umgang mit anderen Zeitgenossen zu vermeiden wenn es dem eigenen Glauben zuwiderlauft Das grosse Repertoire verschiedener Grussformeln fuhren Sprachwissenschaftler auch als Grund dafur an dass sich im bairischen Sprachraum das Wort Tschuss bislang nicht richtig durchsetzen konnte Es gebe einfach keine Lucke die diese Grussformel geeignet ausfullen konnte 31 Spezifisches Vokabular Bearbeiten Um den regionalen Unterschieden gerecht zu werden werden manche Worter gesondert gekennzeichnet A Osterreichischer Wortschatz vor allem Donau Osterreich B Altbairischer Wortschatz Ober und Niederbayern evtl Oberpfalz H Burgenlandischer Wortschatz Hianzisch K Karntner Wortschatz Karntnerisch S Steirischer WortschatzT Tiroler WortschatzW Wiener Wortschatz Wienerisch Substantive Bearbeiten Viele Berufsbezeichnungen teilt das Bairische mit anderen suddeutschen Dialekten z B Metzger in Osterreich Metzker Fleischer Schreiner Tischler Spangler Schlosser einige davon gehen stark zuruck so wird z B der bairische Beck oft durch das norddeutsche Backer ersetzt andere Berufsbezeichnungen wie der Zeidler standarddeutsch Imker und der Hafner standarddeutsch Topfer verschwinden mit dem Handwerk selbst immer mehr Speziell osterreichische Ausdrucke wie Sandler fur Obdachloser oder Striezi fur Zuhalter halten sich besser Die bairische Umgangssprache zeichnet sich oft durch eine Vielfalt an Begriffen fur ein und dasselbe Bezeichnete im Standarddeutschen aus dabei wird dieser Reichtum von Nicht Baiern oft als derb wahrgenommen und nicht so sehr als poetisch der Mund kann beispielsweise als Mund neutral Mei Maul umgs aber nicht negativ Goschn frech oder Goschal liebevoll Babbn ebenso frech Letschn abwertend oder Fotzn beleidigend bezeichnet werden Spezieller Kleidungswortschatz betrifft die Joppn Jacke und das Pfoidl oder Pfoadl Hemd aber auch Hemad u v m Kleidung generell wird als Gwand bezeichnet Das Wort Dirndl bezeichnet nicht nur das entsprechende Kleidungsstuck sondern ist auch zur Bezeichnung fur Madchen in Altbaiern ublich wahrend in Osterreich hier das Wort Madl uberwiegt Jungen heissen allgemein Buam Sg Bua in Osterreich auch Burschn Beaschn in Karnten und der Steiermark auch Ledda Sg Lodda Auch im Bereich der Fauna gibt es speziell bairische Worter z B Giggal m fur Hahn Bibbal n auch Ziwarl n fur Kuken Heiss al oder Heinss al fur junges Pferd Fohlen Goass fur Ziege bzw Geiss ein im Hochdeutschen veralteter in den suddeutschen Dialekten in der jeweiligen Form aber noch sehr verbreiteter Begriff Hebbal fur junge Ziege Far n fur Jungstier Stierkalb Boichn f ahd belihha fur Blasshuhn Imp m oder Impn f fur Biene Oachkatzl fur Eichhornchen Brotz m lat Lehnwort fur Krote Hatz fur Eichelhaher usw Zum speziellen Vokabular im Bereich Lebensmittel siehe Bairisch osterreichischer Kuchenwortschatz Verben Bearbeiten Bairisch Standarddeutsch Bairisch Standarddeutschadaun anstossen loana lehnenaglanga anfassen beruhren loatn lenken steuernsi awiduan sich gramen luang schauen spahenazipfna nerven belastigen lusn horchen zuhorenbabba kleben meamin meckern murrenban rosten Brot mosan norgeln meckernbatzn kleckern mugazn W leise heimlich schimpfenbaun pflugen odln jauchen dungen mit Jauche si bazn sich aalen papriziern A mit Paprika wurzenbeaschn raufen pariern gehorchenbenzn flehen schelten pfigazn W pfeifenbiesln pinkeln pfugazn W kichernbigga kleben pressiern eilenblanga Akk af gelusten Akk nach ratschn schwatzen plaudernboiffan ausschelten raunzn norgeln jammernbrogga pflucken rean weinen heulenbrunzn pissen recha rechen harkendabagga aushalten verkraften roasn reisendachin klauen sabln sawin rennendaduan umbringen sandln herumlungern nichts tundaugn gefallen wohltun schaffa Dat anordnen befehlendeftn niedermachen demutigen schaun g guckendinkn Akk scheinen dunken Dat scheim schieben stossen kegelndran drehen schepfn A arbeitendratzn argern belastigen schiagln schiang schielen petzen flunkerndreim stV driem tun machen schliaffa stV gschloffa wetzen schleichendrenzn weinen schloaffa schleppendriggin trocknen schmatzn reden plaudernsi dummin sich beeilen schmutzn lachelnsi eiweimberln sich einschmeicheln schnaufa atmeneiwoagga einweichen schnaxln B vogelnfaschiern A durch den Fleischwolf drehen schneim stV gschniem schneienfeanzn verspotten verhohnen schnoatn schnippeln kleinschneidenfechtln betteln schoasn furzenfein faulen verrotten schupfa sanft werfen schubsen si fein fehlen falschlaufen sekkiern A nerven belastigenfexn ernten sempan norgeln klagenfiesln abnagen siedn stV gsottn bruhen kochen Kaffee fladan A klauen soacha pinkeln pissensi frettn sich abmuhen soicha rauchernfriasn froisn frieren spana begreifenfuxn klauen nicht glattgehen speachn S spahengein loben prahlen speanzln liebaugeln flirtensi gfrein sich freuen speim stV gspiem kotzengleschn Ohrfeige verpassen spragln spaltengletzln schaben kratzen stessn swV gstesst stossengliam gloim stV glom spalten hacken Holz stigga reizen interessierengneissn bemerken begreifen stran streuengnotzn lungern lummeln tief schlafen strawanzn vagabundierengrain kratzen stroaffa stV gstroffa streifengrampfen stehlen sudan A meckern jammerngrasn jaten tachiniern A faulenzen blaumachen schwanzngrattln umstandlich herumtun tschentschn meckern norgelngrawin schimmeln urassn verschwenden geudengraxln klettern wachin wachln flattern fachelngriang bekommen watschn ohrfeigengugazn W husten husteln weizn spukenhackln A arbeiten woing walzenhatschn hinken trotten wualn wimmelnhudln hasten hetzen zan zehren zerrenhupfa springen zaxln ziehen zerrenhunzn argern nerven zumpan drangelnkean kehren fegen zuzln saugenkewin kebbln kebbeln keifen zwigga kneifen Fahrschein entwertenleitn stV glittn schellen lauten klingelnAdjektive Bearbeiten Das produktivste Suffix zur Bildung von Adjektiven ist ad es geht entweder auf das Suffix ert zuruck oder auf das Suffix end welches eigentlich zur Bildung des Partizip Prasens verwendet wird siehe dort beide Suffixe sind im Bairischen lautlich zusammengefallen Stammendungen in Klammern meist g oder ch werden nur gesprochen wenn das Adjektiv flektiert wird und dadurch eine vokalische Endung erhalt Bairisch Standarddeutsch Bairisch Standarddeutschagfressn beleidigt gschleggad schleimig bei Personen aper schneefrei gschmeidi g A tollausgschammt unverschamt gschmoassn schlankausgstocha wahlerisch gschnabbad frech schnippischbabbad klebrig gschodad unfrisiert zerzaustbacha A kitschig schwul gsoicht gerauchertbampad unwirsch schroff gspassi g lustigbatschad tollpatschig gstingad stinkendbiggad klebrig gstumpad stumpf stummligbladdad glatzkopfig gumpad unruhig nervosaufblad aufgedunsen dick gwampad bauchig beleibtblosshaxad barfussig hai hal glatt bei Eis bumbalgsund kerngesund haudi g erschopftdammisch verwirrt benommen hanti g bitter bei Kaffee dantschi g niedlich liebreizend hatschad schwerfalligdearisch A taub schwerhorig hieni g hie kaputt tot ugs debbad damlich hintafotzi g hinterhaltigdoarad B taub schwerhorig hoaglad wahlerischdoiggad tappisch hoibschari g halbherzigdramhabbad verschlafen kommodt bequemdreggad schmutzig leiwand W herrlich grossartigdrenzad weinerlich len weichdrutschad einfaltig naiv letschad lasch schlaffdusi g diesig neblig liab sympathisch nettentrisch fremd seltsam lind ungesalzen von weicher bis flussiger Konsistenzfabandlt liiert ma b murbefakuid fakoid erkaltet narrisch verrucktfad langweilig nei g nei ch neufesch hubsch neidi g neidisch oder geiziggach jah pfanzi g B anmutiggamsi g lustern pfundi g B tollgampri g lustern rass scharf unfreundlichgfleggad fleckig resch knusprig sauer bei Wein ghoazt ghazt A schwul roglad zappelig nervosglumpad unbrauchbar nutzlos ruachad raffgieriggnatschi g niedergeschlagen samft sachtgoschad vorlaut schiach hasslichgraubbad unansehnlich schleissi g schabig nachlassiggranti g ubellaunig wutend sekkant A nerviggreisli ch scheusslich siari g geiziggriabi g B angenehm soich unrein trubegrindi g eklig ekelhaft stad leise stillgrosskopfad arrogant g wagglad wackeliggrossgoschad grossmaulig wepsad unruhig zappelig hyperaktivgschammi g schuchtern verschamt wualad aufgeregtgschead fies zach zah schwieriggscheggad scheckig ziagad zahflussiggscheid klug zimpfti g gemutlichgschiaglad schielend verlogen zwieda unsympathischgschlampad unordentlichAdverbien Bearbeiten Vor allem im Bereich der Tageszeiten ergeben sich einige Unterschiede zum Standarddeutschen Bairisch Standarddeutsch Bairisch Standarddeutschaf d Nocht abends iatz ad jetztagrat B ausgerechnet in da Frua morgensbei da Nocht nachts iwahaps uberhauptoreidig oraidig hasslich ekelhaft seltsam derb lei T K nurbloss nua neta OO aglei nur leicht etwa Frageadverb dau hier oim alm T immereh e ohnehin sicher oiwei immerfert letztes Jahr pfeigrad unmittelbar genaufei Abtonungspartikel mit der die Aussage dem Gesprachspartner gegenuber hervorgehoben werden soll pfent raschgach plotzlich unerwartet pomali W langsamgrod nur soeben sauwa ziemlichgscheid tuchtig ziemlich saggrisch verdammtgschwind rasch soitn selten bemerkenswertheia dieses Jahr umbandi g ausserordentlichhait halt T eben wohl zmoast meistensUhrzeit Bearbeiten Bei der Angabe der Uhrzeit gibt es einige Graben auf dem deutschen Sprachgebiet die nicht unbedingt mit regionalen Dialekten zusammenfallen dennoch lasst sich das Bairische zusammen mit anderen oberdeutschen Dialekten nach dem Prapositionsgebrauch bei Viertelstunden vom Nord und Mitteldeutschen abgrenzen 12 15 bair Viertl noch zwoife nordbairisch und ostliches Ostmittelbairisch vornehmlich viertl oans westliches Ostmittelbairisch vial iwa zwaife viertel uber zwolf 12 30 bair hoibe a oans12 45 bair Standard Dreiviertl oans Viertl vor oans selten Viertl af oansVor allem bei vollen Stunden ist es notwendig das e bei den Zahlen ab vier nicht zu vergessen 16 00 bair viare16 30 bair hoibe a fumfeNaturlich gilt im ersten Beispiel furs Ostmittelbairische speziell furs Wienerische ans statt oans und fur einen Teil des Nordbairischen oins fur oans und vejatl fur viertl Wie im englischen Sprachraum wird in Bayern das 12h Format verwendet 14 30 hoibe drei am Nammidog bzw im Nordbairischen halwer drei am Nammitoch Geldeinheiten Bearbeiten Zu Zeiten der D Mark waren in Altbaiern folgende Munzbezeichnungen ublich Pfenning 1 Pfennig Zwoaring 2 Pfennig Fimfal Fumfal 5 Pfennig Zehnal Groschn 10 Pfennig Fuchzgal Fuggal 50 Pfennig Mag Magl Iggl 1 Mark Zwiggl 2 Mark Dala Fimfa Fumfa 5 MarkDie meisten dieser Bezeichnungen wurden auf die entsprechenden Euro Einheiten ubertragen wobei sich noch das Zwanzgal in Osterreich Zwanzgal fur die 20 Cent Munze dazugesellt hat Diese Bezeichnung wurde schon zu D Mark Zeiten in der Schafkopf Sprache fur den Basistarif 5 20 Fimfal Zwanzgal verwendet Die Bezeichnung Dala standarddeutsch Taler wird allerdings nicht fur die Funf Euro Note eingesetzt auch der Iggl kommt langsam aus der Mode vom Magl einem Diminutiv der D Mark selbstredend ganz zu schweigen Wochentage Bearbeiten Die bairischen Wochentagsnamen welche vom Standarddeutschen etymologisch abweichen also der Dienstag und der Donnerstag stammen aus dem Einfluss des Gotischen Sie sind jedoch stark auf dem Ruckzug und werden heute nur noch in landlichen Gebieten benutzt vielen Baiern sind sie bereits vollkommen unbekannt Standarddeutsch Bairisch ErklarungMontag Manda Mondag althochdeutsch manatag Tag des Mondes mit bairisch a fur o und Schwund des Auslauts gDienstag Iadda Ergedag Deansdag Diada oder Ertag Kurzform von Ergetag Hybridbildung nach griechisch Areos hemera Tag des Kriegsgottes Ares vgl dazu alemannisch Zistig Zyschtig germanischer Kriegsgott Ziu Mittwoch Migga Mitchtag Middwoch Micha kontrahierte Form des standarddeutschen Wortes mit der vereinzelten Lautentwicklung tw gt gg althochdeutsch mittawehha Lehnubersetzung von kirchenlateinisch media hebdomas der mittlere von sieben Wochentagen vgl sizilianisch meazeamda altitalienisch mezza edima Donnerstag Pfinzda Pfinsdag Dunnasdag oder Pfinztag mittelhochdeutsch phinztac aus gotisch painte dags eine Hybridbildung nach griechisch pempte hemera funften Tag also der funfte Wochentag vom Sonntag ausgehend vgl das Wort Pfingsten Freitag Freida Freidag althochdeutsch friatag aus der germanischen Gottin Fria zusammengesetztSonnabend Samsta Samstag oder Samstag althochdeutsch sambaztag Zusammensetzung auf gotisch sambatō gegenuber das gelehrte gotisch sabbatō aus vulgargriechisch sambaton Sabbat entlehnt vgl rumanisch sambǎtǎ altfranzosisch sambedi Sonntag Sunda Sundag althochdeutsch sunnuntag Tag der Sonne mit bairisch u fur o und AuslautschwundNamen Bearbeiten Im Bairischen wird der Nachname oft vorangestellt vor dem Vornamen z B der Huber Franz Zu den Vornamen siehe Bairische Namen Wortbildung Bearbeiten Verbale Prafixe Bearbeiten Es gibt zwei verbale Prafixe die zwar im Standarddeutschen ein Pendant haben die im Bairischen aber viel produktiver sind da da lt der entspricht dem standarddeutschen er kommt aber auch mit Verben vor die in der Hochsprache dieses Prafix nicht haben konnen Es bedeutet oft die knappe Bewaltigung einer Handlung und wird auch fur verschiedene Totungsarten gebraucht daher sind Verben mit diesem Prafix stets perfektiv siehe auch Verbalaspekt Beispiele dabagga lt der packen schaffen aushalten verkraften si dabarma lt der barmen sich erbarmen gebrauchlicher als im Hdt daduan lt der tun umbringen scherzhaft daseng lt der sehen gerade noch sehen konnen si darenna lt der rennen rennend gerade noch erreichen refl sich totfahren si dasaffa lt der saufen sich tottrinken daziang lt der ziehen gerade noch ziehen konnen zsamm zsamm com entspricht dem standarddeutschen zusammen es wird jedoch haufiger verwendet als dieses Beispiele zsammbringa schaffen zsammkema fertigwerden zsammfarn niederfuhren zu Schrott fahren zsammdran anstellen zsammhaun zerschlagen zsammklaum aufklauben si zsammsaffa austrinken safts eich zsamm Kollektivsubstantive Bearbeiten Kollektivsubstantive werden mitunter mit dem Suffix ach gebildet welches sich allerdings auf das Sudbairische und das Mittelbairische an der Grenze zu Schwaben beschrankt Beispiele Erlach Erlengebusch Gschwistrach Geschwister Kindrach Kinder Kinderschar Kreitlach Kraut Standrach Gestein Staudach Stauden GebuschDas Diminutiv Bearbeiten Das Bairische besitzt regional verschiedene Diminutivsuffixe von denen l e und al lt erl die verbreitetsten sind Ersteres ist stark lexikalisiert d h es wird oft nicht mehr als Diminutiv verstanden Das Bairische weist also ahnlich wie das Niederlandische und Alemannische eine Reihe lexikalisierter Diminutive auf Beispiele fur Pferd verwendet man im Bairischen entweder Rooss oder Pfeadl beide sind jedoch gleichwertig d h Pfeadl gilt nicht mehr als Diminutiv Um ein kleines Pferd zu bezeichnen gebraucht man das Suffix al a Pfeaddal Das Diminutiv Ressl zu Rooss wird eher fur die Figur des Springers im Schachspiel verwendet vgl dt Rossel Haus hat zwei verschiedene Diminutivformen Haisl mit dem oft aber nicht immer der Abort fruher ausser heute auch innerhalb des Hauses bezeichnet wird as Scheisshaisl Haisal ist dagegen unzweideutig ein kleines Haus Allerdings kann auch das Suffix al seine Diminutivfunktion einbussen a Sachal ist keine kleine Sache sondern ein kleines Anwesen a Blatzal ist wie im Standarddeutschen ein Platzchen oder ein Keks kein kleiner Platz Letzterer hiesse im Bairischen Blatzl a Drimmal mag zwar ein kleines Trumm sein es handelt sich im Standarddeutschen jedoch praziser um einen Hundehaufen Bei der Diminutivbildung muss mit Umlauten gerechnet werden dabei ist der Umlaut a gt a obligatorisch und weiterhin produktiv andere Umlaute treten nicht immer ein Beispiele a Gloggn a Gleggal eine Glocke ein Glocklein aber a Goschn a Goschal ein Mund vulgar ein Mundchen Kosewort a Kuacha a Kiachal ein Kuchen ein Kuchlein aber a Gurkn a Gurkal eine Gurke ein Gurkchen a Drumm a Drimmal ein Trumm ein Trummlein aber der Verursacher des Letzteren a Hund a Huntal ein Hund ein Hundchen Manche Diminutivformen die auf al enden treten auch in der Form e mit langem geschlossenem e auf a Bank a Bankal a Bange eine Bank eine kleine Bank a Kuacha a Kiachal Kiache ein Kuchen Kuchlein Endet der Wortstamm auf n oder auf Nasalvokal wird ein epenthetisches d vor das Diminutivsuffix eingeschoben dabei wird nasaliertes n restituiert a Pfann a Pfandl eine Pfanne ein Pfannchen a Stoa a Stoandl Stoandal ein Stein ein Steinchen a Ma a Mandal dabei bezeichnet das Diminutiv keinen kleinen Mann sondern das Mannchen im biologischen Sinne wie im Deutschen Einige Diminutive zeigen Umlaut e gt a sie sind jedoch lexikalisiert der Umlaut darf daher als unproduktiv gelten a Hefn a Hafal ein Topf eine grosse Tasse a Mensch a Manschgal ein Mensch eine Spielfigur a Stempn a Stampal ein Pflock eine Portion Schnaps Diminutive von Fremdwortern auf vokalischen Auslaut tilgen diesen teilweise a Auto a Autal ein Auto ein kleines bzw niedliches Auto Viele Diminutive ohne Grundwort beziehen sich oft auf Menschen die in irgendeiner Weise bemitleidet werden sie sind jedoch keine Schimpfworter sondern eher Mitleidsbezeugungen a Wasal ein armer Mensch Grundwort evtl Wesen oder Waise a Batschal ein unbeholfener ungeschickter Mensch Es gibt noch weitere Diminutive deren Grundworter nicht existieren a Biwal Bibbal ein Kuken a Noagal ein Getrankerest meist im Plural gebraucht etymologisch an sich neigen anschliessbar Im Landkreis Berchtesgadener Land Teilen des Salzburger Landes Salzkammerguts und des Bayerischen Oberlandes sowie auch im Tiroler Unterland und im steirischen Tauerngebiet lautet das Diminutivsuffix meist nicht a l sondern ei Das Hanschen wird beispielsweise so zum Hansei Murmeltiere heissen in Berchtesgaden Mankei andere Beispiele Dirnei fur Madchen Keschzai fur Kerzlein usw Schreibung Bearbeiten Hauptartikel Bairische Rechtschreibung Das Bairische wird auch oft verschriftlicht von Mundartautoren Musikern Hier einige Richtlinien zur Aussprache der im Artikel verwendeten Schreibung Das r nach Vokalen ausser a wird vor Konsonant in der Regel zu hellem a Es gibt jedoch auch Baiern die nach o und u manchmal ein stark gerolltes r sprechen Das r nach a dagegen wird auch am Wortende und vor Konsonant oft ausgesprochen und zwar stark gerollt so stets auch am Wortende vor Vokal unbetontes er wird stets wie helles a aber kurzer ausgesprochen Zur Regelung des a und seiner Varianten siehe weiter oben unter Phonologie und in der Diskussion zu diesem Artikel a und o werden wie e und u wie i ausgesprochen ai und oi werden ungefahr wie englisches ai in pain ausgesprochen ei dagegen ist ganz normales standarddeutsches ei Wenn es nicht standarddeutschem eu entspricht wird es manchmal leicht in Richtung ai gesprochen g wird vor f s und sch wie k ausgesprochen gh wird stets wie k ausgesprochen ghabt ghaitn usf Dies gilt auch fur den Joghurt Literatur BearbeitenWorterbucher Der Wortschatz der bairischen Mundarten in Bayern wird erfasst und beschrieben Bayerisches Worterbuch Mundarten in Bayern Sudetendeutsches Worterbuch Sudetenland Worterbuch der bairischen Mundarten in Osterreich Osterreich Sudtirol Zimbrische Sprachinseln Vom Abbrandler zum Zentgraf Worterbuch zur Landesgeschichte und Heimatforschung in Bayern Bairisch in Bayern Walter Schmidkunz Waschechte Weisheiten Bairisch baurische Sprichworter und Redensarten Bebildert von Paul Neu Richter Erfurt 1936 DNB Link Gunter Koch Bairisch in Deutschland In Joachim Herrgen Jurgen Erich Schmidt Sprache und Raum Ein internationales Handbuch der Sprachvariation Band 4 Deutsch Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 30 4 De Gruyter Mouton Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 018003 9 S 279 318 Johann Andreas Schmeller Bayerisches Worterbuch Oldenbourg Munchen 2002 ISBN 3 486 52603 0 Der Klassiker der bairischen Dialektworterbucher Schwierig zu handhaben da in Schmellers eigentumlicher Alphabetisierung Schliesst Franken und Schwaben mit ein Ludwig Zehetner Bairisches Deutsch Heinrich Hugendubel Verlag edition vulpes Kreuzlingen Munchen Regensburg 2005 ISBN 3 9807028 7 1 In der Schreibweise oft ans Standarddeutsche angelehnt Bairisch in Osterreich und Sudtirol Otto Hietsch From anbandeln to Zwetschkenknodel An Austrian Lexical Cultural Guide Tyrolia Innsbruck Wien 2000 ISBN 3 7022 2351 7 Wie der Untertitel andeutet nur in begrenztem Masse als Worterbuch geeignet Dennoch sehr informativ In Englisch geschrieben Otto Hietsch Bavarian into English 3 Bande Dick Neutraubling 1994 1997 DNB 946404704 Egon Kuhebacher Bearb Tirolischer Sprachatlas 3 Bde Vokalismus Konsonantismus Sprachatlas Deutscher Sprachatlas Regionale Sprachatlanten Hg von Ludwig Erich Schmitt Karl Kurt Klein Reiner Hildebrandt Kurt Rein Bde 3 1 3 Marburg N G Elwert Verlag 1965 1971 Alexandra N Lenz Bairisch und Alemannisch in Osterreich In Joachim Herrgen Jurgen Erich Schmidt Sprache und Raum Ein internationales Handbuch der Sprachvariation Band 4 Deutsch Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 30 4 De Gruyter Mouton Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 018003 9 S 318 363 Walter Rieder Kleine Salzkammergut Dialektwortersammlung 2 Auflage Salzkammergut Media Bad Ischl 2011 ISBN 3 901572 21 X Josef Schatz Worterbuch der Tiroler Mundarten 2 Bande Wagner Innsbruck 1955 1956 Schlernschriften 119 120 Unveranderter Nachdruck 1993 ISBN 3 7030 0252 2 Johann Baptist Schopf Tirolisches Idiotikon Wagner Innsbruck 1866 Peter Wehle Sprechen Sie Wienerisch Ueberreuter Wien 1980 ISBN 3 8000 3165 5 Nachschlagewerke zur Grammatik Bairisch in Altbayern Cordula Maiwald Das temporale System des Mittelbairischen Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1402 2 Ludwig Merkle Bairische Grammatik Heimeran Verlag Munchen 1975 ISBN 3 7765 0198 7 Johann Andreas Schmeller Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt Hueber Munchen 1821 Neudruck Sandig Wiesbaden 1969 ISBN 3 253 02033 9 Karl Weinhold Bairische Grammatik F Dummler Berlin 1867 Phonologie Robert Schikowski Die Phonologie des Westmittelbairischen Munchener Beitrage zur Allgemeinen und Historischen Sprachwissenschaft Bd 1 Magisterarbeit LMU Munchen 2009 Volltext Darstellungen der Dialekte Reinhard Hallstein Hrsg Sprechen Sie Bairisch Fur Bayern und solche die es noch werden wollen Illustrationen Judith Kroboth Tosa Wien 2006 ISBN 3 902478 38 1 Gerald Huber Lecker derbleckt Eine kleine bairische Wortkunde Societatsverlag Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 7973 1100 9 popularwissenschaftliche Darstellung des Wortschatzes und der Etymologie des Bairischen Rudolf Ernst Keller Upper Austrian In German Dialects Phonology amp Morphology with selected texts Manchester University Press Manchester 1961 S 200 247 Werner Konig dtv Atlas deutsche Sprache Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2004 ISBN 3 423 03025 9 in Bezug auf die historische Bedeutung des Bairischen fur die deutsche Sprache insgesamt Ingo Reiffenstein Salzburgische Dialektgeographie Die sudmittelbairischen Mundarten zwischen Inn und Enns Wilhelm Schmitz Verlag Giessen 1955 DNB 453963536 Joseph Maria Lutz Bayerisch Reihe Was nicht im Worterbuch steht Bd III Piper Verlag Munchen 1932 Manfred Renn Werner Konig Kleiner Bayerischer Sprachatlas Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2006 ISBN 3 423 03328 2 uber alle Dialekte in Bayern nicht nur die bairischen interessant auch in Bezug auf das Dialektkontinuum Anthony R Rowley North Bavarian In Charles V J Russ Hrsg The Dialects of Modern German A Linguistic Survey Routledge London 1990 ISBN 0 415 00308 3 S 417 437 Peter Wiesinger Phonetisch phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten Band 1 und 2 Walter de Gruyter Berlin 1970 Studia Linguistica Germanica 2 Peter Wiesinger The Central and Southern Bavarian Dialects in Bavaria and Austria In Charles V J Russ Hrsg The Dialects of Modern German A Linguistic Survey Routledge London 1990 ISBN 0 415 00308 3 S 438 519 Ludwig Zehetner Das bairische Dialektbuch C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30562 8uber die bairischen Dialekte in Altbayern Bayern in allen AspektenSprachgeschichte Anthony R Rowley Boarisch Boirisch Bairisch Eine Sprachgeschichte Pustet Regensburg 2023 ISBN 978 3 7917 3437 8 Studien Barbara Loester The Pluricentric Borders of Bavaria In Mats Andren et al Hrsg Cultural Borders of Europe Narratives Concepts Practices in the Present and the Past Berghahn Books New York Oxford 2017 ISBN 978 1 78533 590 7 S 85 99 Anthony R Rowley Bavarian Successful Dialect or Failed Language In Joshua A Fishman Ofelia Garia Hrsg Handbook of Language and Ethnic Identity Volume 2 The Success Failure Continuum in Language and Ethnic Identity Efforts Oxford University Press u a Oxford New York 2011 ISBN 978 0 19 539245 6 S 299 309 Mundartpflege Wolfgang Lindner Sprach Kultur neben der Kultur Sprache Mundart pflegerische Vereinigungen in Altbayern Dissertation Universitat Regensburg 2006 Volltext Edition Bayern Sonderheft 8 Suddeutsch und Bairisch Hrsg vom Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg 2015 ISBN 978 3 7917 2638 0 Bairisch in mittelhochdeutscher Zeit Gerhard Eis Historische Laut und Formenlehre des Mittelhochdeutschen Sprachwissenschaftliche Studienbucher Carl Winter Heidelberg 1950 S 157 159 Bairisch Hermann Paul Mittelhochdeutsche Grammatik Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A Hauptreihe Nr 2 25 Auflage neu bearbeitet von Thomas Klein Hans Joachim Solms und Klaus Peter Wegera Niemeyer Tubingen 2007 ISBN 978 3 484 64035 1 S 35 39 Das Bairische Siehe auch BearbeitenDialekte in Bayern Oberdeutsche Schreibsprache Osterreichisches Deutsch Liste von Austriazismen Liste starker Verben bairische Sprache Weblinks Bearbeiten nbsp Wikipedia auf Bairisch nbsp Wikisource Bairische Worterbucher Quellen und Volltexte nbsp Commons Bairische Sprache Sammlung von Bildern nbsp Wiktionary Bairisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Bairisch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sprechender Sprachatlas von Bayern Tondokumente aus 70 Orten Remaraweng Boarisch Lautlehre Lautlehre und typografisch vereinfachtes System zur Schreibung des Bairischen von Ludwig Zehetner Zu einigen Grundlagen der Umschrift Systematik siehe auch die oben genannten Werke Bairisches Deutsch Das bairische Dialektbuch und Kleiner bayerischer Sprachatlas DiWa Digitaler Wenker Atlas diverse Sprachatlantenkarten Bayerisches Worterbuch von Johann Andreas Schmeller Digitalisierte Bande im Kulturportal bavarikon BAB eine Informations und Forschungsplattform zum Bairischen und seinen Varietaten Anthony Rowley Bairisch In Historisches Lexikon Bayerns Schreibsprachen im Spatmittelalter Ostoberdeutsch Universitat Bielefeld Merkmalkatalog Fussnoten Bearbeiten Rowley 2011 S 299f Bavarian In ethnologue com Ethnologue Languages of the World abgerufen am 13 Januar 2017 englisch Rowley 2011 S 299f Oberosterreich im bairischen Sprachraum Adalbert Stifter Institut des Landes Oberosterreich abgerufen am 17 November 2019 Scope of denotation for language identifiers und 639 Identifier Documentation bar a b Rowley 2011 S 300 Bairische Sprache Dialekte und Mundarten Nicht mehr online verfugbar In fbsd de Forderverein Bairische Sprache und Dialekte e V archiviert vom Original am 27 Februar 2017 abgerufen am 13 Januar 2017 Gunther Koch Bairisch in Deutschland In Joachim Herrgen Jurgen Erich Schmidt Hrsg Sprache und Raum Ein internationales Handbuch der Sprachvariation Walter de Gruyter Verlag Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 026129 5 S 280 Hans Ulrich Schmid Bairisch Das Wichtigste in Kurze C H Beck Verlag 2012 Vorwort Loester The Pluricentric Borders of Bavaria S 96 Sprachpfleger klart auf Bairisch ist das echte Hochdeutsch In merkur de 9 April 2018 abgerufen am 17 November 2019 19 05 Mark Luckermann Darmstadt Die Hannoveraner spricht das reinste Deutsch Stimmt s In zeit de 8 Juni 2000 abgerufen am 17 November 2019 19 13 Wolfgang Walter Menzel Vernakulare Wissenschaft Max Niemeyer Verlag Tubingen 1996 S 47 Harald Wiederschein Forscher bestatigt Dialekte machen schlau In focus de 18 Juni 2016 abgerufen am 22 Janner 2020 Der Sprachforscher und Mundard Experte Prof Anthony Rowley von der Ludwig Maximilians Universitat Munchen gegenuber der Zeitung Baby und Familie vgl Sandra Schnid Dialekt Vorteil oder Nachteil fur Kinder In baby und familie de 3 April 2019 abgerufen am 18 November 2019 11 13 Harald Wiederschein Forscher bestatigt Dialekte machen schlau In focus de 18 Juni 2016 abgerufen am 22 Janner 2020 Ludwig Rubekeil Der Name Baiovarii und seine typologische Nachbarschaft in Die Anfange Bayerns Von Raetien und Noricum zur fruhmittelalterlichen Baiovaria St Ottilien Universitat Zurich 2012 S 152 online Ludwig Rubekeil Diachrone Studien 337 f Vladimir Orel A Handbook of Germanic Etymology Leiden Brill 2003 S 449 Brigitte Haas Gebhard Die Baiuvaren Archaologie und Geschichte Regensburg 2013 ISBN 3 7917 2482 7 S 192 a b Ludwig Zehetner Das bairische Dialektbuch Verlag C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30562 8 S 16 z B Karl Meisen Altdeutsche Grammatik I Lautlehre J B Metzlersche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1961 S 10 Hermann Gelhaus Der Streit um Luthers Bibelverdeutschung im 16 und 17 Jahrhundert Teil 1 Mit der Identifizierung Friedrich Traubs Max Niemeyer Verlag Tubingen 1989 S 259 https epub uni regensburg de 26000 1 ubr13141 ocr pdf Ludwig Zehetner Das bairische Dialektbuch C H Beck Munchen 1985 ISBN 3 406 30562 8 S 66 und 85 Ludwig Zehetner Bairisches Deutsch Heinrich Hugendubel Verlag edition vulpes Kreuzlingen Munchen Regensburg 2005 ISBN 3 9807028 7 1 Stichwort ig Vgl Neu David Ein Sprecher mehrere Dialekte Code Mixing und Code Switching im tridialektalen Raum um Dinkelsbuhl Online publiziert unter urn nbn de bvb 824 opus4 2153 bzw http opus4 kobv de opus4 ku eichstaett frontdoor index index docId 215 Peter Wiesinger The Central and South Bavarian Dialects in Bavaria and Austria in Charles V J Russ The Dialects of Modern German Routledge London 1990 S 460f Bairischer Sprachraum In bairische sprache at Abgerufen am 28 Oktober 2022 Hermann Niebaum Jurgen Macha Einfuhrung in die Dialektologie des Deutschen 3 Aufl Walter de Gruyter Berlin Boston 2014 S 84f Schikowski Robert Die Phonologie des Westmittelbairischen 1 Januar 2009 abgerufen am 19 Marz 2018 Mhd Wortmaterial aus Matthias Lexer Mittelhochdeutsches Taschenworterbuch Mit Nachtragen von Ulrich Pretzel 38 Auflage S Hirzel Verlag Stuttgart 1992 Siehe Bayerisches Worterbuch Band I Spalten 1531 1535 Lemmata Bayer bayerisch bairisch Bayern Isabel Alexandra Knoerrich Romanismen im Bairischen ein kommentiertes Worterbuch mit Karten des Sprachatlasses Oberbayern SOB und des Kleinen Bayerischen Sprachatlasses KBSA sowie eine Diskussion zu Morphosyntax und Syntax Dissertationsschrift Universitat Passau 2002 a b Unter anderem Referenz fur gesamtes Kapitel Konjugation der schwachen Verben Willkommen bei bayrisch lernen de dem Sprachportal fur Bayernfreunde und die es werden wollen Abgerufen am 19 Marz 2018 Vergleiche dazu Duden Die Grammatik Unentbehrlich fur richtiges Deutsch Dudenverlag Mannheim u a 2005 7 Auflage Duden Band 4 S 885 a b Vergleiche dazu Peter Wiesinger Die Flexionsmorphologie des Verbums im Bairischen Verlag der osterr Akademie der 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