www.wikidata.de-de.nina.az
Klentnice deutsch Klentnitz ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren in Tschechien Sie liegt 20 Kilometer nordwestlich von Breclav Lundenburg und gehort zum Okres Breclav Der Ort ist als ein Strassendorf angelegt Klentnice gehort zur Weinbausubregion Mikulov KlentniceKlentnice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 769 1 haGeographische Lage 48 51 N 16 39 O 48 844625 16 644686111111 334 Koordinaten 48 50 41 N 16 38 41 OHohe 334 m n m Einwohner 486 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 692 01Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Mikulov PavlovStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Monika Blahova Stand 2018 Adresse Klentnice 24692 01 MikulovGemeindenummer 584541Website www klentnice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Personlichkeiten 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sagen 8 Quellen und Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Strassendorf Klentnice befindet sich zwischen den Pollauer Bergen und der Milovicka pahorkatina Das Dorf liegt am ostlichen Fusse der Stolova hora 458 m und wird uberragt von der Ruine der Burg Sirotci Hradek Waisenstein auch Rosenburg genannt Im Norden erheben sich der Devin 549 m und sein Vorberg Palava 461 m Am sudlichen Ortsrand entspringt der Bach Klentnicky potok sudostlich der Muslovsky potok Nachbarorte sind Horni Vestonice Oberwisternitz und Dolni Vestonice Unterwisternitz im Norden Pavlov Pollau im Nordosten Milovice Millowitz im Osten Mikulov Nikolsburg im Suden Bavory Pardorf im Sudwesten sowie Perna Bergen im Westen Geschichte Bearbeiten nbsp Klentnice nbsp Barocke Kirche St Georg in Klentnice nbsp Ansicht von Klentnitz um 1930Graberfunde aus der La Tene Zeit belegen eine fruhzeitliche Besiedelung Erstmals erwahnt wurde Klentnitz 1249 als es im Besitz des Heinrich I von Liechtenstein war Nach einer koniglichen Urkunde vom 11 Marz 1332 befand es sich in diesem Jahr im Besitz der Liechtensteiner und des Klosters Kanitz Die ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Die Namensform wechselte von Glemtitz 1332 und Glewetitz 1351 uber Glennticz 1504 sowie Glenginitz 1583 und Glendnitz 1650 zu Klentnitz 4 Durch Kriege insbesondere den Hussiteneinfall von 1426 verodete der Ort Anfang des 16 Jahrhunderts wurde er neu besiedelt Bei der Aufteilung der Herrschaft Nikolsburg unter den Liechtensteinern 1514 werden Abgaben aus Klentnitz erwahnt 1560 wird der Ort verkauft und fallt mit der Herrschaft Nikolsburg 1572 an Maximilian II zuruck von ihm 1575 wiederum an Adam von Dietrichstein verkauft Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wird Klentnitz 1619 von den ungarischen Truppen des Fursten Bethlen Gabor geplundert und im Jahre 1645 samt der Burg Waisenstein von den Schweden erobert 5 Der erste Schulbau erfolgte 1796 und der zweiklassige Neubau 1901 Bis 1775 war das Dorf nach Nikolsburg eingepfarrt Wahrend der Koalitionskriege wurde Klentnitz in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen besetzt und geplundert Das ausgeglichene warme Klima macht das Gebiet zu einem fruchtbaren Gartenland fur Wein Obst und Gemuse mit besonderer Qualitat Die Reblausplage um 1864 zerstorte jedoch den grossten Teil der Weinbauflachen Bis 1900 ging die Weinbauflache des Ortes auf 1 4 und bis 1945 auf 1 8 zuruck 6 Neben allen Getreidearten wachsen auch Mais Mohn und Raps Auch in den Kalksteinbruchen der Ziegelei und in anderen Gewerbebetrieben fanden die Einwohner ihr Einkommen Aus diesen Grunden wurde Klentnitz ein Luftkurort und war auch fur die Sommerfrische sehr beliebt 1890 wird eine Freiwillige Feuerwehr im Ort gegrundet Nach der Niederlage Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde Mahren Bestandteil der 1918 proklamierten demokratischen Tschechoslowakei Im Munchner Abkommen 1938 wurde die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich erzwungen Klentnitz wurde ein Teil des Reichsgaus Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 37 Opfer zu beklagen Nach Kriegsende am 8 Mai 1945 kam Klentnitz zuruck zur Tschechoslowakei Nach Abzug der Rotarmisten wurde der Ort von militanten Tschechen besetzt Um Racheakten zu entgehen fluchtete ein Drittel der deutschen Burger oder wurde uber die nahe Grenze nach Osterreich vertrieben Dabei kam es zu neun Toten unter den Vertriebenen 7 Zwischen dem 15 Marz und dem 3 Oktober 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung der letzten 225 deutschen Klentnitzer nach Westdeutschland 8 9 Ihr Vermogen wurde konfisziert 10 Die in Osterreich befindlichen Klentnitzer wurden entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen bis auf wenige Personen nach Deutschland gebracht 11 12 13 Wappen und Siegel BearbeitenDer Siegel von Klentnitz enthalt im Siegelfeld einen beidseitig eingebogenen Renaissanceschild Darin stehen zwei voneinander abgewendete Pflugmesser und daruber die Jahreszahl 1560 Dieses verhaltnismassig fruh entstandene Dorfsiegel verweist auf die damalige Bedeutung des Ortes im Bereich der Herrschaft Nikolsburg Von einem zweiten 1651 entstandenen Siegel ist heute noch das Original Typar erhalten und in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstand ein einfaches bildloses Schriftsiegel Bevolkerungsentwicklung BearbeitenMatriken werden seit 1625 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 14 Grundbuchaufzeichnungen gibt es seit 1743 Volkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 88 405 1836 90 437 1869 96 434 1880 96 494 494 0 01890 98 446 436 8 21900 104 525 523 2 01910 127 609 607 2 01921 134 630 615 2 131930 148 556 552 0 41939 567 Quelle 1793 1836 1850 aus Frodl Blaschka Sudmahren von A Z 2006Sonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Personlichkeiten BearbeitenLeopold Grech 5 Oktober 1900 11 November 1981 Heimatforscher Trager des Professor Josef Freising Preises 1975 Heinz Andreas Honisch 1941 Honorarkonsul und Trager des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Burg WaisensteinKirche St Georg erbaut 1783 85 spatbarocker spiegelgewolbter fast quadratischer Saal Hochaltarbild von Josef Winterhalter d J Stuckaturen von Andreas Schweigel Statuen des Hl Florian und des Hl Johannes von Nepomuk Pfarrhaus 1785 Friedhof 1582 eingesegnet 15 Ruine der Burg Waisenstein Sirotci hradek 13 Jahrhundert Burgstall Neuhaus Kriegerdenkmal 1925 Sagen BearbeitenBei Klentnitz steht ein Bottichstein Eine Sage erzahlt dass dort einst ein schwarzer Mann hauste der durch Geschenke und Versprechungen den Eltern die Kinder raubte 16 Die Riesen in der Klause 17 Quellen und Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 S 157f Gregor Wolny Die Wiedertaufer in Mahren Wien 1850 A J F Zieglschmied Die alteste Chronik der Hutterischen Bruder 1943 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Verlag Lehrerverein Pohrlitz Klentnitz S 90 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Klentnitz S 283 F Streloff Luise Fleischmann Der Bottichstein bei Klentnitz 1956 Josef Freising Die Rosenburg bei Klentnitz und ihre Geschichte 1936 Franz Seidel Josef Freising Heimatbuch der Gemeinde Klentnitz 1956 Jiri Rihovsky Das Urnengraberfeld von Klentnice Fontes Arch Pragensis 8 Prag 1965 Johann Schmied Totenbuch der Gemeinde Klentnitz 1986 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 S 14 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 109f Andreas Honisch Erinnerungen an unser unvergessenes Bergdorf Klentnitz 1997 Helma Medek Josef Medek Klentnitz 1999 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 226 f Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 S 87f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klentnice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Klentnitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584541 Klentnice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 S 109 Liechtenstein Archiv Wien Vaduz 1332 1504 Zemske desky Brno IV 78 Statni oblastni archiv Brno G140 1023 und G135 2209 OA Lundenburg Freising Heimatbuch der Gemeinde Klentnitz S 115 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 262 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 Totenbuch S 216 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Wilhelm Jun Ludislava Sulakova Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Verlag Maurer Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45 ISSN 0562 5262 Ignaz Seidl Hohenveldern Internationales Konfiskations und Enteignungsrecht Reihe Beitrage zum auslandischen und internationalen Privatrecht Band 23 Berlin und Tubingen 1952 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 226 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 21 Marz 2011 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 S 14 Theodor Vernaleken Mythen und Brauche des Volkes in Oesterreich S 131 Oberleitner Matzura Sudmahrische Sagen 1921 S 63 Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 4247577 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klentnice amp oldid 227452442