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Strachotin deutsch Tracht ist eine Gemeinde im Okres Breclav im Jihomoravsky kraj Tschechien und liegt 6 km nordlich von Mikulov Der Ort ist als ein Halbkreisangerdorf angelegt StrachotinStrachotin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1414 1 haGeographische Lage 48 54 N 16 40 O 48 903055555556 16 6675 170 Koordinaten 48 54 11 N 16 40 3 OHohe 170 m n m Einwohner 791 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 690 02 692 01Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hustopece MikulovStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Helena Gutmanova Stand 2018 Adresse Osvobozeni 87693 01 StrachotinGemeindenummer 584916Website www strachotin cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp StrachotinDer Ort liegt direkt am Stausee bei der Talsperre Nove Mlyny III Die Nachbarorte sind im Suden Dolni Vestonice im Westen Pouzdrany im Osten Sakvice und im Norden Popice Geschichte Bearbeiten1051 war eine erste Ansiedlung sie wurde 1174 und 1178 urkundlich als befestigte Anlage erwahnt und 1334 als Markt genannt im Haus Liechtenstein Die bairisch osterreichische ui Mundart weist auf eine Besiedlung durch bairische Stamme hin die nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 4 Sie brachten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden und Ackergerate mit und fuhrten die ertragreichere Dreifelderwirtschaft ein im Urbar des Jahres 1414 wird Tracht als bedeutendster Markt in der Liechtensteinischen Herrschaft erwahnt Im Jahre 1536 wird die Pfarre aufgelost und kommt bis 1785 zu Unterwisternitz Ein Besitzerwechsel war 1575 an Adam von Dietrichstein Ab 1582 gab es zwei Jahrmarkte mit Pferdemarkt und einen Wochenmarkt welcher von Rudolf II gewahrt wurde Ebenso erhielt Tracht eine Bergrechtsordnung und eine eigene Gerichtsbarkeit Wahrend der Reformation entstand eine Brudergemeinde der Taufer Diese wurden jedoch im Jahre 1622 aus Mahren ausgewiesen Die meisten Taufer zogen nach Siebenburgen weiter 5 Im Dreissigjahrigen Krieg wird der Ort im Jahre 1619 nach einem Gefecht auf der Peterwiese geplundert und niedergebrannt Matriken gab es seit 1657 die jedoch in den Kriegswirren 1945 verbrannt sind 1663 unter Rudolf von Teuffenbach wurde er von den Turken gepeinigt und 1680 von der Pest betroffen 1727 wutete ein Brand wobei fast der ganze Ort mit Kirche und Turm abbrannte Ab 1729 wurde die eigene Gerichtsbarkeit des Orts aufgehoben wobei der Pranger des Ortes bis 1833 daran erinnerte Grundbucher werden seit 1785 gefuhrt Wahrend der Napoleonischen Kriege wird der Ort in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen heimgesucht 1818 brannten 105 Hauser 1827 und 1898 waren es je 40 Hauser Die im Deutsch Osterreichischen Krieg von preussischen Soldaten eingeschleppte Cholera forderte im Jahre 1866 68 Menschenleben im Ort Im Jahre 1887 wurden die Marktrechte von Tracht erneut bestatigt Zum Grossteil lebte die Bevolkerung von der Landwirtschaft Aufgrund des gunstigen Klimas konnten neben verschiedenen Getreidearten auch Zuckerruben Luzerne Kartoffeln Gurken Bohnen Zwetschgen Weichseln Kirschen Nusse Pfirsiche Marillen Apfel und Birnen in grossen Mengen angebaut werden Auch wurde der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau im Ort betrieben Durch die Reblausplage um 1864 wurden der Weinstockbestand fast vollstandig vernichtet Bis 1945 erholte sich der Bestand jedoch langsam 6 Ebenso bestanden in Tracht neben einem florierenden Kleingewerbe eine Raiffeisenkassa und eine Milchgenossenschaft Die grossen Wald und Seeflachen innerhalb des Gemeindegebietes ermoglichten den Einwohnern eine reiche Jagd und Fischfang Die Grundung einer Freiwilligen Feuer und Wasserwehr erfolgte im Jahre 1895 Durch den Vertrag von Saint Germain wurde Tracht nach dem Ersten Weltkrieg zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakei Die Bewohner von Tracht waren 1910 fast ausschliesslich deutschsprachig In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und die Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Sprache 7 Das Hochwasser 1926 verursachte bedeutenden Schaden Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1929 Nach dem Munchner Abkommen ruckten am 8 Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein Zwischen 1938 und 1945 gehorte er zum Reichsgau Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg starben 49 Ortsbewohner Am 16 April 1945 wurde der Ort von der Roten Armee eingenommen dabei kamen drei Einwohner zu Tode Nach Kriegsende kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Ungefahr 50 bis 60 Bewohner flohen uber die nahe Grenze nach Osterreich 788 Ortsbewohner wurden in ein Lager in Hustopece verbracht Die Zwangsaussiedlung der Deutschsudmahrer aus Tracht erfolge 1946 nach Westdeutschland 18 Personen verblieben im Ort Das Vermogen der deutschen Ortsbewohner wurde konfisziert Von den Vertriebenen verblieben ungefahr 20 in Osterreich die restlichen 80 wurden nach Deutschland weiter transferiert 8 Je vier Familien wanderten in die USA zwei nach Kanada und je eine nach Schweden und Australien aus 9 Die Ortschaft wurde weitgehend neu besiedelt Wappen und Siegel BearbeitenEin Ortssiegel ist aus dem Jahre 1583 uberliefert Es zeigt ein Renaissanceschild darinnen ein Aststuck mit einer aufrecht stehenden Eichel die vorne von einem Winzermesser hinten von einem Pflugmesser beseitet ist Dieser Siegel muss nach dem Dreissigjahrigen Krieg in Vergessenheit geraten sein denn die Siegel des 18 und 19 Jh zeigen andere und wechselnde Bilder Wahrend ein Barocksiegel zwei gekreuzte Eichenzweige mit abwartshangenden Eicheln und daruber ein Pflugeisen zeigt siegelte der Markt im Theresianischen Kataster von 1749 mit einem Siegel das innerhalb der Umschrift TRACHT IN SIGILLUM das Bild der Muttergottes enthalt Wenig spater hat sich die Marktgemeinde wieder ein neues Siegel zugelegt Die Umschrift zwar blieb unverandert das Siegelfeld aber zeigt uber einer Pflugschar ein senkrecht stehendes Pflugmesser hinter dem sich zwei Zweige mit Eicheln kreuzen Erst nach der Erneuerung der Marktrechte 1887 kam man wieder auf das alteste nachweisbare Siegelbild zuruck 10 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 108 608 1836 132 780 1869 171 875 1880 183 974 950 19 51890 195 1 127 1 096 25 61900 202 1 049 974 64 111910 205 1 010 988 22 01921 209 1 004 898 84 221930 224 923 829 76 181939 828 1945 806 Quelle 1793 1836 1850 aus Frodl Blaschka Sudmahren von A Z 2006Sonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche St Ulrich Cyrill und MethodPfarrkirche hl Ulrich 1582 auf Resten aus dem 13 Jh 1789 erweitert Turm 1753 erhoht 1791 Hochaltar von Franz Anton Maulpertsch Hl Johannes von Nepomuk 1735 Hl Florian 1833 Muttergottes 1889 Friedhofkreuz 1886 Kriegerdenkmal 1925 Rathaus 1927 Kindergarten 1933 Schule 1584 Neubau 1804 Umbau 1861 ab 1862 zweiklassig 1886 dreiklassig 1922 1938 Tschechische Minderheitsschule im Gemeindehaus Jahrmarkte seit 1887 Am Mittwoch 1 vor Josef 19 Marz 2 vor Johannes d Taufer 24 Juni 3 vor Bartholomaus 24 August 4 vor Elisabeth 25 November Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenWolfgang Eduard Pauker 14 Dezember 1867 9 Janner 1950 in Klosterneuburg Priester Kunsthistoriker und Schriftsteller Anton Riess 19 August 1883 10 Mai 1944 in Altlichtenwarth HeimatforscherQuellen BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Tracht S 423 Gregor Wolny Die Wiedertaufer in Mahren Wien 1850 Anton Riess Der Markt Tracht in Vergangenheit und Gegenwart 1930 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Tracht S 460 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Tracht S 20 Willibald Schenk Kurze Geschichte des Marktes Tracht 1952 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 212 415 421 422 Tracht Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Tracht S 36 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Tracht S 225 Gerald Frodl Walfried Blaschka Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Tracht S 185 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strachotin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tracht in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584916 Strachotin Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Langin Die Hutterer 1986 S 237 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 263 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Tracht S 212 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Tracht S 225 Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 4119677 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strachotin amp oldid 235060438