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Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde in Tschechien Zu weiteren Bedeutungen siehe Perna Perna deutsch Bergen ist eine Gemeinde in der Region Sudmahren in Tschechien Sie liegt 22 Kilometer nordwestlich von Breclav und gehort zum Okres Breclav Bezirk Lundenburg Der Ort war als ein Strassendorf angelegt PernaPerna Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 933 1 haGeographische Lage 48 51 N 16 37 O 48 85234 16 62436 228 Koordinaten 48 51 8 N 16 37 28 OHohe 228 m n m Einwohner 805 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 86Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Dolni Dunajovice KlentniceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Karel Studenka Stand 2018 Adresse Perna 294691 86 PernaGemeindenummer 584789Website www obec perna cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp PernaPerna liegt im Westen der Pollauer Berge am Fusse des Kotel Kesselberg 483 m Nordostlich erhebt sich der Devin Maidenberg 549 m und im Sudosten die Stolova hora Tafelberg 458 m Ostlich liegen die Reste der Burg Sirotci Hradek Waisenstein Im Norden befinden sich die Thayastauseen von Nove Mlyny Neumuhl Nachbarorte sind Horni Vestonice Oberwisternitz im Norden Pavlov Pollau im Nordosten Klentnice Klentnitz im Osten Bavory Pardorf im Suden Brezi Bratelsbrunn im Sudwesten sowie Dolni Dunajovice Untertannowitz im Westen Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart die bis 1945 gesprochen wurde bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Die erstmalige urkundliche Erwahnung war im Jahre 1323 als liechtensteinischer Besitz Im Urbar von 1414 wird Bergen Perna als recht grosses Dorf mit deutschen Bewohnern genannt 8 Von Nikolsburg ubersiedeln im Jahr 1530 radikal reformatorische Taufer in den Ort und errichten hier 1557 einen Bruderhof Der Ort galt danach als lutherisch Mit Beginn der Rekatholisierungsmassnahmen 1591 wurde die Taufergemeinde schliesslich gezwungen ihren Bruderhof aufzugeben Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden sie 1622 schliesslich vollig ausgewiesen Die noch am Ort siedelnden Taufer zogen daraufhin nach Siebenburgen weiter 9 10 Nach dem Krieg errichtete Bergen gemeinsam mit Muschau im Jahre 1652 am Abhang des Kesselberges eine Kapelle Diese Kapelle wurde jedoch im Jahre 1786 unter Kaiser Joseph II aufgelassen Die Statue des hl Antonius wurde daraufhin in eine neue Kapelle verlegt Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 bildete Bergen eine Gemeinde im Bezirk Nikolsburg nbsp Tauferischer Bruderhof 1935Matriken werden seit 1627 gefuhrt 11 Grundbucher wurden seit 1788 gefuhrt Ein digitales Ortsfamilienbuch von Bergen wurde 2022 erstmals publiziert 12 Im Jahre 1890 wurde eine Freiwillige Feuerwehr im Ort gegrundet Der Oberort erhielt um die Jahrhundertwende eine Wasserversorgung Der grosste Teil der Bevolkerung lebte von der Landwirtschaft wobei besonders der seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine wichtige Rolle spielte Neben einem florierenden Kleinhandwerk gab es noch einen Steinbruch ein Sagewerk eine mechanische Stickerei und eine mechanische Weberei Durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Durch den Vertrag von Saint Germain 13 wurde Bergen dessen Einwohner im Jahre 1910 zu 99 Deutschmahrer waren zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakei In der Zwischenkriegszeit kam es durch die Neubesetzung von Beamtenposten und durch Siedler zu einem vermehrten Zuzug von Personen mit tschechischer Nationalitat Im Jahre 1923 wurde das St Antonius Jugendheim samt einen Kindergarten eroffnet Die Leitung des Heimes lag in den Handen von 10 Schwestern der Kongregation Tochter der gottlichen Liebe Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1926 und 1931 wurde auch das Wasserleitungssystem erweitert Nach dem Munchner Abkommen 14 ruckten deutsche Truppen im Oktober 1938 im Rahmen der Besetzung des Sudetenlandes im Ort ein Danach gehorte der Ort bis 1945 dem Reichsgau Niederdonau an Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 74 Gefallene beziehungsweise Vermisste unter den Einwohnern von Bergen forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Viele Deutschsudmahrer flohen vor den einsetzenden Schikanen und Qualereien durch militante Tschechen und nationale Milizen uber die nahe Grenze nach Osterreich 15 Andere wurden uber die Grenze getrieben 16 Unter der deutschen Bevolkerung kam es dabei zu 18 Ziviltoten 17 Zwischen Marz und September 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 413 Bergenern nach Westdeutschland 18 19 Bereits am 25 Oktober 1945 war das Vermogen der deutschen Einwohner aufgrund des Benes Dekretes 108 konfisziert 20 und unter staatliche Verwaltung gestellt worden Auch das offentliche und kirchliche deutsche Eigentum wurde konfisziert Drei deutsche Bewohner konnten im Ort verbleiben Der Grossteil der in Osterreich befindlichen Bergener wurde entsprechend den im Potsdamer Kommuniques genannten Transfer Zielen nach Deutschland abgeschoben 21 22 Nach der Auflosung des Okres Mikulov wurde Perna 1961 dem Okres Breclav zugeordnet Wappen und Siegel BearbeitenDie Ortschaft fuhrte ab dem Jahre 1583 ein Siegel Auf dem Siegel waren ein Renaissanceschild mit einem Turm mit offenem Tor abgebildet 23 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 830 1836 945 1869 884 1880 893 881 12 01890 914 914 0 01900 1 022 986 31 51910 1 038 1 025 13 01921 946 905 21 211930 1 031 980 25 271939 1 0361945 1 140Quelle 1793 1836 1850 aus Frodl Blaschka Sudmahren von A Z 2006Sonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Nikolaus wurde im Jahre 1426 zerstort und danach im Jahre 1510 wieder aufgebaut Auf der Aussenmauer ist die Jahreszahl 1285 eingraviert woraus sich schliessen lasst dass die Grundmauern der Kirche wesentlich alter sind Pfarrhaus 1774 Friedhofskapelle 1761 Rathaus 1896 Kriegerdenkmal 1925 Burg Sirotci Hradek Kaiser Franz Josef Denkmal Ruine der AntoniuskapelleSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenGottfried Krczal 1885 1966 Politiker der SdP und NSDAPQuellen BearbeitenGregor Wolny Die Wiedertaufer in Mahren Wien 1850 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Bergen S 28 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 229 409 411 412 421 573 Bergen Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Maurer Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bergen S 2 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Bergen S 33f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III 2001 Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige S 229 Gerald Frodl Walfried Blaschka Der Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Bergen S 45Literatur BearbeitenRudolf Wolkan Geschicht Buch der Hutterischen Bruder in Zusammenarbeit mit den Hutterischen Brudern in Amerika und Canada Standoff Colony bei Macleod Alberta Wien 1923 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Bergen S 86 Hans Axmann Heimatbuch Bergen 1979 Karl Absolon Heimatbuch Bergen Bezirk Nikolsburg 1979 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 Detlef Brandes Der Weg zur Vertreibung 1938 1945 Plane und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei Munchen 2001 ISBN 3 486 56520 6 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen SteigeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Perna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergen in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Ortsfamilienbuch BergenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584789 Perna Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Liechtenstein Archiv 1395 1332 1398 1515 Langin Die Hutterer 1986 S 237 Paul Dedic Pergen Jihomoravsky kraj Czech Republic In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 20 Marz 2011 Thomas Mangos Ortsfamilienbuch Bergen genealogie net Abgerufen am 28 September 2022 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X O Kimminich Die Beurteilung des Munchner Abkommens im Prager Vertrag und in der dazu veroffentlichten volkerrechtswissenschaftlichen Literatur Munchen 1988 Adalbert Karl Gauss Umsiedler Fluchtlinge Heimatvertriebene und Neuburger in Osterreich 1979 Salzburg Osterr Fluchtlingsarchiv Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Bergen 229 409 411 412 573 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Ludislava Sulakova ubersetzt von Wilhelm Jun Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Stadtischen Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45f ISSN 0562 5262 Ignaz Seidl Hohenveldern Internationales Konfiskations und Enteignungsrecht Reihe Beitrage zum auslandischen und internationalen Privatrecht Band 23 Berlin und Tubingen 1952 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae IV 78 Codex diplomaticus et episotlaris Moraviae VI 438 Statni oblastni archiv Brno G140 1023 G125 2208Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec 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