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Kurdejov deutsch Gurdau ist eine Gemeinde in Sudmahren in Tschechien Sie liegt drei Kilometer nordostlich von Hustopece Auspitz und gehort zum Okres Breclav Bezirk Lundenburg Der Ort ist als ein Strassenangerdorf angelegt KurdejovKurdejov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 926 1 haGeographische Lage 48 57 N 16 46 O 48 952222222222 16 767777777778 236 Koordinaten 48 57 8 N 16 46 4 OHohe 236 m n m Einwohner 456 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 693 01Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Hustopece Velke HosteradkyStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jaroslav Matysek Stand 2018 Adresse Kurdejov 1693 01 Hustopece u BrnaGemeindenummer 555282Website www obec kurdejov czWehrkirche Johannes des Taufers Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sagen aus dem Ort 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeGeographie BearbeitenDas von Weinbergen umgebene Dorf erstreckt sich in der Boleradicka vrchovina einem sudwestlichen Auslaufer des Steinitzer Waldes Zdanicky les in der Quellmulde des Baches Kurdejovsky potok Nordlich erhebt sich der Holy vrch 401 m im Nordosten der Predni kout 410 m sudostlich der Slunecny vrch Sunnberg 283 m im Suden der Zrcatko Wechselberg 305 m sudwestlich der Hustopecsky stary vrch Altenberg 311 m und nordwestlich der Kamenny vrch Steinbruchberg 343 m Die Nachbarortschaften sind im Nordwesten Nova Ves und Krepice im Westen Hustopece Auspitz im Suden Starovicky im Sudosten Horni Bojanovice im Osten Boleradice im Nordosten Divaky und im Norden Nikolcice Geschichte Bearbeiten nbsp Wehrkirche von Gurdau 1936 Die Ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Gurdau wurde erstmals 1286 urkundlich erwahnt In dieser Urkunde ist von einer fest gebauten Kirche des Deutschen Ordens die Rede Diese Kirche war die einzige Kirchenburg in Sudmahren 4 Im Jahre 1541 kamen Taufer Hutterer in den Ort In den folgenden Jahren der Reformation wurde ein Teil der Ortschaft lutherisch Zwar wurden die Taufer im Jahre 1618 aus dem Ort vertrieben doch blieb trotz darauf folgender Rekatholisierung ein Teil der Ortsbewohner bis 1673 evangelisch Die vertriebenen Taufer zogen meist nach Siebenburgen weiter 5 1573 zerstorte ein schweres Gewitter einen Teil der Ernte Kurz vor dem Ende des Langen Turkenkrieges wurde das Dorf von turkischen Soldaten heimgesucht 6 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Gurdau im Jahre 1625 von den Truppen des Siebenburgers Bethlen Gabor geplundert Diese toteten oder verschleppten mehr als 400 Menschen aus Gurdau 1643 wird die Ortschaft von schwedischen Truppen abermals geplundert Zwei Jahre spater wutete die Pest in Gurdau und totete die meisten Bewohner Die Pfarre des Ortes wurde daraufhin aufgelost Nach dem Dreissigjahrigen Krieg begann der Wiederaufbau des Dorfes Doch wahrend des Turkenkrieges 1663 1664 kamen turkische Scharen bis nach Gurdau und verschleppten einen grossen Teil der Bevolkerung Der Sieg der Kaiserlichen unter Raimondo Montecuccoli bei der Schlacht bei Mogersdorf im Jahre 1664 bannte diese Gefahr fur die nachsten Jahrzehnte In dem Jahre 1692 kam Gurdau zur Familie Liechtenstein die Gurdau spater an Kaiser Franz I weiterverkauften Infolge blieb die Ortschaft bis 1918 unter der Verwaltung der Habsburger 1705 wurde Gurdau von ungarischen Kuruzen heimgesucht Die Matriken des Ortes wurden seit 1621 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 7 Grundbuchaufzeichnungen gibt es seit 1590 Nach knapp 140 Jahren wird der Ort im Jahre 1785 erneut eine selbstandige Pfarre Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man 1286 Ciurdiow 1483 Gurde und ab 1655 Gurdau Spater wurde der Ort in den Jahren 1718 und 1751 vereinzelt als Kurdau geschrieben Der grosste Teil der Einwohner von Gurdau lebte von der Landwirtschaft Der seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau nahm hier eine besondere Stellung ein Ungefahr ein 1 6 aller Anbauflachen war fur den Weinanbau genutzt worden Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 zu 99 7 von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei In der Zwischenkriegszeit verstarkten allgemeine Massnahmen wie die Bodenreform 1919 und die Sprachenverordnung 1926 die Ansiedlung von Tschechen 8 sowie die entstehenden Autonomiebestrebungen der Deutschen Zwischen 1938 und 1945 gehorte der Ort Gurdau infolge des Munchner Abkommens zum Reichsgau Niederdonau Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges welcher 72 Opfer unter den Gurdauern forderte kam am 8 Mai 1945 die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Vor den einsetzenden Schikanen und Folterungen durch militante Tschechen und nationale Milizen flohen viele der deutschen Burger uber die Grenze nach Osterreich Sie hofften nach diesen Ausschreitungen bald wieder in ihre Heimat zuruckkehren zu konnen Bei diesen Nachkriegsexzessen kam es zu drei Ziviltoten bei den Deutschsudmahrern 9 Zwischen dem 20 Mai und dem 3 Oktober 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 178 deutschmahrischen Gurdauern nach Westdeutschland 10 36 Personen verblieben im Ort der wieder aufgesiedelt wurde Bis auf 136 Familien wurden alle der in Osterreich befindlichen Gurdauer entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen nach Deutschland abgeschoben Zwei Personen wurden in England ansassig 11 12 13 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Siegel ist seit dem Jahr 1490 bekannt Es zeigt einen Ast und einen Fisch die sich kreuzen Spatere Siegel zeigen den gleichen Inhalt nur etwas kunstvoller gestaltet 14 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 700 1836 954 1869 978 1880 1 060 1 029 30 11890 1 010 980 23 71900 993 986 7 01910 945 937 2 61921 916 881 19 161930 965 917 23 251939 929 Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des St Johannes des Taufers 1350 Umbau 1718 renoviert 1919 und 1936 Die ursprungliche Kirche war eine Wehrkirche aus dem Mittelalter und ist mit einer starken hohen Mauer mit Schiessscharten umgeben Der Turm ist 45 m hoch und freistehend Allerheiligen Kapelle 1213 Naturdenkmal Kamenny vrch auf dem gleichnamigen Berg Statue des hl Antonius von Padua 15 Sagen aus dem Ort BearbeitenUnter den deutschen Ortsbewohnern gab es eine Vielzahl von Mythen Ein Mann aus Gurdau kam nach langer Abwesenheit spat nachts am Bahnhof von Auspitz an Im Mondschein ging er zugig Richtung Gurdau Als er die Ortschaft von weitem sah nahm er statt der Dorfstrasse eine Abkurzung durch die Acker Plotzlich tauchte neben ihm ein betagter Bauer auf Der Mann grusste ihn freundlich und fragte Gruss Gott Pregert Vetter was macht ihr noch um Mitternacht auf diesem Weg Der Angesprochene sagte jedoch kein einziges Wort und so gingen beide schweigend weiter Als sie den alten Friedhof erreichten war der Greis plotzlich verschwunden Als der Mann die Geschichte erzahlte waren alle sehr verwundert da der alte Bauer mit dem er gegangen war bereits vor einem halben Jahr gestorben sei Ein junges Paar aus dem Ort heiratete ohne das Einverstandnis der Eltern Die Mutter der Tochter wollte ihr die Mitgift in Form eines Ackers zwar nicht verwehren doch gab sie ihr den schlechtesten Grund den sie besass Auf diesem wuchs zwar guter Wein doch kostete die Bearbeitung des Bodens viel Muhe Jedes Mal wenn der junge Mann sich dort abmuhte schimpfte er furchterlich Des is a Arbeit furn Teufl da soll der Teufl haun des hab i bestimmt nur meiner Schwiegermutter zu verdanken weil sie s mitn Teufl halt Eines Tages jedoch als der junge Ehegatte auf dem Acker fluchte horte er eine entsetzlich leiernde Stimme die sprach Haun helfen haun helfen hauen helfen Als sich der Mann nach der Stimme umsah erschrak er entsetzlich Es kam ein Wesen auf ihn zu das wie der Leibhaftige aussah Vor Angst liess der Bauer seine Haue fallen und lief uber Stock und Stein zuruck ins Dorf Seit diesem Tage kam kein Fluch mehr uber seine Lippen 16 Literatur BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Gurdau s 12 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Gurdau s 86f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 214 406 421 573 Gurdau Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Gurdau s 86f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Franz Joseph Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Gurdau Seite 127 F Katzourek Die ehemalige Kirchenfeste Gurdau 1924 Gustav Gregor Josef Maschke Geschichte der Ortsgemeinde Gurdau 1957 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurdejov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gurdau in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenBelege Bearbeiten http www uir cz obec 555282 Kurdejov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Katzourek Die ehemalige Kirchenfeste Gurdau 1924 Bernd G Langin Die Hutterer 1968 S 237 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren 1836 S 279 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 25 Marz 2011 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Archiv Mikulov Odsun Nĕmcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 214 Gurdau Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Bl IV s 241 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Gurdau s 17 Sudmahrisches Jahrbuch 1989 S 131fStadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurdejov amp oldid 230421176