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Starovice deutsch Gross Steurowitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt drei Kilometer nordwestlich von Hustopece und gehort zum Okres Breclav Bezirk Lundenburg in der Region Sudmahren Der Ort ist als ein Linsen Langsangerdorf angelegt StaroviceStarovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 819 1 haGeographische Lage 48 57 N 16 42 O 48 951111111111 16 704444444444 198 Koordinaten 48 57 4 N 16 42 16 OHohe 198 m n m Einwohner 940 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 693 01Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hustopece UherciceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Antonin Kadlec Stand 2018 Adresse Starovice 180693 01 Hustopece u BrnaGemeindenummer 584894Website www starovice czKirche von Starovice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Literatur und Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Nachbarorte sind im Suden Hustopece Auspitz im Norden Velke Nemcice und im Westen Uhercice Geschichte BearbeitenDie Ui Mundart bairisch osterreichisch mit speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Gross Steurowitz wurde erstmals 1321 urkundlich erwahnt Die Namensform wechselt von Styrowicz 1323 und Gros Starwicz 1570 zu Gros Steirwiz und ab 1673 zu Gross Steyrowitz beziehungsweise Gross Steurowitz 4 Um 1570 war die Ortschaft mit Erdwallen und Palisaden befestigt Kaiser Rudolf II verpfandete Gross Steurowitz an Carl von Liechtenstein In der Zeit der Reformation wird ein Teil der Bewohner lutherisch 1605 wird die Ortschaft von den Heiducken des Siebenburgers Stephan Bocskai verwustet Nach einem Rechtsstreit der im Jahre 1617 beigelegt wird uberlasst Furst Carl von Liechtenstein den Ort dem Kloster Saar Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Ortschaft im Jahre 1643 von schwedischen Truppen geplundert Im Jahr 1663 uberfallen die Turken die Ortschaft toten 34 und verschleppen 100 Menschen Gross Steurowitz wurde auch von Seuchen nicht verschont so wutete die Pest 1645 und 1679 im Ort Der Ort fuhrte seit dem Jahre 1621 Matriken Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 5 Grundbucher werden seit 1594 gefuhrt 1865 wird bei einem Grossbrand das Rathaus zerstort Im Deutsch Osterreichischen Krieg 1866 schleppen preussische Soldaten die Cholera nach Gross Steurowitz ein Diese forderte von 100 Bewohnern des Ortes das Leben Eine Freiwillige Feuerwehr wird im Jahre 1880 gegrundet Der grosste Teil der Bevolkerung lebte von der Landwirtschaft wobei der seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau einen besonderen Stellenwert einnahm Ungefahr 1 3 aller Anbauflachen Schwemmland und Lossboden waren fur den Weinanbau genutzt worden Durch die Reblausplage um 1864 wurden grosse Teile der Weinkulturen zerstort und die Verluste konnten erst um 1900 ausgeglichen werden 6 Weiters brachte die Jagd im Gemeindegebiet in guten Jahren bis zu 2 000 Hasen 200 Fasane und 1 000 Rebhuhner Ebenso gab es neben dem ublichen Kleingewerbe noch eine Ziegelei im Gross Steurowitz Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain 1919 wurde der Ort der im Jahre 1910 zu 99 von Deutschsudmahrern bewohnt war Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Durch die Neubesetzung von Beamtenposten und Siedler kam es in der Zwischenkriegszeit zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 7 Im Jahre 1926 erhalt der Ort ein Wasserleitungssystem und zwei Jahre darauf wird Gross Steurowitz elektrifiziert Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgaus Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 69 Opfer zu beklagen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien also auch der Ort Gross Steurowitz im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain 1919 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Vor den Vertreibungen 1945 flohen viele Deutsche uber die Grenze nach Osterreich Zwischen dem 20 Mai und dem 22 Juli 1946 wurden 221 deutsche Bewohner des Ortes offiziell deportiert 8 9 Die Volkszahlung 1950 ermittelte noch 64 deutschstammige Personen 10 Bei den Nachkriegsexzessen kamen 9 Zivilpersonen zu Tode Trotz des in der Potsdamer Erklarung bestimmten Uberfuhrungszieles Deutschland konnten viele der in Osterreich befindlichen Steurowitzer in Wien Niederosterreich und Wels verbleiben 11 nbsp Neues Kriegerdenkmal von StaroviceIm Jahr 2021 wurde an der Mauer des Pfarrhauses von Starovice in Zusammenarbeit der Gemeinde und Angehorigen der 1945 Vertriebenen eine Gedenktafel fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Ortsbewohner enthullt Am 24 April 2022 folgte auf dem Friedhof der Gemeinde ein Gedenkkreuz im Gedenken an die fruher hier ansassigen deutschsprachigen Einwohner die auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhestatte fanden Im Zuge der Errichtung dieses Kreuzes wurden auch die letzten drei deutschsprachigen Grabsteine erneuert Wappen und Siegel BearbeitenDas Siegel aus dem Jahr 1646 zeigt ein Kartuschen Schild Auf dem Schild sind ein Rebmesser und ein kunstvoll gestalteter bewurzelter Weinstock mit zwei Trauben abgebildet 4 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 850 0 0 01836 1 080 0 0 01869 1 139 0 0 01880 1 194 1 167 33 01890 1 260 1 255 5 01900 1 235 1 185 50 01910 1 180 1 164 13 31921 1 109 1 064 24 211930 1 102 1 077 23 21939 1 066 Quelle 1793 1836 1850 aus Frodl Blaschka Sudmahren von A Z 2006Sonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des hl Georg Neubau 1885 davor St Nikolaus 1392 Westturm erbaut 1791 Kirche des hl Antonius 1724 wurde unter Josef II abgetragen um eine Kapelle zu erbauen Kapelle des Johann von Nepomuk Kapelle der St Anna Kapelle des Markus Mariensaule 1747 12 Schule 1801 Personlichkeiten BearbeitenJohann Dolanski 1889 1966 Bauingenieur Techniker und Autor Hermann Kletzander 1928 Trager des Josef Freising Preises Redzed 1998 MusikerLiteratur und Quellen BearbeitenGeorg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Gross Steurowitz S 235 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Gross Steurowitz S 16 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Verlag C Maurer Geislingen Steige 1990 Gross Steurowitz S 11 ISBN 3 927498 13 0 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Josef Knee Wien 1992 Gross Steurowitz S 77f ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 215 Gross Steurowitz Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Gross Steurowitz s 89f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Gustav Gregor Geschichte von Gross Steurowitz 1971 Sophie Wagner Die Gemeinde Gross Steurowitz in Sudmahren 1991 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Hermann Kletzander Die Gross Steurowitzer Mundart 2001 Hermann Kletzander Die Gross Steurowitzer Musikkapelle 2001 Hermann Kletzander Gross Steurowitz und die Steurowitzer 2002Weblinks BearbeitenGross Steurowitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584894 Starovice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 a b Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Gross Steurowitz Seite 77 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 23 Marz 2011 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 262 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Archiv Mikulov Odsun Nĕmcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Ludislava Sulakova ubersetzt von Wilhelm Jun Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Stadtischen Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45f ISSN 0562 5262 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 215 Gross Steurowitz Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 s 11Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 4821233 7 lobid OGND AKS VIAF 248303236 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Starovice amp oldid 238003757