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Sedlec deutsch Voitelsbrunn ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Okres Breclav in Tschechien Der Ort ist als ein Linsenangerdorf angelegt SedlecSedlec u Mikulova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 2078 1 haGeographische Lage 48 47 N 16 42 O 48 781666666667 16 699722222222 187 Koordinaten 48 46 54 N 16 41 59 OHohe 187 m n m Einwohner 864 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 21Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Valtice MikulovBahnanschluss Breclav Hrusovany nad JevisovkouStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Marian Panek Stand 2018 Adresse Sedlec 9269121 Sedlec u MikulovaGemeindenummer 584878Website www sedlecumikulova cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Einwohnerentwicklung 6 Brauchtum 7 Sehenswurdigkeiten 8 Sohne und Tochter des Ortes 9 Literatur und Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSedlec liegt linksseitig des Baches Vcelinek Niklasgraben ostlich der Stadt Mikulov Nikolsburg nahe der Grenze zu Osterreich am Fusse der Milovicka pahorkatina Der nachstgelegene Grenzubergang auf osterreichischer Seite ist Drasenhofen Im Norden erheben sich der Altenberg 253 m n m und der Vlci lesik Wolfswald 304 m n m mit dem Vysoky roh Hohe Eck 308 m n m nordostlich der Blandourek Brundelberg 252 m n m und im Nordwesten der Muslov Muschelberg 240 m n m Nordlich befinden sich am Muslovsky potok die Fischteiche Muslovsky horni rybnik und Muslovsky dolni rybnik Die Nachbarorte sind im Milovice Millowitz im Norden Bulhary Pulgram und Nejdek Neudek im Nordosten Lednice Eisgrub und Hlohovec Bischofswarth im Osten Valtice Feldsberg im Sudosten Uvaly Garschonthal im Suden Steinebrunn und Drasenhofen im Sudwesten sowie Muslov und Mikulov Nikolsburg im Nordwesten Geschichte Bearbeiten1298 bei der Grundung der Herrschaft Falkenstein wurde das Dorf erstmals urkundlich unter dem Namen Foydesprvn erwahnt als es von Seifried dem Waisen erworben wurde 1305 hatte es den Namen Woisprunie 1332 Foydasprunn seit 1408 Voytesprunn und seit den 17 Jahrhundert den Namen Voitelsbrunn Die Wortendung prunie bzw prunn deutet auf eine Ortsgrundung um 1000 bis 1100 hin Ebenso weisen die Anlage des Ortes und die ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern welche bist ins Jahre 1945 gesprochen wurde auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 4 Sie brachten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden und Ackergerate aus Eisen mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein Der Ort war zwischen 1332 und 1560 zur Herrschaft Nikolsburg gehorig Zwischen 1545 und 1591 nach anderen Quellen bis 1623 sind reformatorische Taufer im Ort die ein Gemeindehaus und drei Bruderhofe erbauen 1560 finden sich in dem Verzeichnis der Urbaren Liegenschaften nur deutsche Einwohner Die Rekatholisierung des Ortes zur Bekampfung der neuen Glaubensrichtungen erfolgte in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts unter Adam von Dietrichstein Matriken werden seit 1608 gefuhrt 5 Die Grundbucher wurden seit 1710 gefuhrt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wird der Ort durch die Heerscharen Bethlen Gabors schwer verwustet Auch werden die letzten Taufer im Jahre 1622 des Landes verwiesen worauf diese nach Siebenburgen weiterzogen 6 Ab 1671 gibt es Schulunterricht Das Schulhaus ist zugleich Schenke Rathaus und Pfarrerswohnung Um 1680 wird die vorhandene Schwefelquelle von den Dietrichsteinern erworben 1770 erweitert und zum furstlichen Badhaus ausgebaut Im Jahre 1833 zerstort ein Grossbrand 32 Hauser Wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges im Jahre 1866 wird durch preussische Soldaten die Cholera im Ort eingeschleppt welche 60 Tote forderte Durch den Ausbau der Eisenbahn wird der Ort im Jahre 1872 an das Bahnnetz angeschlossen Die Grundung einer Freiwilligen Feuerwehr war im Jahre 1892 Die meisten Einwohner von Voitelsbrunn lebten von der Landwirtschaft 144 bauerliche Betriebe Der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau nahm im Ort eine besondere Rolle ein und wurde in grossen Mengen verkauft Durch die Reblausplage 1864 gingen jedoch die Anbauflachen drastisch zuruck und bis 1945 verringerte sich die Weinbauflache um 80 7 Neben dem Kleingewerbe gab es im Ort noch eine Molkerei und eine Muhle Der Steindammteich wurde alle zwei Jahre abgefischt und brachte ungefahr 2 500 Doppelzentner Karpfen ein 8 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn 36 Manner waren in den Kampfhandlungen umgekommen Tschechische Truppen marschierten am 15 Dezember 1918 in Voitelsbrunn ein Die Ortsbevolkerung war zu diesem Zeitpunkt zu 99 von deutscher Herkunft Trotz einer Unterschriftenaktion fur den Anschluss an Deutschosterreich wurde der Ort durch den Vertrag von St Germain 9 im September 1919 der Tschechoslowakei zuerkannt 1920 wurde das Gemeindegebiet um Fluren rechts des Niklasgrabens mit dem Haidhof erweitert die zuvor zur niederosterreichischen Gemeinde Steinebrunn gehort hatten In der Zwischenkriegszeit kam es verstarkt zum Zuzug von Einwohnern tschechischer Nationalitat 10 Sie wurden vor allem als Grenzposten Eisenbahner und Postbeamte eingesetzt 1924 erbauten sie Wohneinheiten zwei Bauernhofe sowie einen tschechischen Kindergarten mit Schule Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1927 Im gleichen Jahr wurde im Ort ein Fernsprecher installiert Innerhalb des Gemeindegebietes begann ab 1936 der Bau von drei Bunkerlinien fur den tschechoslowakischen Wall Die wachsenden Autonomiebestrebungen der Deutschen fuhrten zu Spannungen innerhalb des Landes und in der Folge zum Munchner Abkommen das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte Am 8 Oktober 1938 ruckten deutsche Truppen in Voitelsbrunn ein Im Anschluss daran gehorte der Ort bis 1945 zum Reichsgau Niederdonau Der Zweite Weltkrieg forderte 64 Opfer unter den Ortsbewohnern Bei der Einnahme des Ortes am 21 April 1945 durch die Rote Armee fanden funf Zivilisten den Tod Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die im Munchener Abkommen 1938 an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Voitelsbrunn wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Viele der deutschen Einwohner flohen vor den einsetzenden Drangsalierungen durch militante Tschechen oder wurden uber Grenze nach Osterreich wild vertrieben Durch Nachkriegsexzesse kamen weitere Zivilpersonen zu Tode 11 Zwischen dem Marz und Oktober 1946 wurden die letzten 154 Deutschsudmahrer nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt 12 13 Mit der Renovierung der noch vorhandenen Grabkreuze des Friedhof Hauptkreuzes 1994 und eines Marterls vor der Kirche 2006 gedachten die ehemaligen Ortsbewohner von Voitelsbrunn ihrer Ahnen und Gefallenen Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Sedlec sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Sedlec und Sedlec kolonie 14 Zu Sedlec gehort zudem die Einschicht Ovcarna Haidhof Wappen und Siegel BearbeitenEin Siegel ist seit 1583 bekannt Es zeigt ein Renaissanceschild mit einem Pflugeisen Spatere Siegel zeigen zusatzlich links und rechts von dem Pflugeisen eine Weinrebe mit jeweils zwei Trauben 15 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 131 6601836 153 8571869 178 8931880 188 969 955 6 81890 200 1 000 955 451900 217 1 035 989 42 41910 240 1 035 1 023 7 51921 246 1 146 933 159 541930 282 1 151 895 221 351939 1 078Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum sowie zahlreiche Marchen und Sagen bereicherten das Leben der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Kirchweih am Sonntag nach St Vitus 15 6 ab 1880er Jahre am ersten Sonntag nach Maria Himmelfahrt 15 8 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche in SedlecHistorische Gebaude Schwefelbad 17 Jahrhundert Umbau 1780 Pfarrkirche St Vitus Veit ursprunglich eine Wehrkirche um 1300 im Jahre 1923 renoviert der Meierhof und verschiedene Presshauser Burg des mahrischen Grundherrn mit Keller und Getreidegrube Rathaus 1910 Kriegerdenkmal 1923 Statue des Hl Johannes von Nepomuk 1657 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJosef Frodl 16 Marz 1899 7 Oktober 1965 in Munchen Padagoge Heimatforscher Otto Holzer 21 Juni 1903 18 Juni 1987 in Wiesloch Baiertal HeimatforscherLiteratur und Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg Approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Voitelsbrunn 1935 Seite 40 Gregor Wolny Die Wiedertaufer in Mahren Wien 1850 Anton Kreuzer Geschichte Sudmahrens Band I Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren Voitelsbrunn 1793 Seite 429 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Voitelsbrunn 1941 S 472 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Otto Holzer Ortsgeschichte Voitelsbrunn 1951 Otto Holzer Liebes Voitelsbrunn 1981 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Franz Schuster Erinnerungen an unsere Heimatgemeinde Voitelsbrunn Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 219 221 223 409 411 414 417 422 425 427 428 524 573 577 Voitelsbrunn Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Voitelsbrunn S 18 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Peter Glotz Die Vertreibung Ullstein Hamburg 2003 ISBN 3 550 07574 X Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Gerald Frodl Walfried Blaschka Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Voitelsbrunn Seite 201f Otto Holzer Liebes Voitelsbrunn Verlag Hans Memminger Freiberg N 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sedlec Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Voitelsbrunn in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584878 Sedlec Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 19 April 2011 Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 263 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2006 S 201f Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 Totenbuch S 216 Archiv Mikulov Odsun Nĕmcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 222 http www uir cz zsj obec 584878 Obec Sedlec Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Zemske desky Brno IV 78 Statni oblastni archiv Brno D7 418B G125 1230 Liechtenstein Archiv Wien VaduzStadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice 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